Schweden. In der Hauptſtadt i Jahrestag der Schlacht bei Lützen am 6. November feſtlich begangen worden. In der Ritterholmskirche fand Feſtgottesdienſt ſtatt, das Denkmal Guſtav Adolfs war mit Lorbeeren und den in der Schlacht bei Lützen erbeuteten Trophäen geſchmückt; die Truppen der Garniſon defilirten vor dem Monu⸗ mente. Egypten. Das egyptiſche Expeditionskorps zur Bekämpfung des „falſchen Propheten“ wird 8000 Mann ſtark ſein, die innerhalb 14 Tagen nach Suakim abgehen werden. 3000 Mann bleiben als Reſerve in Kocosko (Oberegypten). — Im Prozeſſe Arabi Paſcha ſind 50 Angeklagte in der Vorunterſuchung für ſchuldig befunden und dem Kriegsgerichte überwieſen worden. Verſchiedenes. Ladenburg, 8. Nov. Die Zeichnung für den Bau einer altkatholiſchen Kirche in Mün⸗ chen ergab hier die Summe von 107 Mark 50 Pf., welche heute nach München abgingen. Den Gebern herzlichen Dank. — Aus Baden, 5. Nov. Aus Freiburg wird gemeldet, daß mit der durch das Unglück von Hugſtetten zu ſo trauriger Berühmtheit gelangten Güterlokomotive „Kniebis“ ſeit einiger Zeit Fahr⸗ verſuche gemacht werden, um die Schnelligkeit der⸗ ſelben zu prüfen. Weniger bekannt dürfte ſein, daß bei dieſen nicht ganz unbedenklichen Fahrten Mitglieder des Freiburger Gerichtshofes ſich beteiligt haben. Außerdem aber wird noch die merkwürdige Thatſache erzählt, daß bei dem Hugſtetter Unglück der Tender des entgleisten Zuges ganz unverſehrt geblieben ſei und daß man unter den Rädern des⸗ ſelben ein gleichfalls völlig unverſehrtes, offenbar vorher vom Bahngeleiſe losgelöstes Schienenſtück gefunden habe. Würde dieſe letztere Thatſache ſich bewahrheiten und zugleich feſtgeſtellt werden können, daß die Gütermaſchine denjenigen Grad von Schnel⸗ ligkeit, von dem man unmittelbar nach dem Unglück ſprach, überhaupt gar nicht erreichen kann, ſo würde damit ein großer Teil der Mutmaßungen zuſammen⸗ fallen, welche bezüglich der Urſachen dieſes entſetz⸗ lichen Unglücks aufgeſtellt worden ſind. — Heidelberg, 7. Nov. Heute vormit⸗ tag hat ſich der als Bahnwart hier angeſtellte und in Doſſenheim wohnhafte, 34 Jahre alte, verehe⸗ lichte Nikolaus Schneider, nach vorausgegangenem Fa llienzwiſte, außerhalb des Ortes Doſſenheim a einem Baume erhängt. — Vom Oberrhein, 6. Nov. Wie aus Baſel mitgeteilt wird, legte ſich daſelbſt geſtern abend kurz nach 7 Uhr, eben als der Zug abgehen ſollte, ein in den zwanziger Jahren ſtehender Franzose in ſelbſtmörderiſcher Abſicht unmittelbar vor die Loko⸗ motive auf den Schienenſtrang. Wäre der Zug ſchon in voller Geſchwindigkeit gefahren, der Un⸗ glückliche wäre unfehlbar verloren geweſen, ſo aber ſchob ihn die Maſchine, welche ſich eben erſt in Be⸗ wegung ſetzte, beiſeite. Auf dieſe Weiſe kam der Lebensmüde mit Verletzungen am Halſe und an einem Fuße davon, die nicht lebensgefährlich ſein ſollen. Die Polizei ſchaffte ihn in's Spital. — Das Reichswaiſenhaus iſt unter Dach. Der Hinkende hat ſoeben das Gut Altvater, anmutig gelegen am Altvater⸗Berg, 70 Meter über der Stadt Lahr, das in 5 Minuten zu erreichen iſt, mit herrlicher Ausſicht auf den Schwarzwald, das Rheinthal und die Vogeſen, im ganzen ca. 5 Morgen Park und ca. 8 Morgen Hofraite, Wein⸗ berg, Gärten Wieſen und Ackerfeld, für die Summe von 40,000 Mark von dem ſeitherigen Beſitzer Fallenſtein in Bremen erworben. Mit dieſem Kauf iſt das Vermögen des Reichs⸗ waiſenhausfonds auf M. 13,000 zuſammenge⸗ ſchmolzen und der Hinkende vertraut auf die weitere Hilfe ſeiner vielen alten Freunde, zu denen hoffent⸗ lich jetzt noch viele neue Freunde kommen werden. Die nötige Auskunft findet man in ſeinem Kalender für 1883. 5 Der Hinkende iſt namentlich dem Reichsober⸗ fechtmeiſter Nadermann und den vielen Fechtmeiſtern und Fechtſchülern Dank dafür ſchuldig, daß die Idee nun Wirklichkeit wird. Sie entſtand im Sommer 1876. — Mainz, 7. Nov. Ein verwegener Raub⸗ anfall iſt geſtern abend zwiſchen Bodenheim und Laubenheim vorgekommen. Wir hören darüber Folgendes: Geſtern abend trafen ſich in Laubenheim zwei fremde Handwerksburſchen, die ſich verabredeten, mit einander nach Mainz zu wandern, um dann hier zu übernachten. Plaudernd gingen die beiden Burſchen die Chauſſee entlang, als plötzlich der jüngſte derſelben, während er einige Schritte vorge⸗ gangen war, einen furchtbaren Hieb über den Kopf erhielt, er taumelte zuſammen und rief um Hülfe, doch in dieſem Momente erhielt er raſch und zwar von ſeinem ſeitherigen Begleiter, noch mehrere Hiebe auf den Kopf, ſo daß er beſinnungslos liegen blieb. Ein in der Nähe befindlicher Bahnwärter hafte in⸗ deſſen den Hilferuf gehört und eilte herbei, doch konnte er nur noch ſehen, wie der Thäter dem auf dem Boden Liegenden den Ranzen abnahm und auf der Chauſſee davonlief. Der Bahnwärker brachte den Schwerberwundeten nach Laubenheim, wo er den erſten Verband erhielt, worauf derſelbe hierher in das Rochushoſpital gebracht wurde. Hoffentlich gelingt es, den Übelthäter zu ermitteln. — München. 7. Nov. Beim Abtragen einer Villa in einer Vorſtadtſtraße hierſelbſt wurden fünf Menſchen verſchüttet, wovon zwei tot, einer ſchwer verwundet ſind. — Hünefeld, 7. Nov. Ein geſtern mittag in Großentaft ausgebrochenes Feuer hat, nach der Kaſſeler Tagespoſt, 14 Wohnhäuſer mit Nebenge⸗ bäuden zerſtört. Günſtiger Wind hat das Element von der Hauptmaſſe des Dorfes abgehalten. — Trier, 8 Nov. Geſtern abend ſieß ſich der aus Baden ſtammende Sergeant Reſch von der 3. Compagnie des 130. Infanterieregiments in der Nähe der Halteſtelle Loͤwenbrücken bei Trier überfahren, dem Unglücklichen wurde der Kopf völlig vom Rumpfe abgeſchnitten. — Wien, 8. Nov. Bei dem Verfuchs⸗ ſchießen in der Nähe von Felixdorf zerſprang geſtern bei einem 150m⸗Hinterlader das Mörſerrohs, wobei der von den Teilen des Rohres getroffene Hauptmann Matourek getötet und der Oberlſeute⸗ nant Kuczera ſchwer verwundet wurden. Sonſtige Verletzungen kamen nicht vor. Das zerſprungene Mörſerrohr war aus Gußeißen, nicht aus Sſahl⸗ bronze hergeſtellt. — Aus Ars wird der Metzer Zeitung ge⸗ ſchrieben; Selten iſt wohl einem Familſenvazer das Glück beſchieden worden, vier Sproſſen feines Stammes mit einemmale dem Pfarrer zur Taufe bringen zu können, wie es am letzten Sonntag hier in Ars vorgekommen iſt. Dem glücklichen Fomilſen⸗ vater, in Gravelotte wohnhaft, ſtrahlte das Geſicht vor Freude und auch der ehrwürdige Herr Pfarrer konnte, als er den vier Kleinen mit dem Namen zugleich den Segen erteilte, ein verſtohlenes Lächeln nicht unterdrücken, da ihm ein gleicher Fall in ſeiner Amtspraxis wohl noch nicht vorgekommen ſein mag. — Halifax (Neu⸗Schottland), 7. Not. Daß Armenhospital wurde heute durch eine Feuersbrunſt in Aſche gelegt. 31 Kranke, die in dem oberſten Stockwerke des Hauſes untergebracht waren, kamen — Sie nicht, denn ringsum iſt keine andere Wohnung als der Weißhof und der iſt, wie Sie wiſſen, eine halbe Stunde entſernt. Jetzt noch einmal Verzei⸗ hung, Herr von Mira, ich gehe. — Sie werden ſich leicht losmachen können; ich wollte nur eine kurze Zeit gewinnen, um davon zu kommen. Leben Sie wohl, zum letztenmale! Seien Sie dem armen Denys nicht böſe!“ Mira machte eine verdoppelte Anſtrengung und es gelang ihm, ſeine Hände zu befreien. „Unglücklicher! Und Deine Mutter!“ rief er mit zitternder Stimme dem Pächter nach. Der Pächter zauderte, kehrte ſich auf der Schwelle der Kapelle um und legte ſeine Rechte finnend an die Stirne; dann ſagte er feierlich zu dem jungen Manne: a „Meine Mutter! Erinnern Sie ſich des Ver⸗ ſprechens, das Sie mir betreffs ihrer gegeben!“ Dann ſtürzte er hinans und Hugo hörte, wie er den Schlüſſel zweimal herumdrehte. In dieſem Augenblicke gelang es ihm, auch ſeine Füße gänzlich von den Banden zu befreien und er lief an eines der niederen, aber vergitterten Fenſter der Kapelle. Er ſah von dort, wie ſich Denys raſch ent⸗ fernte, ſeinen Weg durch die Torffelder nehmend, wo jeder Schritt den Tod bringen konnte. Herr von Mira rief ihn aus Leibeskräften, aber umſonſt; entweder hörte ihn der Pächter nicht oder wollte ihm keine Antwort geben. Mit ſchnellen Schritten verfolgte Denys ſeinen Weg und bald wurde er unſichtbar hinter dem hohen Schilf, das die Torf⸗ gruben umgab. Matt und erſchöpft von geiſtiger und koͤrper⸗ licher Anſtrengung kehrte dann Mira zu ſeinem S lte: 1 r „Nun, ich habe gethan, was ich konnte; mein Gewiſſen macht mir keine Vorwürfe. Dieſer Mann hat ein ſicheres Auge und eine feſte Hand, er wird leider Fliera treffen. — Thereſe iſt dann Witwe — und frei — ſie liebt mich noch und —“ Dann ſprang er wieder wild auf und rief: „Nein, nein, ich will mein Glück keinem Morde verdanken! Mein Gott, hilf mir den Mann retten, der all' mein Elend verſchuldet hat!“ Und ungeachtet ſeiner Wunden und ſeiner Schwäche ſann Mira nun auf ein Mittel, ſo raſch als möglich aus ſeinem Gefängniſſe zu entkommen. IV. Die Frühſtücksſtunde im Schloſſe Weißeck war ſchon längſt vorüber und immer war Frau von Fliera noch nicht zurückgekehrt. Thereſens Unterre⸗ dung mit Suſanne Lampert war lang geweſen und in der Verwirrung, in die ſie das Zu ſammentreffen mit Mira geſetzt, hatte ſie die Frühſtücksſtunde ver⸗ geſſen. Ihr Gatte jedoch war heimgekehrt in der Begleitung eines Herrn Breih, des neuen Pächters des Weißhofes, und erwartete nur noch die Zurück⸗ kunft ſeiner Frau, um beim Frühſtück dann den Pachtvertrag entgiltig abzuſchließen. Einſtweilen be⸗ riet Herr von Fliera in dem Speiſeſaale eifrigſt noch einige Bedingungen des Vertrages mit dem neuen Pächter. Dieſer Speiſeſaal lag im Parterre des Schloſſes; ſeine zwei, mit Weinreben und Winden eingerahm⸗ ten Fenſter gingen auf einen herrlichen Garten, der ſich terraſſenförmig am Fuße eines kleinen Hügels ausbreitete. Ein heller Sonnenſtrahl drang, durch die halboffenen Fenſterflügel und blinkte auf dem Porzellan und Silber des ſchon gedeckten Tiſches. 15 7 50 „ Aber ſo verführeriſch auch dieſer Anblick war, feſſelte er doch nur halb die Aufmerkſamkeit der beiden Anweſenden. Einander an einem kleinen Tiſche gegenüber ſitzend, der Alles trug, was zum Schreiben nötig war, wetteiferten ſie in Lit und Verſchmitztheit, um ſich gegenſeitig zu täuſchen und es war leicht zu ſehen, daß ſie ungefähr von gleichen Kräften waren in dieſem ſchändlichen Wettkampf. Fliera mit ſeinen feinen Manieren und feiner gewählten Sprache hatte indeſſen keinen augenſchein⸗ lichen Einfluß auf ſeinen mit gröberen Waffen kämpfenden Gegner. Herr Breih war wohl fünfzig Jahre alt, trug öfter eine kindliche Naſdſtcht zur Schau, war aber im Grunde ſehr ſchlau und hin terliſtig. Seine runden, von buſchigen Augenbron⸗ nen überſchatteten Augen, ſein rotes Geſicht, fen aufgeworfener Mund drückten jene Verſchmſßihelt aus, die der ganze Verſtand gewiſſer Landleue ift Sein Anzug war auch ganz eigentümlich und fac ganz gewaltig ab gegen das geſuchte Außere feines künftigen Herrn. Breih trug, entweder aus Laue vder aus Anhänglichkeit an die alte Mode, kürze, grünliche Sammthoſen, an Strumpfbänder mit ſtählernen Schnallen gehalten eine buntfarbige, ſchmal geſtreifte Weſie umfing ſeine dicke Tallle unter einem dunkelblalen Roc mit langen Schoßenden. Schwarz ſeidene Stem und dicke, mit Nägeln beſchlagene Schuhe unſchloſſen das untere Ende dieſer ſeltſamen Perſonſchkeit; während oben eine rotgewürfelte Krawatte ud ea ungewöhnlich ſteif geſtärkter Hemdelragen feine Ohren quälten. Ein ungeheurer Filzhut ag geben a nem Stuhle. den Knieen durch 1. b, N. wah 4 Snolensk ſei 1 d. Nähe der on durch d n Alben bi Aletbene galt ir 70 Hürg u 3570, We fir denselben in den 17. d he dahier v g fehr angenom ö Rehlberechtig Aachen das Wa 9 Mejengen, n 1 9 34 3. therlannt fin; Adizenigen, m llerſchlagun; wuutteilt wor unc Begnad Wr getilgt In den n Lage ar 1 Magen, welch i klweiſe en Abbe, oder Aachen Kaſse Nijthar zum Allusgenomm Leh ſch in de bet t kein! dels Soddate ihr deren Verl uhend der De Machen, ſofer Wang haben Men die Wähl Agen ist; deni einem die, oder im r deſſchwäͤge d Enkel, S. dußdogterman 00 Zeit im wer Schwe Minlede 13 au berchwöge meinderat al u ein als hum er die cr Wal gez, S. ker, ſtandes zum Bü 0 Aue denfelbe don der s 8 ate der G en und c die all 2