unter Mitnahme von Gemeindegeldern nach Ame⸗ rika abgereist ſei. — Aus Konſtanz wird unterm 18. Juli mitgeteilt: Der vorgeſtrige Sturm auf dem See hat ein ſchreckliches Opfer gefordert. Neun von einem Beſuche aus Lindau nach Hard (trotz vorher an ſie ergangener Abmahnung von Seiten einiger kundiger Schiffsleute) zurückkehrende Perſonen wur⸗ den, als ſie halbwegs waren, vom Sturm überraſcht. Das Boot ſchlug um und 7 erwachſene Perſonen fanden in den Wellen ihren Tod. Dem Vernehmen nach ſollen drei davon einer Familie angehören. Zwei Knaben wurden zwiſchen Mererau und Hard noch lebend an's Land geworfen. Sie hatten ſich mit der Kraft der Verzweiflung an dem fortwährend rollenden Boote feſtgehalten. Dem einen der Kna⸗ ben waren die Fingernägel bis auf's Bein, im Kampf um's Daſein verloren gegangen. — (Große Feuersbrunſt.) Das Pariſer Blatt Voltaire bringt folgenden Drahtbericht: Die Kapſel⸗ fabrik von Valence ſteht ſeit vielen Stunden in Flammen. Die maſſenhaft aufgeſpeicherten Pulver⸗ vorräte fliegen unaufhörlich mit ſchrecklichem Getöſe in die Luft. Die Beſatzung iſt mit wahrer Todes⸗ verachtung bemüht, den Pulverthurm zu retten. Die Bevölkerung flieht entſetzt nach allen Richtungen. Ein ſpäterer Drahtbericht meldet, daß im Feuer⸗ werksſaale 2000 geladene Bomben aufgeſpeichert ſeien. Ein Regen von Funken und Eiſenbeſtand⸗ teilen geht unaufhörlich auf die Stadt nieder. Mehrere Perſonen wurden verletzt. — Wien, 18. Juli. An der Nordweſtbahn⸗ ſtrecke bei Trautenau ging ein Wolckenbruch nieder. Die Eiſenbahnbrücke bei Altſtadt iſt weggeriſſen. Der Aupafluß geht über die Straßen. In Hohenelbe ſtürzte eine Fabrik ein, ſämtliche Brücken ſind ab⸗ getragen, auch Menſchenverluſt iſt zu beklagen. — Konſtantinopel, 19. Juli. Eine Feuersbrunſt zu Smyrna zerſtörte am 18. d. Mts. das dortige jüdiſche und kürkiſche Viertel. — Erdſtöße. In Trieſt wurden vorgeſtern morgens wiederholt Erdſtöße verſpürt; der erſte leichtere um 4 Uhr früh und um drei Viertel nach Acht mehrere ſtärkere Stöße. — (Myſteriöſer Mord in Brüſſel) Aus Brüſſel wird über eine derzeit noch vollſtändig unaufgeklärte Affaire, welche in dem gewaltſamen Tode eines jungen vornehmen Rumänen ihren ſchreck⸗ lichen Abſchluß fand, berichtet. Der junge Mann, welcher der bekannten Bukareſter Familie Bibesko angehörte, hatte vor Kurzem die Univerſität in Gent bezogen, um ſeine Rechtsſtudien zu vollenden. Er führte ein ſeinen Vermögensverhältniſſen angemeſ⸗ ſenes luxuriöſes Leben und kam häufig vergnügungs⸗ halber nach Brüſſel. Daſelbſt lernte er eine in nichts weniger als gutem Rufe ſtehende junge Deutſche kennen. Als er eines Tages mit ihr ein Reſtaurant betrat, hörte er, wie mehrere Herren in einer wohl der Wahrheit entſprechenden, aber nicht ſehr ſchmeichel⸗ haften Weiſe von ſeiner Dame ſprachen. Der hitzige junge Mann ſtellte die Schmäher ſofort zur Rede, es entſpann ſich ein Wortwechſel, welcher ſich zu einer Herausforderung zum Duell zuſpitzte. Da der junge Rumäne keinen Menſchen in Brüſſel kannte, nahm er bereitwilligſt das Anerbieten zweier ihm un⸗ bekannter Herren an, welche ſich ihm als Secun⸗ danten zur Verfügung ſtellten. Mit dieſen unbe⸗ kannten Herren traf er mehrmals zuſammen und beſprach Ort und Zeit des verabredeten Zweikampfes. Am Vorabend des Duelltages fand man den jungen Mann tot auf einem Felde außerhalb der Stadt. Eine Piſtolenkugel hatte ſeine Schläfe durchbohrt. In der Nähe der Leiche wurde ein Revolver borge⸗ funden. Die angeſtellten Recherchen waren bisher nicht im Stande, Licht in die dunkle Affaire zu bringen. — Scheveningen, 11. Juli. Am 5. d. M. früh ging, wie dem B. T. berichtet wird, der hol⸗ ländiſche Kriegsdampfer Adder von Pmuiden nach Hellevoetslouis, um dort Truppen zu holen. Gegen mitiag ſchlug das Wetter um und der Adder hatte ſchwer mit der See zu kämpfen. Kreuzende Fiſcher, welche, vor dem Wetter fliehend, die Küſte anliefen, ſahen den Dampfer von den Wellen wild überſchüttet gegen abend auf der Höhe von Scheveningen. Ganz ſpät abends will man noch ein Notlicht geſehen haben, dann verſchwand Alles. Obgleich nun das Schiff Befehl gemäß am 5. abends oder am 6. in Hellevoetslouis einlaufen mußte, ſtellten die betreffen⸗ den Behörden unerklärlicher Weiſe erſt Sonntag (9.d.) abends Nachſuchungen nach dem Adder an und zwar auf Grund des Umſtandes, daß eine Leiche mit Schwimmgürtel antrieb an den Kutter der See⸗ lootſen, welche draußen lagen. Die Leiche war die⸗ jenige eines Kammeraden. Eine Reihe von Kreu⸗ zern wurde nun ausgeſchickt, welche einige Meilen von der Küſte weitere Leichen in Schwimmgürteln treibend antrafen. Zwölf tote Seeleute, darunter der Schiffskommandant und der erſte Offizier, wur⸗ den bei Vlieland an's Land geworfen. Alle mußten in dem ſie lange über Waſſer haltenden Schwimm⸗ gürtel einen furchtbaren Todeskampf gehabt haben, das bewjeſen die entſtellten Geſichter, die wild ver⸗ engten Giedmaßen. Wären frühzeitig Schiffe zum Nachſuchen ausgeſchickt worden, würde vielleicht noch mancher der braven Seeleute gerettet worden ſein. So ſind mit dem Adder mehr als 60 rüſtige Männer ertrunken. Von dem Schiff wurde das Wrack in der Nähe von Monſter aufgefunden. — Wie Schiller grob werden ſollte, berich⸗ tet ein Aufſatz der „Schweizer Muſikztg.“ Schiller beklagte ſich einſtmals bei Göthe, daß er oft durch zudringliche Beſuche in ſeinen beſten Muſeſtunden und während der Arbeit geſtört und unterbrochen würde. Wie wäre dieſem kbelſtande wohl ahh helfen?“ — Göthe gab ihm den wohlgemeinden Rat: recht grob zu ſein und durch ſeinen Diener fategoriſch und konſequent alle läſtigen Beſuche eig für olle Mal abweisen zu laſſen, weil ſein Herr i ſeiner Geiſtesarbeit nicht geſtört ſein wolle. Nun traf es ſich kurz darauf, daß ein reiſender Gelehrte Schillers perſönliche Bekanntſchaft zu machen wünſchte und denſelben durchaus zu ſehen und zu ſprechen verlangte. Der Diener aber wies denſelben laut erhaltenem Befehle ab. Als nun die Verhandlung mit dem Fremden vor Schiller's Thür gar zu laut wurde und der Letzterwähnte den Wunſch ausſprach; Schiller nur auf einen Augenblick ſehen zu wollen — riß Schiller ungeduldig und ärgerlich die Stu⸗ benthüre auf und rief: „Sie wollen mich ſehen! Hier bin ich!“ Der Fremde war keineswegs be⸗ ſtürzt, zog ſeine Börſe heraus und fragte ruhig; „Was koſt's?“ Schiller, darüber verblüfft, nöligte ihn dann in ſein Zimmer zu treten, und unterhielt ſich mit demſelben eine ganze Stunde lang aufs freundlichſte. — Am Mittwoch mittag iſt einem Bauern in Brühl ein mit Frucht beladener Wagen guf offener Straße total verbrannt und konnten ſich die auf dem Wagen befindliche Frau, Tocher und das Söhnchen nur durch Herabſpringen retten, indem das Feuer rapid überhandnahm. Über die Entſtehungsurſache iſt man nicht im Klaren. Der Wagen iſt mitverbrannt und beläuft ſich der Schg⸗ den auf ca. 200 Mk. 1 Es paßt auch. In einer kleinen Sſad gab's eine „große“ Leiche. Der Zug welchem voran das ſtädtiſche Muſikkorps ſchreitet, ſetzt ſich in Be wegung. Der Dirigent ruft ſeinen Leuten zh „Nr. 2.“ Das Korps verſteht aber Nr. 3% fi es erſchallt anſtatt eines Trauermarſches das Lied „Muß i' denn, muß i' denn zum Städtle naus — — Jedem Epilepſie⸗Krampf⸗ und Nerben⸗ leidenden können wir die weltberühmt gewordene, von den höchſten mediziniſchen Autoritäten aner kannte, ſozuſagen wunderbare Heilmethode des Heiig Prof. Albert, Paris, 29 Avenue de Wagera, beſtens empfehlen; wende ſich daher jeder Fra mit vollem Vertrauen an den obengengnneg und Viele werden ihre Geſundheit, an deren dererlangung ſie bereits verzweifelten, erhalten. Hauſe des Herrn Profeſſors finden alle Kraſh leidenden ein ruhiges Heim, Unbemittelte wee berückſichtigt; wie wir aus ſicherer Quelle vernehmen, ſind die Preiſe der Weltſtadt angemeſſen fehr billig, Briefliche Behandlung nach Einſendung einer genauen Krankengeſchichte. Noch müſſen wir bemerken, daß Herr Prof. Ch. Albert erſt nach ſichtbaren Erfolgen Honorar beanſprucht. Doltorin ließe ſich hören;“ ſo etwa lautete Idas Selbſtgeſpräch, und kopfſchüttelnd fuhr ſie fort: „ich möchte nur wiſſen, warum der Mann nicht meinen wahren Namen erfahren ſoll, der wird mich doch nicht nehmen, wenn ich nur die Tochter der Haushälterin bin? Otto ſoll mir aber jetzt ſofort Aufſchluß darüber geben!“ Hiermit beſchleunigte ſie ihre Schritte und nach kurzer Zeit war ſie zu Hauſe angelangt, woſelbſt Otto ſie mit den Wor⸗ ten empfing: 5 „Nun Ida, wie gefällt Dir mein Freund, iſt er nicht ein ganzer Mann?“ „Woher weißt Du denn überhaupt, daß ich mit ihm geſprochen habe?“ „Ich denke nur, Ihr hattet doch denſelben Weg.“ „Ich habe allerdings mit ihm geſprochen,“ ſagte ſie etwas piquiert, „aber ich möchte jetzt vor allen Dingen erfahren, warum Du mich bei dem Herrn nicht als Deine Schweſter vorgeſtellt haſt.“ „Haſt Du ihm etwa ſchon ſelbſt Deinen wah⸗ ten Namen genannt?“ fragte Otto. „Nein, das that ich nicht, aber ich werde es thun, wenn Du mir nicht ganz ſtichhaltige Gründe für Dein Handeln anzugeben weiſt.“ „Höre, liebe Schweſter, Du wirſt mir das nicht übel nehmen, wenn ich ſo meine kleinen Be⸗ rechnungen angeſtellt habe. Ich hätte nämlich gern geſehen, wenn Du die Frau meines Freundes wür⸗ deſt, da ich ihn als einen in jeder Beziehung ehren⸗ werten Mann kennen und achten gelernt habe. Aber für Dein eigen Wohl insbeſondere beſorgt, möchte ich, daß er Dich nicht etwa aus Eigennutz, ſondern um Deiner ſelbſt willen, d. h. aus wirk⸗ licher Liebe für Dich heiratet, und wenn Du ihm als die Tochter der Haushälterin begehrenswert biſt, ſo iſt er mir als Schwager doppelt willkommen.“ „So!“ ſagte Ida, und man mußte ihr das Zeugnis geben, daß ſie in der weiblichen Verſtell⸗ ungskunſt nicht unerfahren war, „Du haſt mich alſo hierher kommen laſſen, um mich ſo unbefragt an Deinen Freund zu verhandeln. Ich muß Dir aber geſtehen, daß daraus nie etwas werden kann. Ich mag dieſen gelehrten Pedanten nicht mit ſeiner Frauen⸗Erziehungs-Theorie, das laß Dir ein für allemal geſagt ſein!“ Mit dieſen Worten hatte ſich Ida, ihren Bruder verblüfft zurücklaſſend, entfernt. „Frauen⸗Erziehungs⸗Theorie?“ murmelte Otto halblaut vor ſich hin; „er hat am Ende das Ex⸗ periment, welches er mir empfohlen, auch ſchon bei ihr angewendet. In dieſem Falle werde ich mich hüten, dieſes Zugmittel bei ſeiner Schweſter zu wiederholen, denn die beiden Mädchen ſcheinen mir ziemlich gleichen Charakters zu ſein.“ Als jedoch abends der Tiſch gedeckt war, da konnte es Otto doch nicht unterlaſſen, ſich noch ein⸗ mal nach dem Geſprächsthema, welches zwiſchen Oskar und Ida verhandelt worden, zu erkundigen und da mußte er denn zu ſeiner Verwunderung aus dem Munde ſeiner Schweſter hören, daß ſein Freund keinen üblen Eindruck auf ſie gemacht habe. Er ſei ein 0 hübſcher, feingebildeter Mann, von beſtechendem Auͤßern, mit dem, wenn ſein Inneres auch ſo ſei, eine Frau gewiß gut auskommen könne. Und als ſich nach längerer Unterhaltung die Ge⸗ ſchwiſter gute Nacht wünſchten, da ſagte Ida noch: „Ich werde Ar zu Gefallen ſein und Deinem Freund gegenüber noch einige Tage mein Inkognito aufrecht Khalken aber das will ich Dir ſagen,“ fügte ſie eifernd hinzu: „lange will ich Dein Asche brödel nicht ſein.“ „Wenn mein Freund das Mittel wirklich as gewandt hatte,“ ſagte Otto mit ſich ſelbſt redend, als Ida ſich entfernt hatte, „ſo muß ich dasſelhe doch für probat bezeichnen. Es übt ſeine, wenn auch ſpäte, ſo doch ſichere Wirkung.“ Andern Tags, es war ein Sonntag, morgens in der zehnten Stunde, ertönte wieder die Haus, glocke guf dem Gute, und zufällig war es wieder Ida, welche, da ſie in der Nähe war, das Hofthot öffnete. Der Eintretende war kein Anderer als Oszon Heidenreich, der ſchon wieder das Bedürfnis fühle, ſeinen Freund zu beſuchen. Aber dem hübſchen Mädchen gegenüber ſchleß Oskar ſeinen Freund ganz vergeſſen zu haben, denn er unterhielt ſich beinahe eine halbe Stunde nuit derſelben, ungeachtet der ziemlich kalten Tempekalll, welche draußen herrſchte und wenn nicht zufällig der Gutsherr ſelbſt auf den Hof getreten wake, hätte ſich die Unterhaltung der beiden Leutchen js denfalls noch viel weiter ausgedehnt. Zu Oskars Bedauern und zu Idas Argernis mußte nummeht das Geſpräch unterbrochen werden und Otto en pfing ſeinen Freund mit der lachenden Bemerkung „Wenn der Menſch innerlich erwärmt iſt, dann f er äußerlich gegen die Kälte unempfindlich.“ „Deine Worte mögen hie und da ihre Berech⸗ tigung haben,“ ſagte Oskar ausweichend, „dieſelben finden aber auf mich keine Anwendung.“ (Fortſeßung folgt.) 16765 Redaktion, Druck und Verlag von gtark Molitor, Ladenburg. grob Bey . baſeigert ! 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