außer Acht gelaſſen habe. Vor einigen Tagen wurde Seb. Berger wieder aus der Haft entlaſſen und hatte derſelbe nun nichts Eiligeres zu thun, als ſeine Grundſtücke zu barem Geld zu machen ind mit demſelben bei Nacht und Nebel der Hei⸗ mat Valet zu ſagen. — Der Stadtrechner Ignaz Weiß in Etten⸗ heim, der bisher als frommer rechtſchaffener Mann gegolten, wurde vom Bezirksrat wegen Verdachts der Urkundenfälſchung außer Dienſt geſetzt. Die gerichtliche Unterſuchung wird folgen. e — Wie die „Straßb. Poſt“ mitteilt, hat ſich in Baſel ein 32 Jahr alter Kaufmann von Hei⸗ delberg, der eine Baarſchaft von 11,000 M. bei ich hatte, erſchoſſen. 5 — Poſtaliſches. Das Poſtbuch für das Großherzogtum Baden iſt ſoeben in amtlicher Be⸗ arbeitung aufgelegt worden. Die Vielſeitigkeit des heutigen Poſt⸗ und Telegraphenverkehrs erfordert mehr denn je eine genauere Kenntnis der Vorſchrif⸗ ten und Tarife für denſelben. Der Zweck der mannigfaltigen Einrichtungen, mit welchen dieſe Verkehrsanſtalten dem Publikum dienſtbar gemacht find, wird um ſo vollkommener erceicht, in je wei⸗ tere Kreiſe die Kenntnis der einſchlägigen Beſtim⸗ mungen dringt. In dieſem Sinne kann dieſe neue Auflage auf das Angelegentlichſte empfohlen werden. Das inhaltreiche und doch handliche Büchlein iſt an den Poſtſchaltern zu dem mäßigen Preiſe von 40 Pfennig verkäuflich und ſollte in keinem Handlungs⸗ hauſe, in keinem Geſchäftszimmer fehlen. 5 — Berlin, 29. Juli. Die im Jahre 1732 wegen ihres Glaubens aus Salzburg vertriebenen droteſtanten fanden damals Aufnahme in Preußen, eſſen König Friedrich Wilhelm I. (geſt. 1740) hnen Landstriche und Wohnung in Litthauen an⸗ eiſen ließ. Die Nachkommen dieſer Vertriebenen eierten dieſer Tage, wie der Kö. Ztg. gemeldet wird, das 150 jährige Gedenkfeſt. i — Aus Leipzig, wird unterm 2. c. mit⸗ geteilt: Das Gerüſt zum Aufhängen des eiſernen Vorhanges im hieſigen Stadttheater iſt zuſammen⸗ gebrochen. Sechs Arbeiter ſind dabei ſchwer ver⸗ undet, einer iſt getötet worden. Der Unglücksfall ereignete ſich fünf Minuten vor Beginn der heutigen Vormittagsprobe. — Danzig, 31. Juli. Das Panzer⸗üb⸗ ngsgeſchwader, welches heute früh ſeine Fahrt nach Pillau und Memel antreten ſollte, iſt am Sonn⸗ abend nachmittag in der Bucht von Gdingen von inem ſchweren Unglücksfall betroffen worden. Ein mit 5 Matroſen bemanntes Boot des Admiralſchiffs „Friedrich Karl“ hatte den Sekretär des Geſchwader⸗ Kommandos, Zahlmeiſter Rudolf Kleybolte, nach Gdingen übergeſetzt, „wo derſelbe im Auftrage des Admirals v. Wickede dem Ortsſchulzen die Ordre zum Feſtankern der ſchwimmenden Schlußziele, welche der Marjnedampfer „Moktlau“ am folgenden Tage nach der Kaiſerlichen Werft transportieren ſollte, zu überbringen hatte. Bei der Rückfahrt wurde das Boot wahrſcheinlich von der Brandung der an dieſem Tage ſehr hoch gehenden See auf eine Sandbank geworfen und kenterte. — Alle ſechs Inſaſſen fielen ins Waſſer und der Zahlmeiſter und zwei Matroſen fanden leider ihren Tod in den Wellen, während die anderen drei Matroſen, wel⸗ chen es gelang, das gekenterte Boot zu erfaſſen, durch in See gehende Fiſcherboote gerettet wurden. Die Leichen der drei Verunglückten wurden hierher ins Garniſonslazareth gebracht und heute nachmittag auf dem Garniſonskirchhofe beerdigt. Das Geſchwader hat in Folge deſſen ſeine Abfahrt bis morgen ver⸗ ſchoben und Offiziere und Detachements der Mann⸗ ſchaften bildeten einen Teil des Trauerzuges, welcher ſich um 2 Uhr nachmittags vom Garniſonslazareth aus in Bewegung ſetzte. . — (Attentat aus Sympathie.) Ein eigentümliches Attentat erzählt die „Brünner Preſſe“, das vor einigen Tagen einem jungen Beamten im Brünner Augarten begegnete. Derſelbe promenierte dort als ihm eine Dame entgegenkam, welche den Schleier vor das Geſicht gezogen und in den Hän⸗ den einen welkeu Baumzweig haltend, ihn ängſtlich forſchend betrachtete. Dicht vor ihm angekommen, breitet ſie plötzlich beide Arme aus und, den Zweig von ſich ſchleudernd, ſchlingt ſie die Arme um den jungen Mann — und küßt ihn raſch auf beide Wangen. Darauf läßt ſie ebenſo ſchnell den vor üüberraſchung und frohem Erſtaunen — denn die Dame präſentierte ſich nach verſchobenem Schleier als jung und hübſch — ganz erſtarrten Beamten los und die Hände vor das Geſicht haltend, ſtam⸗ melte ſie unter Schluchzen: „Denken Sie von mir was Sie wollen, aber ich konnte mir nicht anders helfen.“ Damit will ſie raſch entfliehen, aber der junge Mann hält ſie feſt, zieht ihr die Hände vom Geſicht, ſieht ihr in die thränenüberſtrömten Augen und indem er ſie zu beruhigen ſucht, fragt er zu⸗ gleich, durch welch' himmliſchen Zufall er zu dieſem Glück gekommen ſei. Da zieht die erglühende junge Dame ein kleines Buch aus der Taſche, deutet mit einem Finger auf eine Stelle und der junge Mann lieſt: „Buch der Sympathien.“ — „Unfehlbares Mittel gegen Sommerſproſſen. Gehe an einem vor⸗ mittag an einem Waſſer entlang, trage dabei ohne ein Wort zu ſprechen, einen welken Zweig in den Händen und den erſten jungen Mann, der dir ent⸗ gegenkommt und deſſen Außeres dir wohlgefällt, küſſe, den Zweig hinter dich werfend, auf beide Wangen.“ Der junge Mann ſah erſtaunt auf die hübſche Aber⸗ gläubige, der ihre Sommerſproſſen ganz allerliebſt zu Geſicht ſtanden, und von ihrer aufrichtigen Scham und ihrer jetzt nach vollbrachter Heldenthat hervorbrechenden mädchenhaften Angſt gerührt, bot und er dafür ſeine Ruhe losgeworden war. er ihr ſeinen Arm und führte ſie fort von dem Orte, wo ſie ihre Sommerſproſſen loswerden wollte Denn — daß wir es kurz ſagen — in den nächſten Tagen ſchon findet die Verlobung des jungen Paares ſtatt. — Faſt unglaubig erſcheint die in einem offiziellen Conſularbericht aus Aukland enthaltene Mitteilung, daß im vergangenen Jahre nicht we⸗ niger als 8,500,000 Kaninchenfelle von Neu⸗ ſeeland ausgeführt worden ſind. Das Merkwürdigſte daran aber iſt die Thatſache, daß vor zwanzig Jahren auf der ganzen Inſel nur ein Kaninchen⸗ paar exiſtierte, das einem Engländer gehörte. In die Freiheit entlaufen, vermehrte ſich ihre Brut mit ſo erſtaunlicher Schnelligkeit, daß es jetzt nicht we⸗ niger als 80,000,000, 000 Kaninchen in Neuſee⸗ land gibt! 7 Ein zerſtreuter Hauptmann hielt Apell ab. Die Soldaten hatten keine Gewehre; dennoch kom⸗ mandiert er: „Gewehr auf!“ Der Feldwebel geht zum Hauptmann und ſagt leiſe zu ihm: „Herr Hauptmann, die Leute haben ja keine Gewehre!“ „Zum Donnerwetter, daß ich doch immer ſo zer⸗ ſtreut bin — Gewehr ab!“ Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 3. Auguſt (Produk⸗ tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe. (Per 100 Kilo. Preiſe in Mark.) Weizen, pfälzer 25.— bis 25.50. ruſſiſcher 23.25 bis 24.— Amerikaniſcher 25.25 bis 25.50 Spring —.— bis —.—. Californiſcher 24.50 bis 25.— Roggen, pfälzer 18.50 bis 19.—. ruſſiſcher 16.25 bis 17.—. Franzöſiſcher 18. — bis 19. — Gerſte hieſiger Geg.—.— bis —.—. pfälzer —.—, bis —.— neuer Hafer bad. 15.75. bis 16.—. württemb. Alp 16.50. bis 17.—. Württemberger neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher 15.50 bis 16.50. Mais amerikan. mixt. 16.— bis 16.50. Bohnen 23.— bis 24.—. Linſen —.— bis —.— Wicken —.— bis —.—. Kernen 24.50 bis 25.—. Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 31.75 bis 32.—. ungar. —.— bis —.— Kleeſamen deutſcher 1. Sorte —. —.bis —.—. 2. Sorte —.— bis —.—. Provencer —.—. bis —.—. neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.—. Eſparſ. —.— bis —.—. Leinöl in Parthien 58.50 bis —.—. Faß⸗ weiſe 59.50 bis —.—. Rüböl in Parthien 68.— bis —.—. Faßweiſe 69. — bis —.—. Petroleum in Wagenladungen 23.75 bis —.—. Faßweiſe 24.25 bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack, Brutto für Netto. Nr 0. Nr. 1. Nr. 2. Nr. 3. Nr. 4. 38.—39 36.— 34.— 32.— Sprache der Tante gegenüber gab es für Emma lein Ausweichen mehr. Sie legte verſchämten Blickes die Hände in die ihres Otto, und der Pakt war beſiegelt. Als nun bald darauf Oskar und Ida ebenfalls als Verlobte bei der Tante und als Gratulanten bei Otto und Emma ſich einfanden, a merkte Oskar wohl, das ſein Freund die Bitter⸗ leit wegen der „falſchen Adreſſe“ noch nicht über⸗ wunden hatte und er ſagte, ihm freundlich auf die Achſeln klopfend: „Tröſte Dich, es war nur eine kleine Revanche für den letzten Ball, oder wie man zu ſagen pflegt: „Wie Du mir, ſo ich Dir.“ — . 1 Von Alemann. Argentinien und Südamerika überhaupt ſind in Europa im Allgemeinen noch wenig bekannt und es herrſchen über dieſe Länder nur zu viele Vor⸗ urteile. Wer einige Jahre dort gelebt hat und dann der Heimat einen Beſuch abſtattet, kann ſich von ſeinem Erſtaunen kaum erholen, ob all der thörichten Anſichten, die er zu hören bekommt. Selbſt gebildete Leute zeigen ſich nur zu geneigt, Topf zu werfen, während diesfalls die größten Verſchiedenheiten beſtehen müſſen. Im Nachfolgenden ſoll nun gezeigt werden, wie die ſüdamerikaniſchen Länder und ſpeciell die La Plata ⸗ Staaten (Argentina) zu beurteilen find. Wir machen uns alſo zunächſt auf die Reiſe. Weil die Sonnenlinie paſſiert werden muß, ſo herrſcht unter den Auswandern vielfach die Mei⸗ Die Aagertiniche Republik. nung, man komme, wenn man nach der Argentina reiſe, in ein tropiſches Land. Aber es iſt ja am Südpol ſo kalt wie am Nordpol, und wenn man lange genug nach Süden reiſt, gelangt man zuletzt ebenfalls in die Eisregion. Daß dabei die Sonnen⸗ linie paſſiert werden muß, hat weiter nichts zu ſagen. Argentinen liegt ſehr weit davon entfernt, hat ſogar in ſeinen ſüdlichen Teilen Gegenden, wo die Kälte derjenigen des Nordens von Europa gleichkommt. . Von Deutſchland aus kann man über Ham⸗ burg, Bremen, Antwerpen und Havre reiſen. Eine muſterhafte Ordnung herrſcht auf den Bremer Schiffen, und auch die Verpflegung verdient Aner⸗ kennung. Die Dampfer dieſer Linie laufen Ant⸗ werpen und Bordeaux an. Ab Bremen koſtet ein Platz dritter Klaſſe 165 Mk., ab Antwerpen 155 Mk., ab Bordeaux 140 Franks. Monatlich finden zwei Fahrten ſtatt: ab Bremen am 10. und 24. jeden Monats. Im Übrigen ſei hier bemerkt, daß die Seereiſe nach der Argentina, abgeſehen von der längeren Dauer, weniger Gefahren und Strapazen darbietet, als nach Nordamerika. Stürme kommen verhältnismäßig ſelten vor. Bei der Ankunft in Buenos-Ayres findet die 0 Ausſchiffung der Einwanderer und ihre Beförderung auf tauſende von geograph. Meilen Alles in einen in die Einwanderer- Herberge auf Koſten der Ein⸗ wanderungsbehörde ſtatt.“ Man muß ſich jedoch vor der Ausſchiffung hierfür anmelden und ſich nicht durch Bootsleute verleiten laſſen, auf eigene Koſten ſich ans Land ſetzen zu laſſen. Die Rhede von Buenos⸗Ayres iſt nämlich ſo ſeicht, daß die großen überſeeiſchen Dampfer beiläufig 15 Seemeilen von der Stadt entfernt halt machen müſſen. Auf klei⸗ nen Dampfern werden die Reiſenden bis in geringe Entfernung von der Landungsbrücke gebracht, und dort find ſie dann genötigt, kleine Boote zu be⸗ ſteigen, die abermals nebſt den Fuhrleuten oder Packträgern für Wegſchaffung dss Gepäckes extra bezahlt werden müſſen. — Findet dagegen die Aus⸗ ſchiffung durch die Einwanderungsbehörde ſtatt, ſo gelangt der Aus- oder nunmehr Einwanderer un⸗ entgeldlich auf die Landungsbrücke und hat dann nur eine Kleinigkeit für den Transport ſeines Ge⸗ päcks über die lange Brücke bis zum Zollhaus zu entrichten, wenn er dies nicht ſelbſt beſorgen will. Für die Beförderung nach der Einwanderungsher⸗ berge iſt per erwachſene Perſon 1 Frank zu ver⸗ güten. Dort erhält jeder Einwanderer während 5 Tagen unentgeldlich Koſt und Logis. Während dieſer Zeit hat die Anmeldung betreffs der Weiter⸗ reiſe ſtattzufinden. Abermals unentgeldlich kann der Einwanderer reiſen, nach welcher Gegend und nach welcher Provinz es ihm beliebt. In dieſer Be⸗ ziehung bringt Argentinien Opfer wie kaum ein anderes Land. Bevor nun weiter über das Land geſprochen wird, müſſen wir einen Augenblick bei Buenos⸗ Ahres, der Hauptſtadt Argentiniens und, außer Rio de Janeiro, der größten Handelsſtadt Südame⸗ rikas, mit einer Bevölkerung von nahezu 300,000 Seelen, verweilen. (Fortſ. folgt.) 7 (Selbſtſchätzung.) Ein Liebhaber ſchickte ſeiner Geliebten ſein Porträt mit der Poſt. Da er nun fürchtete, daß das Porto ſonſt ſo hoch kommen würde, ſchrieb er auf die Adreſſe: „Muſter ohne Werk.“ Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. us“ zandezbüch Juden zn Banat J kechihun Ehn, 122 Ke Gtburte kin 7 d. Wen N, fn Shen 1 9. 1555 Heiden. 5. d. Gr Nh. 150 6. d. ev ch egen Anteil n 2. b. 6. 1 4 N. 6. i de Ahr i g duda Mm Haber ln Krull, % 7 b. Ci. eie, J. chen Man 1 1 1 n Ing 1 n Nn, 0 Ihe Je 7. Gicht f 7. „ 9 Hau 4 9 hen Man h 64 9 N Ann, T. bu 10 2 kuhn, 7 . 8c 10 Mn Ang 0. 0 Aegdelen, 8 dei Haber An Rütti