General Wood ergeben, worauf die britiſchen Trup⸗ pen einrückten. Die aus Schwarzen beſtehende Gar⸗ niſon iſt, anſtatt ſich zu ergeben, entflohen, überall raubend und plündernd, auch der Schatz des Gou⸗ verneurs blieb hiervon nicht verſchont; ferner nahmen die Flüchtigen auch eine Quantitat Munition mit. ö Kairo. 23. Sept. Die Kavallerie⸗Diviſion zog heute behufs Demonſtration durch die Stadt. Fünf Batterien Artillerie ſind aus Zagazig hier angelangt. Alexandrien, 25. Sept. Der Khedive iſt vormittags nach Kairo abgereiſt, von Malet und Egyptiſchen Miniſtera begleitet. Verſchiedenes. * Ladenburg, 25. Sept. Am Sonntag hielt der hieſige Turnverein vom ſchönſten Wetter begünſtigt ſein erſtes Abturnen, welches eine unge⸗ wöhnlich große Anzahl Zuſchauer herbeilockte. Was die Leiſtungen des Vereins anbelangt, ſo können wir unſer volles Lob ausſprechen. Die, wenn auch faſt zu einfachen Turnübungen gingen glatt und präcis. Beim Geräteturnen ſah man nur Schul⸗ übungen, welche von dem größten Teil der Turner wirklich tadellos ausgeführt wurden. Das Kür⸗ turnen zeigte uns dagegen eine Fülle von Übungen, welche ſich auf jedem größeren Schauturnen ſehen laſſen könnten. Das Preisturnen der zweiten Riege verlief gut und zeigten die Leute recht viel Fleiß und Eifer. Der Geſamteindruck des Turnens war ein ſehr günſtiger. Der Verein hält ſtramme Disciplin und geht ſicher dem vorgeſteckten Ziele entgegen, nämlich hals⸗ brechende Gaukeleien vom Turnplatze zu verbannen und ein ſyſtematiſches wohldurchdachtes Schulturnen einzuführen. 5 Ein glücklicher Zufall will, daß gerade die Leiter des Vereins mit zu den beſten aktiven Kräften gehören und find wir der feſten Überzeugung, daß die Eltern ihre Jungen dem Verein ruhig zur kör⸗ perlichen Ausbildung überlaſſen können. Ziemlich entäuſcht waren wir, ſo gar nichts von der Männerturnabteilung zu ſehen; hoffentlich wird uns bis nächſtes Frühjahr beim Anturnen Gelegenheit geboten, dieſelbe in Thätigkeit zu beo⸗ bachten. 5 Abends fand in der Roſe Abendunterhaltung ſtatt, welche in jeder Beziehung glänzend verlief. Bei der Preisverteilung wurden die Turner“ Stopfer und Reffert mit Kränzen bedacht und Zoͤg⸗ ling Küſtner erhielt eine wohlverdiente Belobung. Es folgten nun zwei kleinere Theaterſtücke, welche recht brav durchgeführt wurden und den Dar⸗ ſtellern reichen Beifall eintrugen. Bei der nun folgenden Tanzunterhaltung herrſchte ein ſo ſchöner und gemütlicher Ton, wie wir ihn ſonſt kaum noch geſehen haben. Selbſt bei den anfangs faktiſch überfüllten Lokalen ging der Tanz ohne Tanzordner glatt, was am allerbeſten für den Geiſt der Ordnung und Disci⸗ plin ſpricht welcher unter den Turnern herrſcht. Bis zum frühen Morgen amuſierte ſich die muntere Jugend und auch die Männerturnabteilung ſah man dieſesmal noch lange nach Mitternacht emſig beſchäftigt den Weinkeller der Roſe durchzu⸗ proben. Der Turnverein hat den Reigen der dies⸗ jährigen Wintervergnügungen herrlich eröffnet und wünſchen wir dem ſtrebſammen Verein ein weiteres fröhliches Gedeihen. — Mannheim, 25. Sept. Ein zwölfjäh⸗ riges Mädchen, Namens Magdalena Fickelſcherer, wurde am Samstag vormittag in der Düngerfabrik auf dem Hemshofe beim Knochendiebſtahl ertappt und ſuchte ſich vor dem verfolgenden Aufſeher Peter Weiler hinter einem am Rheinufer aufgeſchichteten Steinhaufen zu verſtecken, wobei es, ausglitſchend, in den Rhein ſtürzte. Nach einer anderen Anſicht ſoll ſich dasselbe aus Furcht in den Rhein geſtürzt haben. Bei dem ſtarken Strome war Rettung unmöglich. — Mannheim, 25. Sept. In der ber⸗ gangenen Nacht halb 2 Uhr wurde in Neckarau vor dem Hauſe des Polizeidieners Groh der Arbeiter Karl Kretſchmann von dem Arbeiter Sachs nach vor⸗ hergegangenem Streite ſo unglücklich mit dem Meſſer ſtochen, daß derſelbe wenige Augenblicke darauf ver⸗ ſchied. — Von der Nordrach, 23. Sept. Das Hoch⸗ waſſer hat hier und auch in Zell und am Harmers⸗ bache großen Schaden angerichtet. Die Nordrach war ſeit Menſchengedenken noch nie ſo reiſſend und ſtark. Das bischen Hoffnung, das uns noch bis Mitte des Monats blieb, iſt auch dahin. Das Oehmd verfault auf den Wieſen, die Erdäpfel gehen zu Grunde, und da die Felder nicht beſtellt werden können, ſo ſind auch die Ausſichten für's nächſte Jahr troſtlos. — Michelbach bei Raſtatt, 21. Sept. Durch * den andauernden Regen iſt ein Stück des Abhanges, an welchem unſer Dorf zum Teil angebaut iſt, ins Rutſchen gekommen. Es wurde hierdurch ein Haus zerſtört und der zu demſelben gehörige einzelſtehende Backofen bis mitten in die Dorfſtraße hineinge⸗ ſchoben. — Wien, 24. Sept. Als der heute mittag von Eſſegg in Kroatien abgegangene gemiſchte Zug der Alföld⸗Fiumaner Bahn bald nach Verlaſſen des Bahnhofes die hölzerne Gitterbrücke über die Drau paſſierte, brach der ſiebende Jochpfeiler der⸗ ſelben ein und die Maſchine nebſt Tender und vier Güterwaggons ſtürzten in den Fluß, der infolge Hochwaſſers aus den Alpen ſtark angeſchwollen iſt. In zwei Güterwaggons befanden ſich 74 heimkeh⸗ rende beurlaubte Huſaren aus Bosnien; bon den⸗ ſelben ſind fünfundzwanzig ertrunken, einer erlitt einen Rippenbruch, ſiebzehn ſind leichter verletzt, die übrigen gerettet. Die Perſonen⸗ Waggons blieben auf dem feſten Brückenteil ſtehen, da glücklicherweiſe die Kuppelungskette riß. Von Paſſagieren in dieſen Waggons erlitt nur eine Frau eine leichte Kontu⸗ ſion, das Perſonal von Lokomotive und Tender rettete ſich ſchwimmend. Ingenieur Gregerſen und Aſſiſtent Schiller befanden ſich gerade auf der Brücke und kletterten an dem hängenden Gitterwerk ans Ufer. Ein Zimmermann ſtürzte herab und ertrank. Die techniſche Kommiſſion hatte vormittags die Brücke unterſucht und praktikabel befunden. Man nimmt an, daß die Jochpfeiler durch Hochwaſſen unterwaſchen und durch angeſchwemmte Holzſtücke erſchüttert worden. Abgeriſſene Balken zeigten aller⸗ dings angefaulte Stellen. Neben der Holzbrücke iſt bereits eine Eiſenbrücke, über welche die Bahn künftig gehen ſoll, im Bau begriffen. Die Leſchen konnten bis abends nicht geborgen werden, wel das Waſſer zu hoch und reſßend iſt. Die gerichtliche Unterſuchung auf der Unglücksſtätte iſt bereits ein⸗ geleitet. — Unglück am Genferſee. Zwei Fremde, ein Engländer und ein Deutſcher, die ſich in Lauſanne in einer Penſion aufhielten, kamen letzten Freitag abend auf der Rückſahrt von Evian nach Quchh in einen Sturm, der ihr Boot umwarf. Eine Zeit⸗ lang hielten ſich die Beiden am Kiele feſt, allein endlich verließ den einen derſelben, den Engländer die Kraft, er drückte ſeinem Freunde noch die Hand und verſank in die Tiefe. Noch mehr als eine Stunde kämpfte der Deutſche mit dem Sturm, bis er endlich von einem Dampfer aufgenommen wurde, rade den Gleichgültigen, aber man merkte doch, daß ſie oft von großer Meinungsverſchiedenheit waren, ungeachtet ihrer ſonſtigen Freundſchaft; der Zufall Wortwechſel, die es zwiſchen ihnen gab.“ „Es war vor drei Jahren im Herbſte. Man hatte erſt kürzlich Ihren angeblichen Tod im Schloſſe gehört, die Schreckensbotſchaft, daß Herr von Mira auf dem Meere durch einen Schiffsuntergang um⸗ gekommen ſei, und Sie konnen ſich rühmen, dort ſehr betrauert worden zu ſein. Der junge Schloß⸗ herr riß ſich die Haare aus und Fräulein Thereſe fiel gar in Ohnmacht, als ſie die Nachricht in der Zeitung las. Herr von Fliera ſchien auch betrübt, aber Gott allein weiß, ob ſeine Trauer, wie ich faſt glaube, nicht blos Heuchelei war! Ich weiß das Alles von meiner Mutter, die an jenem Tage auf's Schloß gerufen wurde, um das Fräulein zu pflegen, das in einem bejammernswerten Zuſtande war.“ Der junge Edelmann ſeufzte tief auf und Denhs fuhr fort: „Einen Monat ungefähr nach dem Eintreffen dieſer Nachricht ging ich eines abends zum „grünen Teich“, wo ich des Tags über viele jener Schilfe halte abſchneiden laſſen, welche man als Streu ver⸗ wendet. Ich ging langsamen Schrittes auf einem kleinen Fußpfade, der nur durch eine Hecke von der Heerſtraße getrennt war, als ich plötzlich hinter der Hecke die Stimme des Herrn von Norall hörte, der ſehr lebhaft mit einem Andern ſprach, der Nie⸗ mand anders ſein konnte, als Fliera; denn er war zu jener Zeit der einzige Fremde im Schloſſe. Ich wollte nicht lauſchen; aber Sie wiſſen, wie unſer junger Herr ſprach, wenn er erregt war; ſeine machte mich einmal zum Zeugen eines der vielen Worte wurden dann weithin gehört und ſo ver⸗ nahm ich denn unwillkürlich folgende Rede: „Ein für allemal, Karl, ich will nicht, we⸗ nigſtens noch für ſehr lange Zeit nicht, daß Du daran denkſt. — Um offen zu ſein, es ehrt und ſchätzt Dich zwar meine Schweſter, aber ich glaube nicht, daß ſie geneigt iſt, Dir ihre Hand zu reichen; übrigens weißt Du ja, daß ſie verlobt iſt.“ „Fliera erwiderte etwas, aber ſo leiſe, daß ich kein Wort verſtand.“ „Moͤglich,“ ſagte dann unſer junger Herr wieder, „aber dies traurige Ereignis iſt noch nicht gewiß; es ſind mir Zweifel gekommen. — Die Zeitungen bringen ſo viele Nachrichten, die dann widerrufen werden! Die Familie Mira, hat man mir geſagt, gibt noch nicht alle Hoffnung auf be⸗ treffs ihres unglücklichen Sohnes und unſeres un⸗ glücklichen Freundes. Mit einem Worte, Karl, wenn Du willſt, daß wir Freunde bleiben, ſo komme nicht mehr auf dieſes Thema zurück; denn wenn es Dir auch gelingen ſollte, Thereſe ihren alten Verpflichtungen uneingedenk zu machen, ſo werde ich mich doch ſtets dieſer Heirat widerſetzen.“ „Fliera antwortete wieder etwas, was ich nicht verſtand und die beiden jungen Leute verfolgten ihren Weg. Ich habe überhaupt dieſe an und für ſich ſo geringfügige Einzelheit nur deswegen hier erwähnt, weil ich glaubte, Herr von Mira, ſie könne für Sie Intereſſe haben.“ f „Ja, ja, Sie haben Recht, Denys,“ bemerkte der junge Edelmann. „Dieſe Worte, die der Zu⸗ fall an Ihr Ohr getragen, ſind meinem Herzen ſehr teuer; ſie beweiſen mir, daß ich nicht Unrecht hatte, auf das gegebene Wort meines Freundes Guſtav von Norall zu zählen und daß mein Ne⸗ benbuhler wahrſcheinlich irgend eine ſtrafbare Ait anwenden mußte —“ „Klagen Sie ihn nicht zu ſchnell an,“ unter⸗ brach ihn der Pächter, „ich ſagte Ihnen, daß ich nicht ſehr für ihn eingenommen bin; aber ich muß geſtehen, Fliera benahm ſich ſehr gut beſ ſenem ſchrecklichen Ereigniſſe, dem unſer armer Herr zum Opfer fiel; es herrſcht nur eine Stimme darüber; Jedermann weiß, daß Herr von Fliera ſein eigenes Leben gewagt hat, und dies ſcheint auch das Fräu⸗ lein beſtimmt zu haben, ihm ſeine Hand zu keichen.“ Hugo ſenkte den Kopf und wartete mit finſterer Miene auf eine nähere Erklärung dieſer letzten Worke. „Sie haben gewiß bei Ihren Streifzügen durch dieſe Gegend ſchon viele Stellen fetter, lehme iger Erde gefunden. Nun, wir haben in unſerer Umgebung auch mehrere ſolcher Stellen, welche ſich oben drauf mit ſo feinem und dichtem Gras bes decken, daß es unmöglich iſt, die Gefahr zu ahnen, dieſer verräteriſche Raſen birgt, und obſchon man ſie kennt und ſorgfältig meidet, ſo vergeht doch kein Jahr, in dem ſie nicht ihr Opfer forderte.“ „Einige Tage nach dem Geſpräche, das ich ſo unvermutet gehört, hielten der Schloßherr und Herr von Fliera in den eine halbe Meile von hier enk⸗ legenen Moräſten eine Jagd. Ich war damals abweſend auf dem Viehmarkte und weiß daher nur von Hörenſagen, was ſich zugetragen. Die zwei jungen Herrn ſonderten ſich von ihren Begleitern ab, um in den Sümpfen Schnepfen zu jagen. (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. 5 * Mengen, In mi — Nennt f 4 lſe in den le a ehe ub wien Ferſlört, die n und grobe Schäl Ehullllfluſſe bei hn holten ebenfalls 5 New⸗York, f Lepanto“ ſti n Nebels mit dem 2 0h Schember nach aul. 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