kritiſch iſt auch die Spaltung der ſerbiſchen Bevöl⸗ kerung in eine ſlawiſchorthodoxe und eine katholiſche Partei, welche Spaltung durch die Hetzereien des abgeſetzten Metropoliten Michael hervorgerufen worden iſt und eine Unterdrückung der katholiſchen Slawen anſtrebt. 5 Egybten. Im Prozeſſe Arabi Paſcha iſt das Zeugenverhör beendet und ſoll deſſen Mitſchuld an der Plünderung Alexandriens nach den Ausſagen eines egyptiſchen Kavalleriekapitäns erwieſen ſein, indeſſen hat der Verteidiger Arabi's, Advokat Broad⸗ ley auch mehrere Arabi entlaſtende Schriftſtücke, die dieſem aus Konſtantinopel zugingen, herbeigeſchafft. Kairo, 1. Nov. Der Gouverneur von Ka⸗ vala, Tuſſun Bey, welcher auf dem Wege nach Ka⸗ pala in Kandia eingetroffen iſt, teilte dem Khediv telegraphiſch mit, daß Haſſan Muſa el Kalad und Suleiman Abdul, welche die Brandſtiftungen in Alexandrien anordneten, heute in Kandia von den türkiſchen Behörden verhaftet wurden; man glaube, dieſelben ſejen mittels eines Segelbootes von Da⸗ miette nach Kandia entflohen. Kairo, 2. Nov. Der bisherige Gouverneur n der äqyptiſchen Küſte des roten Meeres, Alaid⸗ din Paſcha, hat den Oberbefehl über das Erpedi⸗ tionscorvs nach dem Sudan erhalten und wird ſich nach Suakim begeben, wohin das Expeditionscorps auf dem Seewege abgehen wird. Verſchiedenes. i — Mannheim, 31. Okt. Die Schwurge⸗ richtsſitzungen für das 4. Quartal beginnen Mon⸗ tag den 11. Dez. d. J. — Zum Vorſitzenden wurde Herr Landgerichtsdireftor Müller und zu deſſen Stellvertreter Herr Landgerichtsrat von Marſchall ernannt. i — Konſtanz, 31. Okt. Der in der Nacht zum Freitag beim Puſverturm poſtierte Grenzwächter Merkel vergaß ſeiner Pflicht und ging unter Zu⸗ rücklaſſung ſeines Dienſtgewehres in eine nahegelegene Wirtſchaft, um dort zu zechen. In der Zwiſchen⸗ zeit kam ihm aber das Gewehr abhanden: dasſelbe iſt allerdings wieder beigebracht, allein die Affäre brachte den Mann um ſeinen Dienſt. . — Dem „S. M.“ wird von der Schwarz⸗ waldbahn gemeldet, daß in voriger Woche bei der Station Pfohren einige Schienen losgeſchraubt und mit Steinen beſchwert gefunden wurden. Der Ver⸗ brecher wollte vermutlich den Villinger Abendzug zum Entgleiſen bringen. Glücklicherweiſe entdeckte der Bahnwart bei Begehung der den Bahnſtrece Frevel. — Frankfurt, 1. Nob. Heute morgen verunglückte im Griesheimer Bahnhof bei dem Ran⸗ gieren des Zuges ein junger Bahnhofarbeiter; der⸗ ſelbe hängte noch einen Wagen an, als der Zug ſchon in Bewegung gebracht war, er wurde umge⸗ riſſen und bekam den rechten Arm abgefahrrn und das Schlüſſelbein zerquetſcht. Der Unglückliche wurde in das hieſige heilige Geiſtſpital überführt und am⸗ putiert. Die Verletzung des jungen Mannes iſt derartig ſchwer, daß kaum eine Hoffnung auf Ge⸗ neſung iſt. — Mainz, 31. Okt. Steckbrieflich verfolgt wird der Bedienſtete einer hieſigen bedeutenden Firma, welcher nach Unterſchlagung einer Summe von 3000 Mk. flüchtig gegangen iſt. — Oſthofen, 29. Okt. Die Fahrpoſt zwiſchen hier, Bechtheim und Heßloch fiel geſtern, als ſie die Anhöhe von Bechtheim gegen Oſthofen herabfuhr, infolge Scheuwerdens des Pferdes um. Paſſagier brach dabei den Arm, während der Leiter des Wagens nicht unweſentlich an Kopf und Arm verletzt wurde. Der Wagen wurde ſtark beſchädigt. — Bingen, 29. Okt. Die Rheinkorrektion ſoll zunächſt auf der Strecke zwiſchen Mainz und Bingen in Angriff genommen werden. Zu Grunde gelegt wird der Entwurf, den die Reichskommiſſion, die im Okt. 1880 in Biebrich tagte, ausgearbeitet hat. Sowohl Preußen wie Heſſen werden die inner⸗ halb ihrer Gebiete erforderlichen Arbeiten auf ihre Koſten durchführen. — Saargemünd, 31. Okt. Wie der „Zw. Ztg.“ mitgeteilt wird, fand geſtern abend auf der Station Beningen (Metz⸗Saargemünd) ein Zuſammenſtoß zwiſchen zwei Güterzügen ſtatt, wo⸗ bei ungefähr 20 Wagen zertrümmert, 1 Bedienſteter ſchwer und mehrere leicht verwundet worden ſein ſollen. Der Anblick der Trümmerhaufen ſoll ein grauenerregender geweſen ſein. — Butz bach, 30. Okt. Der an dem Bahn⸗ übergange vor dem Wetzlarerthor ſtationierte Bahn⸗ wärter Schombert, ein im Dienſt ergrauter Beamter, wurde am Freitag abend von dem um 7 Uhr 6 Min. von Gießen abgegangenen Schnellzug, welcher an genannter Stelle mit einem von der Station Butzbach abgelaſſenen leeren Kieszuge kreuzte, erfaßt und derart zu Boden geſchleudert, daß derſelbe ſo⸗ fort tot blieb. — Mülhauſen, 30. Okt. Heute fand die Ereignis, diamantene Hochzeit von Jean Dollfus ſtatt, e an dem die hieſige Bevölkerung den wärmſten Anteil nimmt. Um 11 Uhr morgens wurde dem Jubelpaar eine mit 10,000 Unterſchrif⸗ ten verſehene Glückwunſchadreſſe durch den Bürger⸗ meiſter der Stadt überreicht. Gegen mittag begaben ſich Herr und Frau Dollfus nach Dornach, um in dem Etabliſſement die dort eingeladenen Gäſte, die Angeſtellten des Hauſes und die älteſten der Arbeiter zu begrüßen. Um 2 Uhr fand eine feierliche Cere⸗ monie in der Kirche ſtatt, gegen 3 Uhr fuhr das Jubelpaar nach dem feſtlich geſchmückten Börſenſaal, Nun rollte Wagen auf Wagen heran, Kinder, Kindeskinder und Urenkel kamen, ihre Glückwünſche darzubringen, ſelbſt die kleinſten, auf dem Arme der Wärterrinnen, fehlten nicht. Kopf an Kopf ſtanden die Zuſchauer, um all die Gäſte ankommen zu ſehen, Ein Familien⸗Eſſen verſammelte dort ſämtliche Mit⸗ glieder des Hauſes, während auf 8 Uhr abends die weitern, entferntern Familienglieder, ſowie Freunde und Bekannte des Hauſes Einladung erhalten halten, — Metz, 1. Nov. Vorgeſtern abend erſchoß ſich in dem Barackenkaſernement auf ſeiner Stube ein Gefreiter der 3. Compagnie des herzoglich braun⸗ ſchweigiſchen Infanterie⸗Regiments Nr. 92 mit ſeſ⸗ ner Dienſtwaff; das Motiv der That iſt unbekannt. Die Leiche wurde heute früh in das Garniſon⸗Lozaret verbracht. — Zürich, 29. Okt. Vorgeſtern zerſſorte ein furchtbarer Föhnſturm, wie ſeit Menſchenge⸗ denken keiner vorkam, in Grindelwald und im Lulk⸗ ſchinenthal eine große Zahl von Gebäuden ganz oder teilweiſe. In Burglauenen, Itramen und Grindel wald ſind wohl ein Dutzend Wohnhäuſer kokal de⸗ molirt, ebenſo die Telegraphenleitung; große Wald⸗ ſtrecken ſind entwurzelt und gebrochen. Die meiſten Häuſer haben gelitten, viele ſind zur Hälfte abge⸗ deckt, Schindeln. Baumäſte überall zerſtreut; von einem neuen großen Hauſe in Burglauenen würden ganze Stücke von vielen Centnern Hunderte don Schritten weit weggetragen; das Schulhaus in I ramen iſt ein Trümmerhaufen. Viel Heu geht in den abgedeckten Scheunen durch den eingedrungenen Regen zu Grunde. — In Lugano herrſcht eine kleine Sündfluht; es regnet ſeit Wochen und der See ſchwillt immer mehr an, ſodaß die Ufergegen⸗ den unter Waſſer ſtehen. — Ein aufregender Vorfall ereignete ſich kürzlich auf der Eiſenbahnlinie Genf⸗Lauſanne. Der Zug hatte eben die Station Morges verlaſſeg, tete ihn eine Zeit lang; als er aber ſah, daß Denys nicht redete, ſagte er mit Wärme: „Sie ſind heute ſehr früh vom Hauſe fortge⸗ gangen, lieber Denys, und Ihre Mutter war etwas beunruhigt über Ihre Abweſenheit. Sie kommen von der Jagd, wie ich ſehe, Sie waren wahrſchein⸗ lich dabei, Ihren Kummer durch Ihre Lieblingsbe⸗ ſchäfligung bekämpfen zu können.“ „Das Wild, das ich heute ſuche, iſt kein ge⸗ wöhnliches,“ erwiderte Denys düſter, „ich wollte mich frühzeitig auf den Anſtand begeben, um es nicht zu verpaſſen und glauben Sie, mein Herr, daß daß Wild mir an der Naſe vorbe'iging und ich ihm keine meiner ſichern Kugeln nachſandte? Ja, es iſt ſo, wie ich Ihnen ſage. Als ich dieſen Morgen von zu Hauſe wegaing, da hatte ich einen Gedanken, den mir kein Teufel aus dem Kopfe treiben konnte; aber als ich ihn ausführen wollte, da iſt mir plötzlich ein anderer gekommen und ich bin den ganzen Morgen herumgelaufen, um Sie zu ſehen und Ihnen meine Gedanken mitzuteilen.“ „Mich!? Mir! ?“ frug Herr von Mira er⸗ ſchrocken. „Ja, ich war in Weißhof und man mir ge⸗ ſagt, Sie ſeien hier in der Kapelle mit meiner Mutter. Dieſe wollte ich nicht ſehen, denn ſie hätte wieder angefangen zu predigen und das konnte ich nicht brauchen. Deſſenungeachtet ſchlng ich den Weg über die Wieſen hierher ein und kam da außen an in dem Augenblicke, da Sie in großer Unterredung mit den beiden Damen begriffen waren; ich habe mich verſteckt, bis ſie weg waren und jetzt möchte ich ein wenig mit Ihnen ' plaudern.“ 4 „Nun, ſo ſprechen Sie! Was wollen Sie mir ſagen? Aber —“ und Herr von Mira warf einen trüben Blick um ſich — „vielleicht iſt es nicht recht, hier die Heiligkeit des Ortes zu ent⸗ weihen durch unſer Geſpräch und die Ruhe eines geliebten Toten zu ſtören.“ „Laſſen Sie, laſſen Sie!“ ſagte der Pächter mit verwirrtem Blicke. „Wenn der, der hier im Grabe ruht, uns noch hören kann, ſo bin ich nicht böſe, wenn er mit zu meinen Vertrauten gehört; er weiß, daß ich ſtets ein treuer Freund der Familie Norall war, daß ich nur ihr Beſtes will und daß, wenn ich Unrecht thue — doch ich träume, er kann mich ja nicht hören.“ — Denys ſchloß die Thüre der Kapelle und kam dann wieder zu Herrn von Mira zurück, ſetzte ſich ihm gegenüber und ſtützte ſeinen Kopf ſchwer auf ſeine ſchwielige Hand, als ob er Schmerzen leide. „Aufrichtig, Herr von Mira,“ ſagte er plöͤtz⸗ lich mit ſeiner rauhen Stimme, „glauben Sie wirk⸗ lich, daß es einen Gott im Himmel gibt, der Alles ſieht, was wir thun, der die Guten belohnt und die Schlechten, deren es ſo viele auf der Welt gibt, ſtraft?“ „Können Sie daran zweifeln?“ erwiderte Herr von Mira, auf den dieſer grobe Unglaube einen peinlichen Eindruck machte. „Nun,“ ſuhr Denys fort, „ohne Sie beleidigen zu wollen, das iſt nicht wahr, das iſt ein Märchen, das uns die Pfarrer machen. Ich verdenke es ihnen nicht, es iſt ihr Amt und für viele Leute gut.“ Mira war gerade kein Betbruder; aber die Worte des Pächters flößten ihm einen tiefen Ab⸗ ſcheu ein. „Herr Jampert,“ ſagte er, „ich glaube nicht, daß Sie mich zu ſprechen wünſchten, blos um Ihren Unglauben auszukramen. Hören Sie alſo auf 10 f Ihren gottesläſteriſchen Reden, welche nirgends hin⸗ paſſen, am wenigſten aber hierher.“ Der Pächter, ganz in Gedanken verſunken, hatte ihn gar nicht gehört. „Denn,“ fuhr er mit geballter Fauſt for, „wenn es einen Gott gäbe, ſähe man dann ſo diele Schlechtiakeiten, wie ſie ſich täglich vor unſern Augen zutragen? Sehen Sie zum Beiſpiel, was dem gr; men Herrn Guſtav von Norall zugeſtoßen iſt; das war ein braver, großmütiger und edler Herr, den Jedermann in der Umgegend liebte, vom Kinde bis zum Greiſe. Eines Tages jagt er mit einem Frem⸗ den, den Niemand kennt, Niemand leiden kann und der ſtets nur Böſes gethan, fällt in eine Torfgrube und ſtirbt. Der boͤſe Fremde rettet fich, wechselt die Kleider und iſt jetzt der anmaßende Herr im Schloſſe. Iſt das gerecht? Will man mir da noch ſagen, es gebe eine Vorſehung, die über die Gee ſchicke des Menſchen wacht? Das iſt aber noch nicht Alles! Sie ſind ein guter, ſchöner junges Mann, wie meine Herrin eine ausgezeichnete Dae iſt; Sie lieben ſich gegenſeitig. Sie ſind ganz wie für einander geſchaffen, Sie wären glücklich gewor⸗ den und Jedermann in der Umgegend wäre zufrie⸗ den geweſen. Aber nein! Da benutzt der Schnapp hahn, dieſer Fliera, Ihre Abweſenheſt, ſchwäßzt dem Fräulein und ihrer dummen Ratgeberin weiß Gao Sie Beide zeitlebens unglücklich; ſagen Sie, iſt daz gerecht? Und ich, habe ich nicht den Pachthof gut bewirtſchaftet? Gibt es irgendwo fruchtbarere Fil Weißhof?“ was ein, heiratet Thereſe von Norall und macht der, ſchöneres Heu, fetteres Vieh als auf dei 7 1 aer fößt eine el hint det worden, ale ai u und na 4 Nun zurück ch ür in de. 4 ind geſund V dalczungen an bub auf der in dann zu ſich n bald nach ih London,? wurde Samste n Mann namens don dem Ver! in Straßen Lond und ſeinen zwei . Mischen im 1 den Hals ab. Aan später als L der Themſe ert u aus Verzn — F Probatum Schelle! dichtin! Aufehl Abit, Rheumat J. Rücken ſch 1 Bettag erhält A pelchem me ritkendes Mitte E Gic Fig bleibt. Sck u Enteiben ga! langem Leiden n as probatu K Veſandt in 8 u ind. Kiſte 2 k genügt! Herbor is 100 0te rl Amfessors Dr. Ha in Hofrath in B0 olwercl Must. Bon . 5 Alen ahnlichen * kisten Nang ein. Lern kusten un es n I. ethig à 50 ee As a 50 Pk. bn i den meiste Naaden., D ee Droguen-