ortsabwe it; en iſt 5 Jahre m en, daß JU Allgemeiner Jenzeiger 0 er zeitwe Erſcheint Mittwoch und Samstag und kostet vierte ljährlich 1 M. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. d des , Voftproviſton. beiten o Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 1 5 paltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende 0 10 dabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 5 10 fehmen Inſerate für uns an. 1 1 enen r. 15. INI N Mittwoch, den 21. Jebruar . W 1883 a 1 * 5 berwa 3895 5 muß 9 Reſt des Etats. Volitiſches. 3 — PNarlsruhe, 17. Febr. Unter 5 Vor⸗ können b hre S0 des Präſidenten des großh. Miniſteriums der auch je, Nai, des Kultus und Unterrichts fand heute die l er wil Metatung über das Statut einer zu begründenden n frei, Iſſchen hiſtoriſchen Kommiſſion ſtatt, deren Auf⸗ Jobe es ſein ſoll, die Kenntnis der Geſchichte des ß die 0 kroßherzoglichen Hauſes und des badiſchen Landes ind; dah⸗ Aiſenſchaftlich zu befördern, zu dieſem Behufe ſich, as Auge weſt dies noch nicht in genügender Weiſe geſchehen, der Sammlung und Herausgabe des Quellen⸗ Hlexſals zu beſchäftigen, ſowie wiſſenſchaftliche Ar⸗ len über einzelne Abſchnitte dieſer Geſchichte und die geſchichtliche Entwickelung der ſozialen Zu⸗ nde des Landes zu veranlaſſen oder deren Heraus⸗ brigen z zinlängli Rathaſ hlberecht zu unterſtützen. An der Beratung nab men, 11 r. Ztg. zufolge, Teil die Profeſſoren der Uni⸗ Alät Heidelberg: Dr. Erdmannsdörfer, Geh.⸗Rat „ Kues und Hofrat Dr. Winkelmann, die Pro⸗ oren der Univerſität Freiburg: Geh. Hofrat Dr. u Holt, Dr Kraus, Dr. Lexis und Dr. Dimſon, r ffürſtl. fürſtenbergiſche Archivar Dr. Baumann Donau ſchingen, die Mitglieder des großh. meral⸗Landesarchivs, Archipdirektor Dr. Frhr. v. creckenſtein, Geh. Archivrat Dr. v. Weech und uſchlaget Brehm. 3. chivrat Dr. Dietz, der großh. Konſervator der kertümer und der mit ihnen vereinigten Samm⸗ 1 9. gen, Geh. Hofrat Dr. Wagner, ferner der Re⸗ Berfügun, feen im Miniſterium des Innern über das Gene⸗ Vondesarchiv. Geh. Referendär Frey, und der ferent im Miniſterium der Juſtiz, des Kultus Die Einnahmen und Ausgaben balanciren mit M. 590,556,634. Die Reſolution Buhl über die Ausfuhrvergütung beim Tabak wurde angenommen, die Reſolution Richter wegen Umar⸗ beitung des Bauplans für die Saganer Kaſerne, die Reſolution Lingens wegen Beſchränkung des Poſtverkehts an Sonntagen, und die Reſolution Baumbach's wegen Spezialiſierung der Gehaltsver⸗ hältniſſe der Poſtbeamten abgelehnt. Die Wahl Niethammers (Sachſen) wurde beanſtandet. Der Antrag des Reichskanzlers auf Vertagung des Reichs⸗ tags wurde in einmaliger Beratung angenommen. Der Finanzminiſter Scholz verlas darauf die Ver⸗ tagungsordre. Der Präſident anberaumte die nächſte Sitzung auf den 3. April. Berlin, 18. Febr. Dem „Berl. Tabl.“ wird aus London berichtet: Unter dem Protektorat des Herzogs von Connaught, des deutſchen Bot⸗ ſchafters Grafen Münſter und anderer hervorragen⸗ der Perſönlichkeiten hat der deutſche Club „Deutſches Athenäum“ in London in der dortigen Akademie ein überaus großartiges Feſt zum Beſten der deut⸗ ſchen Überſchwemmten beranſtaltet. Der Erfolg war ein großartiger; ſämtliche Sitze waren ſeit Wochen vergriffen. Mehrere Fürſtlichkeiten, die Bot⸗ ſchafter, Geſandten, ſowie die geſamte Ariſtokratie der deutſchen Kolonie war anweſend. Das Pro⸗ gramm, äußerſt gewählt, bot zum Beginn der feſt⸗ lichen Veranſtaltung ein Kenzert unter Mitwirkung bedeutender Künstler. Hierauf wurden lebende Bil⸗ der geſtellt unter perſönlicher Leitung Alma Tademas. Dieſelben ſtellten dar: „Fröhliches Leben am Rhein“, „der Überſchwemmung Trauer“ und „Hilfe“. Un⸗ gemein künſtleriſch arrangiert, war der Effekt prachk⸗ voll. Die einleitenden Worte wurden von Helene Wagner geſprochen; zum Schluß gelangte der Schwank Moſer's und L' Arronge's „Papa hat's erlaubt“ durch deutſche Dilettanten zur Aufführung. Das Feſt bereitete den Anweſenden ebenſo hohes Vergnügen, wie es für die Überſchwemmten einen äußerſt reſpektablen Hilfsbeitrag bringen wird. Verſchiedenes. — Bayreuth, 18. Febr. Die Leiche Wagner's iſt kurz vor 12 Uhr Nachts eingetroffen und von dem Bürgermeiſter Muncker, dem hieſigen Wagnerkomite, den Verwaltungsräten und vielen muſikaliſchen und bellettiſtiſchen Celebritäten auf dem Bahnhof empfangen worden. — Bayreuth, 19. Febr. Geſtern um 4 Uhr begann die Leichenfeier Wagner's. Turner und Feuerwehr hielten die Ordnung aufrecht. Unter den Klängen der Trauermufik nach Sigfried's Tode erfolgte vor dem Bahnhof die Aufbahrung der Leiche. Namens der Stadt hielt Bürgermeiſter Muncker die erſte Rede und gab den Gefüblen des Schmerzes über den herben Verlust, der Liebe aller Bayreuther zu dem entſchlafenen Meiſter, Ausdruck. Darauf legte er einen Kranz auf den Sarg. Sodann ſprach der Vorſitzende des Verwaltungsrats der Bühnen⸗ feſtſpiele, Bankier Feuſtel, welcher insbeſondere den Pflichten Ausdruck gab, welche das Andenken Wag⸗ ner's auferlege, ſodann zumal die Notwendigkeit einer Wiederholung des Parſifals betonte und mit den Worten ſchloß: Ich danke Dir von Herzen für das, was Du geſchaffen. Es iſt vorauszuſehen, daß Jahrhunderte Dich nennen werden, daß mon Dich hier ſuchen wird. Ruhe ſanft! Ein erhebendes Grablied beſchloß dieſen Teil der Feier. Den nun⸗ mehr formirten Zug eröffnete eine Abteilung Feuer⸗ wehr; darauf folgten Trauerherolde und Kränze tragende Deputationen, ſodann Wagen mit vielen 188% di Aezzchts über die undverfitkten, Miniſterial⸗ r, 4 Dr. Arnsperger. heim, d Berlin, 16. Febr. Der Reichstag geneh⸗ iſten gie in ſeiner Abendſitzung in dritter Leſung den ittwe be Eigenthun geſchlage „ e Verſchlungene Afade. Novelle von R. Hofmann. haften: haus 1 (Fortſetzung.) 1 ca. 8 N. In dem herrlichen Garten des Schloſſes Kö⸗ heim t Aigshof dufteten die Roſen, Tulpen und Hyazinthen, „ einſel, die Obstbäume ſtanden in ihrer Blütenpracht, der its Mut, Raſen prangte in ſeinem ſaftigen Grün, eine herr⸗ ze, hint Landſchaft bildete die Umgebung und darüber te der blaue Himmel. Auf einer kleinen Anhöhe en Gra des gräflichen Gartens befand ſich eine Bank und schaafthn ein Tiſch. Hier ſaß eine junge Dame von blenden⸗ und Maß der Schönheit. Es war Gabriele, welche damit be⸗ zen bart ſchäftigt war, eine reizende Ausſicht nach einer Wald⸗ 7000 Micchlucht, die beim Glanze der Abendſonne eine wun⸗ ar 1889 derbare Färbung zeigte, in ihr Skizzenbuch zu lte: zeichnen. Emſig und nur mit ihrer Skizze beſchäf⸗ 5 ligt, ſaß Gabriele bei ihrer Arbeit. Man konnte — ſch ein wenig über die Situation wundern, in welcher ſich Gabriele befand. Sie ſaß allein ſchon iſt, länger als eine halbe Stunde im Garten, ſie, die erial zu doch ſonſt nur immer im Kreiſe ber gräfl chen Fa⸗ Blume milie zu erblicken war. Grollte man jetzt der einſt e in J Allverehrten in dieſen Kreiſen, oder hafte man ſie abſichtlich ihren Studien überlaſſen? Gabriele legte den Griffel nieder, ſie faltete ihre Hände und in ihren ſchwermütigen Augen erglänzten Thränen. auſen. Ihr Herz ſchien von furchtbaren Gedanken gequält, die ſelbſt nicht von ihrer Lieblingsbeſchäftigung ver⸗ ſcheucht werden konnten. — Wie von einem plötz⸗ lichen Impulſe angetrieben, ſchnellte Gabriele empor, ihre rollenden Augen wurden größer, ihr Atem keuchte. „Ich muß fort von hier,“ hauchte ſie ſeufzend und ſtöhnend hervor, „fort von der Stätte, wo all' mein Glück und Unglück ſeinen Urſprung hat! Mit mir treibt eine teufliche Macht ihr Spiel. Men⸗ ſchen, die mir gleichgiltig find oder die ich haſſe, erglühen in Leidenſchaft für mich, verfolgen mich und wollen mir gewaltſam ein Glück aufdrängen, welches ich nicht mag und diejenigen Perſonen, welche ich achte, liebe und verehre, ſind kalt gegen mich und haſſen mich gar. Bleibe ich hier, ſo bin ich unglücklich und mache noch Andere unglücklich und wende ich dieſem Hauſe den Rücken, ſo ſchwindet all mein Glück von mir. O Theobald, o Theobald! Wer hat Deinen Geiſt ſo verwirrt und Deinen Verſtand geſtört? Uẽnd wer hat Dich, Curt, ſo klug und herzlos gemacht? — Entſetzlich, dort iſt ſchon wieder!“ fuhr Gabriele mit angſiboller Stimme fort, doch ihre Blicke richteten ſich hoch auf, ihre Augen flammten Blitze und ſie ballte ihre Rechte wie zur Verteidigung. Ein Mann von faſt mätchenhafter Schönheit näherte ſich Gabrielen. Sein Wuchs war hoch und kräftig, elaſtiſch ſein Gang, wie Milch und Blut ſein Antlitz, tiefblau ſeine Augen und eine Fülle goldrot glänzender Locken deckte ſein Haupt. Ohne daß es Gabriele nur verhindern konnte, hatte der ſeltſame Mann ihre Hand ergriffen, war auf die Kniee gefallen und Gabrielens Hand mit leiden⸗ ſchaftlichen Küſſen bedeckend, rief er mit bittender Geberde: „Sie müſſen mich erhören, Gabriele, ich will, ich kann Sie glücklich machen, aber ohne Sie kann ich und mag ich nicht leben.“ Gabriele machte gegen dieſen leidenſchaftlichen Ausſpruch des zu ihren Füßen liegenden Mannes eine abwehrende Bewegung und erwiderte, die flam⸗ menden Augen nach dem Kopfe des Knieenden ge⸗ richtet, mit entſchloſſener Stimme: 5 „Sie verlangen Unmögliches von mir, Graf! Ich kann Ihnen das nicht gewähren, um was Sie mich bitten, weil ich es nicht beſitze, nicht in me nem Herzen fühle. Oder glauben Sie, daß i meinem Herzen gebieten kann, Sie zu lieben? Schon zwei volle Wochen verfolgen Sie mich m Ihren Anträgen, ich habe Sie bedauert, ja beklagt aus Achtung vor Ihnen und aus Liebe zu Ihren Eltern und Ihren Geſchwiſtern. ich bitte Sie aber, mich nicht weiter mit dieſen Anträgen zu verfolgen, ich käme ſonſt in die Lage Sie — verachten zu müſſen.“ 8 Der Knieende war bei den letzten mit ſcharfe Betonung geſprochenen Worten Gabrielens empor⸗