int. oder ob ſie freiwillig den Tod geſucht hak, iſt bis jetzt noch unbekannt. — Mannh im, 21. Aug. Vor einigen Tagen kam das 8 Jahre alte Söhnchen eines Maſchinenputzers in Villingen mit andern Knaben in die Scheuer eines Landwirts, wo gerade die Strohſchneidemaſchine im Gange war. Der un⸗ glückliche Knabe brachte ſeine rechte Hand unter das Meſſer, welches ihm 4 Finger abgeſchnitten hat, ſo daß er jetzt an genannter Hind nur noch den kleinen Finger beſitzt. — Was Liebe vermag. Ein junges Mädchen änderte aus Liebe zu ihrem Bräutigam nicht allein die Religion, ſondern ließ ſich auch nach geſchehener Trauung, weil ihr Mann behauptete, ihre Zähne ſeien nicht ſchön, opferfreudig acht Stück während der Abweſenheit ihres Mannes ausziehen und durch neue Zähne erſetzen. — Frankfurt, 21. Aug. Unterſchlagungen. Am Samstag wurden einem Kellner, der in einer in der Nähe der Weſtbahnböfe gelegenen Reſtaura⸗ tionen bedienſtet iſt, zur Bezahlung verſchiedener Rechnungen 1200 Mart eingehändigt. Statt ſeinem Auftrag nachzukommen, ſetzte er ſich in den gerade abgehenden Zug der Main⸗Neckar⸗Bahn und fuhr davon. Seine Spur wurde bis Darmſtadt ver⸗ folgt, wo ſie verloren ging. — Eine Köchin hatte öfters die Abſicht kundgegeben, mit ihrem Schatz nach Amerika auszuwandern. Von ihrer Herrſchaft erhielt ſie geſtern 300 Mark, um Warenrechnungen zu bezahlen. Köchin, Schatz und die 300 Mark ſind gem inſam verschwunden. — Der dritte des Kle blattes iſt wied rum ein ungetreuer Kellner, der ſich, ohne ſeine Tageseinnahme abzuliefern, dem Re⸗ ſtaurateur des Zoolog'ſchen Gartens empfahl. — In der großen Baumwollſpinnerei der Herren Bailah u. Co. in Bolton brach am Mitt⸗ woch nachmittag, während die Arbeit im vollen Gange war, Feuer aus, welches mit ſolcher Ge⸗ ſchwindigkeit um ſich griff, daß die in den verſchie⸗ denen Räumen beſchäftigten Arbeiter und Arbeite⸗ rinnen, mehrere Hundert an der Zahl, nur mit großer Not den Flammen entgingen. Mehrere Arbeiter mußten zum Fenſter hinausſpringen und wurden durch Decken und Matratzen aufgefangen, wobei zwei Frauen ihr Leben verloren und einige nicht unerheblich verletzt wurden. Die Verwirrung war unbeſchreiblich und an Rettung kaum zu denken, da die leicht brennbare Baumwolle das Feuer immer wieder nährte. geſchätzt und iſt nur teilweiſe durch Verſicherung gedeckt. Gebäude und Maſchinerie ſind gänzlich verbrannt und die gerettete Baumwolle iſt ſo von Fener und Waſſer beſchädigt, daß ſie kaum noch gebraucht werden kann. — Abſcheulicher Aberglauben. Aus Boosfebes wird geſchrieben: In Szlatina nächſt Dezna fielen vor Kurzem mehrere Rinder der Vieh⸗ ſeuche zum Opfer. Die Behörde traf wohl alle Vorkehrungen zur Unterdrückung der Seuche, doch wußte die Bevölkerung dieſelben zu hintertreiben, in der Meinung, daß ſolche Vorkehrungen nichts nützten und daß die Seuche von einer Hexe verurſacht wor— den ſei. Um dieſe Hexe unſchädlich zu machen, begab ſich die ganze Bevölkerung auf den Friedhof und grub die Leichen einer alten Frau und eines alten Mannes aus, welche der Nachtwäch ler allnächt⸗ lich aus ihren Gräbern hatte ſteigen ſehen. Am nächſten Tage begab ſich das ganze Dorf, diesmal in Begleitung des Popen, des Lehrers und des Richters, auf den Friedhof und grub daſelbſt die Leiche des zu Oſtern beſtatteten Kuhhirten aus. Die Leiche wurde, nachdem ihr das Herz herausge⸗ nommen war, mittelſt Heugabeln zerſchmettert und dann auf einem Scheiterhaufen berbrannt, worauf der Pope die rituelle Einſegnung vornahm. Die gerichtliche Unterſuchung iſt im Zuge. 7 Doktor Piefke: Was bedeuten denn dieſe Tafeln? Baron von Sellenhauſen: Das ſind Ge⸗ denktafeln für Curgäſte, die in Folge des — wie Sie wiſſen, auf Strengſte verpönten — Genuſſes von friſchen Walderdbeeren verſtorben ſind. Doktor Piefke: Ach! .. Hätt' ich das gewußt, hätt' ich meine Schwiegermama mitg bracht. Die hat für Walderdbeeren eine förmliche Leidenſchaft. 1 Aus Krähwinkel. Frau Stadtrat Schulze: Denken Sie ſich, die Tochter vom Herrn Kanzlei⸗ rat Kleemüller hat vorige Woche in der Paſſion die Magd geſungen! Frau Stadtrath Müller: Wie ordinär! + Beim Anblick des Rhein. „Nicht wahr, Popa, das iſt das Waſſer, aus dem man den Rheinwein macht?“ — Jedem Epilepſie⸗ Krampf⸗ und Nerven⸗ leidenden können wir die weltberühmt gewordene, von den höchſten mediziniſchen Autoritäten aner⸗ kannte, ſozuſagen wunderbare Heilmethode des Herrn Prof. Albert, Paris, 29 Avenue de Wagram, Der Schaden wird auf 80,000 L. beſtens empfehlen; wende ſich daher jeder Ker mit vollem Vertrauen an den obengenanmzeg und Viele werden ihre Geſundh it, an deren Wie⸗ dererlangung ſie bereits verzweifelten, erhalten. Im Hauſe des Herrn Profeſſors finden alle Keamßpf⸗ leidenden ein ruhiges Heim, Unbemittelte werden berücksichtigt; wie wir aus ſicherer Quelle vernehmen, ſind die Preiſe der Weltſtadt angemeſſen fehr billig. Briefliche Behandlung nach Einſendung einer genauen Krankengeſchichte. Noch müſſen wir bemerken, da Herr Proſ. Ch. Albert erſt nach ſichtbaren Erfo Honorar beanſprucht. * Fadenburg, 22. Aug. Bei der heut Mannheim ſtattgehabten Ferien⸗Strafkammerſtt kam der frühere Briefträger Heinrich Keim bog hier, zur Zeit in Heidelberg, zur Verhandlung, Derſelbe war beſchuldigt auf ganz raffinſerte Weſſe einen hieſigen Geſchäftsmann nach Mannheim in den Pfälzer Hof zu citiren, um dort eine Beſtellung entgegen zu nehmen, konnte aber zu ſeinem Arge leer abziehen. Die zwei weiteren Fälle waren fit die Beſchwindelnden mit nicht wenigem materiellen Schaden begleitet, zumal dieſelben ihren Schaden, erſatz nachträglich geltend machen müſſen. Der An⸗ geklagte wurde zu 10 Wochen Gefängnis und Trag; ung der Gerichtskoſten verurteilt. Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 21. Auguſt (Produk tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe, (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 23.— bis 24. —, ruſſiſche 23.— bis 23.50 Amerikaniſcher 24.— bis 2550 Spring —.— bis —.—. Californiſcher 24.75 d 25.—. Roggen, pfälzer 17.50 bis 18.50. küſfßſchg 16.25 bis 17.—. Franzöſiſcher 18.— bis 185 Gerſte hieſiger Geg. 16. — bis 17.—. pfälzer 16.50, bis 17.50 neuer Hafer bad. 16. — bis 16.2 württemb. Alp 16.50. bis 17.50. Würktemberges neuer Hafer —.—. bis —.—. kuſſiſcher 16, — dg 16.50. Mais amerikan. mixt. 17.— bis Bohnen 23. — bis 24.—. Linſen —.— bis Wicken —.— bis —.—. Kernen 22. — bis 28. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 0h bis 31.—. ungar. 30.— bis 32.— Kleeſanen deutſcher 1. Sorte —. —.bis —.— 2, See —.— bis —.—. Probencer —.—, bis neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.— Sat, —.— bis —.—. ſpruches läßt ſich ſicherlich Manches ſagen. Zu⸗ nächſt haben wir hier entſchieden ein angenehmeres Klima als die Mehrzahl der Unionsſtaaten, wohin ſich die Einwanderung mit Vorliebe wendet, auf⸗ weiſt. In den öſtlichen und weſtlichen Staaten der Union erzielt man fernerhin nur eine Ernte, wäh⸗ rend man bei uns faſt überall zwei Ernten ein⸗ heimſt. Dann iſt der Nordamerikaner unſern Landsleuten an Geſchäftsgewandheit und techniſchen Kenntniſſen überlegen, wogegen der ſpaniſche Ab⸗ kömmling uns hierin in jeder Weis ſteht, 5 ie zehn Gebote der Obſtbaumzucht. Das landwirtſchaftliche Wochenblatt für Baden bringt ſeinen Leſern neben einem Verzeichnis der badiſchen Kernobſtſorten die nachſtehende kurze „Be⸗ lehrung über Setzen und Pflege der Bäume“, die von dem Vorſtande der badiſchen Obſtbaumſchule im Auftrage des Miniſteriums des Innern entwor⸗ fen wurde und die wir unſern Leſern glauben nicht vorenthalten zu dürfen, da ſie an Kürze und Deut⸗ lichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. 1) Kaufe die Obſtbäume die du pflanzen willſt, nicht von umherziehenden Händlern, ſondern wende dich an gute Baumſchulen. Die Obſtbaumſchule in Karlsruhe wird ſolche auf Anfragen dir gern nam⸗ haft machen. Kaufe nur ſolche Sorten, die für das Klima deines Ortes und die Beſchaffenheit und Lage deines Grundſtückes ſich eignen; im Folgenden fin⸗ deſt du hierüber Belehrung. 2 Pflanze deine Bäume in der Regel im Frühjahre; im Spätjahre nur dann, wenn der Bo⸗ den ſehr gut und die Lage eine warme iſt, ſo daß der Baum in demſelben Jahre noch anwächſt. Hebe die Baumgruben im Herbſte oder während des Winters aus, damit die Erde, beſonders auch die des Untergrundes, tüchtig durchfriert. Die Baumgrube ſei mindeſtens 1,20 Mtr. breit und 1 Mir. tief; achte beim Pflanzen darauf, daß der! Baum nicht zu tief, aber auch nicht zu hoch zu ſtehen kommt; richtig ſteht er, wenn der Wurzelhals in gleicher Höhe ſich befindet mit der umgebenden Erdoberfläche. Zur Stütze gib dem Baume einen geraden, glatten, dauerhaften Pfahl, binde den Baum zunächſt nur locker, ſpäter aber feſt an. Die Erd⸗ ſcheibe um den Baum belege mit kurzem, verrottetem Miſt; dadurch wird der Boden gleichmäßig feucht erhalten und das Anwachſen des Baumes befördert. 3. Willſt du ſchöne, wohlgeformte Bäume er⸗ halten, ſo beſchneide in den erſten fünf oder ſechs Jahren die Kronenzweige, oder laſſe dies von einem Sachverſtändigen beſorgen. Die Leitzweige kürze bei ſtark wachſenden Sorten auf zwei Drittel, bei mittelſtark wachſenden auf die Hälfte und bei ſchwach wachſenden etwa auf ein Drittel der Länge ein. Die Knospe, über der man den Zweig abſchneidet, ſei eine wohlausgebildete Holzknospe. Die Seiten- zweige der Kronenäſte darfſt du niemals ganz he⸗ rausſchneiden, ſondern in den erſten zwei Jahren nur etwa um die Hälfte einkürzen. 4. Um dem Anfahren mit Pflug, Egge u. ſ. w. vorzubeugen, bringe drei Pfähle in der Nähe des Baumes an. Zum Schutz gegen Wild binde im Herbſt die jungen Bäume mit Dornen, Reiſig oder Schilf ein. 5. Die Baumſcheibe erhalte ſtets locker und reinige ſie vom Unkraut. Dulde nicht Mooſe, Flech⸗ ten und alte Rinde an deinen Obſtbäumen, da du ſonſt niemals der ſchädlichen Inſekten Herr wirſt. Entferne auch dürre oder zu dicht ſtehende grüne Aſte ſowje Miſteln. Laſſe auch keine Abſtummeln ſtehen, da ſie Stammfäule verurſachen. Den zu entfernenden Aſt ſäge genau an ſeiner Entſtehungs⸗ ſtelle ab, ſchneide die Wunde mit ſcharfem Meſſer glatt und verſtreiche ſie mit Theer, Olfarbe, Baum⸗ wachs (fünf Teile Fichtenharz und ein Teil Spiri⸗ tus) oder guter Baumſalbe (Gemiſch aus Lehm, Kuhfladen, Pfuhl). 6. Verfolge Sommer und Winter alle an dei⸗ nen Bäumen ſich vorfindenden Raupen und Käfer, weil ſie dir Blüte, Laub und Früchke zerstören. Lege jedenfalls auch einen Klebgürtel im Herbst an, mit welchem du viele Inſekten fangen kaunſt ud beſtreiche ihn im Frühjahr aufs Neue mit Klebmaſfe (fünf Teile Fichtenharz, vier Teile Skearindl und drei Teile Schweineſchmalz). 7. Bäume, die lange Jahre reichlich gektagen haben und erſchöpft find, kannſt du durch Verjüngen der Kronenäſte zu neuem Leben bringen Rutz zu dem Ende im Herbſt (September) oder im Feüh⸗ jahr die Aſte des Baumes mit Ausuahme bon zweien oder dreien auf die Hälfte oder ein Beit ihrer Länge ein und entferne die ſtehenbleſbende Aſte und Seitenzweige ſpäter nach und nach, weng eine Krone ſich gebildet hat. 8. Beachte, daß du von Zeit zu Zeit dei Obſtbäume düngen mußt. Bringe den Dünger nich an den Stamm, ſondern im Umfange der Ron in die ausgehobenen Löcher oder Gräben. Verspendde als Dungmittel gut vergohrenen Pfuhl oder Con poſt; bei Zwetſchen, Pflaumen, Kirſchen u. . i wende nur ſtark mit Waſſer verdünnten Pfühl an, Obſtbäume kannſt du zu allen Jahreszeiten düngen, mit Ausnahme der Zeit, wo der Boden gefroren i, 9) Biſt du mit den Sorten, die deine Obe bäume tragen. nicht zufrieden, ſo pfropfe ſie um beachte aber dabei, daß die aufzuſetzende Sorte Triebe gleich iſt mit dem umzupfropfenden Baume weil ſonſt Unfruchtbarkeit oder Siechtum des Baumes in Folge wäre. 10. Achte beim Ernten der Früchte darauf, daß Aſte und Zweige, die in dem nächſten Jahre wieder Früchte tragen ſollen, nicht abgebrochen werden, Nimm auch das Obſt nicht unreif vom Baume Ziehſt du Tafelobſt, ſo mußt du es mit äußerster Vorſicht brechen und in einen trockenen, kühlen, abe gegen Froſt geſchützten Raume aufbewahren und die Früchte einſchüchtig derart auf Stroh legen, daß der Stiel nach oben gekehrt iſt. 5 Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molilon, Ladenburg. 1 — Fr mor der Ur Schrän düͤchen Glas, ſchieden 1 Win Hacglö andere. Lade ü Mo 1 lüßt di hieſgen Hüter⸗ gf wei 1882 6 Laden 3 Nr. d Ta kalpflan uh de hörde Agehau fügt r Dieſe Regel it Abakſte nachun⸗ gen. 6 datuf u führ beſung Stengel Ren zu benden dung uu brir ihrer N den, für Ta nuchen. Man — Meir ls: Wöſnth Aer 8 Voonek, Sega danbg. Auhew Agen Ieefern Num un- fischen unge Bei owe 0 — 0 her Fla