in Mer einzudringen. Am mittag griffen die Eng⸗ länder die Beduinen an und jagten ſie mit Bajon⸗ net aus dem Dorfe. Auch bei Ramleh ſind die Beduinen ſehr rührig, daher wurden die Vorpoſten der Engländer verſtärkt; zahlreiche Piquets patrouil⸗ lieren in der Umgebung Ramlebs. Verſchiedenes. § Ladenburg, 10. Sept. Der hieſige Krieger⸗Verein feierte das Geburtsfeſt Sr. Königl. Hoheit unſeres Ducchlauchtigſten Großherzogs Friedrich durch einen ſ. g. Kameradſchaftsabend. Im Verläufe desſelben wurde ein Toaſt auf Se. Königl. Hoheit den Großherzog ausgebracht und ein Glückwunſch⸗Telegramm an Höchſtdenſelben abgeſchickt. Die hierauf telegraphiſch erfolgte huldvolle Antwort ſoll hiemit veroffentlicht werden. Dieſelbe lautet: „Se. Königl. Hoheit der Großherzog laſſen dem Kriegerverein Ladenburg für dargebrachte Glück⸗ wünſche zum geſtrigen Tage den freundlichſten Dank aussprechen. Mainau, 10. Sept. 1882. gez. Stern⸗ berg.“ 7 * Ladenburg, 11. Sept. Zur Feier des Geburtsfeſtes Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs Friedrich veranſtaltete der hieſige Geſangverein am letztverfloſſenen Samstag abend im Gaſthaus zum „Stern“ eine geſellige Unterhaltung. Durch Vortrag von Liedern und zweier Reden nahm der Abend einen würdigen Verlauf. * Ladenburg, 12. Sept. Der Preis der Hopfen beläuft ſich von 225 bis 250 Mark für den Zentner. Am Sonntag wurden in Neckarhau⸗ ſen ſchöne Hopfen zu 240 Mk. pro Zentner ver⸗ kauft und heute zu 250 Mark. — Freiburg, 8. Sept. Der Großherzog, hat zur Unterſtützung der beim Eiſenbahunfall Ver⸗ unglückten 2000 Mark geſpendet. — Der um 2“ Nachm. in Konſtanz von Baſel anlangende Zug überfuhr am Samstag bei Neunkirch ein Kuhfuhrwerk. Die Kühe wurden getötet und bei Seite geſchleudert, während der Fuhrmann mit leichter Kontuſion und dem Schrecken davon kam. — Mannheim, 10. Sept. Geſtern mittag wurde im Neckar bei der Kettenbrücke eine männ⸗ liche Leiche geländet, und wurde in ihr der vor zirka 8 Tagen zu Ilvesheim in den Neckar gefallene Korbmacher Rühle erkannt. Die Leiche wurde ſo⸗ fort nach dem Friedhof verbracht. — Die Herren Bankdirektor Paul Mann⸗ hard, Kaſſier Guſtav Hindenlang und Verwal⸗ tungsrat Emil Hindenlang von der Gewerbebank Hornberg wurden unter Verdacht der Unterſchlagung von Kaſſengeldern zum Nachteil der Gewerbebank Hornberg, verhaftet und eingeſperrt. Der Verluſt, den die Gewerbebank durch den Konkurs Hindenlang erleidet, wurde dadurch herbeigeführt, daß der ſeit⸗ herige Kaſſier (Bruder des Inhabers obengenannter Firma), in Verbindung mit dem ſeitherigen Direktor, der Firma J. C. Hindenlang u Sohn durch Wechſeldiskontjeren einen Überkredit von zirka 45,000 M. bewilligten auf das Verſprechen gen. Firma hin, ſie werde zur Verfallzeit für Deckung der Wechſel ſorgen, endlich dadurch, daß die Vorſtands⸗ mitglieder nicht rechtzeitig wechſelrechtlich gegen die Vormänner der Bank vorgingen, ſondern einfach die Wechſel in der Mappe ungeſtört liegen ließen und die Wechſelverjährung gegen Giranten vielfach eintrat. — Lauterbach (i. Oberheſſen), 10. Sept. Die Baumwoll Spinnerei Blitzenrod ſteht ſeit heute nacht in Flammen. Das Etabliſſement iſt bei der Schleſiſchen und der Gladbacher Geſellſchaft gegen Feuer verſichert. — Breslau, 10. Sept. Geſtern abend fand ein unbedeutendes Feuer in der Karlſtraße im Hofe ſtatt, wo die königlichen Leibgendarmen ihre Pferde ſtehen hatten. Dieſe ſind gerettet. — Eine aufregende Szene ſpielte ſich dieſer Tage in Dresden ab. Das fünfjährige Söhnchen des Schuhmachers Süß wurde nämlich plötzlich an der in der dritten Etage des Porticus⸗ hauſes am Ankonsplatz angebrachten Dachrinne hängend geſehen. Die Aufregung, welche dieſer Anblick unter den zahlreichen Paſſanten hervorrief, ſpottet jeder Beſchreibung. Ein allgemeiner, greller Aufſchrei wurde laut, worauf während der drei Minuten Pauſe, welche bis zum Herabfallen ver⸗ ſtrich, eine ängſtliche Stille eintrat. Aus dem Schnädelbach'ſchen Geſchäfte wurden ſchnell Flanell⸗ ballen herausgelegt, die Marktweiber gaben ihre Regenplanen zum Auffangen des Kindes, Betten wurden heruntergeworfen und dem mit dem Hemd⸗ chen an den Haken der Rinne hängenden Kinde nun zugerufen, die Händchen loszulaſſen. Dies ge⸗ ſchah: der Knabe ſchlug im Herabfallen mit den Beinen an die Meyer'ſche Firma, überſchlug ſich und fiel in die aufgeſpannte Leinwand, welche zwar zerriß, aber den Anprall doch weſentlich milderte, ſo daß das Kind unbeſchädigt aus den unterlegten Betten hervorgeholt werden konnte. Der Arzt hat die beſte Hoffnung, daß dem Knaben keine weſent⸗ lichen Nachteile aus dem Sturze erwachſen werden. — (Aufopferung.) Bei Nordhuſen in der Nähe von Neufeld ereignete ſich ein ſchrecklicher Unglücks⸗ fall. Vermittelſt eines Kutters hatten drei Perſonen, ein Makler ein Maler und ein Kontoriſt, eine Luft⸗ tour nach der Außenelbe gemacht. Bei Nordhuſen gerieten die des Fahrwaſſers unkundigen Inſaſſen des Kutters mit ihrem Schiff auf eines der Sta⸗ kette die zur Regelierung des Stromes und zum Schutze des Ufers angelegt worden. Der Kutter, der durch den heftigen Stoß einen Leck bekommen hatte, begann alsbald zu ſinken. Da nur ein Re tungsgürtel im Schifflein vorhanden war, wurd derſelbe dem Makler, der verheiratet iſt, von de beiden unverheirateten Perſonen aufopferungswülrdig aufgedrungen. Dieſem gelang es denn auch, ſic an das nahe Ufer zu retten, während die beider anderen jungen Leute ihren Tod in den Flute fanden. In der Nähe des Kutters wurden di Verunglückten aufgefunden. — Bei Beziers wurden infolge eines Zu ſammenſtoßes zweier Eiſenbahnzüge 21 Per⸗ ſonen verwundet. — Theaterbrand. Das Philharmonie Theater in Islington (Nord ⸗London) iſt ar Dienstag kurz nach beendigter Vorſtellung faſt gänz lich niedergebrannt. 1 Ein Tellſchuß. „Denke Dir, geſler habe ich in einer Entfernung von 300 Schritte auf einen Haſen geſchoſſen.“ „Ahe Und ga Du ihn getroffen?““ — „Das nicht, aber denk doch nur die Entfernung!“ + Rechtfertigung. Richter: „Sie ſind ange klagt, dieſen Herrn mit einem Kübel Waſſet be goſſen zu haben.“ Angeklagte: „Ja, Herr Richte aber es iſt ihn nicht angegangen; in der Dune heit hielt ich dieſen Herrn für meinen Mann.“ „ Das neue Schuljahr beginnt erſt ar 20. September im International⸗Lehrinſtut Bruchſal. Die Abſolvierung der VI Kiaſſe die ſer Real- Handelsſchule berechtigt zum einjährige Militärdienſt ohne weiteres Examen. Penſong ſehr geſunder Lage, ſtrenge Disziplin. Handels⸗Nachrichten. * Mannheim, den 11. September. (Prod tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preſſe⸗ (Per 100 Kilo. Preiſe in Mar k.) Weizen, pfälzer 21.— bis —.—. kuſſiſc 21.50 bis 22.50 Amerikaniſcher 23.— bis Spring —.— bis —.—. Californiſcher 24509 —.—. Roggen, pfälzer 16.— bis 16.50, rufſiſch 15.50 bis 16.—. Franzöſiſcher 17.— bis Gerſte hieſiger Geg. 16.— bis 17.—. pfälzer 165 bis 17.50 neuer Hafer bad. 16. — bis 16.25. württemb. Alp 16.—. bis 16.50. Württem beige neuer Hafer —.—. bis —.—. fuſſiſcher 16.— 16.50. Mais amerikan. mixt. 17.— bis 17 Bohnen 22. — bis 23.—. Linſen —.— biß Wicken —.— bis —.—. Kernen 21.— bis 2 Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deufſcher 30 bis 31.—. ungar. 31.— bis 32.— Klesſang deutſcher 1. Sorte —. —.bis —. , 2, —.— bis —.—. Provencer —.—. bis neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—. Upg —.— bis —.—. vorging, als er dieſe Stätte betrat! Der im Kampfe um das Daſein erſtarkte Mann ſtand da in den Raumen, welche er als Jüngling bewohnt, er ſah ſein Leben an ſich vorüberziehen, ſeine Bruſt hob und ſenkte ſich in heftiger Bewegung, ſein Auge wurde umflort von Thränen der Reue, Thränen der Freude. Der harte Sinn des trotzigen Jüng⸗ lings war der milderen Denkungsart des gereiften Mannes gewichen — „das Herz hat geſiegt“ und leiſe, tiefempfundene Worte des Dankes ſtiegen em⸗ por zu dem Unendlichen, der Alles ſo wohl gefügt. Was ich hier erzählen werde, habe ich von einem Freunde gehört, der ſich einige Zeit bei einem Gutsbeſitzer in Hinterpommern zu Beſuch aufgehal⸗ ten hatte. Derſelbe bemerkte eines Tages unter den Gutsarbeitern einen ſtrammen Burſchen mit dem eiſernen Kreuze auf der Bruſt und nahm ihn auf's Korn, um auch einmal Kriegsgeſchichte aus dem Volksmunde zu ſtudieren. Weil aber die Pommern nicht von vielen Reden ſind, wartete er eine günſtige Gelegenheit ab und ſorgte für Tabak und ein gutes Glas Bier, ſo daß es ihm richtig gelang, die ſchweig⸗ ſame Zunge zu löſen. „Ja Herr,“ ſagte der Pommer, „das iſt ein wunderlich Ding mit dem Kreuze da, und wenn Ihnen die Geſchichte nicht zu lang wird, will ich ſie gern erzählen. Für tüchtiges Einhauen habe ich es gekriegt, und zwar von keinem Geringeren als von König Wilhelm ſelber; aber was für ein Ein⸗ hauen das war, ſollen Sie gewiß nicht raten. Am 2. Dezember 1870 war es, ich werde es mein Lebtage nicht vergeſſen, denn auf den Tag vorher fällt gerade mein Geburtstag. Unſer Regi⸗ ment hatte die Richtung auf Champigny vor Paris. Meine Kompagnie mußte ausſchwärmen, und ich kam in einen kleinen Graben zu liegen, hatte gute Deckung und feuerte gelaſſen auf den Feind vor mir los. „Jetzt gilt's, Jungen!“ ſagte mit einmal un⸗ ſer Hauptmann, als die Rothoſen vor uns immer dichter herausquollen. „Wir müſſen ſie aufhalten, bis die Kameraden hinter uns heran ſind. Schießt, was das Zeug halten will.“ Damit mir die Sache beſſer zur Hand iſt, ſchütte ich meine Patrontaſche aus und packe meinen ganzen Vorrat von Patronen rechts neben mich hin, daß ich nur immer zuzugreifen brauche, wenn ich lade. Des Franzoſenvolks war unterdeſſen immer mehr geworden; ich habe aber nichts Arges und denke bei mir: Wenn das ſo geht, dann muß jeder Schuß ſeinen Mann treffen, ohne daß die Kugeln dir etwas anhaben können. Da läßt unſer Oberſt, dem die Dinge vor ihm doch zu bedenklich werden mochten, zum Rllck⸗ gehen blaſen. Ich denke: Ach was deine Patronen wieder einpacken, iſt zu umſtändlich und liegen laſſen kannſt du das liebe Gut doch hier auch nicht; auf⸗ halten ſollt ihr den Feind? Du haſt ja ausgeruhte Beine und kannſt alſo beſſer laufen als die Fran⸗ zoſen. Mag kommen, was will! Du verſchießeſt erſt Deine Patronen da, dann haſt du immer noch Zeit zum Zurückgehen. Als ich im beſten Schießen bin, kommt unſer Adjutant angeſprengt und ſchreit aus vollem Halſe: Zurück! Zurück! Kerls, habt Ihr keine Ohren mehr? „Ach was!“ antwortete ich, und drehe wi ſo hald um; „ich will noch erſt die Handvoll P tronen da verſchießen!“ In dem Augenblick, da ich den Kopf wende, iſt auch der Adjutant ſchon wieder weit weg a ich ſehe, daß ich ganz allein noch in der Linie bi vor mir iſt aber Alles rot von Franzoſen. De Tauſend, denke ich, nun wird's Zeit, daß du dich d'ran hältſt! Und ſo feuere ich, was gibſt du, was haſt du, d'rauf los, bis meine letzte Patrone aus dem Lauf iſt und die Franzoſen keine zwan Schritt mehr vor mir ſtehen. Jetzt ſpringe ich auf und nehme meine Hg hoch, immer, haſt Du nicht geſehen, hinter mein Regimente her. Die Franzoſen erheben ein W geſchrei und wie ein Hagelwekter ſausten ihte! geln mir über den Kopf; aber alle gingen zu he und ich komme richtig zu meinen Leuten zur, ohne daß mich auch nur eine von ihren berwün ten blauen Bohnen geſchrammt hätte. 4 Als ich in meinen Zug eintreten will, ſehe ich, daß der Adjutant immer auf unſeren Oberſten losredet und mit der Hand umherfuüchkbelt. Halt! denke ich, der kann's nicht berwin daß du nicht Ordre pariert und gerufen hast; verſchieße erſt meine Patronen. Aber ich dene weiter: Bange machen gilt nicht! und übrigens f wir hier nicht auf dem Exerzierplatze. 1 77 FCortſetzung folgt.) Ladenburg. Refa 7 Fihen maln e atrstag d. f Aachmitte in Rathauſ. 1215 188 1 eenhofgut u in weiterer 15 gane un Ratſchre n werden. deim, den For u Hößltertee 0 bei Frau U — RN a eben bi — i uhfehens a ind 5 ſechst ufs, en, r We enden 5 N JX Jace in — 8 A ſreift Mus Dr ih in ver at hren b Fan int wn kg 8 N Hehts ge D 4 „ 0 Net