grüßen die definitive Neuregelung der diplomatiſchen ! Beziehungen zwiſchen den beiden Nachbarſtaaten mit Befriedigung; da Menabrea als ein entſchiedener Franzoſenfreund gilt, ſo kann man erwarten, daß er es verſtehen wird, zwiſchen den Intereſſen Frank⸗ reichs und Italiens, namentlich in Bezug auf die tuneſiſche Frage, geſchickt zu ermitteln. Verſchiedenes. * Ladenburg, 17. Nov. Bei der heute hier ſtattgehabten Bürgermeiſter⸗Wahl wurde unſer ſeitheriger Gemeindevorſtand Herr A. Huben wie⸗ dergewählt. Von 321 abgegebenen Stimmen erhielt Herr Huben 231. i — Der Großherzog hat 500 Mk. beigeſteuert zu der am Reformationsfeſte erhobenen Sammlung, deren Ergebnis zur Befriedigung der kirchlichen Be⸗ dürfniſſe der in der Zerſtreuung wohnenden Evan⸗ kgeliſchen unſeres Landes beſtimmt iſt. Jene reiche Gabe wurde durch die General⸗Intendanz der Großh. Zivilliſte dem Herrn Hofprediger Helbing zugeſtellt. . — Mannheim, 15. Nov. Punkt halb 8 Uhr wurde heute der Betrieb des neuen Poſt⸗ und Telegraphengebäudes eröffnet und zwar in der Weiſe, daß der Baumeiſter, Herr Bauer, auf ſilberner Platte den Schlüſſel des Hauſes dem Herrn Baurat Ar⸗ nold von Karlsruhe übergab, welcher mit einer kurzen Baugeſchichte denſelben an Herrn Miniſterial⸗ direktor Dr. Fiſcher weitergab. Der Letztere hielt eine Anſprache an ſämtliche Anweſende — faſt ausſchließlich Beamte des Reſſorts — und for⸗ derte ſchließlich zum Hoch auf Se. M. den deut⸗ ſchen Kaiſer auf, zum Danke für das neue Dienſt⸗ gebäude ſo wehrhaft und ſtattlich nach Außen, ſo hell]! und geräumig im Innern. Hierauf ſprach Geh. Oberpoſtrat, Oberpoſtdirektor Heß mit einem Hoch auf Heern Staatsſekretär Dr. Stephan ſchlieſ⸗ ſend; nachdem noch Herr Poſtdirektor Möller ſeine Beamten aufgefordert hatte, auch in den neuen Räumen ihn in der bisherigen Weiſe unterſtützen zu wollen, wurde das Haus ſeiner Beſtimmung über⸗ geben. — Mannheim, 16. Nov. Fortwährende Regengüſſe der letzten Tage haben em wiederholtes Steigen unſerer Flüſſe verurſacht. Der Neckar hat ſeine Ufer weit überſchritten und ſteigt noch ſtünd⸗ lich, ebenſo der Rhein. Ein bei der Großh. Rhein⸗ bau⸗Inſpektion heute vormittag von Heilbronn eingetroffenes Telegramm meldelt: „Neckarſtand geſtern 360, heute 500, noch ſteigend.“ Dem „Mannh. Anz.“ wird aus Edingen be⸗ richtet: Der Schlepper Nr. 3 verunglückte geſtern oberhalb Wieblingen, infolge des hohen Waſſerſtan⸗ des und durch den Sturmwind wurden die Schiffe auf die Seite geworfen. Der Schlepper Nr. 4 kam denselben zu Hilfe behufs Weiterbeförderung. Letzterer hält ſich während des hohen Waſſerſtands ſchon acht Tage hier in Edingen auf. — Konſtanz. 15. Nov. Graf Alban Quadt⸗ Isny, ein leidenſchaftlicher Jäger, traf dieſer Tage auf der Jagd bei Bolſternang mit einem Wilddieb zuſammen und wurde mit demſelben handgemein. Der Frevler floh, ſchoß aus einiger Entfernung auf den Grafen und brachte dieſem einen Streifſchuß am Arme bei. — St. Ingbert, 15. Nov. Der 1 Ijährige Sohn eines preußiſchen Bergmannes holte ſich wäh⸗ rend der Abweſenheit der Eltern aus dem unver⸗ ſchloſſenen Kleiderſchrank den geladenen Revolver ſeines Vaters und ſpielte daran herum. Plötzlich entlud ſich die Waffe und die Kugel traf die in der Nähe ſtehende, nichts ahnende 14jährige Schweſter des Knaben, ein hoffnungsvolles und braves Mäd⸗ chen, mitten in's Herz, ſo daß ſie nach wenigen Augenblicken eine Leiche war. Die Eltern, ſonſt ſehr drave Leute, ſaßen während des traurigen Vorfalles vergnügt im Wirtshauſe und feierten den Schluß der Kirchweihe. a — Würzburg, 18. Nov. Geſtern Nacht 1 Uhr brannte bei heftigem Sturmwinde die große Dampf⸗Roßhaarſpinnerei des Herrn. Abt in Kitzingen mit sämtlichen, ſehr bedeutenden Vorräten und den großen Spinnereigebäulichkeiten nieder. Heiligen beil, 10. Nov. Bei Wolittnik wurde geſtern der Major a. D. v. Schmeling von von dem Rittmeiſter a. D. Bariſius im Zweikampfe erſchoſſen. 2, helft dem Tand Tirol! Vom Himmel ſah hernieder Andreas Hofer jetzt, Da hat ihm eine Thräne die Wange wohl benetzt. ben Es blutete ſeine treues Herz, „ Weil er da ſah in Not und Schmerz 95 Sein ſchönes Land Tirol. Die Hände that er falten und hub zu beten an: „O heil'ge Mutter Gottes, wollſt unſer'm Land dich nah'n. Sieh' unſ'rer Thäler große Zahl, 0 458 Verwüſtet ſind ſie allz mal Im armen Land Tirol.“ D'rauf kam der alte Blücher, der war ihm wohlbe⸗ kannt, Er ſprach nur wenig Worte und drückte ihm die Hand „Im Deutſchen Reich vergißt man nicht, Daß Helfen hier iſt Chriſtenpflicht Im Bruderland Tirol. Und konnt' man dir nicht danken, ſo wie verdient, An Kindern und an Enkeln wird heut' die Schuld Im Unglück ſtandet ihr uns bei, Zag' nicht! Die alte deutſche Treu Hilft jetzt dem Land Tirol!“ g Da hat der alte Sandwirt die Thräne ſchnell zer⸗ drückt, Und feurig hat nun wieder ſein Heldenaug' geblickt, „Das war ein Troſt in herbem Schmerz, Schlägt ſo wie deins jed' deutſches Herz, Dann hoff', mein Land Tirol!“ Achter Hebelkalender. 8 Hebel's Aheinländiſcher Hausfreund für 1883 von J. Lang in Tauberbiſchofs⸗ heim wird allenthalben als der beſte aller bis jetzt erſchienenen deutſchen Volkskalender bezeichnet, und dies mit Recht. Er weist auf vollen 116 Quari⸗ ſeiten köſtlichen Inhalt mit über fünfzig Original⸗ bildern auf, und dies alles für nur 30 J. Für uns Pfälzer enthält er zwei humoriſtiſche Perlen unſeres Landsmanns Barack, dem Verfaſſer des „Drumbeder von Wallſtadt“. — Es ſind dies, 1) ein Gedicht: „Potz Himmel, Höll und Operment, Mannem is mei Element!“ 2) „Mit 'm aller⸗ gröſchte Vergnieche!“ Eine wunderſchöne Geſchichte vom Herrn Vedder Schnorwel, der Niemand nix hat abſchlagen können. Es kommt letztere Humo⸗ reske dem „Drumbeder von Wallſtadt“ an geſundem Humor mindeſtens gleich. — In Mannheim ſollen bis jetzt gegen 6000 ächte Hebelkalender verkauft worden ſein. — In Ladenburg wird wohl kein Haus ſein, in dem der 83er ächte Hebelkalen der nicht Aufnahme findet, denn er enthält das Stadt⸗ bild von Ladenburg, wie unſer Städtchen vor 1 300 Jahren ausſah, mit Beſchreibung. „Wer zum Teufel will auf dieſe ungeſtüme Weiſe zu mir!“ rief Fliera mit angenommener Ent⸗ rüſtung. Aber der Unbekannte ſtürzte ſchon in das Zimmer. Frau von Fliera ſtieß einen Schrei aus und taumelte zurück, denn Herr von Mira ſtand vor Fliera mit zerriſſenen und vom Schlamm be⸗ ſudelten Kleidern, mit zerrauften Haaren und blu⸗ tendem Geſichte. „Wer ſind Sie? Was wollen Sie mir?“ frug Fliera in herriſchem Tone. Herr von Mira blieb jetzt verlegen in der Mitte des Zimmers ſtehen. Das Gefühl der Groß⸗ mut und Menſchlichkeit, das ihn in dieſes Haus geführt, um das Leben ſeines Gegners zu retten, hatte ihm bisher keinerlei Überlegung geſtattet. Erſt jetzt fühlte er, wie ſonderbar ſeine Handlungsweiſe erſcheinen mußte. Frau von Fliera hatte ſich von ihrem anfänglichen Schreck erholt und nahm eine ſtrenge Miene an, Fliera, der Mira noch nicht er⸗ kannt hatte, trat an ihn heran und Breih hatte ſich in eine Ecke geſetzt, kreuzte die Beine und be⸗ trachtete ſcheinbar gleichgültig die Scene, die heim⸗ lich ſein ganzes Intereſſe wachrief. „Werden Sie ſich endlich erklären?!“ ſchrie der Herr des Schloſſes den Eindringling an, „oder ſoll ich meine Diener rufen und Sie hinauswerfen laſſen?“ Der junge Mann trat ſtolz Fliera gegenüber und ſagte ſpöttiſch: „Hätte denn Herr von Fliera wirklich die Macht, einen Freund von Guſtav von Norall aus dieſen Räumen werfen zu laſſen?“ Fliera betrachtete jetzt den Eindringling mit mehr Aufmerkſamkeit und fing heftig an zu zittern, ein ſicheres Zeichen, daß er ihn erkannt hatte. Er verſuchte jedoch ſeinen Schrecken zu verbergen, indem er Staunen und Freude erheuchelte. „Wie, mein armer Hugo, Du biſt es? — Sie ſind es?“ rief Fliera. „Du biſt alſo nicht geſtorben, wie man ſagte? Aber das iſt ein Wun⸗ der, eine Auferſtehung von den Toden! Willkom⸗ men auf Schloß Weißeck, mein alter Freund! Willkommen, obſchon der gute Guſtav nicht mehr da iſt, um Dich zu empfangen. Aber Du umarmſt mich ja nicht,“ fuhr Fliera fort und breitete ihm ſeine Arme entgegen, „ſollen wir uns ſo kalt wie⸗ derſehen nach ſo langer Trennung?“ Mira blieb unbeweglich und kalt, warf einen Blick der tiefſten Verachtung auf Fliera und ſagte dann: „Überlaſſen wir uns keinen heuchleriſchen Kund⸗ gebungen; Sie wiſſen recht gut, daß wir hinfüro keine Freunde mehr ſein können.“ „Wie Sie wollen,“ verſetzte Fliera in verän⸗ dertem Tone und mit hochmütiger Geberde. „Wenn Sie mir aber zürnen wegen der Begebenheit, die ſich in Ihrer Abweſenheit hier zugetragen hat, ſo kann Ihnen Thereſe ſagen, g ö „Ich weiß, daß Frau von Fliera Herrin Ihrer Wahl war und daß Niemand das Recht hat, ſie darüber zur Rede zu ſtellen. Deswegen bin ich auch nicht hier, wo meine Gegenwart hoͤchſt wahr⸗ ſcheinlich Jedermann unangenehm iſt.“ „Es wäre edel von Ihnen geweſen, gar nicht zu kommen,“ ſagte Frau von Fliera, welche der peinlichen Scene ſo raſch als möglich eine Ende bereſten wollte, mit Ernſt. „Dieſes Wort iſt hart und Sie werden es 1 indem er ſich wieder zu Fliera wendete, „der Zufall hat mich zum Mitwiſſer eines Geheimniſſes gemacht, das für Sie von größter Wichtigkeit iſt. Seit we⸗ nigen Augenblicken haben Sie in der Uugegend einen wütenden Feind und wenn Sie ausgehen, ſind Sie des Todes. Um Ihnen das zu ſagen, bin ich hierher gelaufen ungeachtet meiner Mattig⸗ keit und meines Widerwillens, mich Ihnen gegen⸗ über zu ſehen.“ „Des Todes!“ rief Fliera mit Schaude rn; „ſind Sie deſſen ganz gewiß, Mira?“ „Ich habe Ihrem Feinde beinahe ein Geſtänd⸗ nis abgedrungen, eben in der Totenkapelle.“ „In der Totenkapelle?“ frug Fliera mit neuem Schaudern, indem er ſich gegen ſeine Frau wende, „Du warſt ja auch dort!“ „Ja,“ antwortete Thereſe mit edlem Stolze, „ich habe dieſen Morgen Herrn von Mira begegnet, als er einen Beſuch am Grabe meines Bruders machte; ich habe mit ihm geſprochen und das war der Grund, warum ich Dich vorher um eine Un⸗ terredung unter vier Augen bat.“ Fliera betrachtete bald Herrn von Mira, bald ſeine Frau mit Mißtrauen und rief dann in enk⸗ rüſtetem Tone: „Und Du behaupteſt, Thereſe, daß der Zufall allein Euch zuſammengeführt hat in ſo früher Mor⸗ genſtunde und an jenem Orte? Das iſt ein ſon derbarer Zufall, das mußt Du zugeben.“ (Fortſetzung folgt.) i vielleicht bereuen, wenn Sie den Grund meines Kommens erfahren. — Mein Herr,“ fuht t — Herr An; 11 Stimmenmeh Deſes 1 50 igen zut oe 5 daß die N 8 Tage lang n Einſicht im 0 etwaige Einſt in gegen die We n morgen an g 1 Ortsbehörde n Mannheim ſ b Protokoll mit ö i Beweismittel gadenburg, den —— H—ê Bekann Nr. 3652. Samstag der vormittag paden ca. 100 Ailde⸗Obſtbäun auf dem Spitalack. Ui kehend, auf u die Meiſtbiete Fenlich verſteigert Adenburg, den Bürgern A. H — —⅛ Aahtuis-Y Am Hontag den? wrmittags / 9 . Fheobald G het Behauſung maͤnnliche K Shleinerwerk, herd, verſchiet algemeiner H. r gegen Boarz Wer. 0 Wenbutg, den Krau Haus- das frühere Hir e Meeres bei Waiſe 6 ſeidener Re uuf dem We „ lach Ladenbu 5 enbu