ſtoken, lllinttn, tronen 85 ——— Betrages se andlung Bücher U zomiter umoriſtiſchz d Coußſck ſtrationen. iederbut tend Deutz pets, Volt aften zu he und Herze kark 50 f. mte dit, denen Jahn 3 Man. ucht, in Heilbar⸗ ige aller aßlich dag; nann, pra 3 Mat. Stenz. Icke aus guln beſtehends Stenz. — n, belt dien, des N. u. Se leidende, Invaliden ptigkeit 5 nd Schuh Nochah ll ſolche 135 Allgemeiner Aenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. 5 ger. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Poſtprovifion. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen nehmen Inſerate für uns an. Nr. 46. Samstag, öden 10. Zuni 1882. Volitiſches. Badenweiler, 5. Juni. Heute vormittag halb 12 Uhr hat S. K. H. der Großherzog mit ſeiner hohen Gemahlin nach vierzehntägigem Aufent⸗ halt unſern Kurort wieder verlaſſen, um ſich nach der Mainau zu begeben. Zum Abſchied hatten ſich die Staats⸗ und Gemeindebeamten ſowie der Orts⸗ geiſtliche auf dem Schloſſe eingefunden. Aus Baden, 7. Juni. Die Domkapitulare Behrle und Marmon ſind zu Haus⸗Kämmerern des Papſtes ernannt worden; dieſelben führen nunmehr den Titel Monſignore. Dieſe Auszeichnung iſt allem Anſcheine nach eine teilweiſe Enſchädigung für eine ondere Rangerhöhung, auf die dieſe beiden Herren Anwartſchaft hatten. Herr Domkapitular Behrle insbeſondere zählte zu denen, die nicht in letzter Linie als Kandidaten für den Erzbiſchofsſtuhl ge⸗ nannt wurden. Er iſt ein Prieſter von ſtreng konſervativer Richtung, in Freiburg im Allgemeinen ſehr beliebt, von dem Klerus allenthalben geachtet. Herr Domkapitular Marmon hat vielfache Verdienſte um die internen Angelegenheiten der Freiburger Cleriſei ſich erworben; auch er iſt als Menſch und Seelſorger geachtet und verehrt, doch entbehrt er manche, allerdings mehr äußerliche Vorzüge, die Herrn Behrle empfehlen. Bei dieſen beiden Herren iſt der friedliebende Charakter hervorzuheben, der recht vorteilhaft abſticht von dem gewiſſer anderer Herren aus demſelben Kreiſe. Berlin, 8. Juni. In gutunterrichteten Krei⸗ ſen erzählt man ſich, die Amneſtierung die Biſchöfe im Sinne des neuen Kirchgeſetzes werde am 11. Juni, d. i. am Tauftag des jüngſten preußiſchen Prinzen erfolgen. Kaſſel, 7. Juni. Prinz Friedrich Karl und die Landgräfin von Heſſen ſind zum Beſuche des Prinzen Karl eingetroffen. Letztere hat Wohnung im Hotel „Konig von Preußen“ genommen. Berlin, 7. Juni. (Sicherheitsmaßregeln be⸗ züglich der jüdiſchen Auswanderung.) Wie man vernimmt, iſt die Miniſteral⸗Kommiſſion, die aus Anlaß der jüdiſchen Maſſen⸗ Auswanderung aus Rußland gebildet worden iſt, bereits in Aktion ge⸗ treten, und es dürfte alsbald eine Mitteilung der Maßnahmen erfolgen, die zur Abwehr der mancher⸗ lei, aus einer »verzoͤgerten Durchwanderung drohen⸗ den Unzuträglichkeiten und ſelbſt Gefahren für not⸗ wendig erachtet werden. Neben einer ſtrengeren Handhabung der Paßvorſchriften und ſanitären Sicherheitsmaßregeln erwartet man namentlich die Fürſorge für eine ſchnellere und in möglichſt kurzen Zwiſchenpauſen ſich folgende Beförderung der Aus⸗ wanderer aus Hamburg und Bremen, als bisher trotz der Leiſtungsfähigkeit unſerer transatlantiſchen Geſellſchaften möglich geweſen iſt. Ein unausgeſetz⸗ tes Hand⸗in⸗Hand⸗gehen mit der öſterreichiſch⸗unga⸗ riſchen Regierung bei allen ſchon getroffenen und noch zu treffenden Anordnungen iſt ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung für deren Gelingen und wird ohne Zweifel innegehalten werden. Frankfurt, 7. Juni. Garibaldi wird von ganz Italien aufrichtig betrauert. Eines iſts, was dieſer Trauer einen ergreifenden Zug gibt: keinerlei politiſche Parteirichtung ſchließt ſich aus. Das hatte Italien eben den übrigen Staatenbild⸗ ungen dieſes Jahrhunderts voraus, daß auf die große Einheits⸗ und Freiheitsbewegung, durch welche das junge Königreich erſtand, — die kraſſe Reaktion nicht ihr Haupt erheben und die Errungenſchaften der Savoyer und Cavours nicht bedrohen durfte. Italien iſt auch nach gethaner Einigungsarbeit li⸗ beral geblieben; denn was ſüdlich der Apenninen „konſervativ“ ſich nennt, hat gleich den Tories in England mit unſerm deutſchen Konſervatismus nicht die geringſte Anlichkeit. Es ſchließt ſich vielmehr einmütig den Liberalen an, um dem Verſtorbenen für ſeine bis 1862 um Italien erworbenen Ver⸗ dienſte Gerechtigkeit widerfahren zu laſſen. Die Anerkennung der nach 1862 um Fraukreich erworbenen Verdienſte Garibaldi's — freilich meiſt Verdienſte, die auf Unkoſten Oſterreichs, Deutſchland oder des Königtums überhaupt, alſo auch auf Unkoſten der Dynaſtie Savoyens, erworben wurden — beſorgt man in Paris in einer aus Würde und viel Über⸗ ſchwänglichkeit gemiſchten Weiſe. Am brutalſten, wie immer, feiert Rochefort in Garibaldi vor allem den Gottesleugner und Revolutionär. Er hofft, „daß die immenſe Trauer, welche die Demokratie beider Hemiſphären anlegen wird, und die glänzende Trauerfeier, welche alle Republikaner der Welt für den unvergleichlichen Helden vorbereiten, den ver⸗ rückten Anhängern des Königtums die Augen öffnen wird.“ Das genügt! Rom, 6. Juni. Die „Amtszeitung“ meldet, daß der Prinz Wilhelm von Preußen den König Humbert zur Übernahme der Pathenſtelle bei dem neugeborenen Sohne eingeladen hat. Der König hat die Einladung zu der am 11. Juni ſtattfinden⸗ den Taufe angenommen. Rom, 7. Juni. Ein Sonderzug mit dem Herzog von Genua, den Miniſtern Zanardelli, Ferrero, den Repräſendanten von Senat, Kammer, Munizipolität und Preſſe iſt nach Civitavecchia ge⸗ fahren. Der König, Miniſterpräſes und Hofſtaat waren am Bahnhofe anweſend. Für die Leichen⸗ feierlichkeit von morgen nachmittag werden große Vorbereitungen getroffen. Nach langem Familien ⸗ rat beſchloß man, dem Wunſch der Nation nachzu⸗ geben, die Leiche Garibaldi's nicht zu verbrennen, ſondern in Rom auf dem Janikulus beizuſetzen. Maddelena, 8. Juni. Nach dem feſtſteh⸗ enden Programm find die Leichenfeierlichkeiten auf 3 Uhr nachmittags feſtgeſetzt. Eine Militärabteil⸗ ung eröffnet den Zug mit Fahne und Muſik, dann folgt der Sarg, welchem ſich der Herzog von Ge⸗ nua, die Vertreter der Regierung, des Parlaments, der Armee, der Marine, des Civils und des Mili⸗ tärhofſtaats des Königs, ſowie der Bürgermeiſter von Maddelena und die Vertreter der Preſſe an⸗ ſchließen. Ehemalige freiwillige Unabhängigkeits⸗ krieger geleiten den Sarg. 3 Verſchiedenes. Schwetzingen, 6. Juni. Die Stadt Schwetzingen rüſtet ſich eifrig zum Süängerfeſte, (Fortſetzung.) „Der Wilmovsky kümmerte ſich nicht um ſeinen Vetter, er hatte den Doktor gepackt und rang mit ihm, ſchrie mir auch ein mal übers andere zu, ihm zu Hülfe zu kommen. Das that ich nicht, ich machte mir mit meinem Herrn zu ſchaffen, dem das Blut über die Stirn rieſelte und der die Be⸗ ſinnung zu verlieren ſchien. Und ich bat den lieben Gott im Stillen, er möchte es ſchicken, daß der Doktor im Dunkel ſich fortmachen könne. Das mag dieſer aber kaum gewollt haben, er war viel ſtärker als der polniſche Herr. Unterdeß kamen Leute vom Schloß heran, die den Schuß gehört hatten und mit ihrer Hülfe brachte ich den jungen Grafen heim und ins Bett und ſchickte gleich einen Knecht mit Pferd und Wagen aufs nächſte Dorf nach dem Wundarzt. „Wie der kam, fand ſichs denn, daß die Kugel nur den Kopf geſtreift und keine Gefahr ſei; der Graf war auch wieder bei Beſinnung und verbot, ſeinen Vater zu wecken, wollte aber wiſſen, was aus Wilmovsty und dem Doktor geworden. Der Letztere war denn, wie ich auf meine Erkufidigung erfuhr, auf Befehl des Wilmovsky von 95 paar Knechten, trotz ſeines Widerſtandes, überwältigt und feſt gebunden in einem Kellergewölbe des Schloſſes verwahrt worden. Das mußte ich meinem Herrn berichten und er ſchien zufrieden damit. Die Nacht durch, wo er ſtark ſieberte, hab' ich dann am Bett geſeſſen und nach des Wundarzts Anwei⸗ ſung das Nötige beſorgt, aber meine Gedanken waren immer bei dem armen Gefangenen und bei Comteß Hedwig und mir grauſte vor dem, was nun kommen mußte. „Am morgen erfuhr der alte Graf, daß ſein Sohn verwundet worden und kam auf ſein Zimmer, um das Nähere zu hören. Graf Stanislaus lag noch im Wundfieber und ſo nahm der alte Herr mich ins Nebenzimmer und ich mußte beichten von A bis Z, wie die Sache ſich zugetragen. Der Graf war außer ſich vor Zorn und Arger, wegen des Scandals, den die jungen Herren durch ihre Tollheit nur größer und offenkundiger gemacht, ſtatt ihn bei Zeiten klug zu unterdrücken. Dann ließ er Herrn von Wilmovsky rufen und hatte eine lange Unterredung mit ihm, von der ich freilich nichts zu hören bekam — und ging hernach ſelbſt zum Juſtizamtmann hinüber, mit dem Rückſprache zu nehmen. „Ich mußte unterdeß, da ich doch, wie der Graf meinte, am meiſten in die Sache eingeweiht ſei, unten im Keller nach dem Doktor Elbau ſehen. Ach, Herr Kandidat, der ſchreckliche Anblick! Er raſte völlig im Fieber, der ſchöne, junge Mann, den ſie da gebunden aufs Stroh gelegt hatten, er kämpfte gegen ſeine Bande, die ihm tief in die Gelenke ſchnitten, und über das edle Geſicht lief der blutig rote Striemen des Peitſchenhiebes! Ich habe das Bild lange nicht loswerden können, immer kam mirs wieder vor, im Wachen und im Traume und, wenn ich auch ſonſt nur ein einfältiger Burſche war, ich verſtands doch, daß er die Schmach, die ihm geſchehen, ſein Lebelang nicht verwinden würde — wenn er überhaupt am Leben blieb. „Das war nun fürs Erſte ſehr zweifelhaft. Er ſoll, nachdem wir ihn, moͤglichſt ohne Aufſehen, ins väterliche Haus geſchafft hatten und dort das möglichſte für ſeine Pflege geſchehen war, viele Tage lang getobt haben, ehe die Macht der Krankheit ſich einigermaßen brach und die Erſchlaffung eintrat. Seine Schweſter, das Hannchen, iſt Tag und Nacht nicht von ihm gewichen, ſchon, damit kein Andrer nacherzählen konnte, was er im Fieberwahnſinn ge⸗ ſprochen. Und erſt nach vielen Wochen hat der alte Arzt, der ihn behandelt, erklären können, daß die ſchlimmſte Gefahr vorüber ſei und man den Patienten nur vor jeder Aufregung ſtreng zu hüten habe. Nun hatte der Graf, wie verlautete, ohnehin von dem alten Elbau nur verlangt, er möge den Sohn ſo ſtill als moglich hier aus der Gegend ent⸗ fernen; es ſolle von der ganzen Sache dann nicht weiter die Rede ſem, wie's ja auch im beiderſeitigen