Verbrechen iſt ohne Zweifel ebenfalls ein agra⸗ riſches. Kairo, 3. Okt. Das als Mobilienkammer bekannte Gebäude wird zur Aufnahme aller vom Kriegsgericht abzuurteilenden Gefangenen, darunter Arabi und Tulba Paſcha, hergerichtet. Das Kriegs⸗ gericht wird in demſelben Gebäude tagen. Verſchiedenes. * Ladenburg, 6. Okt. (Hopfenbericht.) Im Laufe dieſer Woche wurde ziemlich geräumt in hieſiger Gegend und zwar in Edingen wurde für ſchöne grüne Ware bis Mk. 350 per Ctr. bezahlt. In Neckarhauſen bis Mk. 320. Hier in Ladenburg liegen noch einige Partien, welche durch die ſchlechte Witterung an Farbe ſehr verloren haben. Aus Württemberg wird dasſelbe berichtet, jedoch ſind die Hopfen in dieſer Gegend an Qualität bedeutend beſſer; Preiſe von Mk. 280 — 350 per Ctr. In Elſaß wurde 280—370 Frks. bezahlt, für ſackreife Ware. n * Ladenburg, 6. Okt. (Tabakbericht.) In Heddesheim wurden dieſer Tage ca. 500 Ctr. Sandblätter von Mk. 20 — 24 verkauft. Wie ge⸗ wöhnlich, ſo auch in dieſem Jahre, war die Ab⸗ hängung ſehr gut, jedoch läßt die Qualität viel zu wünſchen übrig. — Lahr, 3. Okt. daß man des Verbrechers Bahnſtrecke bereits habhaft ſich nicht; der verhaftete frühere Bahnbedienſtete Urban Bürck wurde geſtern abend nach beendigter, durch Staatsanwalt Gruber aus Offenburg geführter Vorunterſuchung wieder freigelaſſen, ſo daß ange⸗ nommen werden muß, es hätten ſich für den Ver⸗ dacht der Thäterſchaft gegen den Genannten keine genügende Anhaltspunkte ergeben. Die Unterſuchung wird nun auf neue Spuren führen müſſen. — Lahr, 2. Okt. In Dinglingen ſtach in der letzten Nacht der 19jährige, ſchon lange in ſchlechtem Rufe ſtehende Burſche, E. Lefevre, aus Freiburg gebürtigt, in der Lithographie von Kauf⸗ mann hier als Steindrucker in Arbeit ſtehend, den 23 Jahre alten Fr. Stör, welcher ſich nach zwei⸗ jähriger Militärzeit auf einige Wochen in Urlaub befand, mit einem Dolchmeſſer durch Kopf und Hals, ſo daß der Getroffene augenblicklich verſchied. Der Thäter ſoll vorher im Wirtshaus zur Krone gezecht, mit jüngeren Burſchen Händel gehabt und mehr⸗ mals die Außerung gethan haben: „Heute muß Die geſtrige Meldung, an der Frieſenheimer geworden ſei, beſtätigt — noch einer kaput ſein.“ Der Erſtochene, als ſehr braver und fleißiger Menſch bekannt, war mit Ka⸗ meraden in einem anderen Wirtshaus geweſen, auf dem Heimweg aber hinter denſelben zurückgeblieben, um ſich noch eine Cigarre anzuzünden, als plötzlich und ohne jede Veranlaſſung der vor ſeinem Wohn⸗ hauſe ſtehende Lefevre auf ihn zuſtürzte und den tötlichen Stich mit ſolcher Heftigkeit gegen ſeinen Kopf führte, daß die Spitze des auf der einen Schläfenſeite eindringenden Dolches an der entgegen⸗ geſetzten Halsſeite heraustrat. Der Thäter wurde durch die Dinglinger Polizei verhaftet und bald darauf durch die Gendarmerie ins hieſige Amtsge— fängnis eingeliefert. — Dürkheim, 4. Okt. Laut Bekanntma⸗ chung des hieſigen Bürgermeiſteramtes iſt das Herb⸗ ſten ſchwarzer Trauben, ſowie die Vorleſe weißer, fauler Trauben in der Zeit vom 4. bis 7. d. M. geſtattet. Das eingetretene warme Wetter im Ver⸗ eine mit dem Steigen des Barometers wird voraus⸗ ſichtlich den Trauben aller Sorten noch recht zu gute kommen. — Stuttgart, 3. Okt. Der bei dem jüngſten Hochwaſſer in Cannſtatt ertrunkene Sekon⸗ delieutenant bon Marchtaler iſt endlich heute früh 7 Uhr in Cannſtatt unterhalb der Strangſchen Badeanſtalt aufgefunden worden. — München, 4. Okt. Heute abend fand auf der Bahnſtrecke München⸗Heſſellohe eine Probe⸗ fahrt mit einem Eiſenbahnzug, deſſen Lokomotive mit von Schuckert in Nürnberg geſtellter elektriſcher Bogenlampen beleuchtet war, ſtatt. Bei Heſſellohe wurden längere Verſuche mit der Beleuchtung der Fahrſignale gemacht. Das Reſultat war, abgeſehen von einigen Fehlern des Arrangements, günſtig. Zum Betrieb der Bogenlampe dient eine durch eine direkt wirkende Dampfmaſchine betriebene Dynamo⸗ maſchine; beide Maſchinen ſind auf dem Lokomotiv⸗ keſſel angebracht. Eine elektriſche Beleuchtung der Waggons war nicht durchgeführt. — Mühlhauſen, 4. Okt. Ein grauſiger Doppelmord iſt hier letzte Nacht begangen wor⸗ den. Der Bäcker Sutter in der Hirſchgaſſe hat ſeine Frau, nach einer andern Verſion ſie ihren Mann ermordet. Den Mann fand man tot, die Frau aber in einem Zuſtande vor, daß keine Hoff⸗ nung da iſt, ſie am Leben zu erhalten. Schon ſeit längerer Zeit haben die beiden Eheleute im größten Unfrieden mit einander gelebt, die Frau machte, wie man ſagt, ihrem Mann ſtets Vorwürfe wegen des ſchlechten Ganges der Geſchäfte und klagte bereſts vor 14 Tagen auf Gütertrennung gegen ihn. Wahr iſt, daß die Leute anſtatt vorwärts, rückwärts kamen, Als Mordinſtrument hat ein Meſſer gedient. Dem Mann war der Hals durchſchnitten; auch hatte er eine Schnittwunde im Leibe, aus der die Einge⸗ weide heraushingen, ſeine Frau war in ähnlicher Weiſe berwundet, neben ihr lag ein großes Meſſer, wie man ſie beim Abſchneiden des Käſes gebraucht, Die Leute hinterlaſſen eine Tochter von 15 Jahren. Bemerkt ſei noch, daß die Frau vor mehreren Wochen ihren Mann in das hieſige Hospital ſchaffte, unter dem Vorwande, derſelbe ſei Geiſteskrank, da man ihn aber nach einer 14tägigen Friſt, die er im Hospital zugebracht, als ganz geſund und zurech⸗ nungsfähig erklärte, ſo kehrte Sutter in ſeine Woh⸗ nung zurück. — Berlin, 3. Okt. Ein chriſtlicher Wucherer, ein im Südoſten Berlins wohnender „Geldmann“ B., der unter dem ſchlichten Titel eines Handwer⸗ kers ſeit Jahren Hunderte von Perſonen, Beamte, Handwerker ꝛc. auszuſaugen verſtanden hat und der bereits wegen Eigentumsvergehens zu mehrjähriger Gefängnisſtrafe verurteilt iſt, ſieht nunmehr feiner vollſtändigen Entlarvung entgegen. Derſelbe haf nämlich mehreren geldbedürftigen jungen Leuten aus hochadligen Kreiſen, die ſich in ihrem Leichtſinn an ihn wandten, auch noch nach Inkrafttreten des Wu, chergeſetzes Darlehen mit Zinſen in nicht unbeftächt⸗ licher Höhe gegeben und ſich hundert und noch meht Prozent als Vorteil eingeheimſt. Die Verwandden eines ſeiner letzten Opfer, das auf Grund einge⸗ gangener Wechſelverpflichtungen ausgepfändet würde, haben nunmehr die Schritte zur gerichtlichen Ver⸗ folgung dieſes Vampyrs wegen wiederholter gach⸗ weisbarer Verbrechen gegen das Wuchergeſetz und gegen die 88 301 und 302 des R. -St. B. eingeleitet. — Berlin, 5. Okt. Geſtern begann bor dem hieſigen Landgerichte unter großem Andrange des Publikums der Prozeß gegen den Kutſcher Gon- rad, welcher angeklagt iſt, ſeine Frau und ſeine 4 Kinder in der Nacht vom 11. auf den 12, August d. J. ermortet zu haben. Die Anklage führt als beſonders belaſtend an: Conrads Intereſſe an der Beſeitigung ſeiner Gattin, damit er ſeine WMeſſebke, die Mitangeklagte Diebetz, heiraten könne, ferner die bewieſene Thatſache, daß er ſchon im Dezember 1880 ſeine Gattin zu erwürgen verſuchte, vor allem aber, daß ein von ihm am 12. Auguſt an ſeine Gelieble Wir haben aber bis jetzt nur das Privatleben der Frau Lampert betrachtet; ihr öffentliches, wenn man ſich ſo ausdrücken darf, war nicht weniger be⸗ wunderungswürdig. In der neuen Lage, worein ſie unabweisliche Umſtände ſo plötzlich geworfen, vergaß ſie nicht die menſchenfreundliche Sendung, die einſt der Traum ihrer Jugend geweſen, die Pächterin vom Weißhof blieb barmherzige Schweſter dem Herzen und der That nach. Ungeachtet der Spottreden ihres Mannes, ungeachtet der ſchweren Sorge, die nach dem Tode desſelben auf ihr allein laſtete, war ſie doch die Hülfe aller Armen der Nachbarſchaft. Sie beſuchte die Kranken, ſie teilte die Almoſen aus, die edele Perſonen in der Gegend ſchenkten und ſie fügte von ihrem eigenen Gelde bei, was ſie nur immer entbehren konnte. Die Bauern der ganzen Umgegend kamen zu ihr, wenn ſie krank waren, Kummer oder ſonſt ein Anliegen hatten und nie entließ ſie einen ohne Troſt und guten Rat. Ihre mediziniſchen Kenntniſſe hatten ſich durch die Übung erweitert; man erzählte ſich Kuren von ihr, die einem Manne der Wiſſenſchaft Ehre gemacht hätten; Niemand verſtand es ſo gut wie ſie, den Geiſt der Kranken mit ſanften und rührenden Wor⸗ ten zu ſtärken, indem ſie den Körper mit Arzneien heilte, und da, wo ſie nicht mehr retten konnte, be⸗ reitete ſie zu einem in Gott ergebenen Tode vor; ſo war dieſe bewunderungswürdige Frau Arzt, Seelſorgerin und barmherzige Schweſter in einer Perſon. So kam es, daß ſie in allen Nachbardör⸗ fern faſt angebetet wurde; ſah man ſie von Wei⸗ tem kommen, ſo lief Alles an die Fenſter, um ſie zu ſehen, an die Thüre, um ſie aufzufordern, ein⸗ zutreten; denn man war überzeugt, daß ihre bloße Gegenwart ſchon Segen bringe; die kleinen Kinder ſtammelten ihren Namen und die Greiſe waren ffolz auf den Gruß, den ſie ihnen im Vorbeigehen zuwarf. Denys, Suſannens Sohn, entwickelte ſchon frühzeitig eine große Vorliebe für alle edle Hand⸗ lungen; aber dafür zeigte er eine unbegreifliche Unfähigkeit für jede Wiſſenſchaft, womit ſeine Mutter ſeinen Geiſt ſchmücken wollte. Obwohl er gutmütig und aufrichtig war und keine der Untugenden ſeines Vaters hatte, ſo beſaß er doch deſſen Schwerfällig⸗ keit im Begreifen höherer Dinge. Alles, was ihm die beſten Lehrer beibringen konnten, war Leſen, Schreiben und Rechnen; dieſen Kenntniſſen fügte Denys dann ſpäter noch durch eigene Erfahrung die Fähigkeit hinzu, einen Zugochſen raſch von ei⸗ nem Zuchtochſen zu unterſcheiden, gute Felder von den ſchlechten zu erkennen, zu wiſſen, wo man am beſten Korn, wo Weizen und wo Kartoffeln hinſäen mußte, wodurch es ihm gelang, nicht nur mit acht⸗ zehn Jahren das Gut ſchon ſelbſtändig zu bewirt⸗ ſchaften, ſondern auch weit und breit als der tüch⸗ tigſte Landwirt bekannt zu ſein. Mit der Volljährigkeit ihres Sohnes brach auch erſt für Suſanne eine ruhige und glückliche Zeit an. Denys war voller Liebe und Achtung gegen ſie; überall empfing ſie Beweiſe der Anhäng⸗ lichkeit und Achtung; ihr Gewiſſen war makellos wie ein heller Spiegel. Nur zwei Ereigniſſe hatten die letzten Jahre getrübt: der frühzeitige, unglück⸗ liche Tod Guſtavs und die Heirat Thereſens mit einem Manne, für welchen Suſanne ſtets die größte Abneigung gehegt. Seitdem aber die neuen Herren auf dem Schloſſe wohnten, hatte ſie nie die geringſte Mißbilligung einer Wahl ausgeſprochen, die Thereſe von Norall getroffen, ohne ſie nur um Rat zu fra⸗ gen und ſie verwies Jeden ſtrenge, der es wagte, in ihrer Gegenwart Herrn von Fliera, den Gemahl derſelben, zu tadeln. Dies war alſo die Frau, welche in das Zinn mer trat, wo Denys mit dem Fremden eine Flaſche Bier getrunken. Herr von Mira kannte Fra Lampert noch von früher, wo er ſchon oft Gelegen heit gehabt, ihre ſeltſamen Eigenſchaften zu bewun⸗ dern; aber noch nie hatte er auf ihrem Geſichte die tiefe Trauer bemerkt, die jetzt darauf lag und wie der Pächter, ſo glaubte auch er, daß nur ein ſeht triftiger Grund einen ſo tiefen Eindruck guf die ſonſt ſo ſtarke und ſtoiſche Frau machen konnte, Denys ſuchte die Angſtlichkeit zu bemeiſtern, die ihn beim Anblicke dieſer Niedergeſchlagenheſt ſeiner Mutter überkam und rief mit erzwungene Heiterkeit: „Nun, Mutter, was iſt denn dieſen Abend paſſiert? Haſt Du gar kein Wort für einen alten Freund, der uns beſucht, um uns zu beweſſen, daß er nicht umkam, wie das Gerücht behauptete!“ Frau Lampert erhob die Lampe gegen dez, den ihr Denys ſo eigentümlich vorgeſtellt. Aber, entweder waren ihre Augen vom Alter geſchwächte oder hatten drei Jahre Abweſenheit wirklich den Herrn von Mira ſo ſehr verändert; nichts im Aue ßern Suſonnens zeigte, daß ſie den Fremden erkenne, „Sie ſehen wohl,“ ſagte Denys, „daß Sie die andern Leute nicht erkennen können, wenn meine Mutter Sie nicht einmal mehr erkennt?“ Frau Lampert erwiderte nichts und fuhr for, den jungen Mann eifrig zu betrachten. „Ich dachte,“ ſagte dieſer traurig, „Fron Lampert ſei dem Herzen und dem Körper nach bet ſolche Kleinigkeiten erhaben.“ 4 l 0 % ice grief, 7 ſenpel ,“ 9 nd , Kirdesmör 4 Aünde, Et 1 laue Vie fle, Die 10 des fün big der Begt 1 gonrad Naeh u ſehe. — über di. 1 Tprol ah bun: O ll, doch df In iberſteigen. wuſeler, wird ren Hol — Meinen be ſllihe Bint Tuch ur und bau Jackenſte Agitet Auswa ken abgebe. 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