nis und zeugt dafür, daß die Verwaltung krotz der vielen Unterhaltungen, welche der Verein ſeinen Mitgliedern im verfloſſenen Jahre bot, dennoch ſpar⸗ ſam und vorteilhaft mit den eingegangenen Geldern umzugehen wußte. Bei der Neuwahl des Vor⸗ andes gingen ſämtliche Mitglieder mit Stimmen ⸗ mehrheit aus der Wahlurne hervor mit Ausnahme des Hrn. Phil. Günther, welcher auf eine Wieder⸗ vahl verzichtete und an deſſen Stelle Hr. Ph. Kegler gewählt wurde. In Anbetracht der großen Waſſernot, welche in den letzten Tagen vielen Ge⸗ genden ſo großes Unglück brachte, hat man ein⸗ timmig beſchloſſen, den diesjährigen Stiftungsball nicht abzuhalten, ſondern am Sonntag den 13. anuar ein Wohlthätigkeitskonzert zu geben, und hoffen wir, daß dasſelbe eine ordentliche Summe ür die ſo hart Bedrängten einbringen wird. 0 — Wieblingen, 31. Dez. Infolge des Hochwaſſers ſind hier mehrere Häuſer eingeſtürzt. — Heidelberg, 1. Jan. Geſtern früh reignete ſich hier ein ſchweres Eiſenbahnunglück. Der von Mannheim kommende Perſonenzug Nr. 15 ſtieß in Folge ſalſcher Weichenſtellung auf eine m Bahnhof ſtehende Maſchine. Beide Maſchinen, owie mehrere Wagen ſind ſtark beſchädigt. Fünf Perſonen wurden ſchwer verletzt. Dieſelben wurden ofort ins Krankenhaus verbracht. Die Unfallſtelle befindet ſich an der 2. Weiche vor der Anſahrt an den Perron. Eine leere Lokomotive hatte an dem n der Nähe jener Weiche befindlichen Waſſerkrahnen Waſſer gefaßt und befand ſich auf einem nicht von dem einfahrenden Zug zu paſſirenden Geleiſe. Die ine Weiche war indes falſch auf dies Geleis gezo⸗ gen und fuhr der einfahrende Zug auf den Tender der haltenden Maſchine, ſo daß dieſe ſowohl, als die Maſchine entgleisten, ebenſo die nächſtfolgenden Wagen, welche ziemliche Beſchädigungen erlitten. Die verletzten Paſſagiere befinden ſich im akademi⸗ chen Spital. Die Schuld an dem Unfall iſt ledig ⸗ ich dem Weichenſteller Jungmann zuzumeſſen, der einen regelmäßigen Dienſt bis geſtern früh 6 Uhr vahrzunehmen hatte. Im Gefühl ſeiner Schuld iſt derſelbe flüchtig geworden und konnte bis jetzt nicht dingfeſt gemacht werden. Staatsanwalt v. Duſch, der bereits früh um 6 Uhr am Platze war, hat die nterſuchung ſofort in Angriff genommen, doch kann in dieſem Falle kein Zweifel über die Urſachen des Unfalls obwalten. — Mannheim. Der Frieſenheimer Rhein⸗ damm iſt heute früh 3 Uhr gebrochen und die ahnberbindung zwiſchen Ludwigshafen und Oggers⸗ 8 zerſtört. rene und Oppau ſind über⸗ flutet. Der Rhein iſt um 60, der Neckar ungefähr um 180 Centimeter ſeit dem höchſten Stande ge⸗ fallen, wodurch die Gefahr für Monnheim vorläufig iſt. . 8 1 Auf beiden Seiten des Rheines haben Dammbrüche das ganze Ried überflutet. Aus Bürſtadt und Bobſtadt find die Einwohner geflüchtet, da die Häuſer dort zuſammenſtürzen. Hilfe geht ab. — Frankenthal, 30. Dez. Heute nacht um 1 Uhr erklangen von neuem die Sturmglocken und die Allarmſignale. Der Rheindamm iſt ober⸗ halb der Oppauer Fahrt gebrochen, auf einer Strecke von 50 Mtr., während in Oppau nur die nieder⸗ gelegenen Wohnungen unter Waſſer ſind, iſt Edig⸗ heim ganz unbewohnbar. Die Bewohner wurden herher gebracht und in den Tanzſälen und der Turnhalle ꝛc. einquartiert. Herr Bezirksamtsaſſeſſor Krazeiſen befand ſich um halb 12 Uhr mit Pionier⸗ lieutnant Hintermayer auf der Stelle, welche zu keinem Bedenken Anlaß gab, um 12 Uhr erfolgte die Kataſtrophe. Die Lampertheimer verſuchten fünfmal auf die Dämme bei Roxheim einen Angriff und kamen bis auf Steinwürfe nahe. An der Ka⸗ nalſchleuße konnte man das Schießen hören, mit welchen die Dammwächter die Angreifer abwehrten. — Karlsruhe, 31. Dez. Heute nacht 1¼ Uhr mußte von ſämtlichen hieſigen Bäckern aller Vorrat an Brod nach dem großh. Schloſſe geſchafft werden, von wo dasſelbe nach Maxau überführt wurde. — Köln: Die zweite Hochflut iſt hier in die am Rheine gelegenen Straßen wieder eingedrungen, wenn auch nicht ſo weit wie die erſte. Zahlreiche Wohnungen und Geſchäftslokale ſtehen unter Waſſer. Auch die Ortſchaften ober- und unterhalb Kölns ſind wieder ſehr bedroht. Die Mülheimer Heide iſt überſchwemmt und das Waſſer bedroht von Worringen aus Niehl. Feuerwehr und zahlreiche Abteilungen Militär ſind zur Hilſe ausgeſandt. In Deutz wirft man Dämme auf und Lokomobilen pumpen Waſſer aus dem Kanal. Mülheim iſt wieder ſchwer heimgeſucht. Bei Worringen ſteht eine Fläche von 12,000 Morgen unter Waſſer. Hier in Köln iſt heute ein Haus eingeſtürzt; an⸗ dere Häuſer drohen mit Einſturz. Eine Abteilung Feuerwehr befährt in Kähnen die überſchwemmten Straßen, um die nötige Hilfe zu bringen. das Motiv dieſer That ſein. Schriesheim, 2. Jon, 4 — Hamburg, 30. Dez. Die Zahl der Auswanderer über Hamburg belief ſich vom 1. Ja⸗ nuar bis 30. November 1882 auf 110,091 Per⸗ ſonen; ſeit 1871 war nur im vorigen Jahre während des gleichen Zeitraums die Zahl ſtärker nämlich 119,259 Perſonen. Am ſchwächſen war die Auswanderung im Jahre 1877, in welchem in den erſten elf Monaten nur 21,811 Perſonen über hier auswanderten. — Bern: Aus allen Teilen der Schwz kommen Nachrichten von großer Waſſernot. Anhal⸗ tender Regen, plötzliche Schneeſchmelze infolge Föhn⸗ ſturmes haben die Flüſſe und Bäche ſo angeſchwellt, daß ſie an vielen Orten ausgetreten, Straßen und Eiſenbahnen unterbrochen ſind. Namentlich im Jura ſoll die Not groß ſein. — Paris: Die Seine iſt noch immer im Steigen begriffen, jetzt 5,80m hoch. In Doubs iſt großer Schaden angerichtet. In Beſancon hat der Waſſerſtand eine bisher nie erreichte Hoͤhe er⸗ langt; der Verkehr über die Brücken iſt verboten. Die Rhone hat große Verheerungen angerichtet. In Veaux bei Annecy konnten die Einwohner das Mo⸗ biliar nicht retten. Pferde, Vieh, ſowie faſt alle Häuſer ſind in den Fluten verſchwunden. — Ein ungewöhnliches und obendrein teures Zugemüſe hat, wie die Konſtanzer Zeitung erzählt, Bauer K. von Sprauthal bei Bretten gehabt. Be einem Viehverkauf in Bretten hatte er zwei Hun⸗ dertmarkſcheine eingenommen und einen'derſelben in ſeiner Hoſentaſche untergebracht. Gegen Abend kaufte ſich beſagter Bauer in einem Laden eine Portion Käſe, die dann dem Hundertmarkſchein Geſellſckaſt leiſten mußte. Auf dem Heimwege abends bekam unſer Landwirt Hunger, und damit ſein ihn be⸗ gleitender Bekannter nichts von ſeinem Schmauſe merke, bröckelte K. den Käſe in der Taſche ab und führte ihn in der Dunkelheit zum Munde. Zwar ſpürte er, daß er mit jeder Ladung etwas Papier mitgenoß; aber — macht nichts! Andern Toges wurde K. mit Schrecken gewahr, daß er mit dem Käſe auch den Hundertmarkſchein aufgezehrt hakte. Berichtigung über den Artikel letzter Nummer, daß nicht S pen g⸗ ler, ſondern Georg Sandel Landwirt im Thal ſeinem Leben am Weihnachtsabend durch einen Pi⸗ ſtolenſchuß ein Ende machte, Vater von 6 Kindern und lebte in den beſten Verhältniſſen. Prozeß soll morgen wieder, vielleicht hat mir Gott bis dahin einen guten Entſchluß eingegeben. — Ich begleite Dich nicht, denn man könnte uns belauſchen und eine zu große Vertraulichkeit zwiſchen uns könnte auch Deinen Mann mißtrauiſch machen. — Liebe ihn, liebe ihn trotz Allem, wenn Du der Liebe An⸗ derer würdig ſein willſt!“ — Mit dieſen Worten trennten ſie ſich. Thereſe ging ſchnell nach dem Schloſſe und Suſanne trat ins Haus zurück. Kaum hatte ſie ſich wieder ge⸗ faßt und ruhig über das erhaltene Bekenntnis nach⸗ gedacht, als ſich der ſchwere Schritt Denys in der Hausflur vernehmen ließ. Er trat ein mit etwas verlegener Miene. Sein Sonntagsanzug, in dem er vor einigen Stunden fortgegangen war, hatte etwas gelitten durch ſeinen ſchnellen Gang querfeld ein und helle Schweißtropfen perlten auf ſeiner Stirne. Er ſtellte ſeinen dicken Stock in eine Ecke und ließ ſich müde auf einen Stuhl fallen, indem er ſagte: 4 „Guten Tag, Mutter!“ — 0 „Guten Tag, Denys!“ f Denys nahm ſeinen Hut von der Stirne, trocknete ſie mit ſeinem Taſchentuche, kreuzte die Beine und ſagte endlich mit moͤglichſt gleichgültigem Tone: „Nun, Mutter, Du fragſt nicht, woher ich komme?“ — „Woher kommſt Du denn?“ fragte jetzt dieſe. Ach, ich kann es Dir nicht ſagen!“ Suſanne lächelte über dieſe Naivetät ihres ſohnes und verfiel dann wieder in ihre eigenen danken. Während der darauf folgenden Pauſe leg noch die Verlegenheit Denys; er ſchneuzte ſich mit großem Geräuſch, um die Aufmerkſamkeit ſeiner Mutter zu erwecken, huſtete, trommelte mit den 9880 Fingern auf dem Tiſche und ſchlenkerte mit ſeinem Fuß. Es war augenſcheinlich, daß der junge Denys etwas auf dem Herzen hatte, was er ſeiner Mutter gerne anvertraut hätte, wovon er doch nicht aus freien Stücken anfangen wollte. Sehend, daß ſeine Mutter ſtets gleich nachdenkend und ſtumm blieb, ſagte er endlich, indem er ſich hinter dem Ohre kratzte: „Es ſcheint, Mutter, daß Dich etwas ſtark quält; gerade wie ich, mich quält auch etwas. Mein Gott! wie quält es mich!“ „Was quält Dich denn Frau Lampert. „Mich? — nichts! — Es war nur ſo eine Redensart!“ erwiderte Denys von plötzlichem Schreck ergriffen. Jetzt erſt bemerkte Suſanne das fremdartige Weſen ihres Sohnes und erinnerte ſich der geheim⸗ nisvollen Umſtände, die ſeinen Ausgang vor meh⸗ reren Stunden begleitet. Sie dachte Denys Beſuch ſei vielleicht dem Gegenſtande ihrer eigenen Ver⸗ wirrung nicht ganz fremd, und ſie fragte daher mit Wohlwollen: „Was geht denn vor, mein armer Denys ? Du biſt heute ganz ſonderbar; hat Dir vielleicht der Brief, den Du bekommen, irgend eir angekündet?“ 9 Unglück „Welcher Brief?“ frug Denys erſtaunt. „Nun der, den Dir heute früh ein Bauern⸗ brachte und der Dich abrief!“ „Ich will gehängt werden,“ halb lachend, halb ärgerlich, „wenn meine Mutter nicht einen geheimen Bund hat mit irgend einem Geiſte, der ihr Alles verrät, was ich thue; und ſo, Denys?“ — frug knabe verſetzte Denys 10 woher wußteſt Du denn, daß ich einen Brief de kam? Du warſt ja gar nicht zu Hauſe!“ „Liſette hat es mir geſagt!“ erwiderte Fran Lampert lächelnd. i N „Zum Kuckuck auch mit dieſer Schwätzerin“ rief Denüs, „es war ein Geheimnis, das ich zur bewahren verſprach und jetzt muß ich Dir Alles ſagen; denn ich kenne Dich; wenn Du ei lleines Ende des Fadens haſt, ſo ruhſt Du nicht, bis der ganze Knäuel abgewickelt iſt. — Übrigens muß Du doch früh oder ſpät erfahren, warum es ſich han⸗ delt, und da das Übel einmal geſchehen iſt, ſe kannſt Du mir vielleicht einen guten Rat geben, denn ich weiß mir nicht mehr zu helfen, Vergiß aber nicht dabei, liebe Mutter, daß ich nicht zuerſt von der Sache ſprach.“ i Im Grunde war aber Denys bei Wesen nicht ſo böſe darüber, daß die Sache zur Sprache kam, als er ausſah. Suſanne merkte es wohl und ſagte ganz gleichgültig: 6 5 „Wenn Du verſprochen haſt, zu schweigen, 1 mußt Du es auch thun; denn das Wort eines Mannes iſt heilig!“ * „Ja, ja, ich will Dir nun Alles ſagen; 10 dem, was Du ſchon weißt, hätteſt Du doch h Alles entdeckt, und ich will es Dir lieber agel 7 Nun, Du errätſt nicht, von wem dieſer Brief war „Wie kann ich das wiſſen!“ entgegnete Frau Lompert. „Nun, von Herrn von Mira, dem und Du weißt, daß dem alten Freunde Guſtavs von Norall, ö 1 ch Herr von Mira auch mein Freund iſt.“ 10 Wulle (Fortſetzung folgt.) 3 Wu N Redaktion, Druck und We von Karl Molitor, 0 1 at g 1 17 16 kli e Punt e Wa 10 10 f Ade aul nl. 0 mfc 1 10 N a in dh 1 e u 1 0 J 888 1 i in dh nat a, u Me an le i dn Seht, d dec l. inn A. Au nt den 5 fer ih unh , ken, u l Meng aich Sah in i M geh W eus nüt lt nurn * Aug mit de de ene linien Orts, u n Nice fire an dre Abit, 1h kuba n un Oil N 1 b ue, an vm ut Im 7 a 1 8 Nau Agen d 50 d