und 29 und an der dritten der Text des Pf. 150. 55 6 in ſchwediſcher Sprache angebracht werden. Au⸗ ßerdem wird die mittlere Glocke an der Vorderſeite folgende Inſchrift in gleichfalls ſchwediſcher Sprache erhalten: „An die Hölo Kirche von J. K. H. Kron⸗ prinzeſſin Viktoria, Jahr 1882.“ — Heidelberg, 4. Dez. Nach dem ſoeben . Adreßbuch zählt unſere Univerſität für 8 Winterhalbjahr 1882/83 698 Akademiker. Au⸗ 8 beſuchen noch 25 Perſonen reiferen Alters die Vorleſungen. Von erſteren widmen ſich 39 der Theologie, 246 der Jurisprudenz, 158 der Me⸗ dizin, 255 den philoſophiſchen Fächern. Dem ba⸗ diſchen Lande gehören an 269, Preußen 166, Heſſen 47, Bayern 35, Rußland und Polen 29, Amerika 23, Königr. Sachſen 16, Schweiz 13, Mecklenburg 11, Hamburg 10. Die übrigen verteilen ſich auf 23 verſchiedene Länder. Die Zunahme gegen das Winterſemeſter 1881/82 beträgt 83. a — Heidelberg, 4. Dez. Heute wurde da⸗ ier in der Unterſuchungsſache gegen den früheren Stadtrechner von Heidelberg, A. Niederheiſer von Rappenau, die Zeugen⸗-Vorladungen zu der Ver⸗ andlung vor dem Schwurgericht, welche am 18. d. M. ſtattfindet, ausgegeben. 5 — Freiburg, 6. Dez. Nachdem in voriger Woche vier Opfer des Hugſtetter Bahnun⸗ falls wegen vorgeſchrittener Heilung in die Heimat haben entlaſſen werden können, befinden ſich im klin ſchen (Univerſitäts⸗) Spitale hierſelbſt nur noch ſieben Bahnverunglückte in Behandlung, einſchließlich eines erſt vor vier Wochen wegen Lähmung der Hand hier eingetroffenen Bürgers von Logelbach. Außerdem iſt im Mutterhauſe der barmherzigen Schweſtern hier der Regierungsrat Geigel von Colmar noch untergebracht, um ſich wegen Fußläh⸗ mung vorerſt einer vorausſichtlich bis über Oſtern auernden elektro⸗therapeutiſchen Cur zu unterziehen. — Die Verhandlungen wegen der Beiträge und des Grunderwerbs zur Höllenthalbahn ſchreiten äu⸗ ßerſt langſam vorwärts. i — Schwetzingen, 4. Dez Heute morgen wurde von Jagdaufſeher Rohr in Ketiſch ein gro⸗ er ſchwarzer Schwan geſchoſſen. Derſelbe mißt vom Schwanzende bis zum Schnabel 1,35 Meter, und von einer Flügelſpitze zur andern 2,10 Meter und wiegt 18 ½½́ Pfund. Seine Heimat iſt der hohe Norden, den er verläßt, wenn die Flüſſe und Seen zugefroren ſind und ihm die gewohnte Nah⸗ rung nicht mehr bieten. — München, 5. Dez. Der König hat zur augenblicklichen Unterſtützung der durch die jüngſten Hochwaſſer Beſchädigten die Summe von 40,000 Mk. zur Verfügung geſtellt und den k. Staatsmi⸗ niſter des Innern, Frhrn. v. Feilitzſch beauftragt, die am meiſten beſchädigten Gegenden zu bereiſen und die hiernach veranlaßten nötigen Vorkehrungen zu treffen. Derſelbe wird ſich im Vollzuge dieſes Auftrages zunächſt in die Pfalz und ſodann nach Unterfranken begeben. — Darmſtadt, 5. Dez. Die Sammlungen für die Waſſerbeſchädigten ergaben dahier bis jetzt 22,484 Mark 17 Pfg. — Köln, 6. Dez. Das Konzert, welches der Kölner Männergeſangverein auf dem Gürzenich zum Beſten der Ueberſchwemmten beranſtaltete, hatte einen ſehr günſtigen Erfolg: der Bruttoertrag be⸗ lief ſich auf 2900 M. Nach Abzug der unver⸗ meidlichen Koſten werden dem Unterſtützungsfond etwa 2500 M. übergeben werden. — Neuſtadt a. d. H., 4. Dez. Über die Verheerungen, welche die Hochflut im Neuſtadter Thal angerichtet, geht der „Bztg.“ folgende Mit⸗ teilung zu: Da ich heute Gelegenheit hatte, eine Tour durch das Schönthal zu machen, ſo nahm ich den Weg an der Fabrik des Herrn Goßler vorbei und hier ſah ich die Verwüſtung! Ein herzzerrei⸗ ßender Anblick! Das Waſſer hat das Thal hinter der Goßler'ſchen Fabrik in einen vollſtändigen See verwandelt und den Arbeitern den Weg zur Stadt abgeſchnitten. Das Woſſer hat eine ſolche Gewalt gehabt, daß in dem obengenannten Anweſen das Gewölbe durchbrach und zu gleicher Zeit das Gebälk mit der Küche einſtürzte und der betreffende Auf⸗ ſeher der Fabrik mit knapper Not noch dem Schick⸗ ſal entging, in den Fluten begraben zu werden! Die Keſſel der Fabrik ſind halb aus ihren Mauern geriſſen. Der Weg, welcher von der Stadt zur Fabrik führt, iſt durch das Waſſer vollſtändig aus⸗ gewühlt und hat eine Tiefe von circa drei Meter, ſo daß man genötigt war, eine Notbrücke zu bauen. Das Gärtchen auf der kleinen Inſel iſt derart zu⸗ gerichtet, daß ſämtliche Bäumchen mitten in den Fluten ſtehen. Der Berg des Herrn Theodor Knöckel iſt vom Bergwaſſer ſo ſtark verwüſtet, daß die meiſten Kaſtanienbäume aus ihren Wurzeln ge⸗ riſſen ſind und an dem Bergabhang hängen. — Paris, 5. Dez⸗ Die Seine, die ſeit geſtern auf gleicher Höhe geblieben, fängt infolge des Steigens der Marne und Ponne wieder an zu ſteigen und wird den eingegangenen Berichen zu⸗ folge noch um 0,50 m ſteigen. Die Lage wird alsdann ſchlimm für Bercy werden, wo ſich das große Wein⸗Entrepot für Paris befindet; alle Keller ſind bereſts voll Waſſer, obgleich die Pumpen in den Kellern Tag und Nacht arbeiten. In den Kel⸗ lern des Palais Bourbon ſteht das Waſſer 0,40 m hoch, und man fürchtet, daß die Heizungsröhren den Dienſt verſagen werden. Der untere Stock am Quai Auteuil ſteht unter Waſſer. Der Schaden an den Feſtungswerken iſt bereits ſehr bedeutend. In Alfortville ſind acht Straßen vollſtändig über⸗ ſchwemmt und 128 Einwohner ſahen ſich genbtigt, ihre Häuſer zu verlaſſen. Alfort, das vollſtändig unter Waſſer, verkehrt nur noch durch Dampfſchiffe mit der Außenwelt. Ueberall herrſcht große Beſorg⸗ nis. Dieſen Abend hat hat es wieder zu regnen angefangen. — Paris, 6. Dez. Die Seine iſt fetzt 6,50m hoch und ſeit geſtern um 0,30m und zwar von 1 Uhr Nacht an jede Stunde um 0,6 m ge⸗ ſtiegen. Den amtlichen Meldungen zufolge wird die Seine noch um 0,60 bis 0,80m wachſen, und in dieſem Falle ſelbſt die Champs Elyſees über⸗ ſchwemmen. — Paris, 7. Dez. Die Seine iſt ſeit geſtern um 0, 20m geſtiegen und ſteht jetzt 6, 90m. Die Einſickerungen dauern fort, die Feuer der Fa⸗ briken und Schmieden ſind erloſchen. In Grenelle ſind 300 Arbeiter brotlos geworden. In der Um⸗ gegend von Paris mußten Tauſende der Einwohner ihre Häuſer verlaſſen und nahmen den Hausrat auf Schiffen mit. Viele Fabriken in der Umgegend haben die Arbeit eingeſtellt. Ein großer Teil von Compiege und Meaux ſteht unter Waſſer, Ivey iſt ſehr in Gefahr; alle Häuſer am Quai ſind verlaſ⸗ ſen und die Einwohner flüchteten in die Feſtungs⸗ werke, wo die Militärbehörde ihnen gaſtliche Auf⸗ nahme erwies. Die Soldaten der Trains find mit Bergung ihres Mobiliars beſchäftigt. Auch in der Univerſitätsſtraße hinter dem Miniſterium ſteht in⸗ folge der Durchſickerung Waſſer. — Dresden, 6. Dez. gang.) Die erſte äußere Berührung ging wegen ſtarker Wolkenbildung verloren. Dann hellte ſich der Himmel für wenige Minuten auf, ſo daß die Beobachtung des inneren Contactes vollſtändig ge⸗ lang. 3 Uhr 16 Min. 2 Sek. ſchwebte die Venus frei in hellleuchtender Sonnenſcheibe. braucht hat, um meinen Willen zu zwingen. Die⸗ es Geheimnis hat vor der Zeit mein Haar gebleicht Hund meinen Rücken gekrümmt; dieſes Geheimnis wird mich noch töten, wenn es mir nicht gelingt, Rees zu bannen. — Dies Geheimnis allein hat mich gezwungen, in eine Gegend zurückzukommen, die mir aus vielen Gründen verhaßt geworden iſt. — Aber jetzt habe ich Ihnen genug geſagt, vielleicht ſchon zu viel! Sie werden nun einſehen, daß es ganz gegen meinen Willen war, daß ich den Weiß⸗ hof den Lamperts ließ, dieſen Lamperts, die ich lieber tot und verſchlungen, als auf meinen Gütern als Pächter ſehen möchte.“ . Der Schloßherr hielt inne, um ſeine aufgereg⸗ ten Sinne zu beruhigen und Breih betrachtete ihn mit durchdringenden Blicken. „Schau, ſchau,“ ſagte er dann nach einer Pauſe, „und der dumme Denhs bildet ſich ein, Sie hätten aus lauter Großmut eingewilligt, ihn als Pächter zu behalten. Ich wußte wohl, daß er nicht Recht hatte, aber — Nun, ſei es, wie es wolle, Denys Lampert hat den Hof behalten und ich bin elend geworden.“ „Ich werde Sie entſchädigen, Breih, ich werde Sie entſchädigen,“ rief der Schloßherr, „ſeien Sie deſſen gewiß; ich ſchwöre Ihnen bei Allem, was heilig iſt, daß der Weißhof Ihr Pachtgut ſein ſoll, wenn es mir gelingt, mich dieſer verhaßten Lamperts zu entledigen.“ 5 „Das find lauter ſchöne Worte, verehrter Herr, aber keine Thaten,“ ſagte Breih, „denn Sie wiſſen wohl, daß weder Mutter noch Sohn je einwilligen werden, den Weißhof zu verlaſſen, den ſie ſchon ganz wie ihr Eigentum anſehen! Und da Sie alſo nicht den Mut haben, dieſe Lamperts offen fortzu⸗ jagen —“ „Bah, wer kann für die Zukunft ſtehen? Wenn nun Denys oder ſeine Mutter ſtürben?“ rief der Schloßherr. „Sie haben beide eine gute Geſundheit,“ be⸗ merkte Breih ſpöttiſch „Es kann, es muß ein Unglück geſchehen!“ erwiderte der Schloßherr in unheimlichem Tone. „Das iſt gefährlich!“ meinte Breih erſchrocken: „Glauben Sie? Und wenn nun eines Nachks der Weißhof abbrennt, abbrennt ſamt ſeinen Be⸗ wohnern? Was liegt mir daran! Die Gebäulich⸗ keiten ſind verſichert!“ Dieſe letzten Worte des Schloßherrn wurden leiſe und ſchnell geſprochen und es folgte ihnen eine lange Pauſe. Der Schloßherr huſtete in ſein Taſchentuch, um ſeine Verlegenheit zu berbergen und Breih ſpielte mit Grashalmen, pfiff zwiſchen den Zähnen und bemühte ſich, ganz ruhig zu er⸗ ſcheinen. „Gnädiger Herr,“ ſagte Breih endlich, „ich ſehe, daß Sie dieſe Lamperts noch mehr haſſen, wie ich und das will viel heißen. Es iſt wahr, Sie haben Urſache dazu, und daß Sie noch leben, iſt nicht die Schuld von Denys Lamperts, der haarſcharf an Ihrem Haupte vorbeiſchoß.“ „Ja, ja, ich habe den Tod durch dieſen Denys nahe geſehen, aber dennoch haſſe ich ſeine Mutter noch mehr, als ihn,“ bemerkte Herr von Fliera mit wegwerfender Miene. „Wirklich? Was hat Ihnen denn die Mutter aber gethan?“ fragte Breih erſtaunt. „Nichts, aber ich werde keinen Augenblick Ruhe haben, ſo lange ſie noch auf der Erde iſt, ſie fürchte ich ganz beſonders,“ entgegnete in bündigem Tone der Schloßherr. „Sehen Sie! So, ſo!“ ſagte Breih mit großem Phlegma und ſchwieg, denn er ſchien nach⸗ zudenken und Fliera folgte ſeinen Mienen mit To⸗ tesangſt. Endlich ſagte Breih: „Nun, weil Sie nun doch gerade ſo gut gegen mich geſinnz ſind, konnten Sie mir da nicht ein ſchriftliches Verſprechen geben, daß ich den Weißhof bekomme, ſobald die verhaßleh Lamperts fort ſind?“ Fliera machte eine Bewegung des Schreckens und ſagte: „Nein, nein, nichts Schriftliches! Wer weiß, wie man das auslegen könnte! Sollte Ihnen mein Wort nicht genügen?“ „Wie Sie wollen,“ antwortete Breih mit ſeſ⸗ ner gewohnten Kaltblütigkeit; „auch ſehe nicht ein, wozu es mir nützen ſollte, denn Mutter und Sohn werden nicht ſo bald freiwillig fortgehen, und Un⸗ glücksfälle geſchehen nicht alle Tage. — Nun,“ ſagte Breih, indem er aufſtand, „da haben wir viele Worte gemacht um Nichts; wenn Sie erlauben, will ich jetzt nachſehen, was meine Frau macht und ob ich dieſe faule Perſon nicht aus dem Bette jagen kann, wie all' dieſe Tage her. Es iſt ein traurig Ding um einen Haushalt, wo die Frau von Mor⸗ gens bis Abends ſich im Bette windet!“ Fliera ſah wohl, daß die Krankheit der Frau Breih nur den Vorwand abgeben mußte für Breihs böſe Laune, deren eigentlicher Grund das ſchlechte ſeiner Unterredung mit ihm war. (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 1 Gan 0 . 70 oe