— In Durmersheim brannte am Freitag eine Scheune und ein Schuppen, Eigentum des Landwirt Herbert Kaſſel, bis auf den Grund nieder. Das Feuer entſtand durch den Leichtſinn zweier Mädchen, welche während der Abweſenheit ihrer Eltern in der Scheune ein Feuer anzündeten. — Dem „Volksfreund“ kommt von Gengen⸗ bach die Nachricht zu, daß der Herr Oberförſter von Gengenbach am Samstag morgen im hin⸗ tern Haigerach in der Waldhüte des Förſters einen jungen Mann gut gekleidet (anſcheinend Touriſt) ermordert und beraubt aufgefunden hat. Die Leiche ſoll ganz gräßlich zugerichtet ſein. — Am 20. d. wurde der ledige 67 jährige Taglöhner Benedikt Schmidt von Heudorf in einem Graben an der Landſtraße nach Liptingen tot aufgefunden. Derſelbe war Tags zuvor in Liptingen zu einer goldenen Hochzeit eiggeladen und ſcheint bei ſeiner Heimkehr in den Waſſergraben ge⸗ ſtürzt zu ſein. — Achern, 25. Juni. Heute abend zwiſchen 7 und 8 Uhr zog ein ſchweres Gewitter über unſere Stadt, welches von ſtarkem Hagelſchlag begleitet war. Der größte Teil der Frucht⸗Ernte iſt vernich⸗ tet. Der Anblick der heimgeſuchten Fluren bietet ein ſchauerliches Bild dar. — Am verfloſſenen Samstag erreignete ſich in Rappenau ein Fall, der leicht traurige Folge hätte haben können. Ein Landwirt holte einen Wagen voll Futter auf dem Felde, auf dem Heim⸗ wege ſetzte ſich derſelbe mit ſeinem Enkel auf den Wagen, ſtieg indeß bald ab, um den Wagen zu ſperren und bemerkte hierbei, daß die Senſe, die er im hinteren Teil des Wagens befeſtigt hatte, frei geworden war. Er nahm ſolche und hieb ſie etwas weiter hinein, ohne bemerkt zu haben, daß das Kind ſich wäbrend der Zeit etwas weiter zurückge⸗ legt hatte, traf dieſes in die Seite des Kopfes und brachte ihm eine große Wunde bei. Nach Ausſage des Arztes iſt ſolche nicht gefährlich, hätte aber bei einer nur wenig abweichenden Richtung des ſcharfen Inſtruments den ſofortigen Tod des Kindes zur Folge haben können. — Vom Odenwald wird geſchrieben: Dieſe Woche verunglückte der verheiratete Landwirt Karl Rechner von Reiſenbach beim Holzfällen, indem er von einem Stamme emporgeſchleudert und beim Herabfallen auf einen Felſen geworfen wurde, in Folgen deſſen er ſchwer verwundet nach Hauſe ver⸗ bracht werden mußte. Dieſer Fall iſt für deſſen Familie um ſo bedauerlicher, da erſt vor Kurzem ein Bruder des Verunglückten, Bäcker und Gaſtwirt Wilhelm Rechner, mit Hinterlaſſung von Frau und Kindern und einer bedeutenden Schuldenlaſt nach Amerika entwich, wodurch erſterer in Folge von Darlehen und Bürgſchaften faſt um ſeine ganze Habe kam. — Unter den jungen Leuten hieſiger Gegend herrſcht eine geradezu epidemiſche Auswan⸗ derluſt. Mit und ohne Erlaubnis verdufteten bald einzeln, bald truppweiſe junge kräftige Burſchen, teils um ſich ihrer Wehrpflicht zu entziehen, teils auch, um jenſeits des Ozeans raſcher zu Wohlſtand und Selbſtſtändigkeit zu gelangen. — Ein ſchrecklicher Unglücksfall hat ſich, dem „M. A.“ zufolge, in der Nähe von St. Goar auf einem Schleppdampfer ereignet. Ein Maſchiniſt war durch einen uns bis jetzt unbekann⸗ ten Umſtand im Maſchinenraum zu nahe an die Maſchine gekommen, wurde von dieſer erfaßt und ihm der Kopf vom Rumpfe getrennt; außerdem wurde der ganze Körper des Unglücklichen ſchrecklich verſtümmelt. — Über den ploͤtzlichen Tod eines Mädchens an Bord eines nach Amerika abſegelnden Schiffes wird aus Hamburg mitgeteilt: Die junge Dame, aus Poſen gebürtig, ſollte mit Verwandten nach Amerika auswandern, bekam aber plötzlich ſo ſtarkes Heimweh, daß ſie erklärte, nicht mitzureiſen, ſondern zu ihren Eltern zurückkehren zu wollen. Die Ver⸗ wandten redeten ihr jedoch zu, den einmal gefaßten Beſchluß nicht aufzugeben. Das Mädchen willigte endlich ein; als dasſelbe jedoch laum einige Minuten an Bord dis Schiffes war, griff es plötzlich mit beiden Händen nach der Herzgegend und brach leb⸗ los zuſammen. Ein Herzſchlag hatte dem jungen Leben ein Ende gemacht. — Riga, 26. Juni. Im hieſigen Theater- gebäude brach heute vormittag 1112 Uhr Feuer aus. Das Feuer wurde auf das Theatergebäude beſchränkt, deſſen Inneres faſt vollſtändig ausgebrand iſt, kein Menſchenleben iſt zu beklagen, und iſt die Entſtehungsurſache noch unbekannt. Moskau, 20. Juni. (Die maſſenhafte Aus⸗ wanderung der Bauern) aus den ruſſiſchen Zentral⸗ gouvernements nach dem Kaukaſus, dem Gebiete der doniſchen Koſaken, und nicht weniger nach dem fernen Oſten, nach Weſtſibirien und dem Amurge⸗ biet nimmt, nach einem Berichte der K. Ztg., eher zu als ab. Am Bahnhofe in Roſtoff am Don kann man läglich Hunderte von Familien lagern ſehen, deren halbnackte Kinder um Almoſen betteln. Schon im Anfange des Frühjahrs kamen Züge ſolcher Aus⸗ wanderer durch Woroneſch; die meiſten ſind aus dem Gouvernement Kursk; ſie werden durch die äußerſte Not zur Auswanderung gezwungen, da in einigen Kreiſen der Anteil an Land auf die Seele nur 15 Q.⸗Faden — die Pacht für die Desſjätine aber nicht weniger als 25 R. beträgt. Das Herz zieht ſich beim Anblicke des Elends zuſammen, welches ſich in dieſen traurigen Zügen offenbart. Dieſelben Durchmärſche finden in kaum glaublicher Menge in Orenburg ſtatt — und auch hier wird der Menſchenfreund erſchüttert bei dem Bilde unbe⸗ ſchreiblichen Elends dieſer langen Züge von Aus⸗ U kek, welche die N Alls Hef ron Teilen des Reiches bom heimatlichen Boden nach Sibirien oder an den 1 0 treibt, wo ſie ſelten i as fie erwarten. 1 wehe N der Chineſen) dürften unter den vielen Ehegeſetzen, die neuerdings in den Zeitungen vielfach besprochen worden ſind, die ab⸗ ſonderlichſten ſein. Die Eheſcheidung bei den Chj⸗ neſen wird aus mannigfachen Gründen ausge⸗ ſprochen: Sie erfolgt, ſobald die Gattin die Schwie⸗ gereltern beleidigt; ſobald die Frau eifersüchtig if, denn nach chineſiſchem Recht macht Eiſerſucht wahn⸗ ſinnig, und mit einer tollen läßt ſich nicht leben; ſobald eheliche Streitigkeiten der Nachbarſchaft lästig fallen! In letzterem Falle kann auf Eheſcheidung erkannt werden, ohne daß die Eheleute ſelbſt ewas davon wiſſen. Unmöglich iſt die Eheſcheidung, weng ſich die Frau vor ihrer Verehelichung ſelbſt ernährt hatte, oder wenn der Mann arm geweſen und durch die Heirat reich geworden it. Konfuzius ſagt: „Das Wort des Mannes gleicht dem Krähen des Habnes, das die Morgenröte verkündet aber das Wort der Frauen iſt wie das Gackern der Henne, die den ganzen Tag gluckſt; „Gluckſen bat keine Bedeutung.“ Wie unhöflich! — Saure Gurken ſind auch Konfel Das neueſte Zollkurioſum hat dieſer Tage eine Dame in Geeſtemünde erfahren müſſen. Dieſelbe beabſichtigte ein Töpfchen mit in Eſſig eingemachten Gurken, etwa 50 Pf. wert, und ein Glas mit ig Eſſig eingemachten Granat, etwa 1 Mark wert, zl verſenden. Bei der Verzollung mußte ſie beinah 2 Mark Zoll bezahlen. Als ſie über die Höhe dez Steuer ihre Verwunderung ausdrückte, erfuht ii daß die Sachen als „feine Zuckerwaren“ derſteheg werden müßten ... Eſſiggurken als feine Jucer waren! — Jedem Epilepſie⸗Krampf⸗ und Nerbegz leidenden können wir die weltberühmt geworden, von den höchſten mediziniſchen Autoritäſen anz kannte, ſozuſagen wunderbare Heilmethode des Herz Prof. Albert, Paris, 29 Avenue de Wag, beſtens empfehlen; wende ſich daher jeder ah mit vollem Vertrauen an den obengenaum und Viele werden ihre Geſundheit, an deren dererlangung ſie bereits verzweifelten, erhalten, Hauſe des Herrn Profeſſors finden alle Ki leidenden ein ruhiges Heim, Unbemittelte he berücksichtigt; wie wir aus ſicherer Quelle vergehen, ſind die Preiſe der Weltſtadt angemeſſen fehr hal Briefliche Behandlung nach Einſendung einer gene Krankengeſchichte. Noch müſſen wir bemerken, I Herr Pros. Ch. Albert erſt nach ſichtbaren Erfolge Honorar beanſprucht. 15 5 A ſich auf der Reiſe in das ſchleſiſche Städtchen B., um daſelbſt ſein neues Amt anzutreten. Der ſchöne Morgen hatte ihn veranlaßt, ſeinen Platz auf dem Bock ſtatt im Wagen zu wählen. Der Kutſcher war ein munterer aufgeweckter Burſche und mit allen Verhältniſſen der Gegend bekannt. Er hatte die Schreckenszeit mitgemacht. In düſteren Farben verſtand er die entſetzlichen Tage der Überſchwemmung zu ſchildern und die oft grauenvollen Szenen, wo das Leben ganzer Fami⸗ lien an einem Zufalle hing. Er erzählte von dem Jammer des armen Volkes, das ſeine Wohnungen zerſtört, die Fluren verwüſtet und den ohnehin kärglichen Segen des Jahres fortgeſchwemmt ſah. Doch auch von freundlicheren Bildern wußte er zu ſagen, wie ſich die chriſtliche Liebe entfaltet und tauſend Herzen und Hände geöffnet, um den Be⸗ drängten Hilfe zu bringen. Während der Erzählung des Kutſchers hatte Adolf wiederholt einen Namen gehört, der ſchmerz⸗ liche Erinnerungen in ſeiner Seele wachrief. Der Burſche hatte unter Anderm auch einer Schweſter Antonie Erwähnung gethan, durch deren ſegensvolles Wirken ſchon manche Wunde geheilt worden ſei. Er ſprach mit einer Begeiſterung und Ehrfurcht von ihr, die nur das wahre Verdienſt zu erzeugen vermag. Ein bitteres Lächeln umſpielte dabei die Lippen des jungen Mannes; auch er hatte ja einſt ein Mädchen, das den gleichen Namen trug, faſt wie eine Heilige verehrt, und doch war er von ihr getäuſcht worden. Nach einer mehrſtündigen Fahrt hatte der Wagen die Höhe des Gebirgszuges erreicht und ſchneller ging es bergab. Bald erblickte man in der Ferne den Thurm und einzelne Häuſer des Städt⸗ chens, das Adolf für längere Zeit zum Aufenthalt beſtimmt war. Gegend abend hielt der Wagen vor dem Gaſthauſe, welches der Kutſcher als das beſte genannt hatte. Adolf richtete ſich häuslich ein und ſuchte, von der Reiſe ermüdet, frühzeitig die Nacht⸗ ruhe auf. In den erſten Tagen ſah der Aſſeſſor von dem Städtchen nicht viel; er bedurfte der Zeit, um ſich in ſein neues Amt einzuleben. Es gab in der That Arbeit genug, denn die Not der Bevölkerung war groß; überall hatte man aber auch für Unter⸗ ſtützung der Armen geſorgt. Faſt in jedem Dorf fand man öffentliche Küchen, wo unter Leitung der barmherzigen Schweſtern und anderer edlen Frauen Speiſen zubereitet und an die Hungernden ausge⸗ teilt wurden. Zur zweckdienlichen Verwaltung der reichlich fließenden Gaben hatte die Regierung ihre Kommiſſäre beſtellt. Unter anſtrengenden Arbeiten befand Adolf ſich ſchon über eine Woche in B. Er fühlte das Be⸗ dürfnis, ſich auch eine kleine Erholung zu gönnen. Man hatte ihm einen See, der ſich ungefähr eine Stunde von der Stadt entfernt am Saume eines Waldes befand, als den ſchönſten Punkt der Gegend bezeichnet und Adolf beſchloß, eine Fußwanderung dahin zu machen. Er fand, daß ihm über die landſchaftlichen Reize dieſes Platzes nicht zu viel geſagt worden war. Unter einem Kranz von üp⸗ pigen Erlen und Weidenbüſchen halb verſteckt, glänzte die Spiegelglatte Fläſche des Sees ſchon von Weitem heroor. Das jenſeitige Ufer, mit mäch⸗ tigen Eichen und Buchen beſtockt, erſtreckt ſich ſanft anſteigend aufwärts bis zu einem breiten Plateau, das mit einem ſtattlichen Schloß gekrönt war. Längs des flachen Ufers zog ſich ein breiter Kies⸗ weg bis an den Saum des Waldes hinon. e ſchaute eine Zeit lang auf den bläulichen Geun und betrachtete der Fiſchlein fröhliches Spiel, daun wandte er ſich ſeitwärts und ging langſam den Ufer entlang. Nach kurzer Wanderung kam er a einen offenen Platz, den man zur Anlegung eile kleinen Hauſes benützt hatte. Er ſah mehrere a Pflöcken befeſtigte Nachen und etwas weiter im Be einen Mann, der von ſeinem Boote aus das ig zum Fiſchen auswarf. Adolf, in dem Fiſcher der Eigentümer der Kähne vermutend, fragte, ob e nicht geſtattet ſei, eine Fahrt auf dem Waſſer z machen. Der Mann zog ſein Netz ein und kudege ans Ufer. Bereitwillig löste er eine der Kees und bot ſich dem jungen Manne als Ruderer an Dankend lehnte Adolf dies ab. Er wollte allein und ungeſtört ſein. Er ſtieg in den Kahn ud befand ſich einige Minuten ſpäter ſchon weſt dom Ufer entfernt. Eine leichte Priſe trieb ihn, ohe daß er dem Ruder nachhalf, langſam ſeinem Ziel, dem Walde zu. Er hatte die Abſicht, durch den ſchattigen Hain einen Spaziergang nach dem Schloſſe zu machen. Nach einer halbſtündigen Fahrt war das jenſeitige Ufer erreicht. Adolf befeſtigle ſein Fahrzeug an einen Baumſtamm und betrat den ſtildunkeln Wald. Rüſtig ſchritt er den mit feiſchem Grün bedeckten Abhang hinauf, da krachte ganz in ſeiner Nähe ein Schuß. Ein Reh flog in mch gem Satze an ihm vorüber und verſchwand i dem Wald. (Fortſeßung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Kark Nolitet, Ladenburg. F Nele Fr. 24. kita, 1 vormi palden in 1 Fallung bes June dei dhe dußi ini: Ice 2. Muuraatbe 9. 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