1 P genug“ „ 2% an Sie zu legen.“ 7 10 Poſtproviſton. Rabattbewilligung. nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit iluſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 . 70 Ff. cdl. g f Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Mittwoch, den 22. November Nr. 93. 1115 . 3 Karlsruhe, 17. Nov. Der Großherzog, der heute morgen noch den Staatsrat Gelzer von Baſel empfing, reiſte mit dem Curszuge um 2 Uhr 30 Minuten nach Hamburg ab. f Karlsruhe, 17. Nov. Damit während der 7 Reiſe Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs nach Schweden der Gang der Geſchäfte nicht auf⸗ gehalten werde, haben Allerhöchſtdieſelben Seine Koörigliche Hoheit den Erbgroßherzog mit deren zeit⸗ weiligen Erledigung beauftragt. Jedoch werden Dienſtbeſetzungen und Gnadenſachen, welche nicht eiliger Art ſind, ſowie auswärtige Angelegenheiten von entſcheidender Bedeutung bis zur Rückkehr S. K. H. des Großherzogs ausgeſetzt oder Höchſtdem⸗ ſelben ausnahmsweiſe berichtlich vorgelegt werden. Baden⸗Baden, 17. Nov. Die Kaiſerin beachſichtigt am nächſten Donnerstag den 23. d. von hier abzureiſen. Stockholm, 16. Nov. Die Taufe des Sohnes des kronprinzlichen Paares iſt, dem Vernehmen nach, auf den 22. November feſtgeſetzt. Zürich, 16. Nov. Der „Züricher Poſt“ zufolge find etwa 40 Briefe von Dresdener Polizeiagenten gefunden worden, welche an einen gewiſſen Schmidt in Zürich, einen Sachſen, gerichtet waren, der die Aufgabe übernommen hatte. ſſich in das Vertrauen der Sozialdemokraten einzu⸗ chmeicheln und ihre Geheimniſſe an die Dresdener Polizei zu verraten. Für wertvolle Mitteilungen wurde ihm ein anſtändiges Honorar zugeſichert. s gelang Schmidt in der That, ſich unter die ozialdetkokraten hier einzuführen, er erhüelt auch mehrere Geldſendungen. Bald aber wurde das Mißtrauen gegen ihn rege und er als Spion ent⸗ larbt. Er verſchwand aus Zürich, ohne die Briefe, wie ihm ſeine Auftraggeber befohlen hatten, voll⸗ ſtändig vernichtet zu haben. Dieſe nun aufgefun⸗ denen Brieſe ſollen veröffentlicht werden. London, 18. Nov. Die Königin hielt heute auf dem Horſeguardplatz Parade über das aus Egypten zurückgekehrte Armeekorps einſchließlich einer Marinebrigade und einer Deputation des indiſchen Contingents, zuſammen 8000 Mann, an der Spitze General Wolſeley, ab. Große Volksmaſſen begrüß⸗ ten die Truppen enthuſiaſtiſch. England. Das Haus des Friedensrichters Roach in Maglaſs, Caſtle⸗Island, wurde Mittwoch Nacht von einer Bande bewaffneter Männer, etwa 40 zählend, überfallen. Die Strolche feuerten ver⸗ ſchiedene Schüſſe ab und verlangten Einlaß. Nach Wegnahme zweier Gewehre zog die Bande wieder ab. Roach iſt in dem ganzen Bezirke ſehr beliebt. Kairo, 18. Nov. Der Prozeß Arabis iſt verſchoben bis die ägyptiſche Regierung die Ab⸗ ſichten Englands erkannt haben wird. Dieſelbe würde eher auf denſelben verzichten als ſehen, daß der Wahrſpruch angefochten würde. — Es geht das Gerücht, daß ägyptiſche Truppen, welche in Suez nach Suakin eingeſchifft werden ſollten, meu⸗ tern und ſich weigern, abzureiſen. Aus dem Sudan. Nach den letzten Nach⸗ richten war die Hauptſtadt Kordofans, El⸗Obeid, von den Anhängern des falſchen Propheten vollſtän⸗ dig zerniert, infolgedeſſen Verbindung mit Chartum, Kordofan und Darfur abgeſchnitten war und der ſüdlich von der Hauptſtadt liegende Landesteil ſich im vollen Aufſtande befand. Der Generalgouverneur Abdel Kader Paſcha traf die notwendigen Maßre⸗ geln, um Chartum nach dem eventuellen Falle El⸗ Obeids möglichſt wirkſam zu verteidigen. Er be⸗ feſtigte die ganze Nordſeite der Stadt und lies zur detachierte Verteidigung der Befeſtigungen fünf Forts errichten. Verſchiedenes. — Benfeld, 17. Nov. Ein ſchreckliches Unglück hat geſtern einen braven Bürger unſerer 1882. Stadt hinwegerafft. Der Böttchermeiſter Karl Bach, 8 35 Jahre alt, half einem hiefigen Weinhändler ei⸗ nige Fäſſer franzöſiſcher Weine in den Keller der- bringen, als plötzlich das Seil, womit zwei andere Arbeiter ein ſieben Hektoliter großes Faß langſam die Treppe hinunter gleiten ließen, zerriß und der 8 genannte Bach, welcher mit dem Rücken gegen das Faß geſtemmt, langſam vorausichritt, von der nach⸗ i folgenden Laſt überwältigt und unter derſelben förmlich zermalmt wurde. Der Cantonalarzt und Bürgermeiſter allhier, Dr. Rack, wurde herbeigerufen, indeß vergebens, denn nach einer halben Stunde war der Unglückliche ſeinen gräßlichen Wunden er⸗ legen. Eine Witwe und fünf unerzogene Kinder beweinen ihn. Der brave Mann wird von allen, die mit ihm in Beziehung geſtanden hatten, auf⸗ richtig betrauert: denn er war ſtets beſcheiden, an⸗ ſpruchslos und freundlich gegen Jedermann. — Die Deutſchen in Siebenbürgen. wärtig umfaßt das deutſche Volkstum in Sieben⸗ bürgen 224,000 Seelen, woran die Sachſen im engeren Sinne, die Nachkommen der alten, ruhm⸗ reichen Koloniſten, den bei weitem größten Anteil haben, während die Zahl derjenigen, die von den ſpätern Anſiedlergruppen herrühren, nur gering iſt. Doch die Zahl, in der ſie in das Land gekommen, Gegen⸗ 8 und die Zeit der Einwanderung trennt heute die 1 Deutſchen, die das Geſchick nach Siebenbürgen zu⸗ ſammengeführt hat, innerlich ebenſowenig von ein⸗ Der Schloßherr. Nobelle von Th. von Aſchenberg. Frau von Fliera wollte antworten, allein Mira eß ihr keine Zeit, indem er mit den Worten in Fliera's Rede fiel: „Beleidigen Sie nicht durch einen ungerechten erdacht eine Frau, die Ihrer ganzen Achtung ürdig iſt. Wenn Jemand ein Recht hat, ſich über ſie zu beklagen, ſo ſind es gewiß Sie nicht, für den ſie vorhin noch eine Liebe gezeigt, deren ich ſie nicht mehr für fähig hielt. Ich wiederhole es Ihnen, Fliera, der Zufall allein hat uns am Grabe Guſtavs zuſammengeführt, in Gegenwart einer acht⸗ fel, baren Perſon, die mich begleitete.“ g „Ich verſtehe nichts von dieſer angeblichen Er⸗ klärung,“ erwiderte Fliera, „und all dieſe Erörte⸗ rungen ſind jetzt unnötig; ich will nur wiſſen, was Herrn von Mira ſelbſt gegen ſeinen Willen veran⸗ laſſen konnte, hierher zu kommen. Ich glaube, Sie haben geſagt, eine Todesgefahr drohe mir; wollen Sie gefälligſt dieſe Gefahr näher angeben?“ „Ich will Niemanden voreilig anklagen, ich ſage nur nochmals, wenn Sie ausgehen, ſo begeg⸗ nen Sie vielleicht Jemand, der geneigt iſt, Hand „Und könnte ich nicht den Namen dieſes ge⸗ fährlichen Feindes wiſſen?“ frug Fliera erregt. „Ich werde ihn nicht nennen, es genüge Ihnen, gewarnt zu ſein.“ — „Immer beſſer,“ ſagte Fliera ſpöttiſch, „Sie weigern ſich, mir den Mann zu nennen, vor dem ich mich hüten ſoll, und eine innere Stimme ſagt mir, daß Sie ſelbſt dieſer Mann ſind. — Geben Sie Acht, daß ich nicht in dieſer Komödie nur einen Vorwand erblicke, um ſich in mein Haus einzu⸗ ſchleichen.“ Fliera hätte nicht den Mut gehabt, ſo zu ſprechen, wenn er nicht geſehen hätte, wie Breih ſich ihm näherte, gleichſam um im Falle der Not hülfreiche Hand zu leiſten; allein Mira dachte nicht daran, irgendwie Gewalt zu üben, doch kam ihm der Verdacht Fliera's ſcheinbar ſo begründet vor, daß er nicht wagte, ihn zu bekämpfen. „Mein Herr,“ ſagte Mira jedoch mit edlem Stolze, „es iſt nicht meine Sache, irgend Jemanden Ihrem Zorne zu überliefern; ſeien Sie nur noch⸗ mals gewarnt, daß die geringſte Unvorſichtigkeit Ihnen das Leben koſten kann und glauben Sie, daß ich, um Ihnen dies zu ſagen, einen verzweifel⸗ ten Kampf kämpfte, die Thür der Kapelle einſtieß, weil man mich dort eingeſperrt hatte und in dieſem Aufzuge und mit zerriſſenen Kleidern hierher lief. Indem ich dies that, erfüllte ich nur eine Pflicht der Menſchlichkeit, und wenn die Dankbar darfür Sie bedrückt, ſo ſchenke ich ſie Ihnen.“ „Wenn er Ihnen nicht dankt, ſo thue ich es,“ ſagte Frau Thereſe mit Enthusiasmus. Aber alsbald ſenkte ſie die Augen und errötete unter dem Schlangenblick, den ihr Fliera zuwarf. „Köͤſtlich!“ rief Fliera, nachdem er ſich ver⸗ ſichert hatte, daß Breih immer noch neben ihm ſtand und zur Hülfe bereit war, „jetzt kommt Frau von Fliera ſchon der Liſt zu Hilfe. — Ich will glauben, daß dies Alles nicht vorher verabredet war. Was nun die Gefahr betrifft, von der Sie ſprechen, ſo glaube ich ſchon, daß es Leute gibt, für die mein Daſein unbequem iſt und die meinen Tod wünſchen; allein von dieſen wollen Sie wahrſchein⸗ lich nicht ſprechen.“ Mira that, als verſtehe er dieſe Anſpielung nicht und erwiderte: „Mein Herr, ſagt Ihnen Ihr Gewiſſen nicht, daß Sie durch Ihr Betragen einen unverſoͤhnlichen Haß verdienen?“ „Vielleicht; aber diejenigen, die mich haſſen, ſind zu feig, um Rache an mir zu nehmen!“ er⸗ widerte Fliera verächtlich. „Oho!“ hörte man jetzt eine donnernde Stimme von außen und in demſelben Augenblicke trat Denys hinter dem Gebüſche hervor, wo er ein verſteckter Zeuge dieſes Geſpräches geweſen war, nahm ſein