n . Gehilfinnen auf's Liebevollſte gepflegt. Es geſchah Alles, um die größte Gefahr abzuwenden und die Schmerzen der Unglücklichen zu lindern, die Heilan⸗ ſtalt bewährte ſich diesmal in jeder Beziehung, denn ohne ſie wäre wohl kaum ſo ſchleunige und durch⸗ greifende Hilfe zu beſchaffen geweſen. Trotzdem iſt man für das Leben von 4—5 Schwerverwundeten ſehr beſorgt. — Raſtatt, 27. Mai. Heute morgen ſtießen hier auf dem äußeren Exerzierplatze 2 Balterien zuſammen und gab es dabei ſchwer verletzte und tote Pferde, ſowie verwundete Mannſchaften. — Aus der Pfalz, 31. Mai. Soeben erläßt der Geſchäfts führende Ausſchuß, u. A. die Herren Conſiſtorialräte König und Riſch, zur Er⸗ bauung eines Proteſtantendomes in Speyer einen Aufruf an die evangeliſchen Glaubensgenoſſen. Der Aufruf iſt mit circa 100 Unterſchriften hervorragen⸗ der Männer aus allen Teilen Deutſchlands und aus lien Lebensſtellungen verſehen. Darunter befinden ich auch Generalfeldmarſchall Graf v. Moltke, Prof. Baſſermann⸗Heidelberg, Confiſtorialpräſident Bitzer⸗ Stuttgart, Reichsrat v. Böcking⸗Landau, Freih. v. Faber⸗Stein bei Nürnberg, Oberhofprediger Dr. Gerok⸗Stuttgart, Freih. v. Gienanth⸗Hochſtein (Pfalz), nſiſtorialdirektor v. Glaſer⸗Steyer, Präſident des Evangeliſchen Oberkirchenrates Dr. Hermes⸗Berlin, Conſiſtorialrat Dr. Krebs in Frankfurt a. M., Superintendent Dr. Linß⸗Darmſtadt, Oberbürger⸗ meiſter Dr. Miquel⸗Frankfurt a. M., Conſiſtorialrat Ohly⸗Wiesbaden, Oberconſiſtorialrat Dr. Schmitt⸗ Mainz. : — Schuttern, 30. Mai. Heute mittag hatten wir ein heftiges Gewitter mit Hagelſchlag. Etwa eine halbe Stunde lang fielen Schloßen von der durchſchnittlichen Größe einer Nuß. Die größten der⸗ ſelben waren wie ein Hühnerei. Doch ging kein Wind; ſo daß die Eisſtücke in ſenkrechter Richtung herunterfielen. In dem eine halbe Stunde von hier entfernten Frieſenheim waren die Schloßen noch größer. Dort wurden an Dächern mehrere hundert Ziegel abgeſchlagen. Die Feldfrüchte erlitten be⸗ deutenden Schaden. Hanf und der ſchon geſetzte Tabak wurden vernichtet und die Reben zum Teil übel zugerichtet. — Mainz, 31. Mai. (Wolkenbruch und Hagelſchlag.) Laubenheim liegt eine Stunde von hier an einem mit Reben bepflanzten Abhange. Hier oben fiel geſtern eine Art Wolkenbruch und wie ein reißender Strom wälzten ſich die Fluthen, Alles mit ſich fortreißend, Verderben bringend, nach dem Orte, dort ſtieg das Waſſer über 2 Meter und mußten mit Aufopferung des eigenen Lebens Frauen und Kinder aus den überſchwemmten Wohnungen ge⸗ rettet werden. Der Landtagsabgeordnete und Bür⸗ der Bruſt im Waſſer gehend, mehrere Frauen. Was germeiſter Möhn von Laubenheim rettete, bis an das Waſſer nicht vernichtet hat, ging durch den Hagelſchlag zu Grunde. Die Weinernte für das ſonſt ſo geſegnete Laubenheim iſt vollſtändig ver⸗ nichtet, ebenſo die Frucht⸗ und Kartoffelfelder. Schwer gelitten haben auch die Felder und Weinberge in Bodenheim; minder haben gelitten Nackenheim, Nierſtein und Oppenheim. Weiter ſind ſehr heim⸗ geſucht die Orte Marienborn, Kleinwinterheim, der größte Teil der Ernte iſt hier vernichtet, ebenſo Gonſenheim, Mombach, Budenheim ꝛc. — Scharfenſtein, (Sachſen) 31. Mai. Geſtern abend ging über Gelenau, Drehbach, Venus⸗ berg, Grießbach und Scharfenſtein ein Wolkenbruch mi Hagelwetter, nieder, wodurch in Gelenau 10 und in 2 Menſchen umgekommen ſind; mehrere Menſchen werden vermißt und viel Vieh iſt er⸗ trunken. Eine Anzahl Wohnhäuſer, Scheunen und Brücken iſt zerſtört, die Felder und Straßen ſind verwüſtet. Bei Heidelbach iſt die Eiſenbahn Chem⸗ nitz⸗Annaberg zerſtört; der Schaden iſt ſehr be⸗ trächlich. — Hafkenſcheid (bei Bochum), 29. Mai. (Neuer Luſtm ord.) Sobald ſich die Kunde von einem entſetzlichen Mädchenmorde verbreitete, eilte ich hierher und es iſt mir gelungen, erſchöpfende Informationen an Ort und Stelle zu erhalten. Linkerhand von dem von Bochum nach Altenbochum führenden Wege, eine ſtarke Stunde von letzterem Orte entfernt, liegt das aus etwa einem Dutzend Gehöften beſtehende Dorf Haſfkenſcheid. In der Mitte des von Altenbochum nach Hafkenſcheid führ⸗ enden, ſich zwiſchen den Feldern dahinziehenden, etwa 6 Fuß breiten Weges ſteht eine alte, ihrer Hauptäſte beraubten Linde und hinter dieſer, 320 Schritte nach Hafkenſcheid zu, iſt die Stelle, an welcher die unglückliche Eliſabeth Gantenberg über⸗ fallen worden iſt. Wie aus den Spuren am That⸗ orte und der Obduktion leicht hervorgeht, hat der Mörder die Unglückliche erſt 15 Schritte weit in ein Kornfeld geſchleppt, nachdem er ihr eine Dop⸗ pelſchlinge um den Hals geworfen und ſie ſo am Schreien verhindert hatte, dort im Kornfeld ſein Attentat verübt, ſie dann wieder aufgenommen und etwa 500 Schritt weit über eine Brache, an einer Hecke entlang mitten in ein zweites Kornfeld ge⸗ ſchleppt, um ſie dort in entſetzenerregender Weiſe zu verſtümmeln. Das Mädchen war erſt 17 Jahre alt, aus Dahlhauſen bei Linden und wurde von ihrem Dienſtherrn, dem Okonomen Wiesmann, als braves und tüchtiges Mädchen geſchildert. Es fehlte an jeder Vermutung über die Perſon des Thäters, bis man durch die Ausſagen des Okonomen Wies⸗ mann auf eine ſolche gebracht wurde. Demnach hat ein übel beleumundeter, ſeit Jahren in der Gegend bald arbeitender, bald ſich herumtreibender Fremder am Neujahrstage auf dem Hof des Wies⸗ mann ſich Butter, Wurſt und Geld erbeten und als dies ihm ſeitens des nun ermordeten Mädchens, welches die Männer zu Hilfe rief, verweigert wurde, gedroht, daß er ihr das gedenken wolle. Am Mor⸗ gen der That iſt dieſer Menſch der dreizehnjährigen Mathilde Helbrich, einer Couſine des Wiesmann, welche mit der Magd über Altenbochum nach Bochum zur Kirche ging, bis in die Nähe des erſteren Or⸗ tes nachgefolgt und von demſelben bei der Rückkehr in der Nähe ihres Hofes, mit ausgezogenen Stifeln am Bache ſitzend, bemerkt worden. Man nimmt nun an, daß er, zurückkehrend, auf die eine halbe Stunde nach Jenen ebenfalls zur Kirche gehende Eliſabeth Gantenberg getroffen ſei, die That verübt und ſich dann am Bache von den Spuren derſelben gereinigt habe. — Rom, 31. Mai. Die Räuber des ſizi⸗ lianiſchen Bankdirektors und Notars Bartolo wurden heute nach lebhaftem Widerſtande, in wel⸗ chem der Hauptmann Jardi blieb, gefaßt. Auf Antrag Crispi's in der Kammer verſprach Depretis, für die bedrängte Familie Ilardis zu ſorgen. Auch der Mörder der bei dem ſozialiſtiſchen Kongreß in Ravenna getöteten Gensdarmen iſt eingebracht. — (Rußland.) Die Stadt Gorki im Gouper⸗ nement Mohilew iſt am 29. Mai faſt ganz nieder⸗ gebrannt. — (Vom Sankt. Gotthardt⸗Tunnel.) Die neue Strecke der Gotthardbahn hat 62 Tunnels, 34 Brücken. 10 Viadukte und 24 Übergänge. Die Geſamtlänge aller Tunnels beträgt 41,423 Meter. Der große Tunnel, woran 8 Jahre und 3 Monate gearbeitet wurde, iſt 14,900 Meter lang; die Durch⸗ fahrt währt 27 Minuten. Mit der Durchbohrung des Tunnels waren täglich 2347 Arbeiter beſchäfkigtz von dieſen ſtarben 177. Die zum Sprengen de⸗ wandte Menge Dynamit betrug 1 Million Kllo⸗ gramm. — Der Wolf des Reichskanzlers. Fürſt Bismarck hat dem Zoologiſchen Garten in Düfſel⸗ dorf einen gezähmten ſehr großen Wolf geſchenkt, denſelben, welchen der Reichskanzler vor einiger Zeit von einem ruſſiſchen Fürſten zum Geſchenk erhalten hatte. Bisher hatte der Wolf in Fried⸗ richsruh an einer Kette gelegen und ſich dort durch gute Aufführung die allgemeine Zuneigung in ſe hohem Grade erworben, daß ſchon vor dem Ein⸗ treffen des Tiers in Düſſeldorf die Fürſtin Bismark dort telegraphiſch angefragt hatte, ob der Wolf auch wohlbehalten angelangt ſei. — (Ein altes Pärchen.) Wiener Blätter be⸗ richten: In der Garniſonskirche zu Thereſienſtadt fand die Trauung des ausgedienten Feuerwerkers und Patental⸗Invaliden M. Oberreiter mit Frl. Pauline Travnieek ſtatt. die Braut 85 Jahre alt. 1 treffen in B. mir bewahrt, und während unſeres Aufenthaltes in Cherzowa immer aufs neue bewieſen hatte, ſprach auch jetzt ſichtlich aus dem Beſtreben, mich zu zerſtreuen und dem Geſellſchaftskreiſe fern zu halten, deſſen gefeierter Mittelpunkt ſie war — die ſchöne Falſche! — Wir gingen den bezeichneten Weg. während ich in flüchtigen Umriſſen dem Medizinalrat ein Bild meiner Knaben⸗ und Jünglingsjahre und der einfachen Familienbeziehungen entwarf, in denen ich gelebt. Davon war ja wenig zu ſagen und überhaupt hier nur das von Belang, was ſich ſpe⸗ ziell auf Großonkel Elbau bezog. Meine Erlebniſſe in deſſen letztem Domizil, die ich umſtändlicher mit⸗ teilte, erregten denn auch die ganze Aufmerkſamkeit des alten Herrn. „So, alſo von ſeiner Gemütskrankheit wiſſen Sie,“ ſprach er ſinnend, da ich geendet. „Aber nicht von dem, was ſie hervorrief, mindeſtens ihren Ausbruch beſchleunigte?“ ſtück, von dem ich Ihnen ſagte —“ „Enthielt nichts darüber, natürlich! Aber, ſahen Sie zufällig ſchon das Bild, oben im Erker⸗ zimmer, das Frauenportrait meine ich, in der ſee⸗ grünen Robe —“ „Sie meinen die Großmama der Frau von Mynocz?“ „Ja, ihre Doppelgängerin, wenn Sie wollen; das ſchöne Original einer gelungenen Copie!“ ſagte der Graf beißend. „Damals war ſie die bielbe⸗ wunderte Comteß Hedwig Cz., an der Liebe zu ihr und an der Brutalität von ein paar tadelloſen Kavalieren ihres Hauſes iſt die reiche, freilich auch ſtolze und hochfahrende Natur Ihres Großonkels „Nicht das Geringſte, Herr Rat, das Schrift⸗ zu Grunde gegangen. Es war ein falſches Ge⸗ ſchlecht, das zu jener Zeit hier hauſte, ein falſches und ein gewaltthätiges. Jahre und Verhältniſſe haben da freilich gemildert, aber es heißt immer noch: rette ſich, wer kann!“ „Und nun, beſter Freund,“ fuhr der Rat nach einer Pauſe fort, die ich nicht unterbrechen mochte. „die Details der traurigen Geſchichte kenne ich nur ungenau, ich war damals als junger Arzt nach W. gekommen, wo Doktor Elbau beim Gericht arbeitete und wir uns kennen lernten, in Cherzowa war ich gänzlich fremd. Wollen Sie aber genaues wiſſen, ſo ſuchen wir den alten Brand in der Moor⸗ mühle auf, deren Giebel uns dort ſchon duch die Büſche entgegen ſchaut —“ „Wie,“ rief ich überraſcht, „es lebt noch ein Augenzeuge jener Begebenheiten hier, — iſt es möglich?“ „Gewiß, er iſt hochbetagt, der Stephan Brand, aber noch rüſtig und von klarem Kopfe. Bis vor wenigen Jahren fungierte er als Hausmeiſter im Schloß, dann penſionſerte ihn der Graf und er zog zu ſeiner Enkelin, die an den Moormüller verhei⸗ ratet iſt. Auf meinen Wunſch wird er Ihnen gern erzählen, was Sie wiſſen wollen, ich ſehe unterdeß nach unſerm Kranken und entſchuldige Sie beim Grafen, wenn Sie es nötig finden. Stephan Brand ſaß behaglich vor der Mühle, im Spätſonnenſchein, und bewachte den Schlummer eines Urenkelchens, das im Korbwagen zu ſeinen Füßen lag. Der Mann war ſteinalt, ober kräftig⸗ friſchen Weſens, ein Exemplar altberrſchaftlicher Diener, wie ſie jetzt nur ſelten noch gefunden wer⸗ den. Der freundliche Zuſpruch des Medizinalrats, traulich und die Mitteilung, daß ich ein Nachköͤmm⸗ ling Elbaus ſei, regte ihn lebhaft an und mache ihn willig zum Erzählen. „Es war eine ſchmähliche Geſchichte, Herr Kandidat,“ redete er, gleichſam dem eigenen Drang nachgebend, nachdem der Medizinalrat uns verlaſſen. „Der junge Elbau, er war der einzige Sohn ſeines Vaters, denn ein paar Brüder ſtarben ſchon im erſten Jahr hier an den Pocken und außerdem war nur noch das Hannchen, das die Wirtſchaft beſorgte; die Alteſte, Katharine, war weit weg verheirabet⸗ Aber der Ernſt war ein prächtiger Burſch und ſoo recht der Seinen Herzblatt; er wurde mit der jungen Herrſchaft vom Informator unterrichtet. denn die Dorfſchule war ſchlecht und eine beſſere in der Nähe nicht zu finden, und da lernte er denn, außerdem, was in ſeinen Büchern ſtand, auch die feinen Mae nieren, und es war ein Lob und eine Herrlichkeſt über den Amtmannsſohn, er ſoll viel klüger, auch viel fleißiger geweſen ſein, als der junge Graf Stanislaus und ich wills wohl glauben. Die Frau Gräfin hätſchelte und verzog den Ernſt ſchier wie ein eigen Kind, und wäre die gute Dame am Le; ben geblieben, dann wärs wohl kaum ſo ſchlimm gekommen, wie's kam. Sie ſtarb aber leider Gokes noch in jungen Jahren und Comteß Hedwig bekam eine franzöſiſche Gouvernante, denn der Herr Graf, — der Großvater des jetzigen — vermählte nicht wieder“ f eee Eortſeßung folgt.) 1 —— Ladenburg. Der Bräutigam iſt 84, Redaktion, Druck und Verlag von Kart Mollter, Am Mittwoch den uermittags maden im hieſis Fänſchalhoz Shlagraum öffe des Holz le gyſenbach und wündewaldes. Schriesheim, Bürg 0 Bekar de Borna muſterung M. 19,505 kung der Hu nibe des Geſel 1867 und der 15. Mai 186 in Schriesh. nachm in Ladenb nachm n Neckarhau nachmi der Beſitz Jen Hundes lommiſſio 9 Mibten zu den er ſehr hoch zu halten ſchien, ſtimmte ihn zu⸗ 3 Ale der W In mit unhe tenden Kr fen nach Ar Met werden 12 erhoben I begründ Fir jeden Tun Letze fs auf un. welche 00 und meh den übrige begchlen. . die U u Muſte Aacung d che polig lags von den Tay funheim 4 Gre 2 gur im 90 cr mit, Larnit de Naliſt 1 Konet l Ae done lern beſte rt mar