ritter aus, in welchen die Verſammelten enthuſiaſtiſch ! einſtimmten. Egypten. Neben Arabi Paſcha ſind nun auch die andern Anſtifter der egyptiſchen Wirren, Ali Fehmi Paſcha, Sami Ali Paſcha, Tulba Paſcha und Abdellal Paſcha, vom Gerichtshofe zu Kairo „verurteilt“ worden. Auch über dieſe letzteren ſprach der Gerichtshof das Todesurteil aus, aber auch ſie wurden, gleich Arabi, vom Khedive zu lebensläng⸗ licher Verbannung begnadigt; ſie ſollen nach der Inſel Ceylon geſchickt werden. Nur den Mitange⸗ klagten Jacub Sami Paſcha und Mahmud Femi Paſcha, welche als die Hauptträger der Inſurrektion gelten, will die Sonne der Gnade nicht leuchten, ſie ſollen demnächſt vor ein beſonderes Kriegsgericht geſtellt werden. Riaz Paſcha, der egyptiſche Pre⸗ mier, welcher am liebſten den Strick um den Hals Arabi Paſcha's und ſeiner Mitſchuldigen geſehen hätte, hat aus Verdruß über die bedingte Freiſpre⸗ 5 chung der Häupter der Inſurrektion ſeine Demiſſion eingereicht, welche jedoch vom Khedive noch nicht angenommen worden iſt. — Über den Aufſtand in Sudan laufen die Nochrichten nur ſpärlich ein, doch ſcheint die Sache der egyptiſchen Regierung hier nicht zum Beſten zu ſtehen, denn es ſind acht wei⸗ ere Bataillone nach dem aufſtändiſchen Gebiete be⸗ ordert worden. Verſchiedenes. — Mannheim, 11. Dez. (Schwurgericht. ) Unter dem Vorſitze des Hrn. Landgerichtsdirektors Müller nahmen die Verhandlungen des 4. Quar⸗ tals heute vormittag 9 Uhr ihren Anfang. Den rſten Fall bildet die Anklageſache gegen das 18jäh⸗ ige Dienſtmädchen Helene König von Neidenau wegen Kindsmords. Die Angeklagte, ein bis dahin raves und ſehr fleißiges Mädchen, trat letzte Oſtern ei einer Fabrikantenfamilie in Heidelberg in Dienſt, welch letzteren ſie bis Oktober inne hatte. Am Morgen des 11. Okt. ſtand ſie wie gewöhnlich um Uhr auf, holte das Kaffeebrod und kochte den Kaffee. Während dieſer Arbeit fühlte ſie ſich un⸗ wohl und bemerkte der Schenkame ihrer Dienſtherr⸗ chaft gegenüber, ſie ſei ſo krank, daß ſie ſich zu Bette begeben müſſe, was ſie auch ſofort that. Gegen 10 Uhr begab ſich eine im Hauſe be⸗ chäftigte Frau zu der Kranken, um ſich nach deren als die Dienſtfrau noch dazu kam, wurde, da man einſah, daß hier ein Verbrechen vorlige, in die An⸗ geklagte gedrungen, den Kofferſchlüſſel herauszugeben, welcher Aufforderung erſt dann entſprochen wurde, als man mit der Polizei drohte. Als die Dienſt⸗ frau den Koffer öffnete, lag ein in Lumpen gehüll⸗ tes neugeborenes Kind männlichen Geſchlechts in demſelben, deſſen Hirnſchale eingedrückt war und dem armen Würmchen, welches lebend zur Welt kam, mit einem Eiſen, welches ſich ſpäter im Bette der Angeklagten vorfand, die Hirnſchale eingeſchlagen. Die That erſcheint als eine um ſo ſchwerere, weil die Angeklagte in der Vorunterſuchung, wie auch heute, läugnet, ihr Kind getötet zu haben, trotzdem nachgewieſen, daß das Kind gelebt, alſo in oder gleich nach der Geburt und zwar gewaltſam getötet ſein muß. Der Spruch der Geſchworenen lautet auf ſchuldig der Kindestötung, verübt unter mil⸗ dernden Umſtänden und das Urteil auf 4 Jahr 6 Monate Gefängnis und die Koſten. 2. Fall. Chriſtian Hummel, 50jähriger Dienſt⸗ knecht von Steinsfurth, wegen Brandſtiftung. Der Geiſteszuſtand des Angeklagten iſt ziemlich beſchränkt und wird derſelbe behufs Beobachtung ſeitens des Gerichts⸗ oder Irrenarztes ins Gefängnis oder die Klinik verbracht. — Mannheim, 10. Dez. Pfälzer Tabak. In der verfloſſenen Woche wurden die neuen Ta⸗ bake noch ſchlank gekauſt und zwar an verſchiedenen Plätzen der Rheinpfalz zu 24 — 29 M und in Se⸗ ckenheim bis zu 30 M. per 50 kg. excluſive Steuer. Die gekauften Tabake ſind ſämtlich mangelhaft bren⸗ nende Ware. — Elbing, 11. Dez. Auf dem Bahnhofe Schlitt fuhr geſtern abend der von Königsberg nach Berlin abgelaſſene Courierzug in einen Güterzug, der auf ein anderes Geleiſe geſetzt werden ſollte. Der Locomotivführer und Dampfheizer wurden ge⸗ tötet, der Packmeiſter ſchwer und don den Paſſa⸗ gieren acht leicht verwundet. — Paris, 8. Dez. Das vom Hochwaſſer angerichtete Elend iſt ſehr groß. Die Zahl der Fabrikarbeiter, die infolge der Uberſchwemmung brod⸗ los ſind, beträgt über 10,000, und da das Grund⸗ waſſer bei dem erweichten Boden immer weiter vor⸗ dringt, ſo werden, wenn der hohe Stand der Seine und ihrer Nebenflüſſe anhält, noch viele Fabriken Befinden zu erkundigen, ſie erſchrack aber nicht we⸗ ig, als ſie das Zimmer betreten und unter dem Koffer der Angeklagten Blut hervorrieſeln ſah und ihre Arbeit einſtellen müſſen. In der Umgegend von Paris ſieht es furchtbar aus. Der Schaden, den die Waſſer anrichteten an Grund und Boden, an Häuſern u. ſ. w. iſt ungeheuer. Das Schlimme iſt, daß die Seine, die nur langſam ſteigſt, auch nur langſam fallen wird, wozu es aber noch nicht den Anſchein hat, da es ſeit 4 Uhr wieder regnet und ſchneit. Das Palais Bourbon, der Sitz der Deputiertenkammer, iſt von den Waſſern ſehr heim⸗ geſucht. Man mußte alle untern Räume des Pa⸗ laſtes der Fluth überlaſſen. Die Heizöfen und die Gaserleuchtung ſind bedroht. Die Abzugskanäle ſind ebenfalls mit Waſſer angefüllt, ſo daß zu be⸗ fürchten ſteht, das ganz Paris verpeſtet werden wird, Das Eindringen der Waſſer in die Abzugskandzle hat eine andere Bevölkerung von Paris, nämlich die Ratten, aus ihren Schlupfwinkeln verjagt; die⸗ ſelben ſuchten Schutz in den Häuſern, wo man die Rattenfänger und Katzen auf ſie losgelaſſen hat, aber mit wenigem Erfolg, da die Ratten ſich ber⸗ teidigen und die Hunde und Katzen oft genug den Kürzern ziehen. Viele Viertel von Paris, die ſeit Jahren bei Ueberſchwemmungen verſchont wurden, ſind heute von den Hochwaſſern berührt. — London, 7. Dez. Ueber die Beobachtung des Venusdurchgangs liegen folgende Meldungen vor: von Erfolg; das Wetter war hell, es gelang 23 photographiſche Aufnahmen zu machen. — Aus Herriad: Es ſind über 500 heliometriſche Meſſungen vorgenommen worden; das Spektroſkop zeigte keiner⸗ lei bemerkbare Dämpfung des Sonnenlichtes durch die Atmoſphäre der Venus. — Aus Hartfort: die deutſchen Beobachter erzielten befriedigende heliome⸗ triſche Aufnahmen. — Aus Florida: die franzöͤft⸗ ſchen Beobachter melden, ihre photographiſchen Auf⸗ nahmen und ihre Beobachtungen ſeien erfolgreich. In San Antonio, in St. Louis, in Cineinati u. auf den Beobachtungsſtationen in Canada ſind die Beobachtungen nicht vollſtändig gelungen, weil die⸗ ſelben durch Wolken beeinträchtigt wurden. — Kaiſer⸗Oel. Das von Auguſt Korff in Bremen durch Läuterung von Petroleum herge⸗ ſtellte Kaiſer⸗Oel zeichnet ſich durch viele gute Ei⸗ genſchaften aus. Die größere Leuchtkraft, das ſpar⸗ ſamere, geruch⸗ und gefahrloſe Brennen des Oels hat demfelben zu allgemeiner Bel ebtheit verholfen, da auch der Preisunterſchied vom gewöhnlichen Pe⸗ troleum unbedeutend iſt. + Bedenkliche Aufforderung. ungezogenen Geſchworenen können ge 95 8 5 5 Präſident: „Die hen.“ 77 ſtanden während der Unterredung Breihs mit dem Gutsherrn. 5 Im Augenblicke, wo die Beiden eintraten, war der wohlthätige Geiſt des Hauſes noch da und der war Niemand anders, als Suſanne Lampert. Schon mehrmals hatte die Kranke ſie gebeten, duch fortzugehen, aus Furcht, ihr Mann möge plotzlich urückkommen und Suſanne ſich dann ihrem Tod⸗ einde gegenüber finden, allein trotz aller Warnungen der Frau Breih wollte Suſanne nichts unterlaſſen, was zur Erleichterung der armen kranken Frau die⸗ nen konnte und ſie ging noch geſchäftig hin und her, ohne die Eintretenden zu bemerken. Suſanne hatte eben einen beruhigenden Trunk bereitet und reichte ihn der Leidenden mit der einen Hand, während ſie mit der andern ſanſt das Haupt derſelben in die Höhe hob, als die Kranke plötzlich 1 erblaßte. Sie ſchob den heilſamen Trunk von ſich 55 und einen durchdringenden Schrei ausſtoßend, fiel ſie ohnmächtig auf's Bett zurück. Sie hatte ihren Mann in der Thüre erblickt. Da Breih ſchon furchtbar zornig geworden 1 war, als ihm Fliera die Beſuche Suſannens in 5 14 ſeinem Hauſe verriet, ſo man kann ſich leicht vor⸗ g g ſtellen, was in der wilden Seele Breih's vorging, als er ſo plötzlich und unerwartet die Frau in ſei⸗ nem Zimmer ſah, deren bloßer Name ihn ſchon in Mut verſetzte. Als er ſich von ſeinem erſten Er⸗ ſtaunen erholt hatte, ſprang er gegen Suſanne mit funkelnden Augen, bebenden Lippen und geballter Fauſt und ſchrie mit donnernder Stimme: „Alte Hexe, mache, daß Du hinauskommſt, oder —“ 5 Das baufällige Haus zitterte unter Breih's wuchtigen Schritten und ſeiner lauten Stimme und drehte ſich nicht einmal um, machte nicht die ge⸗ ringſte Bewegung, um dem ſie bedrohenden Schlage auszuweichen; nur mit der kranken Frau ihres Tod⸗ feindes beſchäftigt, die regungslos vor ihr lag, dachte ſie nicht an die eigene Gefahr. Ohne den Wüten⸗ den auch nur anzuſchauen, reichte Suſanne dem raſenden Breih die Taſſe, deren Inhalt die Kranke hatte trinken ſollen und ſagte mit himmliſcher Ein⸗ fachheit zu ihm: „Halten Sie dieſe Taſſe, Ihre Frau iſt ohn⸗ mächtig!“ Die Ruhe dieſer Handlung, die Sanftmut dieſer Stimme, dieſe heldenmütige Kaltblütigkeit Su⸗ ſannens verblüfften den rohen Breih, dem es zu Mute war, als ob eine höhere Macht ſich mit einem Male ſeinem Zorne entgegenſetze und denſelben ent⸗ waffne. Er blieb mit offenem Munde ſtehen, ließ ſeine erhobene Hand ſinken und nahm endlich die dargebotene Taſſe, während Suſanne der Kranke alle Hilfe leiſtete, die ihr Zuſtand erforderte. Fliera war bei dieſer Scene ein ſtummer Zeuge geweſen, aber jetzt näherte er ſich Breih und ſagte mit geheucheltem zornigen Tone: „Nun, Breih, was ſoll denn dieſe Heftigkeit dedeuten? Einen Augenblick lang glaubte ich wirk⸗ lich, Sie wollten die gute Frau Lampert ſchlagen. Zum Henker, ſind Sie ein roher Menſch, denn das wäre abſcheulich geweſen.“ Aber Suſanne ſchien dieſe Worte der Teil⸗ nahme nicht mehr zu beachten, als vorher den Zorn Breihs. Ohne eine Silbe zu antworten, fuhr ſie in ihrem Liebeswerke ſort, während Breih, noch immer mit der Taſſe in der Hand, ſich dem Guts⸗ herrn näherte und ihm zitternd zuflüſterte: die Kinder erhoben ein Zetergeſchrei, Suſanne aber „Sie iſt wahrhaftig eine Hexe, dieſes Weib! Sie hat es mir angethan, ich kenne mich nicht mehr!“ Dank den Bemühungen der Frau Lampert, öffnete die Kranke wieder die Augen. Der ruhige Anblick ihres Mannes, ja faſt freundlich, trotz der Gegenwart Suſannens trug viel dazu bei, ein Un⸗ wohlſein zu verſcheuchan, das nur der Schrecken und die Angſt verurſacht hatten. Eine leichte Röte färbte ihre Wangen; ſie heftete einen glänzenden Blick auf ihren Mann und wollte eben ſprechen, als Suſanne mit ſanfter Autorität ſagte: „Still, liebe Katharine, j de Aufregung it Ihnen ſchädlich. — Folgen Sie meinem Rate und machen Sie ſich um mich keine Sorgen. Ich fürchte Niemand und ich werde Sie nicht verlaſſen, welche Gefahr mir auch immer drohen mag.“ „Oh mein Gott, ſo hätten Sie alſo die Güte wieder zu kommen?“ ſeuſzte die kranke Frau, indem ſie die Hände faltete, „oh Sie ſind ein Engel.“ „Sie ſoll ſich nur nicht zu feſt darauf ber⸗ laſſen!“ ſagte Breih, ohne jedoch Fliera oder Su⸗ ſanne anzuſchauen, „heute iſt ſie mit der bloßen Furcht davongekommen, wegen des Bannes, den ſie auf mich geübt, und der mir Arme und Beine lähmte, aber bei der nächſten Gelegenheit —“ „Nichts wird mich hindern, hierher zurückzu⸗ kehren,“ erwiderte jetzt Suſanne mit feſter Skimme, „wenn die arme Katharine meiner bedarf. — Ich vermag nur ſehr wenig gegen ihre ſchmerzliche Krankheit; mein Beiſtand ſoll ihr jedoch nicht fehlen, ſo lange ſie von dem verlaſſen wird, dem ſie eigent⸗ lich am teuerſten ſein ſollte!“ (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, Ladenburg i Aus Melbourne: die Beobachtungen waren im, den i Sub. Bezrkeamt. 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