derechner 5 r der 5 f ünde borbrh n Wahlbert die Ko veite 10 f ſollte. 9 Allgemeiner Denzeiger fü 1 Ladenburg und Schriesheim. 85 Staatzheh Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. bltagfahten; Poſtprovifion. eil keine ; Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ hlte nicht z ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende kene 1 Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus6 zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen mer alf nehmen Inſerate für uns an. eingttagr Nr. 90. Samstag, den 11. November 1882. macht, daß erat das J Volitiſches. her im Jug Karlsruhe, 7. Nov. Heute mittag 12 Uhr zerk bei der erteilte S. K. H. der Großherzog dem hochwürdigen ordernſſen Herrn Erzbiſchof von Freiburg, Dr. Orbin, eine währ geben feierliche Audienz. zu welcher derſelbe in einem gro⸗ hen, Straſpe ßen Hof⸗Galawagen eingeholt, von dem Oberſtkam⸗ 5 Armerrctz merherrn Freiherrn von Gemmingen empfangen und Stiftungen bei Seiner Königlichen Hoheit eingeführt wurde. zu bertrein Nach dieſer Audienz wurde der Herr Erzbiſchof von S. K. H. dem Erbgroßherzog empfangen. Um 6 Uhr fand zu Ehren des Herrn Erzbiſchofs Dr. Brehr Orbin Galatafel in der großen Gallerie des Großh. Schloſſes ſtatt, zu welcher der geſamte Hofſtaat, der 1 Vorſtand des Geh. Kabinets und der Präſident der . Generalintendanz der Großh. Civilliſte, ferner die Mitglieder des Großh. Staatsminiſteriums, der Prä⸗ ſident der Oberrechnungskammer, viele höhere Mi⸗ niſterialbeamte, der Präſident des Oberlandesgerichts mit deſſen Senatspräſidenten, der Präſident des Landgerichts, die Direktoren der Mittelſtellen, der Präſident des Verwaltungsgerichtshofes, der Präſi⸗ dent des Evangeliſchen Oberkirchenrates, der Prälat Doll, der katholiſche Stadtpfarrer Dekan Benz — im Ganzen etwa 60 Perſonen — Einladungen er⸗ halten hatten. 5 Karlsruhe, 8. Nov. Soeben, 11 Uhr 50 Min., iſt Se. Exc. der Hr. Erzbiſchof wieder von hier abgereiſt. Hochderſelbe fuhr unter Glockenge⸗ läute nach dem Bahnhofe, woſelbſt er ſich von der hieſigen Geiſtlichkeit auf's Herzlichſte verabſchiedete. Se. Exc. reiſte wiederum in einem großh. Salon⸗ wagen. Der hochw. Herr nahm von hier die günſtigſten Eindrücke mit, die ihm die Unterredungen mit den Miniſtern und anderen hochgeſtellten Herren, beſonders aber die ziemlich lange Audienz bei S. 2 rnholz ian? ittenes Zeuft n, Laubſogeht ückholz, Nah; n, Fan- ie hiermit fück, habe 5 K. H. dem Großherzog hervorgebracht. In Frei⸗ burg wird Hochderſelbe nicht mehr in ſeine bisherige Wohnung zurückkehren, ſondern vom Bahnhof direkt an das erzbiſchöfliche Palais fahren, welches unter⸗ deſſen wohnlich eingerichtet worden iſt. Berlin, 8. Nov. Der Kaiſer iſt Dienstag abend von den Jagden im Harz wieder wohlbehalten in Berlin eingetroffen. Die Erholungspauſe, welche ſich der hohe Herr auf dieſe Strapatzen gönnte, war indeſſen nur ein kurz bemeſſene, denn morgen gedenkt er in Begleitung des Kronprinzen und der Prinzen Wilhelm und Friedrich Karl von Preußen zur Abhaltung von Jagden nach Glau in Schleſien ſich zu begeben. Über die Art und Weiſe der Eröffnung des preußiſchen Landtages verlautet, daß dieſelbe durch Verleſung einer Thronrede erfolgen ſoll, womit, wie üblich, Herr v. Puttkammer in ſeiner Eigenſchaft als Vicepräſident des Staatsminiſterjums beauftragt werden ſoll. Man nimmt an, daß ſich Herr von Puttkammer in dieſen Tagen nach Varzin begeben wird, um ſich mit dem Fürſten Bismarck über die Einzelheiten der Thronrede zu verſtändigen. Berlin, 7. Nov. Die Freimaurerlogen des deutſchen Reiches haben, wie das „D. M.⸗Bl.“ erfährt, beſchloſſen, die Silberhochzeit des kronprinz⸗ lichen Paares zu benutzen, um ihrem erlauchten Protektor die Freude über den Eintritt dieſes ſchö⸗ nen Tages in würdiger Weiſe zu bezeigen. Es ſoll nämlich durch freiwillige Beiträge der einzelnen Logen wie der einzelnen Mitglieder derſelben ein Schweſternhaus begründet werden, in welchem hilfs⸗ bedürftige Witwen und Töchter verſtorbener Frei⸗ maurer eine ficherer Zufluchtsſtätte finden. Derar⸗ tige Aſyle beſtehen in der Schweiz (Zürich), England und Nordamerika ſeit längerer Zeit, ſind reich dotiert und von ſegenbringender Wirkſamkeit. Die Nach⸗ ahmung dieſes ſchönen Beiſpiels wird dem Silber⸗ jubelpaar unfehlbar zur hohen Freude gereichen. Wien, 8. Nov. Geſtern abend fanden an⸗ läßlich der polizeilichen Auflöſung der Schuhmacher⸗ gewerkſchaft Volksaufläufe in der Kaiſerſtraße (Be⸗ zirke Neubau) ſtatt. Das Einſchreiten der Polizei blieb fruchtlos. Die von den Agitatoren bearbeitete Menge wollte die verhafteten Rädelsführer gewalt⸗ ſam befreien. Die Straßen mußten endlich durch Militär geſäubert werden. Wien, 8. Nov. Heute beginnen die Arbei⸗ terkrawalle, welche ſeit einer Woche täglich hier ſtatt⸗ fanden, ernſtere Form anzunehmen. Die Polizei, welche ſchon geſtern auf militäriſche Unterſtützung angewieſen war, wird bei einem zu gewärtigenden größeren Zuſammenſtoß heute abend ganz zurücktre⸗ ten, ſo daß nur das Militär die Ruhe aufrecht zu erhalten haben wird. Man befürchtet, daß heute viele Tauſend Arbeiter an der Straßendemonſtration teilnehmen werden, insbeſondere dürfte die Wahl des Demokraten Kronawetter mancherlei Anlaß zu größeren Unruhen geben. Paris, 7. Nov. Die Gerber und Saffian⸗ gerber in Marſeille haben die Arbeit eingeſtellt. Infolge verbreiteter brandſtifteriſcher Maueranſchläge wurden heute in Marſeile Hausſuchungen und Ver⸗ haftungen vorgenommen. — London, 7. Nov. Heute vormittag wur⸗ den in der Kohlengrube Clagcoß bei Cheſterfield durch eine Exploſion, wie es heißt, 30 Grubenar⸗ beiter getötet. London, 7. Nov. Lord Seymour wurde unter dem Titel Lord Alceſter, Wolſeley unter dem Titel Lord Wolſeley of Cairo in den Pairsſtan erhoben. a Der Schlee Novelle von Th. von Aſchenberg. (Fortſetzung.) „Ich glaubte, Sie haßten ihn mehr,“ ſagte er mit niedergeſchlagenen Augen und fuhr fort: „Aber ich weiß, was es iſt: Sie wollen ſich um nichts kümmern. — Nun, wer ſpricht denn von etwas Unerlaubtem? Habe ich geſagt, ich wolle etwas Böſes thun?“ „Sie haben es nicht deutlich geſagt, aber doch bleibt mir gar kein Zweifel darüber. Ich werde Sie nicht eher verlaſſen, als bis Sie mir verſpro⸗ chen haben, Ihren Plan zu ändern,“ entgegnete Herr von Mira. „Nun, ich verſpreche es,“ ſpöttiſch, „ſind Sie jetzt zufrieden?“ „Nein, denn ich ſehe, Sie wollen das Wort verſetzte Denys Denys, ich werde Sie dieſer Verſuchung entreißen. Ich folge Ihnen überall, wohin Sie gehen!“ „Das verbitte ich mir,“ ſagte Denys rauh. F Jeder ſorge für ſeine eigenen Geſchäfte. Thun Sie, was Ihnen beliebt, und laſſen Sie mich thun, was ich will. Wir wollen uns nicht entzweien, denn im Grunde bin ich Ihnen nicht böſe. Im Gegenteil! Erinnern Sie ſich Ihres Verſprechens nicht halten, das Sie mir geben. — Nun gut, in Betreff meiner Mutter uud nun — — leben Sie wohl!“ Er ging gegen die Thüre, aber Mira lief ihm nach. „Denys!“ rief er, „ich erkläre Ihnen, daß ich Sie Ihr Vorhaben nicht ausführen laſſe! Ich haſſe den gewiſſen Jemand ſo ſehr, wie Sie ihn haſſen; allein er war der Freund Guſtavs, er iſt der Gatte Thereſens und ich werde ſein Leben mehr verteidi⸗ gen, wie mein eigenes. — Ja, ich werde Ihnen folgen, ich werde mich zwiſchen ihn werfen und die Kugel, die Sie nach ihm abſenden, und wenn ich Sie aus den Augen verlieren ſollte, ſo will ich ihn wenigſtens warnen!“ „Würden Sie das wagen? Würden Sie wagen, in's Schloß zu gehen, trotz des feierlichen Verſprechens, das Sie meiner Mutter und vielleicht auch Thereſen gemacht? Würden Sie es wagen, durch Ihre Gegenwart ſeine Eiferſucht zu wecken und deſſen Folgen auf Thereſe zu werfen!“ fragte Denys entſetzt. „Ich werde es wagen!“ ſchloſſener Stimme. Der Pächter trat einen Schritt zurück, lehnte ſein Gewehr wieder an die Mauer der Kapelle, ging mit finſterer Miene auf Mira zu und ſagte: „In dieſem Falle erlauben Sie, daß ich einige Vorſichtsmaßregeln ergreife.“ Und noch ehe ſich der junge Mann befinnen rief Mira mit ent⸗ oder verteidigen konnte, hatte ſich Denys auf ihn geſtürzt und ihn mit ſeinen Armen gefaßt. Ein ſchrecklicher Kampf entſpann ſich. Mira war, wie ſchon erwähnt, groß und gut gebaut und beſaß eine gewiſſe Stärke; aber ſein Körper war nicht ſo kräf⸗ tig wie der ſeines Gegners, der durch beſtändige harte Arbeit geſtählt war. Mira widerſtand Denys, aber der Widerſtand dauerte nicht lange; ſeine Kniee brachen zuſammen, er fiel zur Erde und riß Denys mit ſich; ſein Kopf fiel ſchwer auf die Steinplatteu der Kapelle, das Blut ſpritzte ringsum und der junge Edelmann lag beſinnungslos am Boden. „Mein Gott, ich habe ihn verwundet!“ ſchrie Denys. „Ich liebte ihn wie einen Bruder! Aber warum hat er mich auch dazu gezwungen?“ ö Er unterſuchte die Wunde, überzeugte ſich, daß ſie nur leicht ſei und dann benützte er die augen⸗ blickliche Beſinnungsloſigkeit Mira's, um ihm die Hände mit ſeinem Taſchentuche, die Füße mit ſeiner Halsbinde zu binden. Der junge Edelmann er⸗ wachte inzwiſchen und machte die verzweifelſten An⸗ ſtrengungen, um los zu kommen und ſchrie, ſo laut er konnte. — „Ja, ja,“ ſagte Denys, „ich wollte Sie der⸗ hindern, mir zu folgen, aber ich wollte Sie nicht verletzen; das, was ich jetzt gethan, hat mir mehr Überwindung gekoſtet, als mir alles Andere koſtet. Jetzt ſchreien Sie aber nur, ſo laut Sie können, das wird Sie erleichtern; aber hoͤren kann man