5 0% 105 e re zum ger bank⸗ n⸗Zeitge⸗ nk⸗ oder en, ſowie Stücken, Kunden . einige r annum R 1 25 der Anlagen e Anfragen 73 5 Bee 5 1 * 2 * Nn 25 nsbanßk. 8 u 25 e ergebene A 5 an Unterricht i. g ohlwollen bittet dra Neinmull, Oktober 1882. ä — traßenbeſeh e Facon, 75 Pfg. e C. L. Stenz. — — en, Bohnen, emüſe-⸗Mudtß Maccaroni „Stenz. e. 35 Anſel, a Erbsen, e in g pfiehlt iüibe orndunſz, Weiß,! korn, en⸗Futter f A. Merkel tpsluche kamen. 1 lall! Allgemeiner Jenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Poſtproviſion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ nehmen Inſerate für uns an. Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei großeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inferate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 84. Samstag, den 21. Olitober 1882. Volitiſches. e 17. Okt. Der Großherzog iſt eute abend nach 8 Uhr hier eingetroffen und unter dem Donner der Kanonen und Glockengeläute durch die Karl⸗Friedrich⸗ Straße ins Schloß gefahren. Vereine und Schule bildeten Spalier. Im Schloß⸗ hof wurden die Choräle: „Nun danket alle Gott“ und „Großer Gott, wir loben dich“ von den Ver⸗ einen und einer großen Volksmenge geſungen. Der Bürgermeiſter brachte das Hoch auf den Fürſten aus, der mit weithin ſchallender Stimme folgende Worte ſprach: Meine Herren! Ich danke Ihnen aus vollem Herzen für den warmen Empfang, den Sie mir nach langer Zeit bei meiner Einkehr in meine liebe Vaterſtadt entgegengebracht haben. Ich freue mich, daß ich Gelegenheit habe, Ihnen Allen, Allen zu danken für die liebevolle Teilnahme, die Sie mir ſeit Jahr und Tag bewieſen haben. Möge das Wohl und Gedeihen der Stadt Karlsruhe mit meinem innigſten Danke begleitet ſein. Nehmen Sie nochmals meinen Dank, meinen herzlichſten Dank ntgegen! — Großen Effekt machte es, daß man bei den ſtädtiſchen Gaslaternen auf dem ganzen Wege von der Bahn bis zum Schloß die gewöhn⸗ ichen Brenner mit Windbrennern vertauſcht hatte, wodurch die Flamme eine viermal größere Helle ver⸗ breitet. — Das Ausſehen Sr. K. H. des Großher⸗ ogs iſt ein vortreffliches. Das ganze Land ſtimmt in den Jubel der Reſidenzſtadt Karlsruhe über die glückliche Wiederkehr des edlen Fürſten und in die Wünſche ein, daß es demſelben noch lange vergönnt ſein möge, in ungetrübter Geſundheit die Zügel der Regierung zu führen. Karlsruhe, 18. Okt. Die heute ausge⸗ gebene Nr. 31 des „Geſetzes⸗ und Verordnungs⸗ blattes“ enthält den Staatsakt, wonach S. K. H. der Großherzog vom 18. d. M. an die Regierung wieder ſelbſt übernehmen. Zur Feier des Geburtsfeſtes S. K. H. des Kronprinzen des deutſchen Reiches fand heute früh halb neun Uhr ein muſikaliſches Ständchen vor dem großh. Reſidenzſchloſſe ſtatt. Karlsruhe, 17. Okt. Aus Stockholm kommt der Karlsr. Ztg. nachſtehende Mitteilung zu: Die Großherzogin erfreute ſich während der jüngſt abgelaufenen drei Wochen ihres Aufenthaltes des ungeſtörten Zuſammenſeins mit den Kronpinz⸗ lichen Herrſchaften. Der König und die Königin von Schweden und Norwegen haben, von der an⸗ dauernd guten Witterung begünſtigt, ihren Aufent⸗ halt in Drottningholm noch nicht mit dem in der Hauptſtadt vertauſcht. Die Großherzogin beſuchte während dieſer Zeit die ſehenswerteſten Sammlungen, verſchiedene Unterrichts⸗ und Wohlthätigkeitsanſtalten; dieſelbe empfing die anweſenden Vertreter fremder Mächte, ſowie eine Reihe hervorragender Perſonen aller Stände. Das Befinden der Kronprinzeſſin iſt fortwährend das erwünſchteſte. Berlin, 17. Okt. Der Bundesrat hat in ſeiner geſtrigen Sitzung nach den Ferjen die Auf⸗ ſtellung der Reichseinnahmen und Ausgaben des vergangenen Etatsjahres 1881—82 in Empfang genommen. Die Reichshaushaltsrechnung für dieſe Rechnungsperiode ſtellt ſich recht günſtig dar. Die Geſamtſumme der Einnahme einſchließlich der ver⸗ bliebenen Reſte beträgt 726,119,431 Mk. 7 Pfg., die der Ausgabe, ebenfalls inkluſive der Reſte, 701,042,326 Mk. 81 Pfg., ſo daß alſo die Ein⸗ nahmen die Ausgaben ebenfalls unter Berückſichtigung der beiderſeitig verbliebenen Reſte um 25,077,104 Mk. 26 Pfg. übertreffen, von denen 10,558,250 Mk. im Reichsetat 1882/83 verrechnet werden, während die Reſtſumme zur Verfügung bleibt. Die Etatsüberſchreitungen, welche der Bundesrat, vorbe⸗ haltlich der verfaſſungsmäßigen Entlaſtung zu ge⸗ nehmigen hat, betragen in der Einnahme 6,160,450 Mk. 91 Pfg., in der Ausgabe 13,940,178 Mk. 54 Pfg. einſchließlich eines Poſtens von 136,955 Mk. 77 Pfg., welche auf Etatsüberſchreitungen und außeretatsmäßige Ausgaben bei den kaäiſerlichen Hauptpoſtämtern entfallen. Generalfeldmarſchall Graf Moltke trat am 29. Oktober 1857 als Generalmajor an die Spitze des Generalſtabes und begeht ſomit am 29. d. M. ſein fünfundzwanzigjähriges Jubiläum als Chef des Generalſtabes. Dieſer Tag kann ſelbſtredend nicht ohne entſprechende Ehrung des Jubilars vo⸗ rübergehen. Auf Anregung des Generalquartier⸗ meiſters Graf von Walderſee wird nunmehr, wie auswärtigen Zeitungen geſchrieben wird, dem Grafen von Moltke als Geſchenk eine Tabaksdoſe überreicht werden und beteiligen ſich an fraglichem Geſchenk ſämtliche Generalſtabsoffiziere der deutſchen Armee, mit dem Betrage je eines halben Tagesgehalts. Daß die fragliche Doſe eine ſehr koſtbare und künſt⸗ leriſch wertvolle werden dürfte, bedarf wohl kaum der Erwähnung. Wir fügen ſchließlich an, daß Graf v. Moltke am 26. d. ſein 82. Lebensjahr vollendet. Verſchiedenes. §S Ladenburg, 18. Okt. Durch die im weiftoſfeden Landtage zu Stande gekommene geſetz⸗ liche Abänderung des Währſchaftsgeſetzes vom 23. April 1859, welche mit dem 1. Oktober ds. J. in Wirkſamkeit getreten iſt, wurden die Artikel 2 und 6 teils abgeändert, teils durch andere Beſtimmungen obelle von Th. von e e (Fortſetzung.) Dazwiſchen horte man zuweilen Peitſchenknalle und munteres Gejodel auf der fernen Landſtraße oder auch entfernte Flintenſchüſſe, welche anzeigten, 1 daß kühne Wilderer dieſen der Jagd ſo günſtigen Morgen nicht unbenützt ließen. Der gauze herbſtliche Morgen bot ſo mannig⸗ ache Reize, daß es wohl zu verzeihen war, wenn man ſich der rauhen und ſcharfen Luft ausſetzte, um ihn zu genießen; und kein Wunder alſo, daß ich auch im erſten Stockwerke des Schloſſes Weißeck ein Fenſter öffnete, auf deſſen Brüſtung ſich dann träumeriſch eine junge Dame in elegantem Negligé ehnte und ihren Blick ſtumm über die weite Ge⸗ gend ſchweifen ließ. Die Züge dieſer Dame waren von ausgezeich⸗ neter Schönheit; aber ihre lebhaften, ſchwarzen Augen, ihr leicht aufgeworfener Mund, ihr beweg⸗ liches Mienenſpiel zeigten eine Frau von großer Exaltation an, ſobald ihre Leidenſchaften in's Spiel i Sie ſchien zwanzig, höchſtens zweiund⸗ zwanzig Jahre alt zu ſein, ihre Züge trugen aber trotz ihrer großen Jugend einen Ehrfurcht gebieten⸗ den Ernſt. Im Augenblicke, da ſie ſo am offenen Fenſter lehnte, hätte man meinen können, ihre Nacht⸗ ruhe ſei von einem trüben Gedanken geſtört worden, deſſen ſie ſich jetzt gewaltſam durch den Anblick der erwachenden Natur entſchlagen wollte; allein bei näherer Beobachtung ſah man, daß ihr Blick in die Ferne ſchweifte, ohne zu ſehen und daß irgend eine trübe Betrachtung ihr ganzes Weſen beſchäftigte. Dieſe Dame war Thereſe von Fliera, die Herrin des Schloſſes Weißeck und die Schweſter des un⸗ glücklichen Guſtav von Norall, deſſen trauriges Ende wir von Denhs erzählen hörten. Seit einer Viertelſtunde hatte ſie in dieſer nachdenkenden Stellung verharrt und ihr Auge zer⸗ ſtreut in die Ferne irren laſſen, als plötzlich ihr Intereſſe lebhaft geweckt ſchien durch einen auf dem nahen Wege auftauchenden Gegenſtand. Mit ſchar⸗ fen Blicken ſchien ſie die Nebel durchdringen zu wollen, die Allem nur eine unbeſtimmte Form ga⸗ ben und mit klopfendem Herzen erkannte ſie Frau Lampert und ihren Sohn, welche kaum hundert Schritte vom Schloſſe einen ſchmalen Fußweg über die Wieſen eingeſchlagen hatten. Ihre Gegenwart an dieſem Orte und zu dieſer Zeit hatte ohne Zweifel für Frau von Fliera eine beſtimmte Be⸗ deutung; denn ſie beugte ſich lebhaft aus dem Fenſter und murmelte mit tiefer Bewegung: „Ja, das iſt ſie — das iſt meine liebe Su⸗ ſanne und der ſie begleitet, iſt wahrſcheinlich ihr Sohn. — Arme Leute! jetzt wiſſen ſie Alles! Welch' ſchreckliche Nacht mögen ſie durchlebt haben! Sie gehen jetzt gewiß in die Kapelle, um ihrem teuern Freunde ein letztes Lebewohl zu 1 — Aber — haben wir denn heute nicht den 2. Sep⸗ tember, den Jahrestag des ſchrecklichen Todes meines armen Bruders? Ha, ſo iſt es; ſie haben eher daran gedacht, als ich; ſie bringen Blumen in die Kapelle! Sie haben auch Recht! Guſtav hatte ſie ſo lieb! Er hätte ſie nicht fortgejagt. — Ich arme, ſchwache Frau, ich muß Alles geſchehen laſſen. — Oh, wenn ich zu ihnen könnte! Ich wollte mit ihnen ſprechen. — Ich wollte ihne ſagen — Und warum nicht? Ich will hingehen, ich —“ „Was betrachteſt Du da?“ frug plötzlich hin⸗ ter ihr eine rauhe Stimme, deren Klang ſie erbe⸗ ben machte. Die Dame wandte ſich um und ſtand ihrem Gemahle, dem Herrn von Fliera, gegenüber, der eingetreten war, ohne daß ſie ihn gehört hatte. Karl von Fliera war der Sohn eines bürger⸗ lichen Großiduſtriellen, der ſich ſchon lange vor Be⸗ ginn dieſer Geſchichte von den Geſchäften zurückge⸗ zogen hatte, nachdem er ſich ein bedeutendes Ver⸗ mögen erworben. Ungeachtet dieſer bürgerlichen Herkunft zählte ſich Thereſens Gatte zum Adel; denn mit Aufwendung einer großen Summe war es ihm gelungen, ſich das Recht anzueignen, feinem Namen das ariſtokratiſche „von“ vorzuſetzen; und ſein Stolz mochte viel zu ſeinem Wunſche beigetra⸗