bereſtet, wo und wie immer ihn dieſer erreichen werde. Nach Dr. Michelis ergriff Herr Landge⸗ richtsdirektor Kiefer das Wort, um die Verdienſte des Dahingeſchiedenen um ſeine Vaterſtadt und Vaterland in beredten Worten zu ſchildern. Zahl⸗ reiche Corporationen und Einzelne hatte ihrer Teil- nahme durch Kränze und Blumenſpenden Ausdruck gegeben. Auf das Grab Eduard Fauler's deutet Freiburg als auf das eines ſeiner beſten und un⸗ vergeßlichſten Bürger. Metz, 25. Aug. Von dem maſſenhaften Vor⸗ kommen der Kreuzottern in dieſem Jahre kann man ſich — ſo meldet die Str. Pr. — eine ungefähre Vorſtellung machen, wenn man vernimmt, daß der hieſigen Kreisdirektion ſeit vergangenem Samstag nicht weniger als 374 dieſer Tiere abgeliefert wor⸗ den ſind. Wie ſehr lohnend der Otterfang übrigens iſt oder unter Umſtänden ſein kann, geht daraus hervor, daß ein Einwohner in Gorze, Namens Ba⸗ caer, am Samstag 140 und heute wiederum 174 getötete Schlangen nach Metz brachte und von dem Kreisdirektor die ausgeſetzte Belohnung von 2 M. für das Tier erhielt. — Der Bericht der „Deutſchen Geſellſchaft zur Rettung Schiffbrüchiger“ teilt mit: Hafenmeiſter Polax in Cuxhafen telegraphiert: Am 25. Au⸗ guſt wurden von der vor der Elbe geſtrandeten norwegiſchen Bark „Kong Karl“, Kapitän Heltzen, mit Farbholz von Hamburg beſtimmt, durch das Rettungsboot des zweiten Feuerſchiffes „Kasper“ 11 Perſonen gerettet. Der Sturm kam aus Weſt⸗ Süd⸗Weſt⸗ es herrſchte hohe Brandung, wodurch die Rettung ſehr erſchwert wurde. Das Rettungs⸗ boot war 7 ½ Stunden während der Nacht un⸗ terwegs. — Aus Krakau erhält das „Fſt. J.“ fol⸗ gende Privatdepeſche: Die Weichſel iſt ſeit Samstag rapide geſtiegen, ein viertes Hochwaſſer iſt in Aus⸗ ſicht. Es herrſcht große Beſorgnis. 5 — In Peſt macht ein Diebſtahl großes Auf⸗ ſehen, durch den der ehemalige öͤſterreichiſch⸗ungari⸗ ſche Miniſter des Auswärtigen, Graf Julius An⸗ draſſy, ſchwer betroffen wird. Der Einbruch in den Polaſt des Grafen, der jetzt mit ſeiner Fa⸗ milie auf dem Hesdeter Jagdſchloſſe in Siebenbür⸗ gen weilt, geſchah in der Nacht vom 14. auf den 15. d. M. Die Einbrecher hauſten mit ſtaunens⸗ werter Verwegenheit und vandaliſcher Rohheit in den Gemächern des Palaſtes. Die großen Spiegel⸗ glasſcheiben der Glastür haben Sie mittelſt eines Kryſtalls ausgeſchnitten. Im Innern des Palaſtes angelangt, erbrachen ſie daſelbſt, von Zimmer zu Zimmer gehend, ſämtliche Schränke und nahmen aus denſelben alles Wertvolle mit ſich. So ent⸗ wendeten ſie ſämtliche Orden des Grafen (21 an der Zahl), darunter auch den vom Goldenen Vließ, ferner zahlreiche filberne Armleuchter, Leuchter, Becher, ꝛc. In einem der Schränke fanden ſie auch die in Brillanten gefaßten Porträts des Kaiſers und der Kaiſerin, die Graf Andraſſy von Ihren Ma⸗ jeſtäten erhalten hatte; ſie zerbrachen das Glas, ließen die Porträts liegen, nahmen jedoch die wert⸗ vollen Rahmen mit. Schlimmer erging es einem Schnitzwerk, den mit dem Drachen kämpfenden hl. Georg darſtellend, das der Graf ans Anlaß der Okkupation von einem Deutſchmeiſter erhalten hatte und ſpäter in einem koſtbaren mit Edelſteinen be⸗ ſetzten Rahmen faßen ließ; die ruchloſen Gauner zertrümmerten das Schnitzwerk, um den Rahmen mit den Edelſteinen leichter entwenden zu können. In einem der Gemächer ſtand ein vergoldeter Lehn⸗ ſtuhl, der einſt Napoleon I. angehört hatte; auch diefer wurde von den Dieben zerſchlagen. — Scheintod. Ein aufſehenerregender Fall von Scheintod ereignete ſich in dieſen Tagen in dem etwa eine Meile von Bartenſtein in Oſtpreußen ent⸗ fernten Gute Paſſarienhof. Ein bei den Erntear⸗ beiten daſelbſt beſchäftigtes Mädchen fiel plötzlich unter einigen convulſiviſchen Zuckungen zur Erde und blieb dann regungslos liegen. Der Gutsherr ließ dasſelbe ſchleunigſt nach Hauſe fahren und Wiederbelebungsverſuche anſtellen, die ſich jedoch als vollſtändig erfolglos erwieſen. Auch die Bemühungen eines inzwiſchen herbeigeholten Arztes, das Mädchen in's Leben zurückzurufen, waren ohne Erfolg, der⸗ ſelbe konnte nur den Tod konſtatieren. Etwa vier bis fünf Stunden nach Abfahrt des Arztes richtete ſich jedoch die vermeintliche Tode zum Schrecken aller im Zimmer beſindlichen Angehörigen von ihrem Lager auf und begann zu reden. Sie habe, ſo er⸗ zählte ſie, Alles gefühlt, was man mit ihr gemacht, Alles gehört, was man geſprochen, ohne ſich rühren zu können. Eine furchtbare Angſt habe ſie befallen, als der Doktor ſie für tot erklärte; mit Schrecken habe ſie daran gedacht, daß man ſie nun einſargen und endlich begraben werde. Sie habe ſchreien wollen, aber das ſei ihr nicht moglich geweſen. Ge⸗ genwärtig beſindet ſich das Mädchen ziemlich wohl. — Der beſte Buchbinder. Bei dem Feſt⸗ eſſen, welches vor einigen Tagen aus Anlaß des deutſchen Buchbinder⸗Congreſſes in Berlin ſtattfand, brachte nach dem Kl. Journ. Altmeiſter Hoppenworth folgenden poetſchen Toaſt auf den Kaiſer aus: Der Kaiſer iſt der beſte Buchbinder, denn 515 51 1 Er band zuſammen das Vaterland in f In einen einzigen prächtigen Band. 55 1 Bei Düppel damals und bei Alſen, Da fing der Kaiſer an zu „falze“. Mit dem eiſernen Falzbein, da ſtrich er keck Aus Schleswig⸗Holſtein die Dänen weg. Bei Königgrätz mit gewaltigen Kräften Fing der Kaiſer an das Buch zu „heften“. Und ſchon nach 8 Tagen war's bekannt, Daß Er die Sache ſehr gut verſtond⸗ Und Alle, die damals nicht bei ihm ſtunden, Die wurden ganz einfach mit „beigebunden“. Und dann kam der große Tag von Seda Da wurde die letzte Arbeit gethan; 5 Da wurde der Hauptfeind eingefangen; Da wurde das Buch auch „eingehangen“ Und ehe man deſſen gewärtig, Da war der Prachtband „Deutſchland“ fertig. Und wie es bei dem Buchbinder Brauch, So dachte er an die Vergoldung auh. Und führte ſie aus ſo prächtig und fein, 115 In Verſailles im Kaiſerkronenſchein. Darauf, ihr Meiſter alt und jung, Bei dieſer gewaltigen Erinnerung Da füllt die Gläſer mit edlem Wein, Und ſtimmet mit mir kräftig ein: Dem Kaiſer ſei ein donnerndes Hoch gebracht, Der Deutſchland in einen „Prachtband“ gebee Und durch Elſaß⸗Lothringen den „Goldſchnitt“ gem — Das Heilmittel. Ein Arzt in wird zu einer ſehr hübſchen Schauſpielerin ger und nachdem er ihr den Puls gefühlt und Zunge beſehen, erklärt er ihr, daß Heiraten de einzige Heilmittel für ſie ſei. „Sie ſind ledig, ſie⸗ ber Doktor, nicht wahr?“ fragte ſie. — „Ja woh mein Fräulein; aber ich muß bemerken, daß Arzte die Medizin nur zu verſchreiben, nicht einzunehmen pflegen,“ lautete die nicht allzu gal aber ſehr deutliche Antwort. 1 (Aus der Sprachſtunde.) Lehrer: „Sag in Hans, wie trennt man den „Hering“?“ — Hans „Man packt ihn beim Schwanz und reißt ihn in der Mitte anseinander. Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 28. Auguſt (Produl⸗ tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23. — dis 23.50. ruf 23.— bis 23.50 Amerikaniſcher 24.50 bis 2 Spring —.— bis —.—. Californiſcher 24.75 big 25.—. Roggen, pfälzer 17.50 bis 18.—. ruſſiſchet 16.25 bis 17.—. Franzöſiſcher 18.— bis —.— Gerſte hieſiger Geg.16.— bis 17.—. pfälzer 16.50, bis 17.50 neuer Hafer bad. 16.—. bis 16.25, württemb. Alp 16.50. bis 17.50. 12 neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher 16.— big 16.50. Mais amerikan. mixt. 17.— bis —.— Bohnen 23.— bis —.—. Linſen —.— bis —.— Wicken —.— bis —.—. Kernen 22. — bis 22.50, Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 30.— bis 31.—. ungar. 31.— bis 32.— Kleeſamen deutſcher 1. Sorte —. —.bis —.—. 2. Sorte —.— bis —.—. Provencer —.—. bis —.— neuer 11085 Luzerne —.— bis —.—. Eſparſ⸗ —.— bis —.—. Schnell legte er die neueſte Werke vor, von denen er annehmen konnte, daß ſie der Geſchmackes⸗ richtung des Profeſſors entſprachen und empfahl ſie mit warmen Worten. Drei herrliche Bände klaſſi⸗ ſcher Litteratur waren bald in den Beſitz des Ge⸗ lehrter übergegangen, da fiel ſein Blick auch noch auf die neueſte Ausgabe von Homers Ilias mit Illuſtrationen und ſo wurde auch dieſes Buch hin⸗ zugefügt und dem Diener zur Beſorgung übergeben. Erleichtert trat der Profeſſor den Heimweg an, hatte er doch nun dieſe Weihnachtsſorge hinter ſich und war überzeugt, dem Sohne eine recht große Weih⸗ nachtsfreude zu bereiteu. Der 24. Dezember war gekommen und der Abend nahte, mit ihm hielt die Freude und der Friede Einzug in die Herzen der Menſchen. Beim Profeſſor Karlſten waren alle Vorbereitungen zur Beſcheerung getroffen. Unter der ſchlanken, mit Lichtern, Zuckerwerk und Zierrat geſchmückten Tanne lagen auf dem glänzend weißen Tiſchtuche die ver⸗ ſchiedenen Geſchenke, deren Glanzpunkt die für Hed⸗ wig beſtimmten Gegenſtände bildeten. Rudolph harrte ungeduldig in ſeinem Zimmer auf den Ruf der Mutter, welcher den Beginn der Beſcheerung bedeuten ſollte; in heiteren Farben malte er ſich die Erfüllung ſeiner Wünſche aus und gelobte ſich im Stillen, im nächſten Jahre recht fleißig zu ſein, um den Anſprüchen des Vaters zu genügen, da — ertönte das Zeichen mit der Klingel und die Mutter rief; ſchnell eilte er ins Vorzimmer, wo er bereits Hedwig antraf. Auch der Vater kam nun mit ge⸗ meſſenem Schritte herbei. Die Geſichter der Kinder glühten vor Freude und Erwartung, aber der Vater blieb ernſt und bemerkte kaum die hoffnungsvollen Blicke, welche ſein Sohn auf ihn warf. Noch ein⸗ mal ließ ſich die Stimme der Mutter vernehmen, zugleich öffnete fich die Flügelthür und mit freudi⸗ gem Ah!“ — begrüßten die Eintretenden den herr⸗ lichen Chriſtbaum, der ſein Licht glänzend auf die ausgebreiteten Gaben warf. Hedwig küßte Mutter und Vater unter Dankesworten für ihre vielen Ge⸗ ſchenke, dagegen ſtarrte Rudolph wortlos auf ſeine Geſchenke, es waren vier Bücher und einige Klei⸗ nigkeiten. Das hatte er nicht erwartet — nicht einer ſeiner Wünſche, welche die jugendliche Eitelkeit und Lebensluſt in dieſen Jahren hat, war in Er⸗ füllung gegangen. — „Nun!“ begann der Vater, der die Verſtim⸗ mung ſeines Sohnes zuerſt bemerkte, „Du ſcheinſt nicht zufrieden zu ſein mit dieſen herrlichen Werken, die ich Dir verehrte, haſt ſie wohl noch gar nicht angeſehen?“ Keine Silbe kam über die Lippen Rudolphs, auch nicht, als die Mutter ihn fragend anblickte, tiefe Röte bedeckte ſein Antlitz. Da plötzlich ergreift er die Bücher, wirft ſie unter die Geſchenke der Schweſter und ruft zornig der Mutter zu: „Da nimm auch die noch für Deine Tochter, denn einen Sohn ſcheinſt Du nicht zu kennen, der Deine Liebe verdient, nichts will ich von Euch herz⸗ loſen Menſchen mehr haben.“ Alle erbleichten bei dieſen heftigen Worten Rudolps; der Vater, außer ſich vor Zorn, erhob die Hand zum Schlage, und ehe die Mutter es hindern konnte, hatte der Sohn eine derbe Züch⸗ tigung empfangen. — Leichenbläſſe überzog deſſen Angeſicht, er durchbohrte den Vater mit ſeinem Blicke, dann verließ er ſchweigend das Zimmer. Das Weihnachtsfeſt war geſtört, laut ſchluchzten die Mutter und die Schweſter und wollten Rudolph zurückrufen, doch der Gemahl hinderte ſie daran. Der nächſte Weihnachtsmorgen kam heran, ohne daß Rudolph beim Frühſtück erſchien, dagegen fand die Magd in ſeinem Zimmer einen Zettel mit den kurzen Worten: „Lebt wohl! An meine Eltern.“ Als dem Profeſſor dieſe Nachricht gebracht wurde, war er anfangs etwas beſtürzt, doch faßſe er ſich ſchnell wieder und beſchwichtigte ſeine Unruhe mit dem Gedanken, der Sohn werde bei irgend et nem ſeiner Freunde die Nacht zugebracht haben und als Reuiger wiederkehren; als aber die Mutter, welche Rudolphs Zimmer durchſucht hatte, mit ber⸗ weintem Geſicht zu ihm trat und mit ſchmerzlich bewegter Stimme erzählte, der Sohn habe Wäſche, Kleidungsſtücke, ſowie andere Kleinigkeiten, welche zum täglichen Gebrauch gehören, mitgenommen, faßt er die Sache doch ernſter auf und empfand im Ges heimen Vorwürfe über das Geſchehene. Er fing an zu begreifen. daß er der Jugend des Sohne doch zu wenig Rechnung getragen und wohl eigen 15 ſelbſt die größte Schuld an dem Vorgefallenen abe. Mit zu Boden geſenktem Blicke ging er unſchlüſſig eine Zeit lang in ſeiner Studierſtube umher, Maß⸗ regeln überlegend, welche den ſtarrköpfigen Sohn ihm wieder zuführen ſollten. Er fragte ſeine Ge⸗ mahlin um Rat, doch auch dieſe war nicht fähig, einen Entſchluß zu faſſen, uund die Tochter Hedwig grollte dem Flüchtling, der ihr die Weihnachtsfreude verdorben habe, beinahe mehr, als daß fie den gekränkten Bruder bemittleidet hätte. (Fortſetzung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag don Kark aller, Ladenburg. Doch, was konnte er nun daran ändern Haus- Auf Ankra nit obervorm gung wird an Mittwoch d. Vorm wüths Philip Schriesheim g. baus mit gewi Anbau, Scheu Schweinſtällen, garten, hinter! beim gelegen Frau, onderſei üchllich geſchät Meiſtbietenden berſteigert. D wenn mindeſt boten wird. Ladenburg, De 0 Verf Die Gr. 7 delberg verſtei Samstag nachm auf dem Rath diezjährigen O drariſchen Th. Schriesheim. 8 Heidelberg, * Tanz Der Kurſu: 4. September dus zur Rof den daſelbſt en Ldenkurg, Inftitutst — 7 0 Johnen Silide und den Standes don im Deut lubten Staa n monatlichen Moviſion und Franko Offert det Bankveree! 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