e nacher erhal. g bei Ailſon, zabrik. en; Ifarrer Aol zweite Sto Allgemeiner Aenzeiger für adenburg und Schriesheim. Poſtprovifion. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ mit ikuſtrirtem IAnterhaftungsbfatt 1 Mf. 70 f. dl. finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 5 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Mittwoch, den 24. Januar 1883. ds. Bl. — ten: ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., hend aus 1 ind Speichn,, nehmen Inſerate für uns an. us, an eine Nr. 7. Kraus, loſſer. 8 1 — Dolitiſches. ain, Ladenburg, 22. Jan. Seine Kaiſer⸗ Ailcche Hoheit der deutſche Kronprinz Friedrich Wil⸗ Dreher, helm und Ihre Kaiſerliche Hoheit die Kronprin⸗ heim. zeſſin Victoria begehen am 25. Januar d. J. das . Feſt der ſilbernen Hochzeit. Ganz Deutſchland ſchickt . ſich an, dieſe erfreuliche Feier unſeres Kaſſerlichen Hauſes feſtlich zu begehen und den fürſtlichen Ju⸗ l bilaren ſeine innigſte freudigſte Anteilnahme zu be⸗ 0 zeugen. Auch unſer engeres Vaterland, durch die nächſten verwandtſchaftlichen Beziehungen mit dem Kaiſer⸗ Zucherer. hauſe verbunden, ſteht nicht zurück in der Bezeug⸗ ung ſeiner herzlichſten Freude bei dieſem ſchönen Familienfeſte. Es wäre zu wünſchen, daß die verehrlichen Bewohner Ladenburgs ihre Freude durch feſtliches Beflaggen ihrer Häuſer an dem genannten Feſt⸗ tage kund geben mochten. Berlin, 21. Jan. Die Großmeiſter der Olle f Stenz. acht Großlogen der Freimaurer Deutſchlands über⸗ reichten dem Kronprinzen⸗Paare geſtern mittag den Zohnen, anläßlich der ſilbernen Hochzeit geſammelten Fond -Audeln, zur Errichtung eines Heimatshauſes für Frauen u. Töchter verſtorbener Freimaurer. Berlin, 18. Jan. Das kronprinzliche Jubel⸗ paar hat bekanntlich den Wunſch geäußert, daß die von dem großen Komite beabſichtigten Sammlungen zur Begründung einer großen Wohlthätigkeitsſtiftung verwendet werden mögen. Wie vorauszuſehen, ha⸗ ben die Gabenſendungen von allen Seiten einen bed utenden Umfang angenommen. Wir find in der Lage, mitteilen zu können, daß bei der Haupt⸗ annahmeſtelle bereits gegen 700,000 M. eingegangen 1 Kinder, em⸗ Stenz. 7 Hamburgs, Lübecks, Schleswig⸗Holſteins und Weſt⸗ preußens noch ausſtehen. Nach der müßigſten Schätzung wird ſich der Geſamtertrag auf über eine Million belaufen. Freiburg, 19. Jan. Der Erzbiſchof Orbin wählte Herrn Pfarrer Schneider aus Haslach zum Dompräbendar. Berlin, 22. Jan. JJ. Kg. HH. der Großherzog und die Großherzogin von Baden ſind mittags hier eingetroffen. Berlin, 21. Jan. Der Bruder des Kaiſers, Prinz Karl von Preußen (geboren am 29. Juni 1801) iſt kurz vor 2 Uhr geſtorben. Berlin, 21. Jan. Wegen des Todes des Prinzen Karl wurden ſämtliche Hoffeſtlichkeiten ab⸗ geſagt und die königlichen Theater bleiben bis zur Beiſetzung, worüber noch nichts beſtimmt iſt, ge⸗ ſchloſſen. Berlin, 22. Jan. Der Reichstag erteilt dem Präſidium die Ermächtigung, dem Kalſer anläßlich des Todes des Prinzen Karl das herzliche Beileid des Hauſes auszuſprechen. Der Präſident teilt mit, daß eine Hilfsſpende von 112,000 M. für die Ueberſchwemmten aus Detroit und New⸗York ein⸗ gegangen ſei. Oeſterreich. Ein neuer Trauerfall von der Gattung des Wimpffen'ſchen ſcheint die öſterreichiſch⸗ ungariſche Diplomatie betroffen zu haben. Ein Telegramm aus dem Haag berichtet nämlich: „Ritter C. v. Boſizio, Legationsſekretär der hieſigen öſter⸗ reichiſchen Geſandtſchaft, -iſt ſeit einigen Tagen ver⸗ ſchwunden. Geſundene Briefe deuten an, daß ein Selbſtmord vorliege. Die Leiche wurde bisher nicht find Hierbei iſt zu bemerken, daß die Sammlungen — h einige der und“, denn gefunden, jetzt iſt die Polizei mit den Nachforſchungen nach dem Verſchwundenen betraut worden.“ Paris, 23. Jan. Kaiſerin Eugenie lan⸗ dete geſtern früh in Calais und traf abends hier 8 ein. a Verſchiedenes. § Ladenburg, 23. Jan. Narrenclub hielt am 21. ds. i humoriſtiſche Abendunterhaltung im Gaſthaus „zur Roſe“ ab. Die von verſchiedenen Mitgliedern vor⸗ getragenen Stücke und theatralichen Aufführungen fanden den ungeteilten Beifall; namentlich trug auch die Mannheimer Komiker⸗Geſellſchaft Null⸗ meyer ſehr zur Fidelität des Abends bei. Die Abendunterhaltung war ſehr zahlreich beſucht und zweifeln wir nicht, daß der demnüchſt ſtattfindende Maskenball eine noch ſtärkere Beteiligung hervorruft. — Schriesheim, 22. Jan. Die deiden dahier ſtattgehabten Sammlungen zu Gunſten der Hochwaſſerbeſchädigten haben folgendes Geſamtre⸗ ſultat erzielt: 4 Wagen Kartoffeln, Brod, Fleiſch, Erbſen, Kaffee, Zucker, Reis und Gerſte im Geſamtwerte von M. 800. — und an barem Geld M. 384.30, was einen Geſamtertrag von M. 1184.30 ergibt. Ferner wurden Seitens des Caſinos M. 30.— geſpendet und findet am nächſten Sonntag abends im Gaſthaus zum „Deutſchen Hof“ ein Konzert ſtatt, deſſen Reinertrag ebenfalls gleicher Sache ge⸗ widmet werden ſoll. — Mannheim, 18. Jan. In der heutigen Strafkammer⸗Sitzung kam folgender Fall zur Ver⸗ handlung: Der Bockwirt Anton Schneider von Weinheim hat im Nebenzimmer einer Wirtſchaft ein prächtiges Orcheſtrion, das ihn 7.600 M. gekoſtet, aufgeſtellt und läßt, wenn ſich Muſikfreunde bei ihm einfinden, Der Ladenburger eine theatraliſch⸗ rtet ſchnel⸗ le Der Schloßherr. kſam, T. alf Wunſt Novelle von Th. von Aſchenberg. 35. land unh (Fortſetzung.) „ „Sie wiſſen, was in der Kapelle vorging, nachdem Sie weg waren und wie ich nach hartem Kampfe mit Denhs auf das Schloß lief, um Fliera zu warnen. Ihre geheimnisvolle Dazwiſchenkunft im Augenblicke, da Jedermann Ihren Sohn für verloren hielt, weckte den erſten Zweifel in mir an Fliera's Aufopferung bei Guſtav's Tode. Jedoch Thereſe kann es Ihnen bezeugen, bei unſern ſpäteen Zuſammenkünften habe ich nie von dieſem Zweifel geſprochen, ich haßte Fliera, ich hätte es für ſchimpf⸗ lich gehalten, ihn zu entehren. Bei meiner Ruckkehr in dieſe Gegend vor einigen Tagen beſchloß ich in⸗ deſſen der Sache auf den Grund zu kommen und ſie genau zu unterſuchen. Ich habe überall gefragt, ich habe alle Einzel⸗ heiten des ſchrecklichen Ereigniſſes geſammelt und ich habe gehört, daß Sie, Frau Suſanne Lampert, zufällig von einem nahen Hügel aus Alles mit anſahen. Indem ich nun dieſen Umſtand in Ver⸗ bindung brachte mit Ihrer Abneigung gegen Fliera, mit Ihrer Verzweiflung, als Sie Thereſens Heirat erfuhren, mit Ihrem auffallenden Einfluß auf ihn ſeit dem Mordverſuch Ihres Sohnes, da bin ich * e zu der Gewißheit gelangt, daß Sie von jenem Hügel aus Zeuge eines Verbrechens des jetzigen zu behaupten, daß dieſe arme Frou ſchuldig ſei? Schloßherrn waren, daß Sie aber wegen Ihres edlen Charakters oder weil Sie keine unbedingte Gewißheit dafür hatten, bis jetzt Niemand das Ver⸗ brechen offenbart haben. Nach und nach hat ſich dieſe Gewißheit bei mir noch verſtärkt und dann habe ich nicht mehr gezaudert, Thereſen meinen ge⸗ wiſſen Gedanken mitzuteilen. Von dieſem Augen⸗ blicke an kannte ſie den Grund des unwiderſtehlichen Widerwillens, der ſie von dieſem Manne fern hielt. Sie ſtellte Vergleiche an, welche ſo manches Rätſel⸗ hafte im Betragen ihres unwürdigen Gatten erklär⸗ ten; ſie erinnerte ſich dann auch, daß ſie mir ge⸗ hörte, ehe ein fluchwürdiges Verbrechen uns trennte, denn Guſtav von Norall hätte nie eingewilligt, daß dieſer Fliera der Gatte meiner Braut geworden. Das iſt die Wahrheit, und wer wagt es jetzt noch, Wer wagt es, ſie zu zwingen, zu dem Moͤrder ihres Bruders zurückzukehren?“ Nachdem das erſte Erſtaunen überwunden war, hatte Suſanne ruhig und gefaßt zugehört und ihre Stimme hatte wieder ihren gewöhnlichen Klang, als ſie kalt ſagte: „Alſo um bloßer Vermutungen wipen haben Sie die Seelenruhe einer ſchwachen und leichtgläu⸗ bigen Frau geraubt? Und Du, Thereſe, um eines Deine ganze Exiſtenz auf's Spiel geſetzt?“ „Vermutungen! Ungerechte Verdachte!“ ſagte Mira bitter. „Nun gut, Frau Lampert, ich will Ihnen beweiſen, wie viel ich auf Ihr Wort halte. Schwören Sie, daß, ohne daß Sie etwas davon wiſſen, dieſer Karl von Fliera nichts zu dem Tode ſeines Freundes beigetragen hat, und ich werde Ihnen glauben, ich werde Thereſe ſelbſt auf das Schloß zurückführen und werde ſie nie mehr ſehen.“ Suſanne ſchwieg. „Sprich, Suſanne, ſprich!“ ſchrie jetzt Thereſe ihrerſeits, „Du kennſt die unſelige Unentſchloſſenheit, welche den Grundzug meines Charakters bildet; Du weißt, daß ich mich niemals Deinen und meines Gewiſſens gerechten Vorwürfen ausgeſetzt hätte, wenn nicht mein Widerwillen gegen meinen Gatten ſtärker geweſen wäre, als alles Andere. — Sage, daß er unſchuldig iſt, daß er nicht den Tod meines geliebten Bruders verurſacht hat, und ich will zu ihm zurückkehren und meinen Verrat gegen ihn durch verdoppelte Zärtlichkeit und Hingebung wieder gut zu machen ſuchen.“ „Glauben Sie denn, gnädige Frau,“ erwiderte Suſanne ernſt. „daß der Schwur, den Sie ver⸗ langen, Ihre That vor Gott und den Menſchen entſchuldigen wird? Wiſſen Sie: ſelbſt wenn der Mann, dem Sie Ihre Treue verpfändet, das Ver⸗ brechen begangen hätte, deſſen Sie ihn veſchuldigen, vielleicht ungerechten Verdachtes willen haſt Du ſo könnten Sie doch nicht plötzlich Ihrer Pflichten *