liche erung dun l 9 zur Sund. 8 8 56 der g. Allgemeiner Jenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. 0 der ge ö genden ge 0 39 * 5 1 9 dn Erſcheint Mittwoch anhuneen Poſtprovifton. iind derpffgh Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags wache in ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf. nehmen Inſerate für uns an. und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit ikruſtrirtem Auterhaltungsblatt 1 k. 70 Vf. excl 6 Pf., Reclamen mit 20 Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer * 12 Uhr in der Expedition eingehen, „Local-Anzeigen mit Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen borenen Deu aſth Nr. 5. Mittwoch, oͤen 17. Januar 1883. Volitiſches. Karlsruhe, 13. Jan. Von der Einberu⸗ fung einer außerordentlichen Seſſion des Landtags iſt bis jetzt nichts bekannt. Die badiſche Verfaſſung bietet, vielleicht mehr als manche andere, der Regie⸗ ung ausdt rung im Verein mit dem landſtändigen Ausſchuß t über das und je nach Umſtänden auch ohne denſelben einen rückgeſellt wurden ziemlich weiten Spielraum, um für außerordentliche erfolgt dei din enigen Orts, c. pflichtige seng ithalt hat. Hal g 1 Aufenthal, ) ung an den WW ö und bein Mu- n Wohnſſzes oder wenn aut d liegt, an un r Eltern geſcechn ſichtige don dw ſich nach Jifer?? eilig abweſend, o Mittel verfügbar zu machen. Von dem Umfang dieſer Mittel und von der dadurch bedingten erhoh⸗ ten Verantwortlichkeit wird es abhängen, in welchem Maße die konſtitutionellen Faktoren in Bewegung geſetzt werden müſſen. — Nach den amtlichen Ausweiſen zählt die Univerſität Heidelberg in dieſem Winterſemeſter 723, die Univerſität Freiburg 625, die polytechniſche Schule dahier 280 Studierende; letztere iſt wohl die gringſte Zahl, welche unſere kechniſche Hochſchule bisher aufzuweiſen hatte. Unter dieſer Geſamtzahl von 1638 Studierenden befinden ſich 557 Badener und zwar in Heidelberg 274, in Freiburg 177 und auf dem Polytechnikum 106. Von den Bodener Vormünder, Leh, widmen ſich, um das zur Zeit überfüllteſte Berufs⸗ tilbenm die Le., ſtudium des Landes hervorzuheben, 125, nämlich meſdung. S.)§5 in Heidelberg und 40 in Freiburg der Juris⸗ bat bun ll. 8 Pprudenz. Der Beſuch der mediziniſchen Fakultät ar zu gechen, ſcheint in Freiburg (226) größer zu ſein als in Vor⸗ und 9 Heidelberg (158); allein aus der amtlichen Zuſam⸗ menſtellung iſt dies nicht mit voller Sicherheit zu entnehmen, weil eigentümlicherweiſe für die Univer⸗ ſität Freiburg Mediziner und Pharmazeuten zuſam⸗ en gerechnet ſind, während für Heidelberg die Mediziner eine beſondere Abteilung bilden und die b ob dite 1 Pharmozeuten mit Chemikern, Kameraliſten, Philo⸗ d. Soft ſophen und Philologen (255) nur eine Kategorie am Gtiuten; bilden. Geburtszeugnl tigen, deſſn ge Zahr und cligion, Gewa, in Name, de d und Wohn Berlin, 13. Jan. Der Verfaſſer der ſoeben erſchienenen Schrift: „Der Altkatholicismus, eine Denk⸗ und Schatzſchrift an das evangeliſche Deutſch⸗ land“, Profeſſor Beiſchlag in Halle, hat auf die Zuſendung derſelben an den Kronprinzen nachſtehen⸗ des Cabinetsſchreiben erhalten: „Ich will nicht unterlaſſen, Ihnen für die Ueberreichung Ihrer Schrift über den Alkkatholi⸗ cismus verbindlich zu danken. Ihre freundliche Sendung bietet Mir vollkommenen Anlaß, Meine Aufmerkſamkeit erneut einer Frage zuzuwenden, deren hohe Bedeutung auch für den evangeliſchen Chriſten unverkennbar iſt und deren eingehende Würdigung von unbefangenem Standpunkte aus dem Kreiſe aller Gebildeten erwünſcht ſein muß. Berlin, 2. Jan. 1883. (gez.) Friedrich Wil⸗ helm, Kronprinz.“ Berlin, 14. Jan. Das Krönungs⸗ und Ordensfeſt fand heute in gewohnter Weiſe ſtatt. Der Kaiſer begab ſich um halb 12 Uhr in das königliche Schloß, wo ſämtliche Prinzen und Prin⸗ zeſſinnen des Königshauſes bereits verſammelt wa⸗ ren, hielt die Cour der neuernannten Ordensinhaber ab, wohnte dann dem Gottesdienſt in der Schloß⸗ kapelle und darauf dem Galadiner im Weißen Saale bei, an welchem gegen 750 Perſonen teilnahmen. Die Kaiſerin wohnte dem Ordensfeſte nicht bei. Berlin, 15. Jan. Das Abgeordnetenhaus behandelt die Notſtandsvorlage. Gegenüber den Ausführungen mehrerer rheiniſcher Abgeordneten, welche die bewilligte Summe für unzureichend hal⸗ ten, erſucht der Miniſter des Innern, die Vorlage unverändert anzunehmen, da einſchließlich der Er⸗ gebniſſe der Privatſammlungen, ſowie der von der Rheinprovinz bewilligten Million und des Reichs⸗ beſtrages ſechs Milljonen zur Abhilfe vorhanden ſeien, die ausreichend erſchienen. Der Schaden ſei allerdings noch nicht feſtſtellbar, doch ſeien die Rheinlande immerhin glimpflicher davongekommen, als die Nachbarſtaaten. Der Miniſter erklärt ſich gegen jede Vergrößerung des à fonds perdu be⸗ willigten Betrages. Der Finanzminiſter ſtellt jede mögliche Erleichterung Betreffs des Erlaſſes der Ge⸗ bäudeſteuer in Ausſicht; nötigenfalls werde eine bezügliche Vorlage erfofgen. In der Spezialdis⸗ kuſſion wurde die Notſtandsvorlage unverändert ge⸗ nehmigt und der Antrag des Zentrums, Betreffs der außerordentlichen Notſtände in mehreren Eifel⸗ Kreiſen dem Landtage geeignete Anträge zu machen, angenommen. London, 14. Jan. Der Herzog und die Herzogin von Edinburg gehen morgen abend nach Berlin zur ſilbernen Hochzeit des Kronprinzenpaares. Nizza, 13. Jan. Von allen Seiten ſtrömt die Bevölkerung zu, um vor dem Sarge Gambetta's vorüberzuziehen, auf der Rhede iſt das Evolutions⸗ geſchwader vor Anker gegangen, die Mannſchaften ſind an's Land geſetzt, um an dem Leichenzuge Teil zu nehmen. der Seepräfekt von Toulon, Ad⸗ miral Peyron, wohnte dem Leichenbegängniſſe eben⸗ falls bei. Der Zug ſetzte ſich um 1 Uhr nach dem Kirchhofe in Bewegung. Trotz des ungünſtigen Wetters nahm eine ſehr große Menſchenmenge an demſelben Teil. Am Grabe hielt der Präfekt eine Rede, in welcher er den! Patriotismus Gambetta's rühmend hervorhob und erwähnte, daß Gambetta im Jahre 1870, als er ihm perſönliche Weiſungen erteilt habe, ermahnt habe, nur an Frankreich zu denken. Der Präfekt forderte zur Eintracht auf, durch welche dem Verſtorbenen die beſte Ehre er⸗ erwieſen werden könnte. Der Maire ſagte in ſeiner Rede, Gambetta ſei die wirkſamſte Verkörperung des viederholter Ar die Leoſung werden. riebene Miu nit Geloſtuf b 05 Schloßherr. Novelle von Th. von Aſchenberg. 1 F (Fortſetzung,) 0 6 1. af „Breih erzählte von einem jungen Manne aus 155 18³ der Stadt, den er hier als Bauer verkleidet getroffen 95 habe und Fliera überhäufte ihn mit Fragen über dieſen Mann, der ihn höchlich zu intereſſieren ſchien.“ „Wiſſen Sie, daß ich gar nichts gegen ſie vermag,“ ſchrie der Schloßherr vor Wut, „ſo lange dieſe alte Hexe mich in ihrer Gewalt hält! Wiſſen Sie, daß ich dem mir verhaßten Menſchen gar nichts anhaben kann, ohne fürchten zu müſſen, der Rache dieſer unerbittlichen Frau anheim zu fallen!“ Brel — 2 full einen Stempelbogen, die er ſtets vorrätig hat, und alsbald hörte ich die Feder über das Papier laufen.“ „Fragen Sie mich nun nicht weiter, meine liebe Suſanne,“ fuhr die Kranke fort. „Ich kann Ihnen nicht alle Einzelheiten des hölliſchen Planes offenbaren, der jetzt geſchmiedet wurde, nachdem Breih das ausgefertigte und wohl unterſchriebene Dokument gut in ſeiner Taſche verwahrt hatte. Ich verſtand, daß es ſich um Mord und Brand— ſtiftung handelte, obſchon ſie nur in verblümten Worten ſprachen, und wenn ich nicht ſo außeror⸗ dentlich ſchwach geweſen wäre, ſo hätte ich nicht umhin gekonnt, einen Laut des Schreckens von mir zu geben. Fliera ſprach am wenigſten, aber was er ſagte, war haarſträubend. — Endlich trennten ſie ſich, alles war verabredet, nur der Tag der Ausführung war noch nicht beſtimmt. Dieſen morgen ſagte mir nun Breih, er ginge über Land und bliebe bei einem Freunde in N. über Nacht. Ich ahnte, der Streich ſolle dieſe Nacht ausgeführt werden und die angebliche Reiſe nur dazu dienen, den etwaigen Verdacht abzulenken. Darauf hin ließ ich Sie zu mir bitten. Ich war gewiß, daß Breih Ihnen nicht begegnete, denn der verläßt N. erſt ſpät nachts, um glauben zu machen, er bringe die Nacht dort zu und wählt nur einſame Nebenwege, um nicht geſehen zu werden. — Jetzt wiſſen Sie „Ich verſpreche es, ich verſpreche es,“ ſagte Frau Lampert, indem ſie ſich heftig erhob, „aber in Ihrer Erzählung ſehe ich keinen Beweis dafür, daß mein Sohn Denys keine Gefahr läuft. Wenn der Elende — Verzeihung, Katharine, die Wahrheit reißt mich hin — den Hof in Brand ſtecken würde und wenn mein Sohn während ſeines Schlafes von den Flammen verſchlungen würde! Ich bin auch Mutter, Katharine, und ich muß über die Tage meines Sohnes wachen. Überdies muß ich nach dem Weißhof zurück, damit man dort auf der i. Ich werde Ihren Mann nicht anklagen; aber ich muß geſchickt das Verbrechen zu verhüten ſuchen. Ich gehe, ich laufe. Adieu, Katharine, ich möchte dableiben können, um Ihnen beizuſtehen; allein eine noch größere Pflicht ruft mich jetzt!“ Die Kranke ſchien einen Augenblick lang ihre volle Kraft wieder erlangt zu haben. Sie eilte Suſanne nach, klammerte ſich an ihre Kniee und rief: „Nein, nein, gehen Sie nicht! — Ich ſage Ihnen noch einmal, daß nur Sie allein bedroht ſind! O, aus Barmherzigkeit, bleiben Sie und glauben Sie mir!“ „Das iſt mir keine hinreichende Verſicherung; ich fürchte nicht für mein Leben, denn ich bin ſchon alt und jeden Tag zum Tode bereit — aber er, mein einziger Sohn! — mein geliebter Denys! — Zentmayes, Zuerſt konnte ich gar nicht glauben, daß man ——7 ſo von Ihnen ſprach; aber das folgende Geſpräch er Kirſchen⸗ ließ mir keinen Zweifel mehr. N waſſer, „Nun, Herr, Sie müſſen Ihre Feindin los zu werden ſuchen, und ich will Ihnen helfen, wenn en iz Sie wollen,“ erwiderſe mein Mann. Pfefferm N „Ich gebe Dir, was Du willſt, mein halbes wein Vermögen, nur befreie mich von dieſer Perſon!“ ſagte darauf der Schloßherr. er „Dann ſchien es mir, als ſei die Rede von einem Schriftſtück, das Breih ſchon oft verlangt 5 Velcer. hatte, Herr von Fliera aber nicht geben wollte; aber diesmal zauderle er nicht. Breih brachte ihm Alles, aber verſprechen Sie mir noch einmal, mit dem Vater meiner Kinder Nachſicht zu haben.“ Oh, laß mich los, ich muß fort! Nichts in der Welt kann mich aufhalten!“