tag abend hielt der landwirtſchaftliche Verein im Gaſthaus zum „Hirſch“ dahier eine recht zahlreich beſuch te Beſprechung, über Errichtung eines länd⸗ lichen Konſumvereins ab. Nachdem Herr Land⸗ wirtſchaftslehrer Schmezer die Zwecke des neu zu gründenden Vereines erläutert hatte, welche haupt⸗ ſächlich darin beſtehen, gules Saatkorn, gute Dung⸗ und Futtermittel u. ſ. w. billig zu beziehen, wurde eine Einzeichnungsliſte bei den Anweſenden herum⸗ gereicht, was zum Ergebnis hatte, daß viele ihren Beitritt durch Namensunterſchrift erklärten und fand geſtern abend die erſte Generalverſammlung ſtatt. * Ladenburg, 5. Febr. Mit der geſtern obend im Gaſthaus zum „Schiff“ ſtattgehabten Abendunterhaltung des hieſigen Geſangvereins wur⸗ den die Wintervergnügungen des Vereins geſchloſſen. Der Direktor und der Vorſtand ſamt den Sängern und Theaterdilettanten können mit Stolz auf ihre famoſen Leiſtungen zurückblicken, denn der Vergnügen und Unterhaltung war ſehr viel und vortreffliches geboten und ſei ſämtlichen Mitwirken⸗ den beſten Dank gezollt. Unſerm allverehrten Thea⸗ terfreund Herrn Hofopernſänger Becker wurde nach Beendigung der Aufführungen vom Gl ſangverein als Zeichen der Dankbarkeit und Liebe ein pracht⸗ volles Gemälde überreicht. — Mannheim, 2. Febr. Die Schäden, welche das Hochwaſſer in den überſchwemmten Gebieten den Landwirten zugefügt hat, beſtehen hauptſächlich in der Vernichtung der Winterſaat und der Futtergewächſe (Klee), der zum Füttern beſtimmten Vorräte an Rüben, Kartoffeln und Spreu, ſowie der Dungvorräte. Der landwirtſchaft⸗ liche Bezirksverein dahier ſchlägt vor, für die ver⸗ nichtete Winterfrucht Anfangs März Sommerwaizen aufzuſäen, und zur Ernährung des Viehes zu dem vorhandenen Stroh Lein⸗, Reps⸗ und Palmkuchen, oder Kleie in warmer Tränke zu füttern. Auf die Kleeäcker ſind Wicken mit Hafer zu ſäen und die⸗ ſem — wenn die Pflanzen etwa handhoch ſtehen — zur Beförderung des Wachstums eine Kopf⸗ düngung von etwa ½ Zentner Chiliſalpeter per bad. Morgen zu geben. Als Erſatz für den ver⸗ nichteten Dung müßte Prima⸗Amoniakſuperphosphat, ungefähr 2 Zentner auf den bad. Morgen, verwen⸗ det und Anfangs März für Saatkartoffeln geſorgt werden. Sand bringt dem Beſitzer des Feldes in der Regel keinen Nachteil, er iſt ſogar auf ſchwerem Boden, wenn er unterflügt wird, nützlich. Dagegen ſoll Geröll beſeitigt wrden und empfiehlt es ſich, 10 dem e 0 inen Taglohn zu bezahlen. 1 8 Aus Baden 5. Feb. In Heidelberg, hat ſich am 2. Februaur ein Fremder in einem Gaſthof: erſchoſſen. — In der Nacht zum Mittwoch entſtand nach dem M. A. in Freiburg in der „Gambrinushalle“ Wortwechſel zwiſchen dem Wirk und einem Kolporteur Namens Schuhmacher von Plankſtadt, weil erſterer ihm verbot, in dem Wirk⸗ ſchaftslokale zu kolportieren. Der Kolporteur, ein vorkommenes, ſchon mit Zuchthaus beſtraftes Sub⸗ jekt, ſtürzte ſich mit gezogenem Meſſer und mit den Worten: „Iſt das Kolportieren nicht erlaubt, ſo iſt doch das Stechen erlaubt,“ auf den Wirt und ver⸗ ſetzte ihm 3 Stiche. Auch zwei andere Perſonen wurden von dem Meſſerhelden geſtochen und nur dem thatkräftigen Eingreifen der Polizei gelang es, den Wüterich zu bändigen. — Karlsruhe, 4. Feb. Wie wir hören, wurde geſtern hier ein Schloſſer ous Hornberg ver⸗ haftet, welcher des Raubmordes im genannten Orte verdächtig ſein ſoll. — Mülhauſen, 3. Feb. Geſtern iſt hier unweit des Bahnhofes, als der von Bangenheim kommende Arb iterzug einlief, ein Weichenſteller über⸗ fahren worden und auf der Stelle tot geblieben. Erſt vor einigen Wochen verunglückte faſt am näm⸗ lichen Platze ein anderer Weichenſteller, als er eben die Weiche für einen vorübergehenden Zug ſtellte und eine der Rotunde zufahrende Lokomotive nicht bemerkte. London, 2. Febr. Heute Morgen kollidirte der zwiſchen Dover⸗Calais gehende Poſtdampfer unmittelbar nach der Abfahrt von Dover mit dem Fiſcherboot „Nellie“. Der Dampfer erhielt ein großes Loch im linken Bug und wäre ohne ſeine waſſerdichten Abteilungen geſunken. So aber ge⸗ lang die Rückfahrt zum Pier in Dover. Die größte Aufregung herrſchte an Bord, jedoch wurde Nie⸗ mand beſchädigt. — Stürme dauern ringsum an der ganzen Küſte fort. Geſtern abend ſcheiterten nahe bel Biſhop⸗Leuchthaus drei unbekannte Schiffe, darunter ein großer Dampfer. — New⸗ York, 1. Febr. In der Nacht vom Dienstag fand in dem Felſengebirge (Rocky Mautains) unweit Creſted Buttle (Colorado) ein Schneeſturz ſtatt, wodurch ein Haus, in welchem 30 Kohlengrubenarbeiter ſchliefen, zertrümmert und deſſen Inſaſſen die Bergſeite hinabgeſchleudert wur⸗ den. Sieben Perſonen wurden auf der Stelle ge⸗ tötet und achtzehn verletzt, darunter mehrere lebe fährlich. 5 — Agram, 5. Febr. Geſtern abend f vor 9 Uhr fand ein heftiges, 4 Sekunden dauer Rel des Erdbeben in der Richtung von Nordoſt geg 1 881. Südweſt ſtatt. Um 1 Uhr nachts erfolgte eine zwe 155 ebenſo heftige Erſchütterung. 18 e I Ein galanter Buchdrucker brachte kürzlich 116 v0 einer feſtlichen Gelegenheit folgenden Toaſt au 1 d „Die Frauen ſollen leben! Sie ſind das ſchönle n Werk der Schöpfung; und da die Auflage eine ſehr iu d bedeutende iſt, ſo möge niemand verſäumen, ſich e een Exemplar davon anzuſchaffen!“ — „Der Ma 6 hat gut reden,“ bemerkte einer der Gäſte leiſe 2 dem andern. „Die broſchjerten Exemplare ſind unanſehnlich, und die in Prachtband mit Goldſchn kommen hölliſch teuer!“ Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 5. Februar. (Prod enbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 19.50 bis 20. —, ruſſſchg en e 21.75 bis 22.75 Amerikaniſcher 23. — bis — 5 9. fehr Spring —.— bis —.—. Californiſcher 2350 5 1 Mrligten —.—. Roggen, pfälzer 15.50 bis 16.—, ruſſiſch , 15.75 bis 16.25. Franzöſiſcher 16.— bis 16. Junta di Gerſte hieſiger Geg. 14.50 bis 15.50, pfälzer 14 din bogen bis 15.50 neuer Hafer bad. 12.—, bis 13. enden er württemb. Alp 13.50. bis 14.—. Württemberg e ent neuer Hafer —.—. bis —.—. kuſſiſcher e i r . —.—. Mais amerikan. mixt. 17.50 bis —, ds vnd Bohnen 22. — bis 27.50 Linſen —.— bis — imm lit de Wicken 19.— bis 19.50. Kernen 19.50 bis 20, W u nuch Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 34. N bis 35.—. ungar. 33.— bis 33.50 Kleeſame deutſcher 1. Sorte 140.—. bis 145. 2, Sor 130. bis 135.—. Provencer 135.—, bis 140, neuer Pfälzer Luzerne 110.— bis 115.—, licher. Seine Kleider waren zerriſſen, ſein Atem fliegend, der Schweiß rann von ſeiner Stirne, Schaum bedeckte ſeine Mundwinkel; aber er lief immer mit unaufhaltſamer Gewalt weiter und wei⸗ ter von den Furien der Rache verfolgt. Am nächſten Morgen war man auf dem Weiß⸗ hofe ganz Herr des Feuer. Das Wohnhaus und die Scheuer waren verſchwunden bis auf die ge⸗ ſchwärzten Mauern, aus denen noch von Zeit zu Zeit kleine Flämmchen emporzüngelten; allein die andern Gebäude waren gerettet. Das Vieh befand ſich wieder in ſeinen Ställen und das Geflügel lief wieder ruhig im Hofe umher. Auch die mächtigen Linden, welche den Hof beſchatteten, hatten wenig gelitten; nur auf der dem Feuer zugewandten Seite waren ihre Blätter welk und gelb. Einige Arbeiter waren noch um die rauchenden Trümmer beſchäftigt, mebr aus Vorſicht als aus Notwendigkeit; denn alle Gefahr war verſchwunden. Denys ſaß etwas abſeits und überdachte den annähernden Verluſt, antwortete jedoch freundlich den zahlreichen Freunden und Nachbarn, die teils aus Neugierde, teils um ihre Hülfe anzubieten, nach dem Weißhof gekommen waren. Auch Herr von Mira ſaß ſtill und blaß neben Denys. Da trat plötzlich Suſanne, welche aus der Richtung des Schloſſes daher gekommen war, ruhig und würdevoll zu der Gruppe, winkte Denys und Mira zu ſich und flüſterte ihnen heim⸗ lich zu: „Der Schloßherr iſt verſchwunden, ich ahne ein Unglück. Doch muß bold Aufklärung in die Sache kommen und ich bitte Dich, Denys, mache Dich ſofort mit zwei Knechten auf und durchſpüre die Umgebung nach dem Schloßherrn. Sie aber, Herr von Mira bitte ich, ſobald als möglich dieſe Gegend zu verlaſſen, es geziemt ſich nicht, daß Sie noch länger — — „Schon gut, ſchon gut, liebe Frau Lampert,“ entgegnete Mira in freundlichem Tone, „ich reiſe heute nachmittag ganz beſtimmt, aber Sie werden wohl geſtatten, daß ich noch ſo lange bleibe, bis Denys von ſeiner Suche nach dem —“ „Es mag ſein,“ erwiderte Suſanne ſtreng und ſchritt dann nach den noch ſtehen gebliebenen Wirtſchaftsgebäuden, um ihre Prüfungen anzuſtellen. Denys aber drückte dem Herrn von Mira ver⸗ ſtändnisinnig die Rechte, winkte zwei Knechten, nahm auch einen Spürhund mit und verließ in dieſer Be⸗ gleitung den Weißhof. Draußen auf den Feldern ſpähten Denys' ſcharfe Augen nach den Fußtapfen des Schloßherrn, der in der verfloſſenen Nacht über die Felder ge⸗ rannt ſein mußte. Bald hatte er die geſuchten Spuren gefunden und verlor ſie mit Hilfe des Spurhundes auch nicht wieder, aber wohl eine Stunde lang mußte Denys mit den Knechten und dem Hunde die Spuren verfolgen, ehe ſie bald im Zickzack, bald im Halbkreiſe über Acker, Hecken und Sümpfe laufend, ihr schreckliches Ziel erreſcht hatten. In einem tiefen Moraſte fanden ſie mit ent⸗ ſetzlich entſtellten Geſichtszügen, zerriſſenen Kleidern und abgerupftes Schilf in den blutigen Händen haltend, den Schloßherrn von Fliera tot liegen. Dorthin hatte den Elenden in der furchtbaren Nacht ſeine wahnſinnige Angſt getrieben und er war auf dieſelbe ſchreckliche Weiſe, ja noch ſchlimmer um's Leben gekommen, als der unglückliche Guſtav von Norall, den Fliera einſt heimtückiſch in den Sumpf geſtoßen. Denys ließ durch die Knechte den Leichnam 15 5 17 39 1 Grabe desjenigen zu weinen, der durch ein Verbt Leinöl kin Parthien 52.— bis ——, Fa 62 weiſe 53. — bis —.—. Rüböl in Parthien 81. I. bis —.—. Faßweiſe 82.— bis — , Petroleum f in Wagenladungen 25.50bis —— Foßwe Aufi 26.— bis —.—. Weizenmehl per 100 Nilo mit] e Sack, Brutto für Netto. das w Wed Nr 0. Nr 1. Nr. 2. 5 36.50. 33.50 32.50 28,50, 24. n daa 1 N bunt Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, 5 5 Ladenburg. N. Fliera's nach dem Schloſſe tragen und derkünd 60 dann auf dem Weißhofe das ſchreckliche Ende 12 5 Schloßerrn, das alle mit Schaudern anhörten, f 1 mg Herr von Murg reſſe ll und in ic ge n noch am ſelbigen Nachmittage vom Weiß hoffe 10 1. 2 und lächelte traurig, als ihm Denys beim Abſch * Doc zurief: „Nun wir ſehen uns doch wieder, Herr g Lbrif Mira, und unter glücklicheren Umſtänden!“ Nach drei Tagen wurde der Schloßherr ll und einfach begraben. Es folgten ſeinem Se nur die Dienerſchaft und Suſanne und Lampert, denn die unglückliche Gemahlin des Schl herrn hatte ſchon am Tage vorher das Schloß 9 laſſen und war mit ihrem Kinde nach Miinchen verwandten gereiſt; ſie vermochte es nicht, au chen und arge Liſt und Trug ſich ihrer Hand mächtigt und drei Jahre lang ihr Leben vergif hatte. Lang litt die Schloßherrin auch in in Gemüte an den Folgen der ſchracklichen Erlehnn aber es kamen auch für ſie wieder ſonnige Ta Nach Jahr und Tag reichte ſie Herrn von Mi ihre Hand und der wackere Denys und die gn treue Suſanne hatten viele Urſache, mit dem gen Schloßherrn zufrieden zu ſein. Der Schurke Breih war ins Zuchthaus gelo men, Frau von Mira und Suſanne übten aber ſeinen Kindern ein Werk der Barmherzigkeit. Ende. T Frau: „Nun, Auguſte, iſſeſt Du denn Fleiſch nicht?“ Magd: „Es iſt mir noch zu ge Frau: „Kannſt Du denn nicht blasen ?“ Mag „Blaſen kann ich wohl, aber ich habe Angſt, In fort.“