arrenturm zur Rost) WMitglich cht am „ Bohne üſenudel 5. Stenz en, ikarnat. ire empfeal Ladenbi en. 1 äs 12 Pfg. Welcker, — inmachten L. Stenz, — doh lente ment, Zäcken, ö Boden Pinſel L. Stenz ſollen Ameige Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Poſtproviſion. nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl N Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 9 ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei großeren Aufträgen entſprechende 2 Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Nr. 62. Volitiſches. Berlin, 2. Aug. Für die preußiſche Armee in Ausführung eines bereits ſeit längerer Zeit gehegten Planes in nächſter Zeit 5000 neue Proviantwagen hergeſtellt werden, ſo beſchaffen, daß ſie gleichzeitig je nach Bedürfnis auch zum Transport von Kranken und Verwundeten benutzt werden können. Nach Beſchaffung ſolcher Wagen fallen die bis jetzt in Kriegszeiten benutzten Privat⸗ fuhren fort, durch deren Benutzung, namentlich durch das Umpacken der Ladung von einem Wagen auf den anderen, viele Unzuträglichkeiten geſchaffen wurden. Sind die neuen Wagen erſt fertig, dann ſind nur die Pferde zu requirieren nötig, welche die Wagen fortzuſchaffen haben. An dem Wagen, wie er einmal gepackt iſt, braucht nichts gerührt zu werden. Wien, 2. Aug. Die Wiederaufnahme der Conferenzſitzung wird heute erwartet. Auf der Tagesordnung wird die Frage der Sicherung des Kanals ſtehen. Die Oſtmächte wollen jede Beſetzung der Kanalufer ausſchließen und die Schifffahrt nur durch eine Panzerflotte auf dem Kanal ſichern. England dagegen drängt zur Beſetzung der Ufer, doch gilt Nachgiebigkeit nicht für ausgeſchloſſen. Die Beziehungen zwiſchen England und der Türkei verſchärfen ſich. Ein hervorragender Diplomat er⸗ klärte heute: „Wenn Englands Regierung die von den engliſchen Blättern geforderten Bedingungen der Türkei wirklich ſtellt, ſo muß ein engliſch⸗türkiſcher Krieg als wahrſcheinlich bezeichnet werden.“ Trieſt, 3. Aug. Als geſtern abend der Fackelzug des Veteranenvereins von einer großen Volksmenge begleitet über den Korſo zog, um dem Erzherzog Karl Ludwig eine Ovation darzubringen, wurde aus einem Hauſe am Korſo eine Petarde geſchleudert, welche an der Spitze des Zuges platzte, den Präſidenten leicht ſtreifte und mehrere Andere ſchwer verwundete. Die erbitterte Volksmenge zer⸗ ſtörte das Redaktionsſchild des „Indipendente“, die Fenſter der Druckerei und des Kafe's, welches die Italieniſſimi beſuchten. Samstag, den 5. Auguſt Konſtantinopel, 2. Aug. Pforte beſagt in Beantwortung der Mitteilung Lord Dufferins vom 30. Juli: 1) Betreffs des Ver⸗ langens einer Truppen⸗Entſendung und Cooperation in Egypten und des Entſchluſſes Englands, die be⸗ gonnenen militäriſchen Operationen fortzuſetzen — es ſei eine direkte unabhängige Aktion der türkiſchen Territorialmacht vorzuziehen. 2) Betreffs der Er⸗ klärung Englands, es wolle nach wiederhergeſtellter Ordnung an die Mächte apellieren, um Maßregeln für die Zukunft und eine gute Regierung in Egyp⸗ ten feſtzuſtellen — erklärte die Pforte, daß ſie ſtets um Mitwirkung der Mächte nachgeſucht habe. 3) Betreffs einer Proklamation, worin Arabi für einen Rebellen erklärt werden ſoll — erachtet die Pforte, daß eine Proklamation erſt dann, wenn die türkiſchen Truppen an Ort und Stelle ſind, in wirkſamer Weiſe erlaſſen werden könne. Die Pforte fordert ſchließlich die Botſchafter auf, auf ein vollſtändiges Einvernehmen der Türkei mit den Mächten hinzu⸗ wirken. Die Note der Konſtantinopel, 2. Aug. Der Kriegsmi⸗ niſter ordnete für morgen die Abfahrt der Trans⸗ welche hier beigeſtellt werden, an. Dieſelben nehmen in Salo⸗ ſei. auf Weitere portſchiffe mit 4 Batterien Artillerie, niki 5 Bataillone, in Skutari 3 Bataillone und gehen ſodann nach Alexandrien. Truppenſendungen folgen. — Heute nachmittag findet eine Konferenzſitzung bei dem italieniſchen Botſchafter Corti ſtatt. Konſtantinopel, 3. Aug. In der geſtrigen Konferenzſitzung brachte Corti den Antrag ein, den Kollektibſchutz des Kanals zu organiſieren. Rußlond Oſterreich und die Schweiz ſtimmten ſofort zu. England und Frankreich nahmen den Antrag ad Referendum. London, 3. Aug. Von Suez über Bombay trifft von geſtern die Nachricht ein, daß die Eng⸗ länder die Stadt beſetzt und das Telegraphenamt eröffnet haben. Alexandrien, 2. Aug. Eine eingetroffene Nachricht über ein Recontre lautet: Ein bis an eine einzelne Baumgruppe vorgeſchobenes engliſches Piquet 1 wurde heute nacht von feindlicher Infanterie und Kavallerie angegriffen. ſtruktion lautete, Hauſe aufgeſtellte Detachement zurückzuziehen, war⸗ fen die engliſchen Schützen ihre Gewehre weg, nachhyj⸗/ dem ſie dieſelben einmal abgefeuert hatten, und flohen über eine Meile weit dem Kanal entlang Eine ausgeſandte Kompagnie fand keinen Feind mehr, ſondern nur ein totes Pferd. Die Schützen wurden wegen ihrer Feigheit ſcharf getadelt. Das britiſche Piquet, welches in der letzten Nacht floh, g iſt unter Arreſt geſtellt worden. — Die Engländer beſetzen die Forts von Mex. Ali Fehmy, ein Parteigänger wurde, als er mit einer kleinen Abteilung Truppen von der Stadt Aſſiuth als neuer Gouverneur Beſitz nehmen wollte, vom alten Gouverneur in die Flucht Osmann hält die Provinz für den geſchlagen. Khedive mit 2000 Mann beſetzt. Port⸗Said, 3. Aug. Leſſeps proteſtierte Marineſoldaten gegen die Abſicht der Engländer, durch den Kanal zu ſchaffen, weil eine Kriegshand⸗ Chicago, 1. Aug. Geſtern wurde hier ein geheimes Meeting der Iriſch⸗amerikaniſchen Dynamit⸗Partei abgehalten. Patrick Crowe ſoll geäußert haben, daß unweit New⸗York eine Schule gegründet worden, in der junge Leute in der Herſtellung von Exploſions⸗Fabrikaten unter⸗ richtet werden, die für Zerſtörungszwecke in England zur Verwendung kommen ſollen. Verſchiedenes. — Das „M. Tgbl.“ ſchreibt: Mit dem Weichen ⸗ wärter Phil. Berger von Plankſtadt, dem Urheber der Heidelberger Eiſenbahnkataſtrophe, war gleichzeitig deſſen Bruder, Seb. Berger, gefänglich eingezogen worden, angeblich weil derſelbe ſeine Dienſtobliegenheiten als Kontroleur der Weichen⸗ wärter an jenem unglückſeligen Pfingſtmontag⸗Abend Wie Du mir, ſo ich Dir. Humoreske von Paul Böttcher. (Schluß.) Oskar aber ſagte auf dem Heimwege für ſich: „Warte Freundchen, den Spaß, den Du Dir mit mir erlaubt haſt, will ich Dir noch heimbezahlen, wenn nicht eher, ſo doch auf dem Maskenball. —“ Und die Jeden erfreuende Faſchingszeit ſtand bald vor der Thür, zu welcher die Helden und Heldinnen unſerer Erzählung die umfangreichſten Vorkehrungen getroffen hatten. Während ſich Emma das Gewand der Precioſa wählte und Ida in ihrem Gewand die Königin der Nacht vorſtellen wollte, hatte Oskar und Otto ei⸗ nige Koſtüme als Ritter ohne Furcht und Tadel gewählt. Keiner durfte natürlich, wie dies zu ſein pflegt, von der Bekleidung des Anderen etwas wiſſen, und nur die Freunde, andererſeits auch die Freundinnen unter ſich tauſchten ihre diesbezüglichen kleinen Geheimniſſe aus. Am Tage vor dem Maskenball kam Oskar mit einem ziemlich umfangreichen Packet nach Hauſe und in das Zimmer tretend, winkte er ſeiner ſich in ihrem Schaukelſtuhl wiegende Tante, mit ihm für einige Augenblicke in das Nebenzimmer treten 1 wollen. 7. ö „Ich bin in der That neugierig, das Koſtüm zu ſehen, welches Du für mich gewählt haſt,“ ſagte die Tante, die ſich trotz ihres Alters das Vergnügen eines Maskenſcherzes nicht entſagen wollte, zu ihrem Neffen, als ſie ſich mit dieſem allein ſah. Oskar entfaltete das Packet und aus ſeiner Hülle löste ſich das hübſche Gewand einer norwe⸗ giſchen Bäuerin, worüber auch die Tante ihre vollſte Zufriedenheit ausdrückte; nur an der Geſichtsmaske hatte ſie etwas auszuſetzen, weil dieſe nicht, wie es die Tante gewünſcht, blos das halbe, ſondern das ganze Antlitz bedeckte. „Ich möchte nicht,“ war Oskars ſcherzende Entgegnung auf die Einwendungen der Tante, „daß man Dich erkennen ſoll, ſonſt wäre Dir ja der ganze Spaß verdorben. Ich glaube übrigens, daß Du in dieſem Koſtüm noch Eroberungen ma⸗ chen könnteſt.“ Die freundliche Dame nahm den Scherz ihres Neffen lächelnd entgegen und als ſie andern Tags, als norwegiſche Bäuerin koſtümiert, ſich unter der Menge der Masken bewegte, da konnte ihr Niemand „ihre Jahre“ anſehen. Auch hatte ſie bald einen jungen Rittersmann an ihrer Seite, der ihr in den ſüßeſten Worten zuflötete, daß ſie ihm nur ein einziges Wort gönnen möchte. „Fräulein Emma, ich habe Sie ja bereits erkannt,“ ſagte dieſer ſtür⸗ miſch, „warum wollen Sie auch mir gegenüber die Maske nicht ablegen? Fräulein Emma, ich bitte, ja ich beſchwöre Sie, mir nicht auch heute wieder auszuweichen, wie Sie dies bisher ſtets zu thun pflegten. Ich ertrage dieſe verzehrende Ungewißheit nicht länger; ich flehe Sie an, mir endlich zu ſagen, ob ich je hoffen darf, Sie als Gattin in mein Haus zu führen. Von Ihren Lippen erwarte ich das Urteil über Tod und Leben, Verdammnis oder Seligkeit.“ Der Schachtende war kein Anderer als Otto Blum, dem ſein Freund Heidenreich die Mähr auf⸗ gebürdet hatte, daß hinter jener ſchwerfälligen, kor⸗ pulenten norwegiſchen Bäuerin die niedliche, ſchalk⸗ hafte Emma verborgen ſei. Und gerade in dem Augenblick, wo Otto mit ſeiner Liebeserklärung der alten Dame gegenüber geendet hatte, kam Precioſa in unmittelbare Nähe der Beiden und das heitere Mädchen erſchrak nicht wenig, als ſie plötzlich von ihrer Tante aufgehalten und mit den Worten ihrer Maske entriſſen wurde: „Herr Blum möchte Dir gern ins Geſicht ſehen und von Dir erfahren, ob Du ihm nicht als liebende Gattin auf ſein Gut folgen willſt.“ Und nun ebenfalls die Maske ab⸗ nehmend, wandte ſich die Tante an Otto mit den Worten: „Ich nehme an, Herr Blum, daß Ihre an mich gerichteten Worte meiner Emma gegolten; wenn dieſe Ihre Liebe teilt, ſo werde ich mit mei⸗ nem Segen nicht zurückhalten.“ Auf ſolche Überrumpelung waren die jungen Anſtatt ſich, wie ihre In⸗ auf das in einem barrikadierten Arabi's, lung in der neutralen Zone des Kanals unſtatthaft