hat. rden ogen iker⸗ von ſein. nme hen. ge⸗ Bor⸗ Na⸗ NRiß⸗ nen. Ge⸗ tand ſteht nen, die und ber⸗ gen, gten der ritte der rde eine er⸗ ähl⸗ und ind, ind⸗ reſſe ahl daß walt il, bol Erſcheint Mittwoch und Samstag und ko Poſtproviſton. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Ex ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf. Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr nehmen Inſerate für uns an. „Local-Anzeigen mit 6 Pf., Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ ſtet vierteljährlich! M. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Anterhaltungsblatt pedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 12. Samstag, den 10. Februar 1883. Volitiſches. Karlsruhe, 8. Febr. Die Abgeordneten Bühl, Sander und Kopfer haben im Reichs⸗ dag einen Antrag eingebracht, den Reichskanzler zu erſuchen, den baldigen Eintritt der vollen Rückver⸗ gütung für Tabak und Tabakfabrikate beranlaſſen zu wollen. Wie groß die Notwendigkeit einer Ent⸗ laſtung der Tabakinduſtrie iſt, erhellt aus einer längeren Betrachtung der Kreuzzeitung über den Rückgang des deutſchen Tabakbaues. Es heißt darin: „Schon jetzt, in dem erſten Jahre, wo die Tabak⸗ feuer die dolle geſetzliche Höhe von 45 Mark für 100 Kilogramm erreicht hat, ſtellt ſich ein erhebliches Sinken des Preiſes für inländiſchen Tabak heraus, das um ſo bedenklicher erſcheinen muß, als die Neszäbrige Ernte nur zu höchſtens 70 Prozent ver⸗ ünſchlagt werden kann. Ueber die Urſachen der Baiſſe und des ſchleppenden Geſchäfts ſcheinen Er⸗ zeuger, Fabrikanten und Händler, ſo weit wir Ge⸗ legenheit hatten, die Meinungen einzuholen, voll⸗ Rändig einig. Man hört eben allgemein den Aus⸗ ſpruch: Der Zoll für ausländiſchen Tabak iſt zu niedrig im Vergleiche zur Steuer des inländiſchen und muß um das Doppelte erhöht werden, wenn der deukſche Tabakbau nicht zu Grabe getragen werden ſoll.“ Paris, 5. Febr. Der Unterſuchungsrichter in Sachen des Napoleon'ſchen Manifeſtes erſtattete heute vormittag Bericht. Er beſchuldigt den Prin⸗ zen Napoleon eines Attentats zum Umſturz der be⸗ flehenden Regierungsform und hat ihn deßhalb vor die Anklagekammer verwieſen. Letztere beſchließt hierüber ſpäteſtens in acht Tagen. London, 6. Febr. Der Donau⸗Konferenz⸗ Zuſammentritt wird vorausſichtlich am Donnerstag oder Freitag ſtattfinden. London, 9. Febr. Die Donaukonferenz trat geſtern nachmittags um 3 Uhr zuſammen. Granville führte den Vorſitz. Der türkiſche Bot⸗ ſchafter Muſurus Paſcha war nicht anweſend. Die Sitzung wurde nach kurzer Dauer bis zum nächſten Samstag vertagt. Granville wurde zum Präſiden⸗ ten und Fitzmaurice zum Schriftführer gewählt. Petersburg, 6. Febr. Der Regierungs⸗ anzeiger veröffentlicht ein Kaiſermanifeſt, die Krö⸗ nung in Moskau auf den Monat Mai feſtſetzend. Verſchiedenes. K Ladenburg, 9. Febr. Der vom hieſigen Narrenclub am vergangenen Samstag im Gaſthaus zur „Roſe“ beranſtaltete Maskenball war von An⸗ hängern carnevalliſtiſchen Treibens beiderlei Ge⸗ ſchlechts ſehr zahlreich beſucht. Wie alljährlich, ſo waren auch dieſes Jahr für die ſchönſten Masken Preiſe ausgeſetzt, und war es für das Comite eine ſchwierige Aufgabe, bei ſo großer und ſchöner Aus⸗ wahl eine gerechte Verteilung zu treffen. Den ganzen Abend hindurch herrſchte die ani⸗ mirteſte Stimmung und erſt ſpät trennte man ſich von dem luſtigen Treiben der bunten Geſellſchaft. Am Faſtnachtdienstag vereinigte ſich eine große Anzahl Teilnehmer des Balles zu einem Masken⸗ zug der als gut gelungen bezeichnet werden kann, wenn auch zugeſtanden werden muß, daß dem Zuge gegen andere derartigen Aufführungen manches fehlte, ſo iſt doch wenigſtens anzuerkennen, daß die Leiter des Clubs eine Anregung zu derartigen öf⸗ fentlichen Aufführungen gegeben haben und zweifeln wir nicht, daß der Narrenelub in Zukunft auch Weniger pompös doch nicht ohne originellen beſſere Leiſtungen dieſer Art erzielen wird. Einfall war der am gleichen Abend veranſtaltete Umzug der Narrenbrüder, der ſich von Wirtſchaft zu Wirtſchaft bewegte und einen würdigen Abſchluß der diesjährigen carnavaliſtiſchen Saſſon bildete. Möge der Club fortfahren, auch in kommenden Jahren zur Erheiterung und Fidelität der Carne⸗ valszeit ſein Möglichſtes beizutragen. — Käferthal, 4. Febr. Mehrere Bürger dahier verbreiten heute folgendes Flugblatt unker die Ortseinwohner: „Wodurch läßt ſich der Wucher wirkſam bekämpfen?“ Durch eine Darleihkaſſe in der Gemeinde, die den Bedürftigen die Mittel gegen mäßigen Zins bietet und denſelben die Möglichkeit gibt, ſich aus Verlegenbeiten zu ziehen. die häufig don Wucherern benutzt werden, um rechtſchaffene und fleißige Leute nach und nach um Hab und Gut zu bringen. Um einerſeits dieſem Unheil vorzubeugen und anderſeits den Geſchäftsverkehr zu erleichtern, ſei es um dem Landwirt zur Zeit, wo im die Einnahmen fehlen, notwendige Mittel zu ſchaffen oder den Handwerker bei ſeinen Einkäufen zu unterſtützen u. ſ. w., ſoll auch in Käferthal ein Hilfsverein verbunden mit Sparkaſſe, die auch von Nichtmit⸗ gliedern benutzt werden kann, in's Leben gerufen werden. Mitglieder des Vereins können nur Ortsbe⸗ wohner von Käferthal werden. Die erforderlichen Geldmittel verſchafft ſich der Verein: 1) durch Eintrittsgelder der Mitglieder (1— 2 M.); 2) durch Monatsbeiträge im Betrag von 50 Pfg. bis 1 M. im Monat, bis der Betrag von 100 Mark (als Stammanteil) erreicht iſt, welcher jedoch dem Einleger Zinſen trägt und bei ſeinem Austritt aus dem Verein wi ohne Abzug zurückbezahlt wird; 3) durch Zinſen für gegebene Darlehen; 5 9 ö Verſchlungene Pfade. 75 Novelle von R. Hofmann. In der nordweſtlichen Ecke von Deutſchland, einige Meilen oſtwärts von der Stelle, wo die blauen Fluten des Rheins die vielgenannte Biegung machen und oberhalb der Stadt Bingen einen ganz anderen auf nehmen, liegt inmitten einer bergigen Land⸗ chaft das Stammſchloß eines alten Grafengeſchlechts, die wir hier die Grafen von Königshof nennen wollen. In den fünfziger Jahren unjeres Jahr⸗ hunderts beſtand die Familie der Grafen von Kö—⸗ igshof aus dem Majoratsherrn und Grafen Sieg⸗ ried, der mit einer Freifrau von Soldingen vermählt var, und deſſen jüngerem Bruder, dem unvermähl⸗ en Freiherrn Erich von Königshof, der um jene Zeit Oberſt und Commandeur eines preußiſchen huſarenregiments war. Der Graf Siegfried lebte it ſeiner Familie meiſtenteils auf ſeinen Gütern, e ſich teils in der Rheinprovinz, teils in Nieder- kanken befanden. Von ihrer Familie, welche aus wei Söhnen und einer Tochter beſtand, hatte das räfliche Paar in der Regel nur die Tochter Anna ihrer Nähe, während ſich die beiden Söhne ſchon it einer Reihe von Jahren ſelten und dann auch ut kurze Zeit auf ihren väterlichen Burgen blicken eden. Der ältere Sohn, Graf Theobald, war ein Jonderling. Ganz entgegen den Familientraditionen der Grafen von Königshof, die ſtets eine große Ehre darin geſucht hatten, in hoheren Staatscarrie⸗ ren dem Vaterlande zu dienen, hatte der Graf Theobold nach Beendigung ſeiner wiſſenſchaftlichen Studien keinen eigentlichen Beruf ergriffen und lebte nur ſeinen mannigfaltigen Neigungen, die in Reiſen, Jagden und anderem Sport ſich vorwiegend kund gaben. f Der zweite Sohn, der Freiherr Oskar von Königshof, war dagegen ganz in die Fußtapfen ſeines Vaters getreten und hatte ſich mit Erfolg der diplomatiſchen Carriere gewidmet, weshalb er meiſtenteils als Mitglied von Geſandtſchaften ſich in fremden Hauptſtädten aufhalten mußte und die Seinen nur beſuchen konnte, wenn er Urlaub hatte. Das Freifräulein Anna von Königshof hatte indeſſen nach der Beendigung ihrer Penſionszeit vorwiegend meeresgrüner Farbe waren, keck in die Welt hinaus und eine mäßige Fülle dunkelbrauner Locken zierte das bewegliche Köpfchen des Fräuleins. Anna war wegen ihres munteren, fröhlichen Weſens überall gern geſehen und von den Eltern ſehr geliebt. Da⸗ bei war Anna die Vertrauensſeligkeit ſelbſt, denn niemals war es ihr bisher auf ihrem blumigen Le⸗ benswege begegnet, hinterganngen oder gar betrogen worden zu ſein und ihre roſige, glückliche Denkungs⸗ weiſe ſah auch ihre ganze Umgebung, ja die ganze Welt roſig und glücklich 6 Bei dieſen Eigenſchaften des Freifräulein Anna von Königshof und infolge des berühmte g Familiennamens, den ſie trug, mußte es ſich bald ereignen, daß das zwanzigjährige Freifräulein Be werber um ihr Herz und Hand fand. Mehrere hochadelige Freier wurden indeſſen abgewieſen, d bei den Eltern gelebt und zur Abwechſelung dann und wann einige Monate bei Verwandten zuge⸗ bracht. Anna von Königshof gehörte nicht zu den blendenden Schönheiten ihres Geſchlechts, doch übte ſie auf ihre Umgebung den ſtillen Zauber aus, der in der Regel dauernder und wirtſamer iſt, als der glanzvolle Effekt der von Natur mit äußeren Vor⸗ zügen begabten Damen. Anna von Königshof war auch unſtreitig eine durchaus liebliche Erſcheinung von ſchlanker Figur und zarter Taille. Aus ihrem feingeformten, jugendfriſchen Antlitz blickten ein Paar muntere Schelmenäuglein, die wunderbar genug von Anna von Königshof nicht die rechte Neigung Graf Broderode war eſne herrliche, ritterliche Er⸗ ſie empfinden konnte. Aber ſeit dem letzten Pfingſt feſt war Anna doch glückliche Braut geworden Ihr Oheim, der Freiherr Erich von Koͤnigshof hatte mehrere Male in Begleitung eines jungen Rittmeiſters, des Grafen Curt von Broderode, de Familie ſeines Bruders Beſ bgeſtattet und de Graf Broderode, welcher ei der erſten Be⸗ gegnung ein großes Intereſſe für Anna von Kö⸗ nigshof an den Tag gelegt hatte, war glücklichen geweſen als die fraheren Freier um Anna's Hand. .