8 Zugs erfaßt und von der Brücke, welche über die Mundenheimer Straße führt, herabgeſchleudert. Derſelbe wurde anſcheinend ſchwer verletzt mittelſt Droſchke in das hieſige Allgemeine Krankenhaus verbracht. — Pforzheim, 12. Okt. Heute früh bei Tagesanbruch hatten wir hier ein heftiges Gewitter. Bei dem Dorfe Dillſtein ſchlug der Blitz in ein Bahn zw artshaus der württembergiſchen Nagoldthal⸗ Bahn, tötete zwei Kühe und eine Ziege und richtete ſonſt große Verh erungen am Hauſe an. Wunder⸗ barer Weiſe litt ein Kind, das neben der Wand ſchlief, durch welche der Blitzſtrahl in den Stall fuhr, keinen Schaden. Auch hier ſchlug der Blitz in ein Haus, aber ohne beſonders zu ſchaden. — Pforzheim, 14. Okt. Ein Pflegling der hieſigen Heil⸗ und Pflege- Anſtalt, der frühere Sprachlehrer Loͤdig, geriet heute vormittag beim Bahnübergang am grünen Hof unter die Räder eines Zuges und war augenblicklich eine Leiche. Dem Vahnwärter ſoll es unmöglich geweſen ſein, den durch die Bariere Geſchlüpften zurückzuhalten. — Ludwigshafen, 16. Okt. Geſtern fiel auf dem Hemshof ein Zimmermann von dem 3. Stockwerke eines Neubaues herab und erlitt einen doppelten Armbruch; der Verunglückte, Vater von 3 Kindern, wurde in das hieſige Spital gebracht. — Von der oberen Alb, 13. Okt. Bei einem ſchweren Gewitter, welches geſtern abend zwiſchen 5—6 Uhr über unſere Gegend zog, wurde Wirt Joh. Schmid in Burg, der einen mit Kar⸗ toffeln beladenen und mit einem Pferde und einem Ochſen beſpannten Wagen vom Felde heim führen wollte, vom Blitze erſchlagen. Der Unglückliche, ein noch junger Familienvater, war ſofort tot, ſeine Kleider keilweiſe zerriſſen und die linke Seite ſeines Körpers trägt Spuren des Blitzſchlages. Ein das Fuhrwerk begleitender, junger Burſche blieb unver⸗ ſehrt während Pferd und Ochſe erſtickten. — Mainz, 12. Okt. In Begleitung eines Beamten aus Köln kamen geſtern abend drei Kin⸗ der im zarteſten Alter hier an, um nach Köln ge⸗ bracht und dort auf Koſten der Stadt unterhalten zu werden. Die Eltern der unglücklichen Kinder, welche bemittelt ſein ſollen, waren vor Kurzem zur Ausſtellung nach Nürnberg gereiſt und hatten dort ihre Kinder in einem Gaſthof hülflos zurückgelaſſen, während ſie ſelbſt flüchtig geworden ſind und wahr⸗ ſcheinlich ihren Weg nach Amerika genommen haben. — Colmar, 14. Okt. In der Nacht vom 13. auf den 14. wurde ein zur hieſigen Garniſon zählender Dragoner ungefähr ein Kilometer von der Station Colmar entſernt, von einem Zuge über⸗ fahren, lot aufgefunden. Der Verunglückte, welcher zum Teil in Civilkleidung war und eine ſchwarze Mütze bei ſich führte, ſoll im Begriff geweſen ſein, zu deſertieren. — Straßburg, 16. Okt. Leider müſſen wir über einen Unglücksfall berichten, der ſich in der Nacht vom 14. zum 15. d. M. kurz vor 11 Uhr auf dem hieſigen Rangirbahnhofe Rotunde er⸗ eignete. Beim Zurückſetzen eines Rangirzuges wurde der Rangirer Heinrich Rödel, welcher eine Abteilung Wagen verkuppeln ſollte, von den Puffern zerquetſcht und ſofort getötet. Dieſer Unfall iſt umſomehr zu bedauern. als der Verunglückte nicht allein ein äußerſt fleißiger, dienſteifriger, von ſeinen nächſten Vorgeſetzten ſehr geſchätzter Arbeiter, ſondern auch die einzige Stütze ſeiner Mutter, einer armen Witwe mit einer großen Kinderſchaar geweſen iſt. — Bremerhafen, 14. Okt. Auf dem Lloyddampfer „Frankfurt“ brach heute abend um 6 Uhr bei der hinteren Luke Feuer aus. Alle Leute ſind gerettet. Die Dampfſpritzen ſind in voller Thätigkeit. — Bremen, 15. Okt. Der Brand des Dampfers „Frankfurt“ hat nur unbedeutenden Scha⸗ den angerichtet, der außerdem dem Norddeutſchen Lloyd keinen Nachteil bringt, da die Schiffe im Hafen gegen Feuerſchaden verſichert find. — Bremerhafen, 15. Okt. Das Feuer auf dem Lloyddampfer „Frankfurt“ wurde geſtern abend gelöſcht. Der Schiffskörper iſt durch Feuer, die Ladung durch Waſſer ſtark beſchädigt. — Mailand, 13. Okt. Infolge anhalten⸗ der Regengüſſe ſchwellen wieder die Wildwäſſer Südtirols in bedenklichſter Weiſe an, ſo daß auch Oberitalien mit neuen Überſchwemmungen bedroht erſcheint, wenn nicht baldigſt ein Wetterumſchlag ſich geltend macht. Im Etſchthal, ſowie auf den oberitalieniſchen Bahnen ſind allenthalben Verkehrs⸗ ſtockungen eingetreten, und bereits beginnen neue Waſſermengen, vom Gebirge ſtürzend, die in den letzten Wochen gemachten Reparaturen wieder einzu⸗ reißen. Verona gleicht heut noch einer belagerten, zerſchoſſenen, ſchließlich erſtürmten Stadt. Reiſende, welche jetzt über den Brenner nach Italien kommen, müſſen darauf gefaßt ſein, in dem gräßlich mitge⸗ nommenen Eſchthal nicht nur längere Strecken per Achſe zurückzulegen, eventuell ganz feſtſitzen zu bleiben, wenn der Regen anhält. — In den Provinzen Rovigo und Padua ſind die itberſchwemmungem in ſtetem Wach ſen, Die Etſch wühlte ſich ein neues Bett. In der Provinz Rovigo ſind 36,000 Menſchen obdachlos, Hab und Gut iſt total verloren. Die Flüchtlinge ſchlafen in den Städten Padua, Chioggia, Rovigo und Eſte in den Kirchen. + (Der Lebensretter.) Förſter: „Undank iſt der Welt Lohn. Sehen Sie, dieſem Manne dort hab' ich's Leben gerettet, und er grüßt nicht einmal.“ — Zweiter Jäger: „Wie, auf welche Weiſe das Leben gerettet? Haben Sie aus dem Waſſer gezogen?“ — Förſter: „Nein, bei einer Jagd ſchoß ich ihm eine ganze Ladung Haſenſchrot in die Pelzmütze, hätte ich etwas tiefer geſchoſſen, wär's aus mit ihm geweſen.“ 1 (Begreiflich) Profeſſor: „Der ſchnelle Wechſel der Temperatur iſt für alle lebende Weſen ſchädlich; insbeſondere zeigt ſich der Wechſel des Wohnplatzes aus dem Süden nach dem Norden verderblich. Als ich von Hamburg verſetzt wurde und in den zoologiſchen Garten kam, waren dort zwei Rhinozeroſſe, und als ich ſchon nach einigen Wochen, meiner Geſundheit wegen, Hamburg verließ, war nur noch eines dort.“ + Wie kalt iſt es wohl am Nordpol? fragte der Lehrer beim Unterrichte in der Geographie einen Schüler. So kalt, daß einem die Antwort auf der Zunge erfriert, wenn man nur daran denkt! + (Ausgelockt.) Pfarrer: „Ich habe Euch holen laſſen, Hummelbauer, weil es im ganzen Orie heißt, Ihr habt die Leuchter vom Altar gestohlen! Was habt Ihr dagegen zu ſagen ?“ — Hummel⸗ bauer: „Daß dees a dumm's G'ſchwätz iſt von dee Leut'; denn i bi ſcho wenigſtens zwoi Johr nemma in d' Kirch' komme!“ — Pfarrer: So, ſo, Hum⸗ melbauer, das hab' ich blos wiſſen wollen. 1 (Widerlegung.) (Geſpräch zwiſchen 2 Studenten.) „Die Erfindungen des 19. Jahrhun⸗ derts ſind wirklich großartig. Wer hätte ſich, um nur ein Beiſpiel anzuführen, vor 60 Jahren von der fabelhaften Geſchwindigkeit des Telegraphen et⸗ was träumen laſſen?!“ „„Nun ſo fabelhaft finde ich die Geſchwindigkeit gerade nicht. Ich habe bor drei Wochen an meinen Alten um 50 Gulden Zu⸗ ſchuß telegraphiert und habe bis heute noch keine Antwort.“ und eilte die Treppe hinan, die zu ſeinem Zimmer führte. Frau Lampert zeigte ebenfalls die lebhafteſte Unruhe. „Noch nie habe ich Denys in einer ähnlichen Aufregung geſehen! Ich fürchte, ich kann ihn nicht ſo ſchnell beruhigen, als ich gehofft. — Entſchuldi⸗ gen Sie, Herr von Mira, aber in einem Augen⸗ blicke, wie dieſer, muß die Mutter vor allem bei ihrem Sohne ſein — ich muß ſehen, was der arme Junge macht.“ Sie grüßte mit einer leichten Handbewegung und verließ raſch das Zimmer. Herr von Mera blieb alſo allein; vielleicht war er nicht böſe, in der Einſamkeit Herr der ver⸗ ſchiedenen Gefühle zu werden, die in der letzten Stunde auf ihn geſtürmt. Er zog ſich in den äu⸗ ßerſten dunklen Winkel zurück, um von den etwa eintretenden Dienern nicht bemerkt zu werden. Über ſich, in dem Zimmer des Pächters hörte er biswei⸗ en deſſen Stöhnen, dann wieder die ſanften Worte Suſannens. Im Nebenzimmer waren alle Mägde d Knechte um den Ofen verſammelt und fragten 0 leiſe, welches Unglück wohl über das ſonſt ſo glückliche Haus hereingebrochen ſei. Endlich ward es im oberen Stocke ganz ſtill und Frau Lampert trat wieder bei Herrn von Mira ein. „Sie werden einen guten Begriff von unſerer Gaſtfreundſchaft bekommen, Herr von Mira,“ ſagte ſie, „Sie werden froh ſein, aus dieſem traurigen Hauſe zu kommen.“ „Wo ich auch hingehen werde, Frau Lampert, mir lacht fortan keine Freude mehr; aber ich habe 1775 5 „Ich weiß, daß Thereſens Frömmigkeit eine kleine Kapelle errichten ließ an der Stelle, wo ihr Bruder umkam und daß die ſterblichen Überreſte Guſtavs in dieſer Kapelle ruhen. Ich möchte nun Weißhof nicht für lange, vielleicht für immer ver⸗ laſſen, ohne eine Thräne geweint zu haben aut Grabe meines beſten Freundes, am Grabe deſſen, mit dem all' meine Hoffnung dahingegangen iſt.“ Suſanne betrachtete den jungen Mann einige Zeit lang ſtumm, dann ſagte ſie nachdenkend: „Vielleicht haben Sie in Ihrem Innerſten einen Hintergedanken, den Sie ſich ſelbſt nicht ein⸗ zugeſtehen wagen. — Aber meinetwegen! Ihre Bitte iſt gerecht und ich habe nicht den Mut, ſie Ihnen abzuſchlagen. Ich habe einen Schlüſſel zu dem Grabmale, denn ich bin beauftragt, den Altar, unter dem Herr Guſtav von Norall ruht, ſtets mit friſchen Blumen zu ſchmücken; morgen früh, vor Ihrer Abreiſe, werde ich Sie ſelbſt zur Kapelle führen und Gott ſtrafe Sie, wenn Sie dann hier noch etwas Anderes wollen, als der Aſche Ihres Freundes ein letztes Lebewohl ſagen.“ Ohne eine Antwort abzuwarten, rief Suſanne eine Magd, der ſie befahl, den Fremden in das für ihn bereitete Zimmer zu führen. Die Nacht war für faſt alle Bewohner des Hofes traurig und zum Teil ſchlaflos. Herr von Mira war erſt gegen morgen eingeſchlummert, wurde aber bald wieder geweckt durch ein leiſes Pochen an ſeiner Thür. Man benachrichtigte ihn, daß ihn Frau Lampert zum Frühſtück erwarte. In einigen Augenblicken war er aus dem Bette und angezogen. Als er hinunter kam, fand er Su⸗ ſanne im Eßzimmer, ſie begrüßte ihn herzlich und ſagte dann auf die Taſſen auf dem Ti 0 ö agte dan „Ich hatte gehofft, Denys würde uns Geſell⸗ ſchaft leiſten beim Frühſtück; aber man ſagt mir, daß er ſchon vor Tagesanbruch ausgegangen i, ohne daß man weiß wohin. Wenn wir von un ſerem Ausgange nach Hauſe kommen, ſo will ich den unhöflichen Flüchtling auszanken. Sie fenen aber unſere Lage und werden daher die anſcheinende Unhöflichkeit meines armen Sohnes gern entſchuldt; gen. Kommen Sie aber jetzt, Herr von Mira, 4 iſt über eine halbe Stunde bis zur Kapelle zu gehen und wenn es noch ſpäter wird, ſo könnten wir dort leicht Jemanden antreffen —“ „Wen denn?“ frug der junge Herr. „Den Sie nicht ſehen ſollen,“ entgegnete Fra Lampert. „Aber nochmals eilen wir!“ III. Der Morgen war friſch und nebelig. Die guf⸗ gehende Sonne konnte nur mit Mühe den dichten Schleier zerteilen, der Felder und Wieſen umhüllte und der das Auge undeutlich die Umriſſe des Schloſſes Weißeck und ſeiner Thürme erkennen ließ, Die weite Landſchaft, von dem einförmigen Gral eines dichten Dunſtkreiſes umgeben, hätte einen krake rigen Eindruck gemacht ohne das tauſendfache Ges räuſch, das ſich von allen Seiten erhob und dieſek Einſamkeit Leben verlieh. Thautropfen fielen von Zweig zu Zweig, ſobald die friſche Morgenluft in den hohen Bäumen des Gartens ſpielte; die Waſſer⸗ vögel ließen von den nahen Weihern ihr ſonderbares Gekrächze hören, während die kleinen Waldbewohner ihre luſtigen Weiſen erklingen ließen. 4 1 (Fortſetzung folgt.) —heid 0 4 würde ein 5 Fubindungsal 1 Un hut ben un i danch e geboten, 05 u enge ban Ahttt Hebels ein vid alete ann duch 1 l lacht. E in Hlchen Inh um lf, und di er enthäl aus Andemann 1— Jagen Jetpa ge licht. 1 Mal E urigen Al 1 d. 2 Virtel, in Rösel. Nr. 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