wieſen ſei. ie tunſticen Song Hunfinden 1. Aud Hände ſind in Bewegung um den werten Gäſten einen würdigen Empfang zu bereiten. Der Deko⸗ rationsausſchuß entwickelt nunmehr eine faſt fieber⸗ hafte Thätigkeit; die Bühne, welche die Sänger aufnimmt, iſt äußerſt ſinnig und geſchmackvoll dra⸗ piert und wird den Zuſchauern einen prachtvollen Anblick gewähren. Die Stadtgemeinde übernimmt die Schmückung der Hauptſtraßen und öffentlichen Plätze, welche der Sängerzug berührt; die Einwoh⸗ ner werden ſich die Beflaggung der Gebäude ange⸗ legen ſein laſſen, um den lieben Gäſten zu zeigen, wie willkommen ſie ſind! Nunmehr liegt auch das hübſch ausgeſtattete Feſt⸗ und Textbuch vor. Das Konzert⸗Programm umfaßt 22 Nummern, worunter 8 Geſamtchöre, zum Teil mit Occheſterbegleitung. Dem Vernehmen nach erwartet man unter andern hervorragenden Gäſten Herrn Muſikdirektor Möhring aus Wiesbaden, den Componiſten des der Prinzeſſin Vikkoria gewidmeten Männerchores „Abſchied vom Vaterlande“, welchen die Liederhalle Karlsruhe zum Vortrage bringen wird. ö Die Großherzogliche Verkehrsdirektion befördert die Sänger und ſonſtige Feſtteilnehmer mittelſt Sonderzügen ab Pforzheim Karlsruhe, Eberbach⸗ Sinsheim⸗Heidelberg und ab Mannheim zu ermäßig⸗ ten Preiſen nach Schwetzingen und ſpät abends zurück. Die Frequenz wird allen Anzeichen nach eine ganz außerordentlich ſtarke werden! f — Heidelberg, 4. Juni. Zu der Eiſen⸗ bahnkataſtrophe.) Am 1, d. M. traf bei der Ver⸗ waltung des akademiſchen Krankenhauſes folgendes Telegramm ein: „Badenweiler, 1. Juni 1881. Der Großherzog und die Großherzogin laſſen den beim Eiſenbahnunfall Verwundeten ihre warme Teilnahme ausſprechen und ſich nach deren Befinden erkundigen. Friedrich, Erbgroßherzog.“ Der Inhalt der De⸗ peſche wurde ſofort zur Kenntnis der Verwundeten gebracht und waren dieſelben ſichtlich gerührt von der liebevollen Teilnahme unſeres edlen Fürſten⸗ paares! — Wie wir erfahren, ſind ſolche Nach⸗ fragen ſeitens des Erbgroßherzogs Namens ſeiner hohen Eltern wiederholt ergangen und haben ſich letztere beſonders auch danach erkundigt, ob unter den Verwundeten ſich ſolche befinden, deren Fa⸗ milien durch das Unglück in eine bedürftige Lage geraten ſind. — Wie der „Rh. und N.⸗Ztg.“ aus Hei⸗ delberg mitgeteilt wird kam der Erbgroßherzog von Baden geſtern in Begleitung ſeines Adjudanten, Premierlieutenant Rau nach dort und begab ſich nach dem akademiſchen Krankenhaus zum Beſuche der bei der Eiſenbahnkataſtrophe Verwundeten. In teilnehmender Weiſe erkundigte ſich der Ergroßherzog bei jedem Einzelnen nach deſſen Befinden, der er⸗ littenen Verletzung, ob dieſelben häufig von ihren Seilwuündbdien deſfücht würden A. Alm 8 Uhr 30 Min, fuhr derſelbe wieder nach Karlsruhe. Aus Baden. (Die Tabakmanufaktur.) Im Jahre 1880 hat die kaiſerliche Tabakmanufaktur Straßburg eine Cigarrenfabrik in Durlach angekauft und die Fabrikation in großartigerer Weiſe betrieben als der frühere Beſitzer. Heute ſind ſämtliche Fab⸗ rikgebäulichkeiten mit Wohnhaus und Garten zum Vermieten, event. zum Verkauf ausgeſchrieben. Da der frühere Beſitzer Direktor dieſer Filiale iſt, ſo könnte derſelbe durch Rückkauf ein ebenſo gutes Ge⸗ ſchäft machen, als beim Verkauf. Aus anderen Städten Badens hört man, daß die Agenturen der Manufaktur nach und nach verſchwinden, wie z. B. in Mannheim. In Karlsruhe hat es die Ma⸗ nufaktur nie zu einer ſelbſtſtändigen Agentur ge⸗ bracht, vielmehr verkauft der Lebensbedürfnisverein auch Monopolc'garren. — In Schwetzingen wird eine Brieſ⸗ taubenſtation errichtet werden, wozu jetzt ſchon Vorarbeiten getroffen werden. Vor einigen Tagen gelangten aus Mainz 100 Stück Tauben dort an, und wurden vom Bahnhof aus fliegen gelaſſen. Sie ſchlugen die Richtung nach Mainz ein. Für Schwetzingen ſind etwa 6—800 Stück Tauben beſtimmt. — Ein Einwohner von Plankſtadt, Na⸗ mens Böhm, war ſchon längere Zeit Arbeiter in der Zementfabrik von Eſpenſchied in Friedrichsfeld, und war berpflichtet, hie und da Nachtdienſt zu leiſten. Als nun Böhm geſtern nacht um 10 Uhr in der Fabrik über ein Gerüſt gehen wollte, brach dieſes und er ſtürzte in die Tiefe, ſo daß er ſofort tot war. — Aus dem Breisgau 5. Juni. (Gegen die Weinfälſcher.) Nachdem vor etwa 8 Tagen in Offenburg mehrere hundert Hektoliter gemachten Weines auf Anordnung des Gerichts aus dem Keller eines Verurteilten gepumpt wurden, ſchreibt heute die Großh. Amtskaſſe Emendingen ein gleichfalls ſehr beträchtliches Quantum Schmierwein, das in einem Keller zu Riegel lagert, zur Verſteigeruug aus. Der Wein muß lediglich zur Branntweinbe⸗ reitung verwendet werden und darf der Käufer weder Wirt noch Weinhändler ſein. Der Eigen⸗ tümer, bezw. Fabrikant dieſes Weines wurde ſeiner Zeit zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen und in eine Geldſtrafe von 1000 M. verurteilt. Sein Rekurs an das Reichsgericht blieb erfolglos. Die Procedur der Emmendinger Amtskaſſe iſt der der Offenburger jedenfalls vorzuziehen, denn nun hat doch das Weinſchmieren wenigſtens das Gute, daß der Staat, der den Wein konfisciert, zu einer un⸗ erwarteten Steuer gelangt. Bei dieſer Gelegenheit ſei übrigens erwähnt, daß ein Bauer in Offenburg während des vorwochigen Weinregens ſeinen Teich mit der Bemerkung zudecken ließ: „Ich laß meine Fiſch nit verrecken!“ Fyrüntfu 9 ſcherzte ein in einer ch ter Arbeiter mit einem ebenfalls daſelbſt konditionir⸗ enden Mädchen, während er mit dem Schärfen eines Meſſers beſchäftigt war. Das ſcharfe In⸗ ſtrument in der Hand, lief er dem Mädchen nach, dieſe ſtolperte, fiel hin, er ſtürzte auf die Gefallene und das Meſſer bohrte ſich tief in den Körper der Unglücklichen, deren Tod kurze Zeit darauf eintrat, — Petersburg, 7. Juni. Ein Telegramm des „Golos“ aus Baku meldet: Geſtern brach Feuer im Naphtalagerraum am Hafen aus, das durch den Wind weiterverbreitet wurde. Viele Lager brannten ab, das Feuer dauert fort. — Bei dem furchtbaren Brande in Kü ß⸗ nacht, bei dem 10 Menſchen in einem Haus ver⸗ brannten, kam folgende ſchreckliche Epiſode vor; Während aus dem Hauſe herzerſchütternde Jammer⸗ ſchreie drangen, zeigte ſich die Familie Korf, welche 7 Köpſe zählt, am Fenſter. legten Leitern an und der Vater Korf war ehen im Begriff herauszuſteigen, als pöͤtzlich der Fußboden des Zimmers mit 7 Perſonen verſank und nut mehr eine aufſteigende Glutſäule den Ort bezeichnele, wo die Sieben ihr ſchauerliches Ende gefunden, Ein Schrei des Entſetzens, darauf Grabesſtille une den Zuſchauern — und nun neue Jammerſchreſe⸗ Eine Perſon um die andere ſprang aus den Fenſtern des 2. und 3. Stockes, halbnackt, die Haare vex⸗ brannt. — Eine Vergnügungsreiſe. Der Bf zepräſident des Velocipede⸗Clubs in Lyon unternahm in Begleitung ſeiner jungen Frau einige Wochen vor den Pfingſtfeiertagen eine merkwürdige To auf einem zweſſitzigen Velocipede. Die beiden ſtand⸗ haften Reiſenden haben die Strecke von Lyon nich Neapel und retour, das iſt 3755 Kilometer, ohn einen Tag zu raſten, gemacht. Sie berübrten ig Hinwege Marſeille, Nizza, Genua, Piſa und Nom, im Rückwege Bologna, Florenz, Turin, den Monk⸗ Cenis und Chambery. Die kleinſte Tagreiſe bez ungünſtiger Witterung betrug 100 Kilom. — Rentable Erfindung. Van Rufe berghen, der Ingenieur des Brüſſeler Obſerpgko nf ums, hat ſeine neuerliche Erfindung, wonach mog auf einem gewöhnlichen Telegraphendraht auf groß Entfernungen hin telephonieren und gleich ze telegraphieren kann, an eine franzöſiſche Geſellſcheß für eine Million Franes verkauft. — Das Neueſte in der Verehelichungs⸗Braſch Wir leſen in der „Köln. Ztg.“ folgendes Inſeng Vereintes Studium. Ein junger Per wünſcht mit einem jungen, reichen, kalentvollen Fräulein, welches Luſt hat, mit ihm an einer Schweizer⸗ oder amerikaniſchen Univerſität Medizin zu ſtudieren, behufs Verehelichung in Correſpondenz zu treten. Nicht anonyme Zuſchriften mit Photo⸗ graphie erbeten ꝛc. Intereſſe lag. Da war denn ſchon auf Verſetzung an ein weit entferntes Gericht angetragen; vorher ſollte der Geneſene für einige Zeit zu der Katha⸗ rine, der älteſten Schweſter, reiſen, ſich dort erholen und zerſtreuen. „Graf Stanislaus war unterdeß längſt wieder hergeſtellt. Was zwiſchen ihm, ſeinem Vater und dem Wilmovsky in dieſer Zeit verhandelt worden, weiß ich nicht zu ſagen, nur daß mir, wie den an⸗ dern Dienſtleuten, gleich zu Anfang ſtrenges Schwei⸗ gen über alles, was wir gehört und geſehen, auf⸗ erlegt wurde, und daß die Gouvernante, plötzlich entlaſſen, aber wahrſcheinlich reich bezahlt, nach Frankreich zurück ging, und eine alte Dame aus der Verwandtſchaft des Hauſes an ihre Stelle trat. Comteß Hedwig war gar nicht zu ſehen, bis eines Tages plötzlich das Geflüſter durch die Dienerſtuben ging, morgen ſei Verlobung — der Herr v. Wil⸗ movsky habe das Jawort, vom Grafen wie von der Comteß. Mir kam das nicht unerwartet; ich hatte immer gedacht, daß die ſchmähliche Affaire dem Polen eben in den Kram gepaßt und vielleicht gänzlich für ſeinen Zweck berechnet und geplant ge⸗ Denn ohne ſie hätte er wohl weder die Hand noch die Mitgift der Comteß jemals erhalten, nun aber, wo, man wußte nicht, wie, doch allerlei Gerüchte in die Umgegend gedrungen waren, mochte der Graf es nützlich und nötig finden, ſie durch eine ſchnelle Heirat der Tochter zu widerlegen, oder doch zum Schweigen zu bringen. Und ein anderer Freier war nicht gleich zur Hand, auch Wilmovsky als Mitwiſſer ſo am erſten unſchädlich gemacht. „Nun ſehen Sie, Herr Kandidat, wenn Un⸗ glück ſein oll! Der Doktor Elbau, körperlich ge⸗ neſen, aber immer noch ſtumm und unteilnehmend unter den Seinen, er mag völlig über dem Ge⸗ danken an ſeinen Schimpf und eine mögliche Ge⸗ nugthuung gebrütet haben, ſoll den nächſtfolgenden Tag abreiſen, und die Schweſter ihn bis zu den fernen Verwandten begleiten. Sie iſt draußen mit Einpacken beſchäftigt, und der Bruder allein in der großen Parterreſtube des Amthauſes, er ſteht am Eckenfenſter, das nach der Kaſtanienallee hinausſieht, und da kommt eben vom Schloß herunter, Arm in Arm, das Brautpaar, lachend und ſcherzend, denn die Comteß war, wie ich ſchon ſagte, leichtblütig und lebensluſtig, und mochte ſich in ihr Geſchick, wie's nun einmal geworden, ſchnell gefügt haben, tief geht bei ihresgleichen die Liebe nicht! Der Doktor aber, die Beiden ſehen, das Fenſter auf⸗ reißen und mit einem Sprung über die niedere Brüſtung ſaſt dicht vor ihnen ſtehen, iſt Eins. Was er geſprochen, was darauf erwidert worden, hat kein fremdes Ohr gehört, nur den Schrei, mit dem er ſich gleich nachher auf Herrn v. Wilmovsky ſtürzt. Da laufen ein paar Männer aus der Nähe herzu und faſſen und bändigen ihn nur mit Mühe, die Tobſucht war völlig zum Ausbruch gekommen. Und kurz nachher hatte man ihn nach D. ins Irrenhaus verbracht. „Das war für den alten, ſchon kränklichen Juſtizamtmann zu viel, noch in demſelben Winter ſtarb er am Herzſchlag. Die Tochter, das Hann⸗ chen, zog bald von hier weg und ſoll auch nicht alt geworden ſein, ſie ſah ſchon damals nicht danach aus. Sie hatte den Ernſt ſehr lieb gehabt, ſchier wie eine Mutter den Sohn, und man ſagte nachher, ſie verwalte mit dem eigenen Vermögen, der alte Elbau hatte tüchtig zuſammengeſpart, auch das Erbteil des Bruders und wolle in jeder Weiſe für ſeine Zukunft ſorgen, in der feſten Hoffnung, daß ers doch einſt noch gebrauchen werde. Und wie ich nun von Ihnen höre, Herr Kandidat, iſts ja auch nicht umſonſt geweſen.“ „Nun, und Comteß Hedwig?“ fragte ich nach kurzer Weile, da der Greis gänzlich in Gedanken zu verſinken ſchien. „Ei, ſie wurde eben Frau von Wilmobsk und ihr ſchoͤnes Geld verſtob im Winde; das kleine Olenka iſt als einziger Reſt auf die Tochter und dann auf die Enkelin, die Frau v. Mynocz üben gegangen, Söhne waren nicht in der Fomilie. Und Graf Stanislaus, der viel ſpäter heiratete, halte auch nur den einen, den jetzigen Herrn. — So lieber Herr, nun wiſſen Sie alles und ich habe mich müde geredet; die alte Bruſt will nicht ſo recht mehr aushalten.“ Ich drückte dem ehrlichen Alten dankbar die arbeitsharte Hand und ſchied. g Die Schatten des Abends begannen meinen Heimweg zu umſchleiern, die Schatten der Ver⸗ gangenheit, die mir heraufſtiegen, nahmen mein Denken und Empfinden in Anſpruch. Vor ihnen erblaßte, was ich ſelbſt in jüngſter Zeit erlebt, wit ein wüſter Traum, den der Hahnenſchrei verſcheuchk, Ich war frei geworden von dem fremden Zauber, der mich ſo lange befangen, ich wußte nicht, wie das ſo plotzlich gekommen, aber fühlte, daß es für immer ſei. (Fortſeßung folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Karl Molitor, Ladenburg. hieſigen Schuhfabrik beſchäftig⸗ Zwei junge Neule b Do Nr. 1 lihen Ki innegehal bald nel um dieſe Tagen ei oder ſcht Laden! — 5 Die Reinigun Perſonen —6 der vom 3. Bequem! öffentlich zen bett Straßen mal und abends; Zuwi zur Folt Laden unterhal der abg Kind Baden Zuw bot hab Lader Gege bon R Magdel beziehen Desi. Auserwe Vorträg Mit vie Coupl. neues lands und Geſell leitun Vſſite wegen zu er Hohen besy hunde Die We ſteit bildet Arzt. — N Fei erhalten reis