in Ausſicht genommen, und nicht weniger als 155.500 Mark ſtehen an Preiſen auf dem Pro- gramm. Am reichſten ausgeſtattet iſt der Jubi⸗ läumspreis von Baden, Goldpokal des Großherzogs und 40.000 M., der für Pferde aller Länder offen iſt. Aber auch der Zukunftspreis (für zweijährige Pferde) mit 200,000 M., der Preis vom Rhein, das Saint⸗Leger⸗Handikap und das große Badener Jogd⸗Rennen mit je 10,000 M. ſind erſtrebens⸗ werte Preiſe zu nennen. Während des Hindernis⸗ Meetings, das an den Tagen des 6. und 8. Okt. ſtattfindet, und das ſich bisher ſtets der Anweſenheit des Kaiſers zu erfreuen hatte, iſt die bedeutendſte Konkurrenz das große Armee⸗Jagd⸗Rennen für ak⸗ tive Offiziere der deutſchen Armee um einen von dem Kaiſer allerhöchſt bewilligten Ehrenpreis (be⸗ ſtehend in einem prachtvollen Humpen von 56 Cen⸗ timeter Höhe) für den ſiegenden Reiter nebſt 5000 Mark, ſowie 1000 Mark dem Zweiten und Ehren⸗ preis, gegeben von Fürſten Deutſchlands. — Mannheim, 20. Febr. Bei der geſt⸗ rigen Wahl zur Handelskammer für den Kreis Mannheim wurden in Mannheim nachſtehende Herren gewählt. Auf 6 Jahre: L. A. Baum, Mannheim, mit G. Hildebrand, Weinheim, „ Carl Jörger, Mannheim, J. Schmitt, Ladenburg, Erwin Paul, Mannheim, Wilhelm Kopfer, 8 Louis Hirſch, Viktor Lenel, Hermann Schrader, Hermann Moh C. Eckhard, Heinrich Lanz, „ 397 Ad. Ritzhaupt, Reilingen, 377 Auf 3 Jahre: Felix Baſſermann, Mannheim, mit 556 Stimmen. Die nächſt meiſten Stimmen erhielten die Herren: Ph. Platz, Weinbeim (178), Herm. Win⸗ genroth, Mannbeim (175), Joſeph Pallenberg, Mannheim (166), Emil Mayer, Mannheim (163), Jul. Kaufmann⸗(Felſen), Mannheim (155). — Die Beteiligung an der Wahl war eine äußerſt rege (indem weit mebr als ein Drittel der Wahlberech⸗ tigten ſeine Stimme abgab) und auch ſtärker als bei der Bildung der Handelskammer vor 3 Jahren, wo ſich 490 Wähler beteiligten. In Schwetzingen wurden 28 Stimmen abgegeben. 563 Stimmen 5638 562 562 559 555 553 549 404 404 402 — Oörrach, 21. Febr. Ein hiefiger Schnei⸗ der machte ſich bor einigen Tagen mit ſeiner kaum 16 Jahre alten Tochter, unter Zurücklaſſung ſeiner Ehefrau mit noch drei Kindern von ca. 5 bis 12 Jahre, aus dem Staube. Aus der Rheinpfalz, 20. Febr. Nächſten Sonntag, morgens 10 Uhr, findet im Saalbau zu Neuſtadt die Delegiertenverſammlung des Verbandes der pfälziſchen landwirtſchaftlichen Conſumvereine ſtatt. Tagesordnung: Erſtattung des Rechenſchafts⸗ berichtes pro 1882. Beſprechung allgemeiner das Genoſſenſchaftsweſen betreffender Fragen. — Kaiſerslautern, 14. Febr. Geſtern abend beſchäftigte ſich ein auf der Kammgarnſpinnerei thätiges Mädchen mit dem Putzen einer Spinnma⸗ ſchine; der betreffende Spinner, welcher hiervon nichts wußte, ſetzte die Maſchine in Gang, wodurch der Kopf der Unglücklichen zwiſchen zwei Maſchinen⸗ teile kam und ganz breit gedrückt wurde; das eine Ohr wurde vollſtändig abgedrückt, während das an⸗ dere noch ein wenig anhängt. Soviel wir erfahren, lebt die Verletzte noch, ſoll jedoch ſeit dem Unglücks⸗ fall noch nicht zum Bewußtſein gekommen ſein. — Frankfurt, 21. Febr. Die diesjährige Oſtermeſſe beginnt für den Groß⸗ wie für den Kleinhandel am Mittwoch den 14. März und en⸗ digt mit Dienstag den 3. April. Das Auspacken der Ware darf ſchon am Montag den 12. März geſchehen. — Die Ledermeſſe beginnt für Sohl⸗ u. Oberleder am Dienstag den 27. März und endigt mit Samstag den 31. März. Das Einlagern des Leders in die ſtädtiſche Lederhalle iſt bereits am Samstag den 24. März geſtattet. — New ⸗Pork, 21. Febt. Geſtern entſtand durch ein unbedeutendes Feuer eine Panik in der hieſigen deutſchen katholiſchen Schule, in welcher ſich 500 Mädchen und 200 Knaben im Alter von 4 bis zu 12 Jahren, den niederen Klaſſen ange⸗ hörend befanden. Die Kinder wurden auf ihrer Flucht in den Treppenhäuſern derart eingeklemmt, daß 16 tot blieben und 6 ſchwere Verletzungen er⸗ litten. Viele Mütter ſtürzten in die Schule, um ihre Kinder zu retten. New⸗ Mork, 20. Febr. Der Miſſiſſippi bei Memphis ſteht ſo hoch, daß nur noch 5 Zoll fehlen, um die größte Gefahr heraufzubeſchwören. Bei Vicksburg hat die Überflutung ſchon Platz gegriffen. — Kroatiſche Banditen. Die Ermor⸗ dung zweier Poſtbeamten und die Beraubung der von ihnen geführte Poſtkutſche wird aus aus Siſſek in Ungarn gemeldet. Die Räuber hoben die Bohle der etwa dreiviertel Stunden entfernten Klenie Brücke aus; als nun der Poſtwagen um halb Uhr nachts vor der Brücke anlangte, ſcheuten dee Pferde. Der Poſtillon und der Begleitungsmam ſtiegen ab, um nach dem Hinderniß zu ſehen. J dieſem Augenblick ſtürzten die auflauernden Räubeg über ſie her und verſetzten ihnen mittelſt Hacken ſolche Hiebe, daß dem Poſtillon der Schädel zee trümmert, dem Begleiter aber der Kopf vom Rumßfe getrennt wurde. Nach der That beſtiegen zwe der Räuber in den Kleidern des Poſtillons und Be gleiters den Poſtwagen und fuhren mit deimſeſze die Straße entlang, etwa noch eine Stunde wei Im Dorfe Struzets wurde der Wagen von die Ortspattouille geſehen, an der der verkleidete ſtillon luſtig blaſend vorüberfuhr. Eine kurze Siet außerhalb des Dorfes lenkten die Räuber den Mg⸗ gen auf die Felder, dort wurde er ſeines Inhalß, etwa 15,000 Gulden entleert und ſtehen gelaſſeh Drei der Thäter ſind bereits eingefangen und haze die Unthat eingeſtanden. — Güchſiſche Vieh⸗Verſicherungs⸗ Bank Dresden. Allenthalben hat ſich dieſe äußerſt ſolſz Verſicherungs⸗Bank durch ihre prompte Geſchaſt führung das unumſchränkte Vertrauen der Bichhe ſitzer zu erobern gewußt. Der klar und überſichſi gehaltene Jahresabſchluß pro 1882, welchem in an erkennungswerter Weiſe reiches ſtatiſtiſches Maſerig beigefügt worden, kann wiederum die glänzendſſe Reſultate verzeichnen, welche auch dem Umſtand zuzuſchreiben find, daß die Bank bei ihren feſſe Prämien ohne jede Nach⸗ oder Zuſchuß⸗ Erhebung alle berechtigten Schäden in voller ſtatutariſcher 50 ſchleunigſt zur Auszahlung brachte und kein ah Schaden unerledigt blieb. Verſicherungs ⸗ Kap Prämien⸗Einnahme, die vollig intakte Prämien ſerve als auch der Effekten⸗Beſtand haben ſich geh das Vorjahr bedeutend vermehrt und befindel das Inſtitut in einer äußerſt günſtigen finanziel Lage. Die Bank hatte im Ganzen verſichert ult. 1882 Netto⸗Verſicherungs⸗ Kapital Mat 63,376,776 und Mark 986,948 Schäden bezaß T Couſin und Coufine. Ein Schulknabe frag einen anderen: „Sage mir mal, was iſt denn das ein Coufin?“ „Das iſt etwas weniger als e Bruder.“ „Und eine Couſine?“ „Ah! Das hundertmal mehr ols eine Schweſter.“ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. er wäre ihr wohl noch am ſelben Abende zu Füßen gefallen. Ich ſelbſt hatte den Eindruck, daß Ga⸗ briele und Theobald ein Paar werden würden, und als ich meine Gedanken dem Vater offenbarte, lä⸗ chelte er im ſtillen Einvernehmen dazu. Wie ganz anders iſt das nun geworden. Wie ganz anders ifl das nun geworden! Mit eiſiger Kälte ſtößt jetzt Gabriele meinen Sohn von ſich und der Armſte iſt unglücklich genug, über ſeine heiße Leidenſchaft nicht Herr werden zu können, ja er bildet ſich noch ein, Gabriele müſſe unbedingt ſeine Frau werden. Alle Ratſchläge ſind bei ihm vergebens. Früher hielt ſich Theobald kaum einmal acht Tage lang bei uns auf, jetzt iſt er nicht aus dem Hauſe zu brin⸗ gen, alle ſeine früheren Paſſionen ſind verdrängt durch dieſe einzige Leidenſchaft für Gabrielen. — Seitdem dieſelbe in unſerm Hauſe iſt, hat uns Dein Bräutigam dreimal beſucht und dieſe drei kurzen Beſuche haben auch, wie Du wenigſtens fürchteſt, ihn für Gabriele erglühen gemacht. Graf Broderode iſt alſo auch ihren glänzenden Eigenſchaften zum Opfer gefallen. O, dieſe Männer!“ „O mein Gott, Mutter! Sprich noch nicht ſo unglücklich über dieſe Dinge,“ entgegnete Com⸗ teſſe Anna. „Gabriele iſt gewiß unſchuldig. Wie ſollte ſie, eine Dame von feinſter Bildung, anders ſein als freundlich, herzlich, geiſtesvoll plaudernd, wenn ihr J⸗mand aus der feinen Geſellſchaft, als ihr mein Bruder und mein Bräutigam vorgeſtellt wurde. Und wenn ſie dann bemerkte, daß ſie wider ihren Willen Leidenſchaften in den Herzen der Männer erweckt hatte, dann fing ſie an kühl gegen dieſelben zu werden, um ſie wiſſen zu laſſen, daß ſie ſich in einer Täuſchung befänden.“ „Nun, wenn Du das glaubſt, mein liebes Kind, dann brauchſt Du Dich wegen Deines Bräu⸗ tigams auch nicht ſo ſehr zu ängſtigen. Graf Bro⸗ derode iſt Mann genug, um mit ſeiner Stirn nicht gegen einen Felſen zu rennen. Er wird ſeine thö⸗ richte Leidenſchaft, wenn wirklich in dem Maße eine ſolche ſeinerſeits vorhanden iſt, bezwingen und Dir allein angehoͤren. Zwei Angelegenheiten müſſen in⸗ deſſen in kürzeſter Zeit in unſerer Familie entſchie⸗ den werden — der Zeitpunkt Deiner Hochzeit und die Frage, ob Gabriele nicht beſſer ſobald als moͤg⸗ lich unſer Haus verläßt. Wir Frauen können hie⸗ rüber freilich nicht allein beſtimmen, wir müſſen anch die Männer fragen. Theobald iſt freilich jetzt ein kopfloſer Menſch, aber der Vater und Oskar find kühle Denker, die werden uns zu raten und zu helfen wiſſen. 5 — — — — — — Gabriele war wieder im Garten des Grafen Köntgshof und hatte ihren Lieblingsplatz in der Laube auf der kleinen Anhöhe eingenommen. Das ſchöne Mädchen war traurig wie zuvor und die Betrübnis ihrer Seele ſchien ihren Geiſt gebannt und ihren Körper erſtarrt zu haben, ſo regungslos ſaß ſie da. Die traurige Einſamkeit Gabrielens währte indeſſen nicht lange. Aus dem Schloſſe nahte in eiligen Schritten und mit hochgerötetem Geſichte Anna von Königshof. Anna mußte wohl ganz genau wiſſen, wo ſich Gabriele gern aufhielt, denn die junge Baroneſſe eilte ſchnurſtracks nach der Laube, umarmte Gabrielen zärtlich und rief mit herzlicher Freude: „Ich habe Dir eine große Neuigkeit zu melden, Gabriele, in drei Monaten habe ich Hochzeit.“ — Gabriele zuckte heftig bei dieſen Worten zu⸗ ſammen, ſodaß Anna faſt angſtvoll zurückwich. Indeſſen war es nur ein unbeachteter Moment Gabriele fand ſich augenblicklich wieder zurecht, ger ihre Freude über die baldige Hochzeit Annals erkennen und entſchuldigte ihre Verlegenheit dau daß ſie zu häufig und andauernd ihren Gedanke nachhänge. . „Ach, Du biſt aber auch jetzt fortwährend traurig, Gabriele,“ entgegnete Anna. „Ich hoff daß Du nun endlich wieder Dein früheres Mu gewinnen wirſt, damit uns die Zeit bis zu mei Hochzeit recht angenehm verfließt.“ „Du haſt Recht, Anna, ich ſollte anders fel 0 ich ſollte mich unter allen Umſtänden zu beherrſch ſuchen, ich bin es Euch ſchuldig und mir erſt rech aber freilich die Kette von Glück und Unglück, J mich umgibt, hält mich in einem ſchlimmen Bo Du kennſt meinen Kummer, Anna, und fühlt i mit mir, aber Du weißt nicht Alles, weil ich I nicht Alles ſagen kann, nicht ſagen darf, Ehre i Anſtand verbieten es mir.“ „Ich bin Deine Freundin, Deine Schwei Gabriele,“ erwiderte Anna zärtlich. „Du weiß 17 f. 01 1 f Hütget lobt ir machen, abe, Haase, bufun g ma u dem fathalt GN Nr Cloe lt lig z ſuhei 1 Tag oft Man — 2 M. k Analig aurnſe Mhing⸗ uch no id di e- u und Lan 8 8 2 An 18 Nun Hater Mann — N auch, wie ich Dich liebe und ſchätze, Du darſſt mi 1 ſchon vertrauen, geteiltes Leid iſt halbes Leid.“ Gabriele ſchüttelte bedeutſam ihr ſchöͤnes Haus r preßte die Lippen ſchmerzlich zuſammen und sog dann: „Nein, es darf nicht ſein, Anna! Du dare unmoglich Alles wiſſen. Mein Kummer wird oh auch in nicht zu ferner Zeit ſein natürliches Ede 0 erreichen. — In drei Monaten biſt Du Frau, Az gabe entſcheidet viel, ich verlaſſe Schloß Königshof, wl bedarfſt und nach der Trennung vo ich Alles anders werden.“ — 0 Du als junge Frau keiner Geſellſchafterin ( wei ö mie J