Feldweganlage mit den erforderlichen Verlegungen J ihre gefährdeten Wohnſtätten verlaſſen und anderweit durchzuführen, hat man, wie wir hören, Seitens der Verwaltungsbehörde die erforderlichen, fehr um⸗ faſſenden Vorarbeiten veranlaßt, welche in einigen Monaten ihren Abſchluß finden werden. Der reſtliche Teil der Gemarkung umfaßt eine Fläche von nahezu 500 Hektare, über welche vorerſt Handriſſe aufgenommen und ein Verzeichnis der ſämtlichen Güterbeſitzer mit ihren Steuerkapitalien aufgeſtellt werden. Sobald dieſe fertig geſtellt ſind, wird die Abſtimmung erfolgen und vorausſichtlich im Frühjahr des kommenden Jahres die Bonſtirung des Geländes wenigſtens teilweiſe vorgenommen werden können. Der Eigentumsübergaug ſoll erſt im Spätjahr 1885 ſtattfinden, bis zu welcher Zeit das Unter⸗ nehmen, wenn ſich nicht beſondere Schwierigkeiten bei der Durchführung ergeben, recht gut vollendet ſein kann. — Waſſerſtandsnachrichten vom 30. November. Mannheim, 7 Uhr 50 Min. 7,98m;: ge⸗ ſtiegen ſeit geſtern abend um 0,02 m. Mainz. Nach Berichten aus Laubenheim und Nackenheim ſtürzten die Waſſermaſſen mit raſender Gewalt durch die Rheindammbrücke und überfluteten die Dörfer vollſtändig. Viele Häuſer ſind eingeſtürzt. Mainz, 9 Uhr. 5,50m; das Waſſer iſt ge⸗ fallen ſeit geſtern um 0,04 m. Coblenz, 8 Uhr 55 Min. früh. Das Waſſer iſt ſeit geſtern gefallen um 0, 47m. Köln, 8 Uhr morgens. 8,92m; gefallen ſeit geſtern abend um 0,37 m. Paris. Die Seine iſt geſtern um 0,56m geſtiegen. — Aus der Pfalz, 28. Nov. (Hochwaſſer.) Die letzten Tagen waren und ſind in ihren ſchlim⸗ men Nachwirkungen noch jetzt ein großer Schrecken für unſere Pfalz. Infolge der ſeither herrſchenden beſtändig reaneriſchen Witterung, welche in der Nacht vom Samstag zum Sonntag in wolkenbruch⸗ artigen Regen ausartete, kam in jener Nacht eine Waſſermenge über unſere Gegend, wie früher noch nie. Am härteſten wurden Neuſtadt, Zweibrücken, Landau und deren Umgebung betroffen. Neuſtadt ſtand geſtern noch zu vier Fünfteilen unter Waſſer. Das dortige Bürgermeiſteramt mußte militäriſche Hilfe von Speyer nachſuchen und erließ eine Bitte an die benachbarten Städte um Lebensmittel, da kein Bäcker backen könnte. Viele Familien mußten notdürftig untergebracht werden. Der an Gebäu⸗ lichkeiten, Feldern und Vorräten verurſachte Schaden iſt ſehr groß und läßt ſich bis jetzt noch gar nicht einmal annähernd überſehen. Über Zweibrücken brach das Hochwaſſer zur ſelben Zeit mit einer Macht herein, wie ſeſt dem Jahre 1836 nicht mehr. Der größte Teil der Stadt wurde überflutet, das Waſſer ſtieg in niedergelegenen Ortlichkeiten im Parterre bis zu 2m. Auch hier mußte das Bür⸗ germeiſteramt den Bedrängten mit Lebensmitteln zu Hilfe kommen. Flöße wurden gebaut, um den Verkehr wenigſtens notdürftig zu vermitteln. Der entſtandene Schaden iſt gleichfalls ſehr bedeutend. In Landau hauſte das Element in ebenſo ungeſtü⸗ mer Weiſe, ſodaß Militär und Feuerwehr alarmiert werden mußten. Um das Maß des Unheils voll zu machen, wurde auch noch die Gasanſtolt über⸗ flutet, ſodaß, vielleicht infolge Röhrenbruchs oder dergleichen, das Gas nicht angezündet werden konnte und man zu Erdöl und Kerzenlicht greifen mußte. Der Hauptbahnhof war beſonders gefährdet, hier hatte das Waſſer Höhlungen gewühlt, über welchen die Schienen ſchwebend hingen. In allen Teilen der Pfalz hat das Waſſer ſchwere Verwüſtungen angerichtet, ſodaß dieſelbe noch lange an die ſchreck⸗ lichen Novembertage von 1882, wie an dieſes Jahr überhaupt, denken wird. Als beſonders ſchädlich dürfte ſich auch das Bewohnen der vielen vom Waſſer durchnäßten Gebäulichkeiten für die Geſund⸗ heit von Menſchen und Tieren erweiſen, indem in der jetzigen Jahreszeit an ein Austrocknen nicht mehr zu denken iſt. 9 — Bonn, 28. Nov. Der untere Stodtteil iſt überſchwemmt; der Verkehr iſt nur noch mittelſt Nachen in die oberen Stockwerke der Häuſer mög⸗ lich; das Waſſer iſt nur noch vier Zoll unter der Feuerung der Waſſerwerks-Dampfpumpe. Das Elend iſt groß; ein Hilfskomitee hat ſich gebildet. — Heidelberg, 28. Nov. Ein gewiß ſel⸗ tener Fall für unſere Gegend iſt, daß vor einigen Tagen im nahen Städtchen Dilsberg ein dortiger Lehrer von einem Birnbaum in ſeinem Garten dſe zweite, vollſtändig ausgebildete Frucht erntete, nach⸗ dem der Baum im Auguſt ſeine zweite Blüten hatte. Mitte September war die erſte Ernte ab⸗ genommen worden. — Ettlingen, 27. Nov. Der in Offen⸗ burg verſtorbene Landgerichtsrat Schmitt wurde letz⸗ ten Samstag hier beerdigt; auf Veranlaſſung einer Verwandten wurde hier der Sarg nochmals geöffneh und dabei die traurige Wahrnehmung gemacht, daz dem Verſtorbenen der ihm in Offenburg angelegte neue ſchwarze Anzug aus⸗ und dafür ganz ſchwähfge Kleider angezogen waren; ebenſo war ein feine Kiſſen, welches urſprünglich unter dem Kopf dag, verſchwunden und dafür Hobelſpäne mit einem we ßen Tuch darüber unterlegt. Dieſe Entdeckung machte auf die ſchon anweſende Trauerverſammlung, darunter viele Herren vom Landgericht Karlsxuße, einen höchſt peinlichen Endruck. Unter ſuchung wurde ſofort eingeleitet. — Berlin, 27. Nov. Ein erſchütternder Unglücksfall hat ſich hier am Samstag abend wäh⸗ rend einer Vorſtellung im Circus Renz ereignet, Mis Zephora, deren eigentlicher Name Frau Han⸗ nemann iſt, ſtürzte mit dem Pferde und erlitt einen doppelten Schädelbruch, in Folge deſſen dieſelbe nach 24ſtündigem Schmerzenslager ſtarb. Bemerk⸗ enswert iſt, daß der Gatte derſelben ſr. Zt. in Cirkus Salamonski auf ähnliche Weiſe verunglückt und geſtorben iſt. — London, 27. Nov. In Aberdeenſhit iſt die Eiſenbahnbrücke, als gerade der Eiſenbahnzug dieſelbe befahren hatte, zuſammenge brochen. Fünf Perſonen haben das Leben eingebüßt, elf ſind ſchwer verletzt. — Kairo, 27. Nov. Ein verhängnisvollen Eiſenbahnunfall hat ſich auf der ober⸗ägyptiſchen Eiſenbahn bei Katatbet zugetragen. Etwa 20 Ein⸗ geborne verloren ihr Leben und 32 trugen Verleßz⸗ ungen davon. Das Unglück iſt dem Umſtande zu⸗ zuſchreiben, daß der durch die Gewäſſer des Nils untergrabene Damm in dem Augenblick einſtürzte, als der Zug darüber hinwegfuhr. — (Seltene Ehrlichkeit.) Vor einiger Zeit erhielten die Direktoren der Bank von England einen anonymen Brief, der ihnen anzeigte, daß die Perſon, die ihn geſchrieden, ſie an dem Tag und der Stunde, die ſie ſelbſt angeben würden, in dem Zimmer treffen wollte, welches die Wertobjekte der Bank enthielt und das man ſo uneinnehmbar hielt wie Gibraltar“ Zuerſt achtete man nicht auf den geheimnisvollen Briefſchreiber; aber als die Brlefz ſich wiederholten, willigten einige Direktoren ein, zu antworten und die Einladung zur Begegnung in dieſer Schatzkammer anzunehmen. Zur feſtge⸗ ſetzten Stunde in der Nacht traten ſie in dieſes abgelegene Zimmer ein und bemerkten mit großer Beſtürzung einen als Arbeiter gekleideten Mann leidender gefunden, als er erwartet und der Em⸗ pfang, der ihm dort zu Teil wurde, war weder herzlich noch aufrichtig. Frau von Fliera hatte Denys zwar nur von Weitem geſehen; allein ſi ſchien ihm auch trübe und traurig, mit einem Wotte, Denys war gar nicht zufrieden mit dem Reſultat ſeines Beſuches und als er ſeiner Mutter ſeinen Beſuch im Schloſſe erzählte, fügte er hinzu: „Ich mag machen, was ich will, Mutter, es ſcheint mir immer, als ob in dieſem Haushalte nicht Alles in Richtigkeit wäre. Man weiß nicht recht, ſoll man ſie für gute Seelen oder eingefleiſchte Teufel halten. Nun, die Zukunft wird's lehren! Wenn Du nicht verſchwiegen wäreſt wie ein hölzer⸗ nes Heil'genbild, ſo könnteſt Du mir vielleicht Auf⸗ ſchluß geben; aber Du ſprichſt ja nicht!“ Frau Lampert lächelte traurig und ſagte: „Nun, was kann ich denn anders ſagen, als daß Gott allein weiß, was im Herzen der Menſchen vorgeht. Denkſt Du vielleicht auch, wie die armen Dummköpfe, daß ich hexen kann? Liebe und achte Deinen Herrn, Denys, aber beneide ihn nicht um ſein Los; das kann Dir Jedermann ſo gut ſagen, wie ich.“ i Denys ſchüttelte zweifelnd den Kopf und man ſprach nicht mehr von ſeinem Beſuche im Schloſſe. Der nächſte Morgen brachte einen jener Tage, an welchen ſich die verjüngte Natur mit ihren ſchöͤnſten Reizen ſchmückt. Die klare Sonne erhellte und erwärmte das grünende Gefilde; die Bäume waren mit jungem Laube bedeckt; der laute Zephyr hatte die aufkeimenden Blumen geſtreift und ſchwängerte die Luft mit balſamiſchen Düften. Es war einer jener Tage, wo jedes Geſchöpf neues Le⸗ ben in ſich fühlt, wo der Greis gelenkiger, der Kranke ſtärker, der Traurige heiter wird durch die ihn umgebenden äußeren Einflüſſe des Lenzes, wo alles nur Einklang, Wohlgeruch und Freude ſchien. Gegen Mitte des Tages trat Herr von Fliera zum erſtenmale ſeit ſeiner Rückkehr über die Schwelle des Schloſſes und ging mit langſamen Schritten durch die große Allee. Krankheit und vielleich auch moraliſche Oualen hatten in einigen Monaten merk⸗ bare Verwüſtungen an ſeiner Perſönlichkeſt ange⸗ richtet; er war ſchrecklich verändert und es wäre ſchwer geweſen, unter ſeiner gebeugten Geſtalt den Mann in den beſten Johren zu erkennen. Seine Geſichtsfarbe war aſchfahl, ſeine Augen blau berän⸗ dert, ſeine Wangen fahl, ſein ganzer Körper von einer erſchreckſichen Magerkeit, ſein Rücken gewölbt, ſein Gang langſam und ſchwerfällig, geſtützt durch einen Rohrſtock mit goldenem Griff. Er war ſorg⸗ fältig in einen Winterpaletot gehüllt und ſchauderte bisweilen, als ob ein Froſt ihn ſchüttelte trotz der warmen Sonnenſtrahlen, unter denen er ſich müh⸗ ſam fortſchleppte. Man hätte denken ſollen, der erſte Beſuch des Schloßherrn gelte dem Pachthofe, allein er ſchritt an dem Kreuzwege vorüber, der dahin führte; ja es ſchien ſelbſt, als ſei ihm der Anblick der Gebäu⸗ lichkeiten des Hofes beſonders unangenehm; denn ſobald er ſie nur von Ferne erblickte, wendete er ſich mit einer Art Abſcheu ab. Von Zeit zu Zeit blieb er ſtehen und warf ſcheue Blicke um ſich, um ſich zu verſichern, daß Niemand ſeine Handlungen belauſche und ſeine Einſamkeit unterbreche. Auf der Spitze des Hügels, der ſich dem Schloſſe gegenüber erhob, machte er einen längeren Halt und betrachtete die reichen Ländereien, die ſich zu ſeinen Füßen ausbreiteten. Ein Gefühl der . 1 Freude und des Stolzes zog über ſein Geſicht; eine leichte Röte färbte ſeine Wangen, ein vorübergehen⸗ der Glanz belebte ſeine Augen; auf ſeiner einen Moment lang ſtrahlenden Stirne las man deullich den Gedanken: das iſt Alles mein! Aber bald ber⸗ finſterte ſich wieder ſein Blick und es war, als 9b die Betrachtung ſeiner Reichtümer einen peinlichen Gedanken in ihm wachrief, und mühſam ſetzte ek ſeinen Weg fort. Nadem er die Landſtraße erreicht hatte, übe ſchritt er ſie und lenkte ſeine Schritte gegen ei gegenüber liegende Häuſergruppe von ärmlichen Anblick. Je weiter er vorwärts ging, deſto miß trauiſcher wurde ſein Blick, deſto größer ſeine U ruhe; endlich, als er ſich genügend überzeugt, daß Niemand ſeine Tritte belauſche, ſchlug er eineg ſchmalen Fußpfod ein, der zu einem einſamen Höll; chen führte, das einige hundert Schritte von de andern entfernt lag. Dieſes Haus war die Woh nung Breihs, des Mannes, an den Herr don Fliera einſt ſein Gut unter ſo fatalen Bedingungeß verpachten wollte. Wir müſſen hier noch einige Worte über di Perſönlichkeit Breihs einſchalten. Die Stellung Breihs war weder ganz klar, noch ehrlich in dieſer Gegend, wo ſich doch alle ſonſtigen Einwohner in zwei verſchiedene Klaſſen teilten: Gutsbeſitzer und Bauern. Breih beſaß die Laſter der Einen, ohne die Tugenden der Andern zu haben, oder vielmehr er vereinigte alle ſch Elgenſchaften beider Klaſſen in ſich. 1 (Fortſetzung folgt.) noßregeln, um die iu behindern, und ga in brachrichtigt, 10 ng Glücklicherweiſe 0 ätte e wein, ſonſt hätte in Leute berkaufen kön Huſlahl leben. CLitt. guthaus Kleis 3 Auflege, in 2 Bän dachidlogebuch zum au me für alle dieſen ius großen Lexikon holt nach Angabe de Müll und mebrere hu u auf 80 Tafeln m dur gibt es Antwort; — 1 Fur 7 8 Nahnachts dhſthle ich zu auße biligen Preis ſelt Zuker u. Zimmt, un, Korinthen, uuns Citronat u. Raten reinen Mis u. 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