re 81 2 Häuſer bineingefeuert wurde, 3 Angriffe von Häuſern und 155 Drohbriefe, denen in letzterer Zeit mehr Bedeutung beigelegt wird, da die darin gemachten Drohungen in der Regel ausgeführt werden. Zu gleicher Zeit iſt ein amtlicher Ausweis über die Pächter⸗Ausweiſung erſchienen. Die Ausweiſungen nehmen in erſchreckender Weiſe zu. Während die Zahl derſelben in den 5 Jahren von 1873 —1878 nur 2515 betragen, iſt ſie im Jahre 1880 auf 1900 und in 1881 auf 3200 geſtiegen und in den erſten 6 Monaten dieſes Jahres ſind bereits 2990 vorgekommen. — Ein entſetzlicher Mordver⸗ ſuch wird aus Ennis in der Grafſchaft Clare ge meldet. Ein Pächter Namens Doloughty wurde, als er am Sonntag nachmittag vom Kirchenbeſuche in Ennis zurückkehrte, angeſchoſſen und ſchwer ver⸗ wundet. Er hat ſein Augenlicht gänzlich eingebüßt. Infolge einer von ihm gemachten Ausſage verhaftete die Polizei den früheren Pächter der Farm, welche Dolougthy gegenwärtig verwaltet. Verſchiedenes. 5 — Karlsruhe, 11. Juli. Auf höchſte Ent⸗ ſchließung des Erbgroßherzogs iſt nächſten Sonntag mit Bezug auf die am 17. Juli wieder zuſammen⸗ tretende Generalſynode eine allgemeine Fürbitte in allen evangeliſchen Kirchen des Landes angeordnet, in welcher um den Geiſt der Kraft und der Ein⸗ tracht für die Synode und ihre Verhandlungen ge⸗ betet werden ſoll. Die Synode ſelbſt wird ſich, fo viel bis jetzt bekannt iſt, nur mit den beiden Fra⸗ gen beſchäftigen über die Reviſion des Katechismus und die Einführung eines neuen Geſangbuchs. — Karlsruhe, 12. Juli. Der Sonderzug, welcher S. Maj. den Kaiſer Wilhelm mit Gefolge nach Mainau führte, traf heute mittag 15 Uhr mit der Rheinthalbahn am Mühlburgerthor⸗Bahnhof ein. Hier hatten ſich zur Begrüßung Sr. Majeſtät ein⸗ gefunden: JJ. GG. HH. die Prinzen Wilhelm u. Ludwig ſowie die Hof⸗ und Staatsbeamten. Se. Majeſtät geruhte, die Begrüßenden im Wagen zu mpfangen, und das zahlreiche Publikum hatte Ge⸗ legenheit, die Rüſtigkeit und das vortreffliche Aus⸗ ſehen des greiſen Monarchen zu bewundern. Nach kurzem Aufenthalt ſetzte der Zug ſich, die Kurven⸗ bahn, wieder in Bewegung. — Aus Baden, 12. Juli. Dem Bad. B. wird aus Heidelberg über einen bemerkenswerten Rechtsfall geſchrieben: Vor einiger Zeit benutzte ein Arbeiter der Main⸗Neckarbahn — wie ſonſt auch einen Abendzug, um nach Hauſe (Weinheim) zu fahren. Als derſelbe ſah, daß der Zug, welcher kursmäßig in Weinheim ſtets anhielt, an der Sta⸗ tion vorüberfuhr, ſprang er aus dem Wagen und verletzte ſich ſo, daß er zum Krüppel wurde. Seine gerichtliche Klage gegen die Betriebsverwaltung auf Entſchädigung wegen Arbeitsunfähigkeit wurde von den badiſchen Gerichten als unbegründet abgewieſen, das Reichsgericht dagegen verurteilte den Eiſenbahn⸗ fiskus zur lebenslänglichen Fortzahlung des Tages- verdienſtes des Mannes und zu den Kurkoſten, aus dem Grunde, weil der Eiſenbahnzug auf der Station Weinheim nicht, wie es nach dem Kurs hätte ge⸗ ſchehen ſollen, angehalten hatte. — Konſtanz, 11. Juli. J. K. Hoheit die Großherzogin beſuchte geſtern den Kindergarten, das Pfründnerhaus, die Rettungsanſtalt und das Haus der Krankenſchweſtern. — In Kleinlaufenburg und deſſen nächſter Umgebung hat es zur Abwechslung ein klein wenig geſchneit. — Bei den Abbrucharbeiten am Eiſenbahn⸗ bahnhof in Karlsruhe iſt am Montag abend ein 18 Jahre alter Maurer aus Jöblingen verunglückt, in⸗ dem er unvorſichtiger Weiſe unter die Räder eines leeren, zum Schuttabführen benützten Eiſenbahn⸗ wagens geriet und ihm die beiden Beine abgedrückt wurden. Er wurde ſofort in das Vinzenziushaus verbracht. — Ein Doppelſelbſtmord iſt in der Nacht vom Montag auf Dienstag in Berlin von dem Groth'ſchen Ehepaar, welches im eignen Hauſe, El— ſaſſerſtraße 6, wohnt, ausgeführt. Als die Haus⸗ bewohner, welche ein Unglück mutmaßten, in die Schlafſtube des Groth'ſchen Ehepaares drangen, fanden ſie den Mann und die Frau in ihren Betten liegend, von Blut überſtömt. Bei näherer Unter⸗ ſuchung ergab ſich, daß beiden Unglücklichen die Puls⸗ adern zerſchnitten waren und daß der Mann in Folge des Blutverluſtes bereits verſchieden war, während die Frau ſich zwar noch am Leben befand, aber bereits das Bewußtſein verloren hatte. Auf dem vor beiden Betten ſtehenden Nachttiſch lag das Meſſer, womit die Pulsadern geöffnet worden, und aus mehreren daneben liegenden Briefen ging her⸗ vor, daß beide Gatten freiwillig den Tod geſucht und ſich gegenſeitig die Pulsadern durchſchnitten hatten. Bezüglich des Motivs zur That erfährt man, daß Groth bisher Rendant einer Begräbnis⸗ kaſſe geweſen und ihm als ſolchen anvertraute Gelder in der Höhe von 6000 Mark anderweitig verwendet hatte. Da in den nächſten Tagen eine Kaſſenreviſion bei ihm ſtattfinden ſollte, ſo tötete ſich Groth — und mit ihm zugleich ſeine ihn über Alles liebende Frau — um der Entdeckung ſeiner Schande ſich zu entziehen. — Die Erbſchaft Pius IX. In Rom ge⸗ langt am Freitag vor dem Gerichtstribunale die Klage der Erben Pius IX. wider den Staat zur Verhandlung. Dieſelben fordern nämlich, daß der Staat ihnen den durch das Garantiegeſetz dem Papſt zugeſicherten Jahresgehalt im Betrage von 3 Millionen Lire, der vom verſtorbenen Papſt be⸗ kanntlich nie einkaſſiert wurde, als die ihnen ge⸗ bührende Erbſchaft ausbezahle. Die Summe, um 15 Millionen Lire. — Am Samstag abend ſand bei der Stalion Sempach in Folge unrichtiger Weichenſtellung ein Zuſammenſtoß eines von Luzern kommenden Güter⸗ zuges mit dem um 6 Uhr in Sempach abgegang⸗ enen Mailänder Schnellzuge ſtatt. Dank der Geiſtesgegenwart der beiden Lokomotivführer, die die Gefahr rechtzeitig wahrgenommen, konnte großes Unglück verhütet werden. Von den Paſſagieren wurden zwei Damen leicht verletzt, Contuſtonen am Kopfe. Materialbeſchädigung nicht bedeutend, — Paris, 12. Juli. Hinter dem Stadl⸗ hauſe fand heute im Kaffehauſe Rue Francois Mi⸗ ron eine ſchreckliche Gasexploſion ſtatt, die durch die auf die Straße geſchleuderten Trümmer aller Art, ſoviel man bis jetzt weiß, 10 Menſchen getstet und 40 verwundet hat. Das Haus des Unglücks droht einzuſtürzen. Das nicht gänzlich gelöschte Feuer glimmt noch immer unter den Trümmern. Mehrere Nachbarhäuſer, auch die Mairie des 4. Arrondiſſements, ſind ſchwer beſchädigt. — Petersburg, 14. Juli. Der geſtern aus Station Tſcherny mit 217 Paſſagieren abge⸗ gangene Perſonenzug iſt zwiſchen Tſcherny und Baſtyjewo (an der Moskau-Kurskbahn) verunglückt. Acht Waggons wurden durch die Erde verſchüttet. 39 Paſſagiere wurden mehr oder weniger verletzt hervorgezogen, die übrigen find umgekommen. — Belgrad, 8. Juli. Der berüchtigte Räu⸗ berhauptmann Despics überfiel mit ſeiner Bande bei hellem Tage die beiden Brüder Plekovies in Garas in deren Gewölbe und ſchlachtete dieſelben ab. Die ſechs im Gewölbe anweſenden Bauern machten zu deren Rettung keine Schritte. Der Räuber zog nach vollbrachter That wieder ab, ohne etwas mitzunehmen. Die Brüder Plekovics galten für die Reichſten im ganzen Kreiſe. Die Unthat hat in der Umgebung eine unbeſchreibliche Panik hervorgerufen. — Süchfiſche Vieh⸗Verſicherungsbank in Dresden. Der diesjährige erſte Semeſter⸗Abſchluß dieſes Inſtituts konnte gegen die gleiche Periode des Vorjahres wiederum einen größeren Aufſchwung verzeichnen, wozu der Umſtand weſentlich mit bei⸗ getragen, daß die Verſicherten feſte Prämien ohne jeden Nach⸗ oder Zuſchuß zahlen. Der Zugang an neuen Verſicherungen hat ſich beträchtlich vermehrt, ebenwohl die Prämien⸗Einnahme als Prämien⸗Re⸗ ſerve. Der Effekten⸗Veſtand der letzteren hat durch Ankauf weiterer Staatspapiere eine weſentliche Ver⸗ ſtärkung erfahren. Sämtliche berechtigte Schaden⸗ fälle ſind in voller ſtatutenmäßiger Höhe prompt zur Auszahlung gelangt und iſt keiner in das neue Semeſter übertragen worden. Tante ſchlief und der Bruder ſchrieb, hinreichend Zeit, ſich noch einmal mit dem Bilde ihres werden wollenden Gatten zu beſchäftigen, und ſie mußte ſich wiederholt geſtehen, daß er durchaus nicht un⸗ intereſſant war. „Wenn aber der Bruder ihn von dem eben gehabten Geſpräch in Kenntnis ſetzen würde?“ fragte ſie ſich hierauf, „dann wird er es gewiß unterlaſſen, mir noch ferner den Hof zu machen und die Hoffnung auf eine gute Verſorgung und den verlockenden Titel Frau Rittergutsbeſitzer kann ich mir getroſt aus dem Sinn ſchlagen.“ Ach was, der Eine geht, der Andere kommt,“ polemiſierte die kleine Unſchuld mit ſich ſelbſt, „die Männer ſind es gar nicht wert, daß man ſich ihret⸗ wegen Sorgen macht.“ Mit dieſem Gedankenſchluß und halb im Trotz hatte Emma ihre Stickerei wieder begonnen. Aber das Bild Otto Blums pflanzte ſich immer wieder vor ihren Augen auf. Sein ernſtes, aber männlich⸗ ſchönes Geficht, die hübſche Figur und Haltung, hauptſächlich wenn er zu Pferde ſaß, waren viel zu beſtechend, als daß ſich dieſe mit leichter Mühe aus dem Gedächtnis verdrängen ließen. Zu alledem fiel ihr in dieſem Augenblick noch ein Zeitungsartikel ein, den ſie erſt neulich geleſen und in welchem durch Zahlen klar gelegt war, daß die Seelenzahl des ſchönen Geſchlechts die des ſtarken weit über⸗ ſteige. Das war nun allerdings ein gefährliches Symptom und unſere Emma überlegte aufs Neue, oh es nicht ratſamer ſei, das Gewiſſe dem Unge⸗ wiſſen vorzuziehen und beſſer das zu behalten, was man hat und vor allen Dingen gern hat. 8 Wenn ſich Emma zu etwas entſchloſſen hatte, ſo pflegte ſie mit der Ausführung nie lange zu zögern. So auch in dieſem Augenblick. Sie erhob ſich, um die Tante nicht zu erwecken, möͤglichſt ge⸗ räuſchlos von ihrem Stuhl und ſchritt leiſe auf ihren Bruder zu, über deſſen Achſeln ſie ſich lieb⸗ koſend beugte und ihm ſchmeichelnd ins Ohr flüſterte: „Wirſt Du mich auch zu dem Ball mitnehmen, den Euer Verein in der nächſten Woche abhält, lieber Bruder?“ Oskar ſah ſeine Schweſter über dieſes uner⸗ wartete Entgegenkommen ziemlich erſtaunt an. „Du haſt eine eigentümliche Manier, begangenes Unrecht wieder gut zu machen,“ ſagte er nach längerer Pauſe in etwas abweiſendem Tone. „Anſtatt um Verzeihung zu bitten, erſucht Du mich um eine Gefälligkeit; ich weiß wirklich nicht, wie ich Dein Benehmen deuten ſoll. Aber da bewahrheit es ſich wieder, daß in jedem Frauenkopf ein Rätſel ſteckt, welches man nicht zu deuten vermag. Übrigens weiß ich nicht, ob ich den Ball überhaupt beſuchen werde und wenn dies dennoch geſchehen ſollte, ſo werde ich diesmal zu vergeſſen ſuchen, daß ich Pflichten gegen eine Schweſter habe, welche die Herren nur zu hänſeln verſteht. Vielleicht hätte Dich mein Freund eingeladen, wenn Du Dich an⸗ ders gegen ihn benommen hätteſt, aber ich glaube, daß ſeine Geduld mit Dir jetzt ihr Ende erreicht haben wird, und vollends dann, wenn ich ihm Deine Worte von vorhin wiedergeben werde.“ „Aber Oskar, das wirſt Du doch nicht thun?“ ſagte ſie bittend, „was ſollte denn Herr Blum von mir denken, ſo böſe war es nicht gemeint. Und nicht wahr?“ fuhr ſie ſchmeichelnd fort: „Du nimmſt mich mit zu dem Ball, denn es wird einem ſo ſelten ein Vergnügen zu Teil;“ und ſchalkhaft lächelnd fügte ſie hinzu: „oder Du könnteſt ja auch Deinem Freunde ſo unter der Hand zu verſtehen geben, daß mir eine Einladung von ihm nicht un⸗ lieb ſei.“ „So, So!“ ſagte Oskar gedehnt, „nun weiß ich doch, aus welcher Himmelsrichtung der Wind weht. Alſo war das vorhin Geſagte nur Verſtell⸗ ung. Es iſt wahrhaftig kein erfreuliches Bewußk⸗ ſein, eine ſo ränkevolle Schweſter zu haben.“ „Jetzt wirſt Du wieder ſchrecklich impertinent, Oskar!“ entgegnete ſie, das Geſichtchen abgewandt, in weinerlichem Tone. „Nun, nun, beruhige Dich,“ ſagte er weich geſtimmt, „wir werden ja ſehen, was ſich thun läßt.“ „Alſo Du willſt meinen Wunſch erfüllen, le⸗ ber Oskar,“ rief ſie erheitert, indem ſie ihren Bru⸗ der ſtürmiſch umhalste. „Ja, ja,“ ſagte er, ſie ſanft abwehrend. „Aber ſei um des Himmels Willen nicht ſo lant, die Tante könnte ſonſt erwachen.“ Oskars Warnung fiel jedoch auf unfruchtbaren Boden, denn Emma ließ jetzt ihrer Freude unge⸗ hemmt die Zügel ſchießen und laut jubelnd und ſingend verließ ſie das Gemach, um ſich in dem Garten zu ergehen, doch nicht ohne vorher die Thür ziemlich geräuſchvoll ins Schloß geworfen zu haben. (Fortſeßung folgt.) der den Pfahl, der an der Brücke, die an dem Wege, der nach Worms führt, liegt, ſteht, umge⸗ worfen hat, anzeigt, erhält eine Belohnung. Redaktion, Druck und Verlag von Kart Molitor, Ladenburg. T. (umtsſtyl.) Derjenige, der den Thüter, dal), dil ſonderer dabei zur ſenlörpere um einme Einberſtär Polzeibeh zu elkeiler durch Da nehmigun und in d werden, beziehung 3u Brücken dienen, z. Zu ſichtsertei Inſpektio geſetzbuch nach Ben um Anon ben allge ungsblatt ſchlags, welche gl ordnunge Orts⸗Po Behörde etwaigen Kenntnis 9 3 den in der bez oder ur Inſpekt namentl Kreisaus um Ano desſelben in der jedenfalls Kenntnie 8 9 gemäß A Dezember behörden niſſe wer Reinlicht bolizelich befinden, Sluatsbe pollen, ſo der Kreis 8 8 N ſondete handlune 107—1 Iiffer 2 und 2 ungen f im ſache nhl ung gebt D Lund buch, und g, lungen Reichs gange an dag Marlun 0 87