den 1. Feb. c. findet dahier zum drittenmale Bür⸗ germeiſterwahl ſtatt und liegt die Möglichkeit nahe, daß Anton Zieher, Schmied und Gemeinderat aus der Wahlurne hervorgeht, wenn ſich nicht noch im letzten Augenblick ein Umſchwung vollzieht. Aus Baden, 27. Jan. Erzbiſchof Orbin hat einen Faſtenhirtenbrief erlaſſen, der auf die traurigen Ereigniſſe am Ende des vorigen und am Anfang dieſes Jahres hinweist und der großen Opferwilligkeit gedenkt. Hierauf wird zur Buße und zum Glauben ermahnt. — Freiburg, 25. Jan. Bezüglich des Montag früh bei Hugſtetten ſtattgefundenen Piſto⸗ enduells berichtet die „Brsg. Ztg.“, daß des ge⸗ allenen cand. med. H. Belgardt Gegner, stud. ilos. Weidig, ſich bereits auf Schweizerboden efindet. Derſelbe ſoll jedoch beabſichtigen, zur ge⸗ richtlichen Verhandlung ſich zu ſtellen, und nur deß⸗ halb ſich geflüchtet haben, um der Unterſuchungshaft zu entgehen. Eine von Herrn Belgardt im Wirts⸗ hauſe ausgeſprochene Beleidigung Weidigs war die Urſache der Forderung, welche letzterer ausfechten mußte, da alle Verſuche, Herrn Belgardt zur Zu⸗ rücknahme der betreffenden Außerung zu bewegen. fruchtlos blieben. Die Bedingung lautete auf drei⸗ maligen Kugelwechſel und ſo bleibt die Handlungs⸗ weiſe Weidigs, der als guter Schütze bekannt iſt, begreiflich. Die Kugel drang dem Gegner bei der Weſten⸗ taſche ein, verletzte mehrfach den Darm, drückte ſich an der hinteren Beckenwand flach und führte nach 26 Stunden den Tod herbei. Wie verlautet, wird die Leiche Belgardt's hier beſtattet und beabſichtigt die hieſige Studentenſchaft ein feierliches Leichenbe⸗ gängnis zu veranſtalten. — Hornberg, 28. Jan. Geſtern abend, wie anzunehmen zwiſchen 8 und 10 Uhr, wurde hier ein furchtbarer Raubmord verübt, indem die Ehefrau des Gemeinderats Hockenjos in ihrer Wohn⸗ ſtube ermordet wurde. Die Geldſchublade war mit Gewalt erbrochen und etwa 80 Mk. entwendet. Als Hockenjos um halb 11 Uhr nach Hauſe kam, fand er ſeine Frau angekleidet tot auf dem Boden liegend. Von dem ruchloſen Thäter hat man bis jetzt keine Spur. — Aus dem Amtsbezirke Bühl, 29. Jan. Am Sonntag den 28. Januar, nachmittags 3 Uhr, fiel in Oberbruch ein mit der ſogen. fallenden Krankheit behaftetes Mädchen von 27 Jahren in den 10 Fuß breiten und 2 Fuß tiefen Laufbach.“ Zwei Kinder begleiteten das Mädchen und ſuchten ſofort Hilfe. Ein des Wegs kommender Mann von Oberbruch ſah die Verunglückte im Waſſer liegen, ohne ſie herauszuziehen. Sofort geſellte ſich ein zweiter Monn zu ihm und gleich darauf ein dritter auswärts wohnender Burſche. Dieſer dritte endlich ſollte das kühne Wageſtück unternehmen und das Madchen aus dem Waſſer ziehen, da er mit langen Stieſeln verſehen ſei. Der aber erklärte, daß ihm das Waſſer in die Stiefelröhre laufe ꝛc. — und endlich kam ein vierter Mann aus Vim⸗ buch zur Unglücksſtätte und jetzt erſt wurde eingehend beraten, wie das Mädchen aus dem Waſſer zu ſchaffen ſei — ohne daß man naß werde. Die mutigen Lebensretter brachten nach Beratung den Beſchluß zu Stande, daß man Bretter hole, ſie über das Bächlein lege und von dieſer Notbrücke aus die Verunglückte herausziehe. Dies wurde nun getreulich ausgeführt. Nachdem ſie das Mäd⸗ chen an's Ufer verbracht hatten, wurde es ſeiner Schuhe und Strümpfe entledigt und an den Fuß⸗ ſohlen fleißig gerieben und gebürſtet; da aber kein Lebenszeichen wahrzunehmen war, ſo wurde es auf einer Leiter nach Hauſe verbracht. Solche Helden haben doch gewiß eine — Belohnung „von Rechts⸗ wegen“ verdient. — Frankfurt, 28. Jan. Kürzlich ver⸗ ſchwand einem Poſtſchaffner ein mit der Bahnpoſt von Köln abends angekommenes Wertſtück aus Paris, welches mit 1000 Fr. deklariert war. Der Inhalt, aus öſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Wert⸗ papieren im Betrage von 40,000 Fr. beſtehend, wurde von einem Soldaten des 81. Regiments ge⸗ legentlich eines Patrouillenganges in der Nacht vom 25. zum 26. d. M. auf der Zeil, in Zeitungspa⸗ pier eingeſchlagen, gefunden und abgeliefert — Homberg, 26. Jan. Geſtern abend gegen halb 8 Uhr wurde ein von Meiderich kommender Seminariſt hier in der Nähe des Rheins von Strolchen angefallen, ſeiner Uhr und ſeines Geldes beraubt und in den Rhein geworfen. Auf ſein Hülferufen eilten der Fährbeſitzer und einige Schiffer ans Ufer, beſtiegen einen Kahn und eilten dem Hinabtreibenden zu Hilfe. Es gelang ihnen, den Unglücklichen noch eben vor dem völligen Verſinken zu ergreifen. Die angeſtellten Wiederbelebungsverſuche hatten guten Erfolg, ſo daß der junge Mann zu einem hieſigen Verwandten gebracht werden konnte, wo er ſich in ärztlicher Behandlung befindet. — München, 28. Jan. Die um die Ott' ſche Millionenerbſchaft ſtreitende Bamberger Gruph⸗ beſtehend aus ſechs Haupterben aus der Stadt un den nächſtgelegenen Ortſchaften Pödeldorf und Ug⸗ teroberndorf, beabſichtigt allen Ernſtes den Prog auf's Neue fortzuführen. Peſt, 25. Jan. Leopold Schönmann, ei 65jähriger Greis, der als Pflegling im Honved⸗ Ah Unterkunft gefunden hat, hörte heute in Geſellſchaff ſeiner Genoſſen von der großen Schiffskakaſtrophe erzählen, welche ſich vor einigen Tagen ereigneſe, Er fragte, wie jenes Schiff benannt iſt, und gz er die Antwort erhielt, das Schiff habe Eimbrig geheißen, ſtürzte er zuſammen und blieb auf der Stelle tot. In ſeiner Taſche fand man einen Brie, worin ſein Sohn ihm aus Hamburg anzeigt, daß er ſich mit Frau und Kindern einſchiffe, um die Überfahrt nach Amerika zu machen. — Von neuen Schiffsunfällen ze legraphiert man aus London unter'm 26. ds, entſetzlicher Sturm wütet unausgeſetzt ſeit geſteng Nacht Insbeſondere im Norden Englands, sowohl im Inland, als auch an der Küſte, ſind eine Reihe Unfälle ſchon bekannt, andere werden befürchtet, Vor Liverpool ſanken im Hafen drei große Schſſſe, darunter das deutſche Barkſchiff „Hoffnungsſtern“, aus Wilmington kommend, deſſen Mannſchaft dur das Leuchtſchiff gerettet wurde. Namen und Schic⸗ ſal der anderen Schiffe und ihrer Mannſchaften i noch unbekannt. Der Sturm verhindert das Nahen von Booten. In Bradford ſtürzte heute morgen wieder ein hoher Fabrikſchornſtein ein. Glücklicher weiſe erreichten die Arbeiter noch unbeſchädigt die Straße, die ganze Krone des Schornſteins fiel agg eine Maſſe auf die Gebäude und Keſſel, deren Röh⸗ ren barſten. Die Aufregung iſt furchtbar. Ein große Menſchenmaſſe eilte herbei. Eltern ſuchten ihre Kinder, doch war kein Menſchenleben zu be⸗ klagen. Der Weſtſturm wütet ſeit zwölf Stunden ſo anhaltend, daß die Themſe hier faſt waſſerleer iſt, ſelbſt die kleinſten Pennydampfer mußten ihre Fahrten einſtellen. 1 — Mailand, 28. Jan. Der F. Z. wird telegraphiert: In vergangener Nacht herrſchte ein großer Schneeſturm an der Küſte von Palermo, Mehrere Schiffe gingen verloren, ebenſo auch Men⸗ ſchenleben. Redaktion, Druck und Verlag von Karl Mokitor, Ladenburg. Jedoch that er, als ob er ſich langſam erhebe und öffnete endlich die Thüre. Der Diener trat mit einem brennenden Lichte in der Hand ein; ſein Weſen verriet Unruhe und Verlegenheit; er war ſehr blaß und blieb an der Thüre mit geſenkten Augen ſtehen. „Nun, ſo ſprich! Was willſt Du? Du haſt Deine Zeit ſchlecht gewählt, um mir etwas anzu⸗ vertrauen —“ herrſchte ihn Flie ra an. „Gnädiger Herr, ich glaubte nicht mehr länger zögern zu dürfen, um Ihnen Mitteilung zu machen von einem unbegreiflichen Ereignis. — Niemand hat den Mut, es Ihnen zu ſagen — aber —“ „Nun, keine lange Einleitung! Was willſt Du?“ entgegnete Fliera, welcher glaubte, daß die Nachricht ſich auf den brennenden Weißhof bezöge. „Gnädiger Herr, ich horte ſoeben von der Kammerjungfer der gnädigen Frau —“ „Nun was denn?“ frug Fliera ungeſtüm. „Daß die gnädige Frau nicht mehr in ihren Gemächern iſt, und daß man nicht weiß, was aus ihr geworden.“ Fliera trat einen Schritt zurück; tiefes Ent⸗ ſetzen malte ſich in ſeinen Zügen. „Das kann nicht ſein!“ ſtieß er mühſam hervor. „Ihr habt Alle den Verſtand verloren!“ Zugleich riß er dem Diener das brennende Licht aus der Hand und lief ungeſtüm nach dem Zimmer ſeiner Gemahlin. Er fand dort nur die in Thränen aufgelöſte Kammerjungfer, die bei ſei⸗ nem Eintreten erſchreckt entfloh, weil ſie fürchtete, Fliera möchte ſie für die Flucht ihrer Herrin ver⸗ antwortlich machen. Fliera zitterte wie Espenlaub, als er die Zim⸗ mer durcheilte, die ſeine Frau gewöhnlich b Fliera ſpöttiſch. „So iſt und die dort herrſchende Unordnung, die offenen Schränke und Schubladen bewieſen, daß man Vor⸗ bereitungen zu einer Reiſe oder beſſer Flucht ge⸗ troffen hatte. Der Schloßherr blieb im Schlafzim⸗ mer ſeiner Gemahlin mit auf einander gebiſſenen Lippen und ſtieren Blicken ſtehen. Der Diener wagte nicht einzutreten, blieb an der Schwelle ſtehen und folgte mit ängſtlichen Blicken jeder Bewegung ſeines Herrn. Plötzlich ſchrack Herr von Fliera zu⸗ ſammen und griff haſtig nach einem Briefe, der vor ihm auf dem Diche lag; dieſer Brief war verſiegelt, an ihn adreſſiert und von der Hand ſeiner Gemah— lin geſchrieben. Er erbrach mit Mühe das Siegel und las dieſe wenigen Worte: „Alles iſt aus zwiſchen Ihnen und der Schweſter Guſtavs von Norall. Wie ſchuldbeladen ich auch der Welt erſcheinen mag, ſo verdiene ich doch nicht ſo viel Haß und Verachtung wie Sie.“ Und weiter unten ſtand mit zitternder Hand⸗ ſchrift und anſcheinend von einer Thräne faſt ver⸗ wiſcht: „Seien Sie ein beſſerer Vater für Ihr Kind, als Sie ein Freund für meinen unglücklichen Bru⸗ der waren.“ — Der Brief entfiel ſeinen Händen. „Sie weiß Alles!“ murmelte er. Eine Bewegung des Dieners unterrichtete ihn von deſſen Gegenwart: wütend ſprang er auf ihn zu, faßte ihn an der Gurgel und ſchrie: „Elender Spion, was machſt Du noch hier? Warum willſt Du Deinen Herrn belauſchen? Warum, warum?“ „Gnade!“ rief der Diener und ſuchte ſich los zu machen. „Ich hatte keine böſe Abſicht; aber als ich Sie ſo leidend ſah — —“ „Haſt Du Mitleid mit mir gehabt,“ ſagte es denn wahr, daß ich ein Gegenſtand des Mitleids geworden bin, felt für meine Diener.“ Er warf ſich ſeufzend in einen Lehnſſh Der Diener blieb vor ihm ſtehen und warlete ang voll auf die weiteren Befehle ſeines Herrn. Plohz⸗ iich ſchienen fich zu ſeinem Erſtaunen die Züge ele nes Herrn aufzuheitern, ſeine Augenlider fehlten ſich auf ſeine eben noch in wilder Wut funkelnden Augen und er verſuchte ſogar zu lächeln. „Verſtehſt Du das?“ ſagte der Schloßherk, indem er ſich bemühte, ſeiner Stimme ſo piel gls möglich den gewöhnlichen Klang zu geben. „Dei Herrin zeigt mir an, daß ſie ausgeht, ohne zi gen, wohn. Wahrſcheinlich liegt dem Allen mi eine Laune zu Grunde. — Die gnädige Frau ich hatten dieſen Morgen einen kleinen Wortpechſeh und ſie wird ſich rächen wollen, indem ſie mit eie kleinen Schrecken einjagt. — Aber ſage mir, e 10 Niemand, wann ſie ungefähr das Haus bez ließ?“ „Die Kammerjungfer hat verſichert, daß dieſen Abend um neun Uhr die gnädige Frau hoch i ihrem Zimmer war; ungefähr um dieſelbe Zeit Fat man vor dem kleinen Nebenthürchen eine Peſſſche ö knallen hören, weshalb man glaubt —“ „Um neun Uhr ſagſt Du? Dann kann fie noch nicht weit ſein, wenn nicht —“ „Wenn mir der gnädige Herr erlauben wolle ten, meine Meinung zu äußern, ſo würde ich ih ſagen, daß ich glaube, daß die gnädige Frau nach dem Weißhof zu den Lamperts geflüchtet ist,“ „Nach dem Weißhof?“ rief Fliera und ſetlz dann cuhig hinzu: „Ja, ja, wir können vermuüleh, duß ſie dort die Nacht zubringen will.“ 10 (Fortſetzung folgt.) 72 05 7 Beka . 4 2 0 1883 it en an 8 ö de Umlagehf echeftszimme: adenburg, ! Ge A. — Leg Herſt. 10 Folge b anden am Juntag den Vormit A m Rathhau Aebechriebenet un Jaſob Fhltsheim öf fager und zun mindeſtens n wird. bahreibung Ein einſtöe 0 Scheuer, He chen Garten dem Schaaf die Ringma gurlen, bor felbſt und 1 Viertel und Baumg eben Jakob thus Horſc . Abu, den du Vollft Debe — an iim da. und zwe ul un. Mürz in der el M aaläre hier in bovie det han, ordern n Wahng, den A. — Ju be. f Vchnung — Alge, keſpekt koviſto ft Wuludſche georg 5 In, Ie