rg. wollen. Vorſland, — * ung. theiligten ud r Ermüchteun der Pfang Jolf Wilp, jorn bon L Kirchgaßbirt aße daher ze nebſt Gatte ember 185 Ahr, ktober 1882, otar: Las, je, f rtes Lager in ren als: wollene, uhe, tiefel, 2 he, iwlchen, einſchlagend 11 — 7 yfehlens⸗ u wird an vor G Mixturen franco -A gebe seine ſtkarte an. ſere Milgley Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 N. 20 Pf. Poſtproviſion. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer nehmen Inſerate für uns an. Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. nit ikuftrirtem Anferhakkungsbfatt 1 Mf. 70 Ff. 1 ũ4 finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 1 Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Samstag, öͤen 18. November 1882. Volitiſches. Baden-Baden, 16. Nov. Der Großher⸗ penhagen nach Stockholm abreiſen. Die Rückreiſe wird er vorausſichtlich anfang Dezember mit der Großherzogin antreten. Karlsruhe, 16. Nov. Das frühere bad. Bundesratsmitglied, ehemaliger Juſtizminiſter v. Freydorf, iſt geſtern abend am Herzſchlag geſtorben. (Herr v. Freydorf gehörte bis zu den letzten Neu⸗ wahlen der Zweiten Kammer des Großherzogtums und in derſelben der liberalen Partei an. Er legte ſein Mandat ſelbſtlos nieder, um die Wiederwahl des in ſeinem Wahlkreiſe unterlegenen Bürgermeiſters Friedrich von Durlach zu ermöglichen. Der Heim⸗ gegangene war eine liebenswürdige Perſönlichkeit, jederzeit bereit, dem Staate und dem öffentlichen Wohle zu nützen.) Karlsruhe, 15. Nov. Auläßlich der Er⸗ oͤffnungsfeier des Mannheimer Poſtgebäudes erhielt Staatsſekretür Dr. Stephan vom Großherzog das Großkreuz des Zähringer Löwenordens, Poſtbaurat Arnold das Ritterkreuz erſter Klaſſe. Aus Baden, 12. Nov. Die staatliche Irren⸗ anſtalt unſeres Landes in Illenau und die Irren⸗ klinik an der Univerſität in Heidelberg vermögen dem „Schw. M.“ zufolge ſchon ſeit langem dem Bedürfnis nach Unterbringung der Geiſteskranken nicht zu entſprechen. Gutem Vernehmen nach hat deßhalb die Regierung neuſtens die großherzogl. Be⸗ zirksärzte aufgefordert, dahin zu wirken, daß dieje⸗ nigen Kranken, deren Zuſtand das geſtatte, thun⸗ lichſt in den Kreispflegeanſtalten verſorgt würden. Bei den Verwaltungsbehörden dieſer letzteren An⸗ ſtalten findet dieſes Beſtreben nicht immer Anklang, zog wird bereits morgen über Hamburg und Kolchſ da die von den Kreiſen errichteten Anſtalten in erſter Linie Verpflegungsanſtalten ſind und ihnen der Charakter von Irrenanſtalten nicht aufgeprägt wer⸗ den darf. Dieſen Charakter ihnen aufzuprägen, liegt zwar auch keineswegs in der Abſicht der Re⸗ gierung, indem in den Kreisanſtalten nur ſolche Seelengeſtörte verſorgt werden ſollen, bezüglich deren ein Heilzweck nicht exiſtiert, welche ruhiges Verhalten zeigen, aber doch in Berückſichtigung der ſorgfältige⸗ ren Wartung und Beaufſichtigung, deren ſie bedür⸗ fen, in Familien nicht wohl verſorgt werden können. Der ganzen Kalamität aber und als eine ſolche muß die quantitave Unzulänglichkeit unſerer ſtaat⸗ lichen Irrenanſtalten bezeichnet werden, kann nur durch eine Erweiterung bezw. Vermehrung dieſer letzteren gründlich abgeholfen werden. Der Gedanke der Errichtung einer Irrenklinik an der Univerſität Freiburg dürfte mit Nachdruck wieder aufgenommen werden. Berlin, 14. Nov. (Landtagseröffnung.) Die vom Kaiſer verleſene Thronrede betont den durch die Reichsgeſeßgebung angebahnten Aufſchwung der Gewerbthätigkeit, den geſegneten Ernteausfall, er⸗ wähnt das Mißverſtändnis zwiſchen den Bedürfniſſen und Mitteln des Staats und kündigt ein Anleihe⸗ geſetz wegen des Etatsdeficits an. Die Regierung beabſichtige beſondere Geſetzesvorlagen zur Erleichte⸗ rung der Communal⸗ und Schullaſten und Ver⸗ beſſerung der Beamtengehälter. Die Rede kündigt eine Vorlage wegen Aufhebung der vier unterſten Stufen der Klaſſenſteuer an, worin auch die Deckung für den dadurch entſtehenden Ausfall vorgeſehen iſt; ſie kündigt ferner Vorlagen wegen Ausbaues einer weiteren Reihe wichtiger Schienenverbindungen, ein Kanalgeſetz, Verwaltungs- und Organiſationsvor⸗ lagen an. Die Rede erwähnt der freundlichen Beziehungen zum Papſt und hofft, die fortdauernd bethätigte Verſöhnlichkeit der Regierung werde auch ferner günſtigen Einfluß auf die kirchenpolitiſchen Verhält- niſſe ausüben. Die Beziehnngen zu allen auswär⸗ tigen Regierungen gewähren die Überzeugung, daß die Wohlthaten des Friedens geſichert bleiben werden. Berlin, 15. Nov. Die Konſervativen und Freikonſervativen haben den Nationalliberalen das Angebot gemacht, die Stelle des zweiten Vicepräſi⸗ denten dem Abgeordneten v. Benda zu übertragen. Da auch die Fortſchrittspartei und die liberale Ver⸗ einigung (Seceſſion für dieſe Kandidatur iſt, hat die nationalliberale Fraktion beſchloſſen., das Ange⸗ bot anzunehmen, dieſelbe wird bei der Wahl des Abg. v. Heeremann zum erſten Vicepräſidenten wohl mit den übrigen Fraktionen der Linken weiße Zettel abgeben. Berlin, 16. Nov. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauſes wurde der konſervative Ab⸗ geordnete v. Köller mit 350 Stimmen — faſt ein⸗ ſtimmig — zum Präſidenten wiedergewählt. Zum erſten Vicepräſidenten wurde Abgeordneter v. Herre⸗ mann (Centrum) mit 316 von 386 Stimmen, darunter 66 weiße Zettel, und zum Vicepräſidenten der nationalliberale Abgeordnete v. Benda 256 von 347 Stimmen, von denen 88 der freikonſervative Stengel erhielt, gewählt. Morgen werden die Re⸗ gierungsvorlagen eingebracht werden. Paris, 14. Nov. Das längere Zeit etwas geſpannt geweſene Verhältnis zwiſchen Frankreich und Italien hat durch die gleichzeitige Ernennung Decrais zum Vertreter Frankreichs am Auirinal und Menabrea's zum italieniſchen Botſchafter in Paris wieder einem freundlichen Einvernehmen Platz gemacht. Die Pariſer republikaniſchen Blätter be⸗ Der Schloßherr. Novelle von Th. von Aſchenberg. 17. (Fortſetzung.) Trotz aller gemachten Anſtrengungen ſah man an ihrem Gefichte noch die Spuren der eben gehab⸗ ten Gemütsbewegung. Ihre Schritte waren un⸗ ſicher, ihre Züge blaß und verzerrt, ihre Augen blau und berändert und noch vom vielen Weinen geſchwollen. Bei ihrem Eintritte waren die beiden Kontrahenten etwas betroffen; Breih erhob ſich und grüßte mit lächerlichen Bücklingen, während Fliera ſeiner Frau einige Schritte entgegenging. „So komm doch endlich, meine liebe Thereſe,“ ſagte Fliera mit ſeiner ſüßlichen Stimme und in⸗ dem er ſie auf die Stirne küßte. „Muß ich Dich denn nicht um Rat fragen, in dieſer wichtigen An⸗ gelegenheit, in dieſem wichtigen Geſchäfte, das ich ſoeben mit dem hier gegenwärtigen braven Manne, Herrn Breih, unſerm neuen Pächter, abschließen will.“ „Ihr gehorſamer Diener, gnädige Frau,“ ſagte Breih und ſuchte ſich ein moͤglichſt liebenswürdiges Ausſehen zu geben. Die junge Frau antwortete nur mit einem zerſtreuten Neigen des Kopfes. „Du kommſt gerade recht,“ fuhr Fliera mit großem Eifer fort, „um zu hören, bis zu welchem Grade die Lamperts Euer in ſie geſetztes blindes Vertrauen mißbraucht haben! Bis heute hat der Weißhof, dieſes große, herrliche Rittergut, mir nur 30,000 Mark eingetragen, weißt Du, wie viel mir Herr Breih bietet — 60,000 Mark, meine Liebe 60,000 Mark! Da beklage Dich noch über meine Feſtigkeit und lobe noch die Ehrlichkeit jener Men⸗ ſchen!“ g „Ich wünſche nur, Karl,“ antwortete die junge Frau wie zerſtreut, „daß derjenige, der Dir dieſes glänzende Anerbieten macht, es eben ſo genau er⸗ füllt, wie jene.“ „Zweifeln Sie an meiner Ehrlichkeit, gnädige Frau?“ ſagte der Pächter mit erheuchelter Ungeduld. „Ich könnte ſchwören —“ „Laſſen Sie es gut ſein, Breih,“ ſagte Fliera lächelnd zu ſeinem Günſtling; „vergeſſen Sie nicht, daß meine Frau eine große Anhänglichkeit an jene Lamperts hat; aber bald wird ſie davon geheilt ſein und Sie auch lieben. Jetzt wollen wir uns zu Tiſch ſetzen und ich hoffe, daß bald Alles in Rich⸗ tigkeit ſein wird.“ Frau von Fliera ſchien unruhig. „Karl,“ ſagte ſie mit niedergeſchlagenen Augen, „entſchuldige, wenn ich nicht mit zu Tiſch gehe. Ich möchte gern einen Augenblick mit Dir allein reden; ich möchte Dir ein Ereignis mitteilen —“ „Welches Ereignis?“ frug Fliera. „Oh, nicht hier, nicht vor einem Fremden.“ „Nun gut, nach dem Frühſtück alſo, wenn ich mein Geſchäft mit Breih beendigt habe,“ ſagte Fliera, der fürchtete, ſeine Frau würde ihn umſtim⸗ men oder der neue Pächter möchte ſich anders be⸗ ſinnen und der ihn deshalb keinen Augenblick aus den Augen laſſen wollte. „Karl, Karl!“ flehte die junge Frau, „wenn Du wüßteſt —“ „Wieder Einbildungen, Nervenſchwäche!“ meinte Fliera mit ſchlecht verhehltem Zorne. „Du wirſt wieder Jemand von dieſen Lamperts geſehen haben, und ihre Klagen werden Dich aufgeregt haben. Aber ich habe jetzt keine Zeit für dieſe Dinge, Du weißt, daß wir morgen abreiſen, die Geſchäfte drängen.“ — Fliera näherte ſich jetzt wieder dem neuen Pächter, der mit geſpanntem Ohre dieſem leiſe ge⸗ führten Geſpräche gelaucht hatte. Frau von Fliera ſeuſzte tief und wollte hinaus gehen, als laute Stimmen im Vorzimmer ſie aufhielten; ſie lauſchte und erſchrak heftig, blieb wie zerſchmettert. „Ich muß ihn ſprechen,“ rief eine laute, atem⸗ loſe Stimme im Vorzimmer, „ich muß Herrn von Fliera augenblicklich ſprechen!“ Auf eine Antwort, die man nicht verſtang, ſagte die Stimme noch lauter: „Ich ſage Ihnen nochmals, es iſt von der hoͤchſten Wichtigkeit, daß ich Ihren Herrn ſpreche. Melden Sie mich ſofort! ſagen Sie ihm —“