ichtsfen zembg mindest i genanp im d ommen. 8 an d dinlanm führ gemat tand. — 0 5½ Anbrut er. — 2 Allgemeiner Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich !! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anuterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl⸗ Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pf., Recla Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ men mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Nr. 104. Samstag, den 30. Dezember 1882. Zaum neuen Hahre 1883 Abonnement-Einladung. Mit dem 1. Januar beginnt ein neues Quar⸗ tal unſeres Blattes und laden zu Neubeſtellungen ergebenſt ein. Unſern Gönnern ſagen wir für die ſeitherige Unterſtützung beſten Dankgund bitten um fernere Gewogenheit. Der Abonnement preis beträgt vierteljährlich 1 M. 20 Pfg. frei ins Haus geliefert und werden Beſtellungen ſowohl in der Expedition wie bei den Zeitungsträgern angenommen. — Inſerate finden pünktliche Aufnahme und werden billigſt berechnet. Ladenburg, im Dezember 1882. Die Redaktion u. Expedition. Feierlich mit ehrnem Munde Zwölf Uhr ruft die Glocke hier, Gibt vom Jahresſchluß die Kunde — Auf der Schwelle ſtehen wir: Wie wird das Geſchick geſtalten Und des neuen Kreislaufs Walten? Jahre kommen, Jahre gehen, Aber mancher Wnunſch uns bleibt; Hoffnung flieht, wie Windeswehen Vor ſich her die Blätter treibt — Eines nur, das Wahre, Gute, Ewig ſtrebt mit neuem Mute. Ob im Ringen oft erlegen, f Friſch erhebt es ſich zum Streit; Ob der Gegner auch verwegen Und der Sieg entfernt ſo weit: 95 e Unverdroſſen nur gerungen — Manches wird durch Kampf erzwi gen! Und ob manchmal alles Mühen Eitel und vergeblich ſcheint: Neu der Eifer muß erglühen, Ob der Zweifel anders meint — Nur wer ausharrt, holt die Krone Endlich ſich zum Preis und Lohne. Was nicht wahr und ächt, verfliegen Muß es, wie die Spreu ſo leicht; Seichte Quellen ſchnell verſiegen — Was der Tief' entquoll, nicht weicht: So des Herzens ernſtes Sehnen, Nein, es iſt kein eitles Wähnen. Blick, o Gott, auf uns hernieder, Du, der Schwachen Schutz und Hort; Unſrer Sehnſucht heilige Lieder Höre gnädig, ſprich Dein Wort: Deine Weisheit, Macht und Güte Sei's, die unſer Heil behüte! Volitiſches. Karlsruhe, 25. Dez. Infolge der noch faſt im letzten Augenblick mit den Ständen getroffe⸗ nen Vereinbarung wird mit dem Erhebungsjahr von 1883 der Abgabeſatz für die Grund⸗, Häuſer⸗ und Gefällſteuer von 28 Pfennig auf 26 Pfennig herabgeſetzt. Von ſeiten der Oppoſition in der Kammer war dies als eine der viel berühmten Steuerverminderungen gemeint, welche bei dem Volke einen großen Eindruck erzielen ſollten, von ſeiten der Regierung und der Liberalen wurde jedoch die⸗ ſer Charakter nicht zugeſtanden, ſondern ſcharf be⸗ tont, daß die finanzielle Lage des Landes ſich zu Experimenten bezüglich einer Steuerverminderung noch nicht eigne, daß man die Herabſetzung um zwei Pfennige jedoch zulaſſen könne als Herſtellung der längſt erſtrebten Gleichheit zwiſchen Grundſteuer und Erwerbſteuer. Der Bauer wird von dieſer „Steuerverminderung“ nicht gar viel verſpüren, denn ſie macht für ihn erſt bei dem ſchon ziemlich anſehnlichen Steuerkapital von 5000 Mark eine Mark an Staatsſteuer aus. Heidelberg, 26. Dez. Nachdem die Letzten, welche nach dem im Frühlinge hier ſtattgehabten Eſſenbahnunfall in der chirurgiſchen Klinik Aufnahme gefunden, dieſe Stätte ſorgſamſter Pflege verlaſſen, hat der Großherzog, wie ſchon früher dem Direktor Geheimrat Dr. Czerny, ſo nun auch den beiden Aſſiſtenten desselben, Dr. Maurer und Dr. Heuck, das Ritterkreuz des Zähringer ⸗Ordens und der Oberwärterin Frl. Kuhn den Luiſenverdienſtorden verliehen, dem geſamten Perſonale aber durch den Vorſitzenden der akademiſchen Krankenhauskommiſſion Dr. Heinze, welcher mit der Überreichung dieſer Auszeichnungen beauftragt war, ſeinen Dank für die bewieſene Hingebung ausſprechen laſſen. Deutſches Reich. Von allen Seiten hat ſich der politiſche Horizont wieder geklärt, aber noch umlagern denſelben dunkle Streifen und eine ge⸗ wiſſe Verſtemmung iſt nicht nur in den leitenden Regionen, ſondern auch in der öffentlichen Meinung zurückgeblieben. Man fragt ſich erſtaunt, zu welchem Zwecke denn der ganze Sturm, welcher in den letzten Wochen die Spalten der deutſchen, öſterreichiſchen u. ruſſiſchen Blätter durchtobte, entfaltet war? Un zweifelhaft ſind die erſten kriegeriſchen Poſaunen ſtöße von der „Nordd. Allg. Zig.“ ausgegangen u ihr ſecundierte dann die „Koln. Ztg.“, nachdem vor her das rheiniſche Blatt die merkwürdigen Enthül⸗ Der Schloßherr. Novelle von Th. von en 28. (Fortſetzung.) „Ja, ja, ich erinnere mich,“ erwiderte Thereſe, welche die direkten Fragen ihrer mütterlichen Freun⸗ din nicht gerne beantwortete. „Ich weiß, welch' geheimnisvollen Einfluß Du auf ihn ausübſt, und das iſt nicht der geringſte meiner Schrecken, Su⸗ ſanne,“ ſagte die junge Frau bebend. „Um die tgoiſtiſche Natur Fliera's zu unterjochen, mußt Du im Beſitze eines undurchdringlichen Geheimniſſes ſein. Ich weiß, welch' ungeheuren Platz in ſeinem Leben Du ausfüllſt ſeit dem Tage, an dem wir Weißeck verließen und ich müßte mich ſehr täuſchen, wenn Du nicht die Urſache des Übels, das an Flierg's Seele nagt, wüßteſt. Nachts ruft er Dei⸗ nen Namen im Schlafe, wenn er von ſchrecklichen käumen gequält wird; Dein Bildnis verſolgt ihn, je ein Vorwurf; vielleicht — — —“ „Aber Du antworteſt mir nicht auf meine Fragen!“ ſagte Frau Lampert, die jetzt ihrerſeits bemüht war, dem Geſpräche eine andere Wendung u geben. Was poll ich ſagen?“ erwiderte Thereſe. Ich habe meinem Gatten beſonders in der letzten eit gar nichts vorzuwerfen! Ich glaube ſelbſt, wie ich ſchon geſagt, er liebt mich noch; allein ich beſchäftige nicht mehr ausſchließlich ſeine Gedanken und ſein ſeltſames Weſen und ſeine Liebe verur⸗ ſacht mir Schrecken. Wenn er ſich mir nähert, ſo empfinde ich plötzlich eine überwindliche Abneigung; ich zittere und eine eiſige Kälte durchdringt mein Mark bis ins Herz; ich kann meinen Sohn nicht küſſen, wenn er ihn zuvor geküßt und wenn ich in ſeinen Geſichtszügen eine Ahnlichkeit mit ſeinen Va⸗ ter zu erkennen vermeine, ſo wende ich mich ſchau⸗ dernd ab. — Weigere Dich nicht, zu glauben, was eine traurige Wahrheit iſt; der plötzliche und in⸗ ſtinktive Haß iſt weder ſo ſelten, noch ſo albern, als Du glaubſt; es iſt eine übernatürliſte Warnung, gegen gewiſſe Perſonen auf der Hut zu ſein und dieſe Ahnung täuſcht ſelten. Endlich, Suſanne, vermute ich bei Fliera ſchreckliche Gedanken von Verbrechen, Verrat, dunkler und lang überdachter Rache; ich weiß nicht, wie es kommt, aber manch⸗ mal denke ich ſogar, er wäre fähig, mich zu töten, ſo dunkel und furchtbar erſcheint mir ſein Weſen.“ „Unglückliches Kind!“ ſagte Frau Lampert aufſpringend, „wohin verirrt ſich Deine Einbildungs⸗ kraft? Er, Dich töten? O nein, nein! Es iſt — Aber das ſind ja lauter Thorheiten!“ fügte ſie ruhig bei, indem ſie ſich wieder ſetzte. „Und jetzt erſt ahne ich, was Du mir gleich im Anfang hätteſt ſagen ſollen. Du biſt ſchuldig Deinem Manne ge⸗ genüber und fürchteſt jetzt ſeinen gerechten Zorn.“ Frau von Fliera ſenkte errötend den Kopf. „Das iſt alſo die Wahrheit! Das iſt die Urfache des tiefen Haſſes, dem Du ſo viele fremd⸗ artige Gründe unterſchiebſt,“ ſagte Suſanne ſtreng „Geſtehe, Thereſe, nur der Vergleich mit einem andern gewiſſen Jemand hat Dir Deinen Man verleidet, alte Erinnerungen ſind wieder erwach Der Gedanke an das Glück, das Du hätteſt ſinden können, hat Deine Einbildung erhitzt und vielleicht häufige und heimliche Zuſammenkünfte mit eine Perſon, die ſich an Deine Ferſen hängt —“ 8 Thereſe errötete noch mehr, aber ſchwieg. Su⸗ ſanne glaubte noch deutlicher ſprechen zu müſſen und fuhr fort: „Suche nicht zu leugnen; ich weiß, daß Mira zu gleicher Zeit mit Euch in München war, und daß Du ihn mehrmals geſehen.“ „Was ſagſt Du, Suſanne ? Wer hat D verraten —“ erwiderte Thereſe zitternd. „Was liegt daran, wenn es wahr iſt, daß „Nun ja, verzeihe, Suſanne,“ ſagte jetzt die Schloßherrin mit niedergeſchlagenen Augen, „ich hatte nicht den Mut, es zu geſtehen. Ja, er war auch in der Stadt; ich habe ihn geſehen, geſprochen; ich habe ihn⸗ die ganze Tieſe meines Kummers ſehen laſſen.“ g „Thörin! Und Dein Mann?“ rief Suſann „Mein Mann weiß gar nichts. Sein ſchlech. ter Geſundheitszuſtand hinderte ihn, mich überall hin zu begleiten und ich war glücklich, ihm zu ent⸗ 00 8