r icsheimer Ameige hier sche, 1 dec f 50 1 2 9 2 4 8 7 7 an . Allgemeiner Jenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. f Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! WM. 20 Pf. mit ikuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Vf. exel bend Poſtproviſion. vachtſ . Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Aade ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende rſtand Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 8 nehmen Inſerate für uns an. Nr. 57. Mittwoch, den 19. Zuli 1882. lle Volitiſches. 0.80 verbracht. Vom Fort Gabarie wurden bis Alfa ſich verbreiten, find aufgefordert, ſich nach 6015 1 a am Samstag nachts auf plündernde Abteilungen J Kreider zurückzuziehen. Die befreundeten Stämme e 90 e e Sc 10 00 Beduinen geſchoſſen, wodurch das Gerücht entſtand, J verſammeln ſich zu Alin Iſis. Man erwartet mut Stumpf das 120 25 5 a 13 55 0 00 1205 Arabi ſei im Anrücken; dieſer ſteht aber bei Kafrel⸗] Feindſeligkeiten von ſeiten der drei Marabuts, welche uth. Senden pialleh andeurkreuz des Zähringer Lö- dow und erwartet Verſtärkungen von Kairo ab. durch die Vorgänge in Egypten ermutigt ſind. 5 1 In Ein Pariſer Telegramm des Tagblatt mel⸗ Die Formel, in welcher der neue Erzbiſchof von Freiburg den ſtaatlichen Eid geleiſtet hat, wird jetzt in ihrem Wortlaute bekannt. „Ich ſchwöre und verſpreche bei dem heiligen Evangelium Gottes Sr. ſelbach. Königl. Hoheit dem Großherzog Friedrich von Baden 3 und Höchſtdeſſen Nachfolgern in der Regierung, ſo⸗ Ser wie den Geſetzen des Staates Gehorſam und Treue; ferner verſpreche ich, kein Einverſtändnis zu unter⸗ 1K f halten, an keiner Beratſchlagung Teil zu nehmen, Pfg. an und weder im In⸗ noch im Auslande Verbindungen 7 einzugehen, welche die öffentliche Ruhe gefährden, zelcker. vielmehr, wenn ich von irgend einem Anſchlag zum Nachteil des Staates, ſei es in meiner Dioͤceſe U 5 oder anderswo, Kunde erhalten ſollte, ſolche Sr. Königlichen Hoheit zu eröffnen, ſo wahr mir Gott helfe und ſein heil'ges Evangelium!“ Dem Vernehmen der „Bad. Landesztg.“ zu⸗ Konſtantinopel, 16. Juli. Folge der geſtrigen Konferenzentſcheidung überreichten die Botſchafter nachmittags der Pforte eine identiſche Note, durch welche fie eingeladen wird, in Egypten militäriſch zu intervenieren, um den Status quo ante aufrechtzuerhalten und der Anarchie ein Ende zu machen. Zu dieſem Zwecke ſchlägt die Note vor, es moͤge ſich die Pforte mit den Vertretern der Mächte einigen, um die Bedingungen über die Be⸗ grenzung der Intervention zu regeln. Pera, 16. Juli. Bei der Überreichung der Einladung an die Pforte zur militäriſchen Inter⸗ vention in Egypten fügten die Dragomans hinzu, angeſichts der Dringlichkeit und Schwere der Um⸗ ſtände rechneten die Repräſentanten der Großmächte darauf, von der Pforte baldigſt eine Antwort zu erhalten. London, 15. Juli. Ein Depeſche Lord Seymours von geſtern abend 11 Uhr ſagt: Die Thore Alexandriens ſind von engliſchen Seeſoldaten und Matroſen bewacht, die Brände ſchreiten nicht fort. Das Plündern hörte faſt vollſtändig auf. Zum Schutz des Hoſpitals landeten Deutſche Ma⸗ troſen; Amerikaniſche Matroſen gingen an's Land, um das Konſulat herzuſtellen. Alexandrien, 17. Juli. Die Zahl der zu Polizeizwecken und des Zwecks zur Abwehr eines etwaigen Angriffs Arabi Paſcha's gelandeten Eng⸗ länder beträgt gegen 3000 Mann. Die gelandeten deutſchen und griechiſchen Matroſen kehrten auf ihre Schiffe zurück. geben haben. Paris, 16. Juli. Aus Algier kommt die Nachricht, daß Slimann einen Angriff auf die Werk⸗ ſtätten von Mahonon vorbereitet. Die kleinen ſran⸗ zöſiſchen Beobachtungspoſten und Arbeiter, welche Zu dem Blutbad und der Brand⸗ ſtiftung ſoll ein egyptiſcher Oberſt das Signal ge⸗ det: Geſtern fand in der Angelegenheit Egyptens ein dreiſtündiger Miniſterrat ſtatt, einmal wurde derſelbe durch die Anmeldung des engliſchen Bot⸗ ſchafters Lord Lyons unterbrochen, welcher um eine höchſt dringende Unterredung mit dem Miniſterprä⸗ ſidenten Freycinet anſuchte. Nach dieſer Unterredung ſetzte der Miniſterrat ſeine Beratungen fort, und, wie gut unterrichtete Kreiſe wiſſen wollen, war der⸗ 5 Es iſt nämlich die Cooperation Frankreichs mit England, im Falle ſelbe von entſcheidender Wichtigkeit. die Pforte die Intervention ablehnt, beſchloſſen wor⸗ den. Somit iſt die weſtmächtliche Intervention, wenn die Türkei ablehnt, als beſchloſſene Sache zu betrachten, ob mit oder ohne Beteiligung einer dritten oder gar vierten Macht, wird von dem Willen der betreffenden Macht, an der Intervention Italien dürfte von den Mächten hierzu eventuell eingeladen und der bezüg⸗ teilzunehmen, abhängen. liche Antrag eingebracht werden. Allenfalls würde die Intervention auch, im Falle die Weſtmächte allein und ohne Beteiligung einer dritten Macht einſchreiten, auf Grund eines europäiſchen Mandats erfolgen, durch welches der Intervention der euro⸗ päiſche Charakter vollſtändig gewahrt bleibt. Capſtadt, 13. Juli. geſtern mit ſeinem Gefolge an Bord des Poſt⸗ dampfers „Arab“ von Capſtadt die Reiſe nach England an. — Verſchiedenes. Ladenburg, 17. Juli. Am letzten Sonn⸗ tag hielt der Turnverein Heidelberg, vom beſten Wetter begünſtigt, ſein Waldfeſt ab, wozu eine große Anzahl fremder Vereine geladen war. Der Beſuch war um ſo mehr ein ſehr ſtarker, als der feſtgebende Verein ein Preisturnen arrangiert hatte. empfehl folge iſt Geh. Hofrat Prof. Hegar von der Univer⸗ Stenz. ſität zu Freiburg vom Kronprinzen von Schweden 7 für die Zeit der Entbindung der Kronprinzeſſin n f Viktoria dorthin berufen worden. Wohnum Petersburg, 16. Juli. Die Nihiliſten ieten. haben einen Brief an den ruſſiſchen Domänenmi⸗ ſelbac niſter Oſtrowsky gerichtet, worin derſelbe für den f . zunehmenden bäuerlichen Pauperismus verantwort⸗ lich gemacht wird. Der Brief ſchließt: „Letzter 2 Rat: Teilet endlich den Bodenbeſitz vollſtändig, greift die überreichlichen Reſſourcen fauler Klöſter n entgegen. an, befreit vom Erlöſe die Bauern, welche von den Loskaufsverpflichtungen erdrückt werden, ſonſt werdet macher. ihr niemals zur Ruhe kommen.“ — London, 17. Juli. Das Hoſpital der deut⸗ farbe ſchen Diaconiſſen in Alexandrien iſt unverſehrt. Flacon 3 Dorthin waren auch Doktor Kulp und Frau, der deutſche Pfarrer mit Frau und Doktor Schweinfurth macher. geflüchtet. Jetzt ſind Sämtliche an Bord des 17 n, * * 0 * * im Wie Du mir, ſo ich Dir. Humoreske von Paul Böttcher. machet. 155 1 5 W nſen Vom aukelſtuhl her verſtumr en plötzlich 0 langgezogenen Naſaltöne und ſtatt ihrer wurde in tiefer Atemzug vernehmbar, ein gewiſſes Zeichen, 8. daß die Tante erwacht ſei. Dieſe aber ſchien an Stenz. derartige liebloſe Störungen ſchon gewohnt zu ſein, N 1.2 denn nachdem ſie durch ein leiſes, aber unwilliges M. 1. Gemurmel ihrer Anſicht über dieſe Störung Aus⸗ * druck gegeben, ſetzte ſich ihr ergrautes Haupt bald wieder in nickende Bewegung. Oskar aber ſchloß mit einem Seufzer, der da⸗ rin gipfelte, daß gegen Weiberlaunen nicht anzu⸗ kämpfen ſei, für heute ſeine Arbeit, und ſchickte ſich an, einen Spaziergang zu ſeinem Freund Otto Blum zu unternehmen. Der Weg, den Oskar Heidenreich — ſo war ſein voller Name — zurückzulegen hatte, war kein bedeutender, ſchon nach etwa zwanzig Minuten hatte er ſeine Wanderſchaft beendet. Der mächtige Hofraum des Gutes, auf wel⸗ chem das Herren- und Arbeiterhaus, ſowie die üb⸗ rigen Wirtſchaftsgebäude vereinigt waren, war von einer rieſigen Mauer umſchloſſen und zwei große, geſchloſſene Thorflügel verſperrten außerdem den Eintritt in den Hof. Oskar ſtand mit einer gewiſſen Scheu vor dem geſchloſſenen Thore. Er ſcheute ſich offenbar, den Glockenzug zu berühren, und dies war ihm noch jedesmal ſo ergangen, ſo oft er hierher gekommen; denn wenn ſich die Glocke vernehmen ließ, ſo erho⸗ ben die im Hof teils herumlaufenden, teils an der Kette liegenden großen und kleinen vierfüßigen Wächter ein ſo martialiſches Gebell, daß eine nicht ſehr ſtarke Natur dabei nervös werden konnte und Oskar, der Federheld, war eine ſolche Muſik nicht gewohnt. Aber ohne Anmeldung durch die Glocke gob es keinen Eintritt und als er dieſe endlich in Bewegung geſetzt, verſäumte er nicht, ſich die Ohren mit beiden Händeu zu verſchließen. „Das miſerable Viehzeug!“ zichelte er halb wütend, „ich begreife gar nicht, wie ein Menſch daran Gefallen finden kann.“ „Box! Beißer! Brummer! wollt ihr gleich machen, daß ihr fortkommt!“ kommandierte in die⸗ ſem Augenblick eine helle Mädchenſtimme innerhalb des Thores. „Die Beſtien fangen alle mit B. an,“ ſagte Oskar halblaut für ſich. „Wenn ſie nur der Teufel holen möchte.“ Aber ſein Wunſch erfüllte ſich nicht und die weibliche Stimme im Hof mußte ihrem Kommando erſt handgrriflichen Nachdruck geben, ehe ſich die vorlauten Geſellen mit geſenktem Kopf und zwichen den Beinen gekniffenem Schwanze davon⸗ ſchlichen. „Der Stimme nach ſcheint das wieder ein neues Dienſtmädchen zu ſein,“ lispelte Oskar, als ſich die Schritte der Thür näherten. Dem war jedoch nicht ſo, denn als der für eine ſchwache Frauenhand ziemlich ſchwere Quer⸗ baum ausgehoben, der Riegel zurückgeſchoben und das Thor geöffnet war, ſtand Oskar einem aller⸗ liebſten jungen Mädchen gegenüber, eine Erſcheinung, 1 ̃ die ihm in dieſem Hauſe noch nie begegnet war. Auf den Geſichtern der beiden jungen Leute war eine befremdende Überraſchung unverkennbar. Während Oskar nicht gewohnt war, in dem Hauſe ſeines Freundes eine junge Dame zu ſehen, mußte die Dame die gleiche Erfahrung in Bezug auf die Herren in dieſem Hauſe gemacht haben. Aber die Letztere legte trotz ihrer Jugend eine gewiſſe Feſtig⸗ keit und Gewandheit des Auftretens an den Tag und Oskar fühlte ſogar mit einigem Mißbehagen, daß er von derſelben ziemlich ſcharf gemuſtert wurde, als ſie die Frage an ihn richtete: „Und Sie wün⸗ ſchen mein Herr?“ „Ich hätte gern Herrn Blum geſprochen, finde 1 ich ihn anweſend?“ „Zu dienen, ja! wollen Sie ſich bitte in das Comptoir bemühen? dort werden Sie ihn finden!“ Mit einem kurzen Dank und einer artigen Verbeugung entfernte ſich Oskar und ſagte, mit ſich Ketſchwayo krat