heit als den Weg zum Frieden. Ein offenes Aus⸗ ſprechen der Überzeugung führe eher zur Ausgleich⸗ ung und zum gegenſeitigen Verſtändnis als ein Vertuſchen der Unterſchiede. — Dieſe Synode ge⸗ hört jedenfalls ſeit der ganzen Geſchichte unſerer badiſchen Unionskirche zu der bedeutungsvollſten. — Karlsruhe, 26. Juli. Der Vorſtand der vereiniglen Stiftungen⸗Verwaltung Baden, Rech⸗ nungsrat Guſtav Altfelix wurde zum Oberrech⸗ nungsrat ernannt. — Mannheim, 27. Juli. Mit genauer Not iſt am Montag der Schweizer 10⸗Uhr⸗Zug auf der Strecke Rielaſingen-Singen einem Unfall entgangen. Auf ein Notſignal ſtürzte Alles an die Fenſter und gewahrte mit Schrecken, daß ein Fuhr⸗ werk mitten auf dem Geleiſe ſtand. Zum Glück konnte der Zug etwa 20 Schritte vor dem Gefährt geſtellt werden. Der Eigentümer desſelben, ein Landwirt aus Rielaſingen, hatte die Barriere im Verein mit anderen Perſonen eigenmächtig gaöffnet, um noch vor dem Zuge den Übergang zu paſſieren. Die unverantwortliche Gefährdung eines Eiſenbahn⸗ transports dürfte dem Herrn ziemlich teuer zu ſtehen kommen. — Mannheim, 26. Juli. Geſtern nach⸗ mittag ſprang die 19 Jahre alte Tochter einer Familie aus Schwetzingen in die Leimbach, und zwar in der Nähe des Schloßgartens. Ein gerade vorübergehender Mann bemerkte dieſes, ſprang nach und es gelang ihm auch, die Unglückliche noch lebend aus dem Waſſer zu bringen. Sie wurde ſofort nach Hauſe gebracht und die Wiederbelebungsver⸗ ſuche waren von beſtem Erfolg. Dem Mädchen war das Betreten des elterlichen Hauſes verboten und dürfte dieſer Umſtand das Motiv zu dieſer That geweſen ſein. — Am Donnerstag den 3. Auguſt, nachmit⸗ tags 2 Uhr wird Herr Wanderlehrer Fütterer aus Stein im Auftrage des badiſchen Bienenzucht⸗ vereins im Gaſthaus zum „grünen Baum“ in Schwetzingen eine Beſprechung über Bienenzucht abhalten. Die Bienenzüchter ſind hierzu eingeladen. — über Ottoſchwanden, Amt Emmen⸗ dingen, zogen am 21. d. nicht weniger denn 7 Gewitter hin. Der Blitz ſchlug in das Haus des Landwirts Böcherer ein und töteke deſſen Ehe⸗ frau, die mit Zubereitung des Eſſens beſchäftigt war. — Schluchtern, 25. Juli. Geſtern, vor 2 Uhr, wurden wir von einem großen Unglück be⸗ roffen. Ein von Weſten kommendes ſchweres Ge⸗ witter endlud einen Wolkenbruch, vermiſcht mit einem Hagel, wie er hier noch niemals geſehen worden. Die wunderlich gezagten Eisſtücke hatten teilweiſe die Größe eines Hühnerejes. Das Frucht⸗ feld, welches ſo ſchön ſtand wie ſeit Jahren nicht, iſt zum größten Teil wie niedergewalzt, unter den Weinſtöcken liegen die größten Trauben, von dem abgeſchlagenen Kernobſt nicht zu reden. Die Nieder⸗ geſchlagenheit iſt allgemein und der Jammer groß. Der Schaden dürfte auf 100,000 Mark geſchätzt werden. — Aus Wiesbaden wird mitgeteilt: In einem alten tannenen Pult, das früher zum In⸗ ventar des abgebrochenen „Engliſchen Hofes“ gehörte und vor acht Tagen vom Auktionator Müller für 3 M. verſteigert wurde, iſt heute ein Fund von 1½ Millionen holländiſchen Gulden gemacht wor⸗ den! Man entdeckte in einem Schubfach des Pultes 5 verſiegelte Packete, öffnete ſie und fand in jedem derſelben ca. 300 Scheine holländiſche Staatspapiere vom Jahre 1814; jeder Schein lautete auf: „Eene tauſend Gulden.“ Die Sache macht natürlich ein ungeheures Aufſehen und bildet ausſchließlich das Tagesgeſpräch, umſomehr als man noch nicht eruiert hat, ob die Scheine ächt ſind und noch Cours ha⸗ ben und weil ſich über das Eigentumsrecht eventuell verſchiedene Anſichten geltend machen dürften. Die Erben des Herrn Joſeph Bekthold, des früheren Beſitzers des Hotels, behaupten, daß ſie von dem Vorhandenſein der Papiere Kenntnis gehabt, aber geglaubt hätten, daß die Scheine wertlos ſeien. Dieſer Anſicht ſeien ſie auch noch. Einſtweilen hat die Staatsanwaltſchaft Beſchlag auf den „Schatz“ gelegt. — Ein großes Grubenunglück ereignete ſich dieſer Tage vor Beginn der Tagesſchichte, in Za⸗ borze in Oberſchleſien. Drei Bergleute waren mit der Anfertigung von Pulverpatronen beſchäftigt, als des einen Lampenlicht die Exploſion der im offen gelaſſenen Kaſten befindlichen acht bis zwölf Pfund Pulver bewirkte und eine Kataſtrophe hervorrief, wodurch der eine Bergmann auf der Stelle getötet wurde und die zwei anderen lebensgefährliche Kör⸗ perverletzungen erlitten. Die Bergleute ſagen, daß manche Grubenarbeiter neben dem offenen Pulver⸗ kaſten ihre unzugedeckte Tabakspfeife ſo ungeſtört rauchen, als wenn ſie auf einer Raſenbank ſäßen. — Aus Neuenahr wird berichtet: Zu den ſchönſten jungen Damen der Kurgeſellſchaft gehörte ein allerliebſtes achtzehnjähriges junges Mädchen mit Namen Spranſtra aus Heerenven in Holland. Die junge Dame wohnte hier im „Hotel Germania“ bei einer Frau Heinrich. Vor einigen Tagen er⸗ krankte das Fräulein am Fieber. Der behandelnde Arzt, Dr. Unſchuld, verſchrieb der jungen Dame eine leichte Mixtur zum Einnehmen und außerdem verſchrieb er 100 Gramm Carbolſäure zum Desin⸗ fizieren der Luft im Zimmer der Kranken. Dr. Unſchuld war zwar berechtigt, die Carbolſäure rein, ohne jede Miſchung von Waſſer zu verſchreiben, doch ſollte ſich dies als verhängnisvoll erweiſen. Die Mixtur ſowohl als die Carbolſäure wurden der Wirtin in Flaſchen übergeben. Dieſelbe reickte nun am Sonntag abend um ein viertel neun Uhr ſtatt der Mixtur dem jungen Mädchen einen Löffel mit Carbolſäure. Die eutſetzlichen Schmerzen des jungen Mädchens verrieten der Wirtin, daß hier ein Irrtum geſchehen ſein müſſe. Man rief als nächſten den Apotheker zu Rate, der ſofort Ge⸗ genmittel, aber ohne Wirkung auwendete. Schon nach einer Stunde war keine Rettung mehr, — das junge Mädchen ſtarb noch im Verlauf der Nacht an der Carbolſäure. Am folgenden Tage hatte ſich die Kunde wie ein Lauffeuer durch den Ort verbreitet. Der öffentlichen Behörde iſt ſofort Anzeige gemacht; die Eltern werden über Köln kommend, hier erwartet. Begreiflicherweiſe erregt der Vorfall die allergrößte Aufregung. — GHausliche Scene). Ein Mann trifft einen Freund und nimmt ihn mit ſich nach Hauſe zu Tiſch. Im Salon läßt er den Gaſt warten, um ſeiner Frau den mitgebrachten Beſuch anzukündigen, In dieſem Augenblicke vernimmt der draußen Har⸗ rende folgenden Dialog aus dem anſtoßenden Ge⸗ mache. Leſſe Stimme: „Sſt! Sſt!“ — Schrille Stimme: „Du haſt immer dieſelben Manieren — Leute nach Hauſe zu ſchleppen, ohne es einem nur eine Viertelſtunde vorher zu ſagen; und noch dazu den da, der immer bei anderen Leuten herumſchma⸗ rotzt!“ — Leiſe Stimme: „Sſt! Sſt!“ — Schrille Stimme: „Laß mich zufrieden mit Deinem Sſt! Sſt! Ich will nicht —“ — Leiſe Simme: „Und ich ſage Dir, Du wirſt wollen. Wenn er nur nicht im Nebenzimmer wäre, ich würde Dir ſchon zeigen — — !“ — Da ruft der Freund durch's Schlüſſelloch: „Ich bin ſchon weg! Zeig's ihr nur!“ Und man hörte die Außenthüre zufallen. Maritimes. „Haben Sie ſchon gehört, der Kapitän Wolm iſt plötzlich zur Dispoſition ge⸗ ſtellt worden?“ — „Ja aber warum denn?“ — „Es hat ſich auf die eklatanteſte Weiſe bei ihm Farbenblindheit gezeigt.“ — „Wie ſo denn?“ — „Er iſt ſtatt in's ſchwarze Meer, in's vote gefahren.“ — Aus dem Wieſenthal wird ein ſehr erfteulicher Aufſchwung der Induſtrie gemeldet. Die vor kaum zwei Jahren von den Gebrüdern Vogel in Zell i. W. gegründete Celluloſefabrik, welche letztes Jahr den größten Keſſel der Welt montirte, iſt gegenwärtig derartig mit Aufträgen aus allen Län⸗ dern Europa's überhäuft, daß an eine abermalige Vergrößerung des Etabliſſements gedacht wird. Auch auf den Güterverkehr übt die Fabrik, welche jähr⸗ 15⸗ bis 20,000 Ster Holz verarbeitet, einen ſehr weſentlichen Einfluß. 5 — Mannheim, 28. Juli. Geſtern geriet in Mundenheim ein Knecht mit der Hand ſo unglücklich in eine Futterſchneidmaſchine, daß ihm drei Finger am oberen Gelenk abgeſchnitten wurden. eee können. Anders war der Eindruck bei Ida und Oskar, denn während die Erſtere ſich verſchämt aus dem Saal flüchtete, ſtand Oskar da mit zorngerö⸗ tetem Antlitz und ſeine wütende Geberde war wenig einladend, als er ſich gegen Otto mit der Frage wandte: „Haſt Du mir nicht geſagt, daß Fräulein Ida die Tochter der Frau Müller ſei?“ „Ja, ja,“ ſagte Otto immer noch lachend, „barte nur ſo lange, bis ich die Freude, die Du mir unfreiwillig bereitet haſt, einigermaßen über⸗ wunden habe, dann will ich Dir gern die nötige Aufklärung geben.“ 5 „Mir kommt die Sache durchaus nicht ſo lächerlich vor!“ ſtieß er unwillig hervor, „und ich verlange auch jetzt Deine Aufklärung nicht mehr, enn ſie würde nichts daran ändern, daß ich mich vor dieſer Frau bedeutend kompromittiert habe. Künftighin magſt Du Deine Myſtifikationen bei einem Anderen anbringen, ich werde Dir hierzu keine Gelegenheit mehr geben!“ Mit dieſen Worten war Oskar, bei dem Garderobier Hut und Paletot verlangend, hinaus⸗ geſtürmt, unberückſichtigt ſeiner zurückbleibenden Tante und Schweſter, welche dieſem Treiben wort⸗ los zuſahen. Erſt als er ſich entfernt hatte, nahmen dieſe Veranlaſſung, ſich bei Blum um den Grund der Entfernung Oskars zu erkundigen. Dieſer war natürlich, weil man von allen Seiten das Vorkommnis ſo tragiſch nahm, in gro⸗ ßer Verlegenheit, was er den Damen ſagen ſollte und ſeine Verlegenheit ſteigerte ſich noch mehr, als auch ſeine Haushälterin ſich ohne jedes Wort des Abſchiedes entfernte. Dem Drängen der Damen, was denn das Alles zu bedeuten habe, ſchließlich nachgebend, er⸗ zählte ihnen Otto ausführlich, was ſich zugetragen hatte und in dem Augenblick, wo er mit ſeiner Er⸗ zählung geendet und den Grund ſeiner Handlungs⸗ weiſe klar gelegt hatte, trat Ida wieder in den Saal, die auch ihrerſeits den Bruder zum Nach⸗ hauſegehen veranlaſſen wollte. Natürlich ſtellte Otto den übrigen Damen gleich die Schweſter vor und die muntere Emma, die Situation ſchnell begreifend, geſellte ſich ſofort auf Idas Seite und ſagte: „Sie werden doch den Herren nicht den Gefallen erweiſen und jetzt dem Vergnügen entſagen, wo es erſt beginnt? Mein Bruder hat bis zum nächſten Morgen ſeinen Arger wieder vergeſſen und Herr Blum wird nicht ſo un⸗ liebenswürdig ſein und ſeine Schweſter allein zurück⸗ laſſen wollen. Ein kleiner Arger ſchadet übrigens den Herren hin und wieder nicht, ſie könnten ſonſt verwöhnt werden und meinen, das Leben ſei eine ununterbrochene Roſenkette —“ „In welche nur zu oft die Damen das Dor⸗ nen eingeflochten werden,“ parierte Otto den auf ihn gezielten Hieb. „Doch nur dann, wenn die Herren das Sa⸗ menkorn zu den Dornen gelegt haben,“ replizierte Emma. Auf dieſe Weiſe wurde das Wortgefecht noch eine Weile fortgeſetzt, welches damit endigte, daß Herr Blum Fräulein Emma Heidenreich zu dem nächſten Tanz engagierte. Und als die Paare, unter welchen ſich auch Ida mit ihrem vorherigen Tänzer befand, wieder in heiteren Reichen dahin⸗ flogen, da ſagte ſich die Tante mit Selbſtbefriedig⸗ ung, daß Oskar gar keinen ſchlechten Geſchmack entwickelt habe, als er ſich die hübſche Ida zur Gattin auserkoren. „Nur gut,“ fügte ſie hinzu, „daß ſie die Schweſter Blums und nicht die Tochter der Haushälterin iſt, denn dadurch erhält ein Ehe⸗ ſtand doch die pecuniäre Baſis, ohne welche die Liebe in Phantome zerfliegen würde.“ Otto blieb im weiteren Verlaufe des Abends ziemlich einſilbig und mißgeſtimmt, umſomehr, als ihm auch Ida zu wiederholten Malen Vorwürfe wegen des begangenen Fehlers machte. Ida und Emma dagegen, hauptſächlich aber die Letztere wa⸗ ren während des ganzen Abends heiter und guter Dinge und die beiden jungen Mädchen hatten ſchnell eine feſte und innige Freundſchaft geſchloſſen und ihre ſüßen Herzensgeheimniſſe, die natürlich Oskar und Otto betrafen, bald mit einander ausgetauſcht, bei welcher Gelegenheit Ida ihrer neuen Freundin auch erzählte, wie ſie einſt Zwiegeſpräch zwiſchen den beiden Männern belauſcht habe, in welchem Oskar ſeine ſo vielverſprechende Frauen-Erziehungs⸗ Theorie entwickelt habe. Dieſe Mitteilung war natürlich nur geeignet, den Humor Emmas noch zu erhohen und ſie nahm ſich ſofort vor, den Spieß gegen Otto umzudrehen, wobei ſie es ſo einzurichten wußte, daß Otto, ſo gern er auch wollte, gar nicht mehr dazu kam, ſi zum Tanz zu führen; jedesmal wurde einem An⸗ deren dieſes Glück zu Teil und daß Otto darüber nicht gerade erbaut war, läßt ſich denken, wenn man in Betracht zieht, wie ſehr ihm d Mädchen ans Herz gewachſen war. (Fortſeßung folg.) e Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, Ladenburg. as muntere 6 Aal 1 590 n 17 ft 5 iu Kl an in, den 2 . Veit ebe Ta % Woch Fimruerung nm Anteſhuß . 42. di e d Ui 4 150 welden 1 Ju lang zur 1 den Rath d nahen dies! ant, daß u u enpruchen g aun bete Ei 1 brief u un 8. Aupuf l Einsprachen benbung, 27. Mather A. H 1 bergebr Fincher de infolge bau 1 deus zu N Kunden Tuch iſionsweg Du mahmsbedingun 1 Morhauſen ch perden diesbe ehechender Au Mwoh 2. Aug meant dach ann m, den H. d. 1 Koſlen 5 24836. d 300 gent. 1 Güntherſch * Jullitkt, fe Ale zu derk h, soll in n erden. enen df chile, 0 sinn, geſ . brhloſe aten ilag den dun angurich n f a die Fu en Half hund un 0 A