Magd unter einen in der Nähe ſtehenden Kirſch⸗ baum gepflüchtet; in demſelben Augenblick ſchlug der Blitz in den Baum ſchleuderte ſämtliche unter demſelben befindliche Perſonen beſinungslos zu Bo⸗ den. Der Ackerer war auf der Stelle tod, er hatte ſich an den Baum gelehnt und war ihm der elek⸗ triſche Strom durch den Korper gedrungen; der Baum iſt bis zu dem Punkte, wo ſich der Kopf des Ackeres befunden, zerſplittert. Die beiden Tag⸗ löhner und die Magd haben ſchwere Brandwunden erhalten, der Zuſtand der letzteren gibt wenig Hoff- nung. Das Münſter in Straßburg wäre bei demſelben Gewitter beinahe ernſthaft beſchädigt worden. Ein Blitzſtrahl iſt den Blitzableiter einge⸗ ſchlagen, welcher ſich auf dem Wächterhäuschen auf der Plattform des Münſters befindet, fuhr den Te⸗ lephondraht hinab, welcher das Wächterhäuschen mit dem Stadthauſe verbindet und entlud ſich hier unter heftigem Getöſe und mit einem mächtigen Funken in der zur Ableitung des Blitzes dienenden Vor⸗ richtung, das Glas über derſelben zertrümmernd. — In München hatte ſich ein neunjähriger Knabe das geladene Doppelterzerol ſeines Vaters zu verſchaffen gewußt, verbarg dasſelbe unter ſeinem Oberkleide und begab ſich damit auf die Straße. Hier entlud ſich dasſelbe, und der Schuß ging dem Kinde in den Leib und tbtete es auf der Stelle. — (Zwanzig Millionen unterſchlagen.) James Nichol Fleming, ein ehemaliger Direktor der inſol⸗ vent gewordenen City of Glasgow⸗Bank, wurde am Sonnabend dem Sherif von Glasgow vorgeführt, unter Anſchuldigung, einen Teil der Gelder ge⸗ nannter Bank unterſchlagen zu haben, und auf Grund dieſer Anklage vor die Geſchworenen ge⸗ wieſen. Der Unterſchleif beziffert ſich, wie es heißt. auf nahezu eine Million Pfund Sterling (etwa 20 Mill. Mark). — Zu zeitlich gefrühſtückt. In Mailand wird jetzt folgender Vorfall ſtark beſprochen: Sonntag morgens ging dort der Graf Lumari, ein eifriger Klerikaler, durch di Via di Torino, da erblickte er in einem Kaffeehouſe den Redakteur des „Oſſerva⸗ tore Cattolico“, Don Alberterio, der auch als Prieſter an einer Kirche dieſer Stadt angeſtellt iſt, wie er gerade frühſtückte. Dem Grafen fiel es nun auf, daß Don Albertario ſchon ſo zeitlich die Meſſe geleſen haben ſollte, und er beſchloß daher, denſelben näher zu beobachten. Richtig eilte ſchon einige Mi⸗ nuten nachher der Prieſter in ſeine Kirche wo er dann wie gewöhnlich die Meſſe celebrierte. Darauf⸗ hin begab ſich Graf Lumarie zu dem Erzbiſchof, den er benachrichtigte, daß Don Albertino zuerſt frühſtücke und dann die Meſſe leſe. Der Prieſter ward ſogleich zum Erzbiſchof beſchieden, der ihm nun befahl, Mailand noch vor Sonnenuntergang zu ver⸗ laſſen, was dieſer auch that. — Bern, 25. Mai. Die Gotthardbahn⸗ Direktion macht bekannt: „Von einem warmen Freunde der Gotthardbahn, der zur Zeit nicht ge⸗ nannt ſein will, ſind dem Präſidenten Zingg zu Händen der Direktſon ſchenkungsweiſe 10000 Fr. in fünfprozentigen Obligationen der Gotthardbahn mit dem Verſprechen übergeben worden, von 1883 bis 1890 jährlich weitere 5000 Fre. jährlich zuzu⸗ ſchießen, bis das Kapital auf 50000 Fre. ange⸗ wachſen ſein wird 4 Prozent der jeweiligen ganzen Jahreserträge ſollen, reſpektive können jährlich ver⸗ wendet werden: zu Belohnungen für ſolche beim Betriebsdienſte der Gotthardbahn Angeſtellte (reſp. deren Hinterlaſſene), welche ſich unter beſonders ſchwierigen Verhältniſſen aufopfernd, mutig, beſonnen oder überhaupt dienſtſertig gezeigt und dadurch Rei⸗ ſende oder andere zur Bahn in Beziehung tretende Perſonen gerettet oder vor Gefahren behütet oder dies zu thun wenigſtens verſucht haben. Über das Vorhandenſein eines ſolchen Falles und über das Maß der Gratifilation hat die Direktion zu ent⸗ ſcheiden. Bei einer ſehr rühmlichen That kann die Belohnung ſofort zugeſprochen werden. Wenn in einem Jahre keine hervorragenden Leiſtungen des Perſonals beiliegen, ſo ſoll der ganze Zins auf neue Rechnung vorgetragen werden. Der Fond ſoll unter dem Namen „Fond für hervorragenden Leiſtungen im Betriebsdienſte“ ſelbſtſtändig verwaltet und in Gotthard⸗Obligationen angelegt werden. Der Nam, des Geſchenkgebers ſoll verſchwiegen bleiben, ſo la ſeine Beträge nicht 50000 Fre. an Kapital er haben.“ — Die Frau wie ſie ſein ſoll. In wenigen Wochen wird eine Sammlung kleiner Scherze von Mark Tawin erſcheinen und zwar unter dem Titel: „Eintauſendundeins“, weil dies die genaue Zahl der Anekdoten iſt. Von den ge⸗ lungenſten ſcheint diejenige, welche die Überſchrift trägt: Die Frau wie ſie ſein ſoll, auch in der Überſetzung noch charakteriſtiſch genng, um ſie hier folgen zu laſſen. — Ein Jüngling, der ſich durch reine Wäſche, Beſcheidenheit und ſehr metbodiſches Verfahren in allen ſeinen Unternehmungen auszeich⸗ nete, ging auf Freiersfüßen. Er hatte zuweilen eine junge Dame Sonntag abends von der Kirche heim begleitet und dann noch einen kleinen Imbiß bei ihr im Hauſe genommen. Am letzten Sonntag, nachdem ſich das Elternpaar diskret zugezogen, ſagte er plötzlich zu ihr: „Sprechen Sie im Schlaf?“ — Nein antwortete ſie überraſcht. — „Wandeln Sie Nacht?“ frug er ſodann. — No, Sirr. — Er rückte ſeinen Stuhl einen Zoll näher und fragte mit geſteigertem Intereſſe: „Schnarchen Sie?“ — Nein, erwiderte ſie haſtig, ihn ernſthaft anſchaurnd. Bei dieſer Antwort fingen ſeine Augen förmlich an zu glänzen. Seine Lippen teilten ſich erwarkungs⸗ voll und, indem er ſeinen Stuhl wieder einen Ruck näher gab, fragte er lebhaft: „Werfen Sie Ihre ausgekämmten Haare in's Waſchbecken?“ eig, das thue ich nicht, antwortete ſie; und wieder rufſchte ſein Stuhl näher, während ſeine Erregtheit ſich ſteigerte, ſo daß er kaum ruhig ſitzen konnte. „Rei⸗ nigen Sie den Kamm, wenn Sie ſich friſiert ha⸗ ben?“ Natürlich, jedesmal! ſagte ſie, ihn mit aller Macht anſtarrend. — Im nächſten Augenblicke lag er vor ihr auf den Knieen mit ausgeſtreckten Armen, zu ihr aufblickend. „Ich liebe Dich!“ rief er lei⸗ denſchaftlich. „Ich gebe Dir mein ganzes Herz! Ich werde Dein Sklave ſein, ich will Dich auf den Händen tragen! Welſt Du mich annehmen, als Dein Gatte, Dein Beſchützer, Dein Alles!“ — Es war ein kritiſcher Moment für eine junge Dame in ihrem Alter, aber ſie war dem Außerordentlichen gewachſen — was gewöhnlich bei Mädchen der Fall iſt — und ſie nahm ihn. Unangenehme Verwechslung. Ein Bürgermeiſter einer kleinen italieniſchen Stadt, der früher ein Richteramt bekleidete, ſollte vor einigen Tagen eine Civiltrauung vornehmen. Er wandſe ſich zuerſt an die Braut: „Mein Fräulein, ſind Sie geneigt, den Herrn hier als ihren Gatten anz zunehmen?“ Als er das Jawort erhalten, richtete er zum Erſtaunen Aller an den Bräutigg die Frage: „Und Sie, Angeklagter, was haben Sie zu hrer Verteidigung vorzubringen?“ — Heidelberg, 30. März. Kurz vor 1 Uhr vergangene Nacht ſtieß der bad. Schnellzug auf den in Heidelberg abgehenden Perſonenzug. Der Zugführer bemerkte ſogleich nach dem Aus⸗ fahren, daß der Zug durch falſche Weichenſtellung, das unrichtige Geleiſe baſiert, und gab ſofort Con⸗ tredampf, — leider brauſte auch ſchon der Schnell⸗ zug herein und fuhr, faſt noch in vollem Laufe, auf den von hier abgegangenen Zug. Die Folgen waren erſchütternd und ſchrecklich, ganz beſonders war es der von hier abgegangene Zug, deſſen Paſſagiere betroffen wurden. Von dem legzleken wurden drei Wagen zertrümmert, von dem Man heimer Zug dagegen nur einer. Auf dem Platze blieben ſogleich 5 Tode; 50 Verwundete wurden nach dem ac. Krankenhaus verbracht, vonſwelchen als; bald 3 ſtarben, ſo daß die Zahl der Menſchenopfes ſich bis jetzt auf 8 Tode und 47 Verwundele, woe von 20— 25 ſchwer verletzt ſind, ſtellt. Wie ſchon erwähnt, iſt das Unglück agli durch ſalſche Weichenſtellung eingetreten, doch kann man nicht ſagen, daß eine Überbürdung des bel, Bedienſteten zu Grunde liegt, ſondern ſcheint de Zuſammenſtoß leider durch grobe Fahrläſſigkeit des, ſelben herbeigeführt worden zu ſein. Der Weichen wärter Namens Philipp Berger trat erſt geſteig abend 6 Uhr wieder in Dienſt. Gleich nachdem daß Unglück geſchehen, ſuchte der Bedienſtete ſich durch die Flucht der Strafe zu entziehen, wurde aber bal ermittelt und verhaftet. — ſprach Freude, ſprach Verdruß aus ihm? Ich konnte die Antwort nicht finden. In Reiz und Friſche ſtrahlte ſie, die ſchöne Repräſentantin der Hausfrau, als ſie an der Seite des Grafen die Herren und Damen des umwohnen⸗ den Adels empfing, unter denen das polniſche Ele⸗ ment heut minder als ſonſt vertreten war. Dennoch fehlte Rittmeiſter v. Szymanski nicht, der, obwohl vom Grafen ziemlich kühl empfangen, wie ich zu⸗ fällig bemerkte, ſich doch den bevorzugteſten Platz an der Tafel, den neben Wanda, zu ſichern gewußt hatte. Es war ja, als könne das nicht anders ſein, als gehörten dieſe prächtigen Geſtatten zuſam⸗ men, auf denen denn auch manches Auge bewun⸗ dernd ruhte, — finſter nur das des Grafen, dem die unverhehlte Bewerbung des Rittmeiſters um die ſchöne Couſine freilich nicht entgehen konnte, eben⸗ ſowenig die vielverheißende Freundlichkeit, mit der dieſelbe aufgenommen wurde. Sie konnte dem Grafen nicht entgehen, ſage ich, und ich muß hin⸗ zusetzen: auch mir nicht; von Sekunde zu Sekunde fielen mir die Schuppen von den Augen und ich fühlte mit einer Bitterkeit, die zum Glück mehr der verletzten Eigenliebe, als einem tiefverwundeten Her⸗ zen entquoll, daß die ſchöne Frau ein Doppelſpiel getrieben, ſei's aus gedankenloſer Koketterie, aus bloßer Luſt an der Intrigue, oder aus ſchlauer Be⸗ rechnung. Und wie auch zuerſt die holde Erinner⸗ ung an den Abend in Olenka mich ſchmeichelnd umfing, immer aufs neue mir zuſtüſtern wollte: ich ſei es, den Wandas Blick und Wort gemeint, die Täuſchung hielt nicht mehr ſtand. Ein Thor, ein eitler, blinder Thor war ich geweſen, ich glaubte, die Empfindung glühender Scham, die mich über⸗ flutete, kaum tragen zu können! Wie ich dennoch die äußere Ruhe zu bewahren, Geſprächen, in die ich gezogen wurde, zu folgen vermochte, weiß ich nicht zu ſagen; vielleicht hielt das Bewußtſein der Notwendigkeit, vielleicht ein Gefühl aufkeimender Verachtung für die reizendende Polin dem inneren Sturm das Gegengewicht. Endlich war die Pein überſtanden, man hob die Tafel auf, um ſich draußen auf der Terraſſe, wo der Kaffee ſerviert wurde, zu verſammeln. Ich aber ging, nach meinem Rekonvalescenten zu ſehen, den ich ſchlafend fand und da der alte, freundliche Joſeph ſeinen Platz am Bett ſich nicht nehmen ließ, blieb mir Zeit, ein Stündchen Freiheit zu genießen, den heißen Kopf und die bewegte Bruſt draußen im kühlen Luftſtrom zu baden — es that mir wahrlich not! Einen der Parkwege einſchlagend, die nach der ſchon erwähnten Brücke führten, war ich nach kurzer Wanderung durchs Dorf zufällig bis zum Friedhofe gelangt, der, auf mäßigem Hügel gelegen, das al⸗ tertümliche, kleine Gotteshaus umſchloß. Es war ja gleich, wohin ich meinen Fuß wandte, auch zog die Stille und Abgeſchloſſenheit des Ortes mich in dieſem Moment magnetiſch an, ich öffnete die ſchmale Mauerpforte und trat zwiſchen die grünen Hügel⸗ reihen. Nur gelegentlich und flüchtig hatte ich bis⸗ her die ländliche Ruheſtätte betreten, in der Sonn⸗ tagsfrühe, wenn die Gemeinde zur Kirche wallte und der Fußpfad zu eng wurde für die Zahl der Andächtigen. Jetzt war es einſam hier; nur die Vögel zwitſcherten in den weißblühenden Flitter⸗ bllſchen an der Mauer und der Luftzug ſpielte leiſe mit den flatternden Bändern der Todenkränze. Langſam ſchritt ich zwiſchen den Gräbern hin. Das ſiedende Blut kühlte ſich allmälig, die peinigen⸗ den Gedanken beſänftigten ſich. Was hatte ich denn verloren? Ein Blendwerk, ein wertloſes Spielzeug, das ich ja ſelbſt in Stunden ſtrengeket Prüfung als unecht erkannt, das nie zum deglück⸗ enden Beſitz für mich werden konnte. Hier, de memento dieſer Hügel gegenüber, erſchien die Thorheit der Welt und die des eigenen Herzens noch thörichter, die Eitelkeit noch eitler, als an an derer Stelle. Es wurde immer ſtiller in mir. Gemächlich war ich zur Kirche hinaufgeſtiegen Vom hohen Graſe überwuchert lagen in ihrem ng hen Umkreiſe viel alte Denkſteine mit verwitterter unleſerlicher Schrift; Honoratioren des Dorfes, B amte der Herrſchaft mochten hier an bevorzuge Stelle ruhen. Die Jahreszahlen, die ich da un dort entzifferte, wieſen weit zurück, bis ins vorig Jahrhundert, die Namen, vom Finger der Zeſt ſ gänzlich verlöſcht, waren ja auch für mich, de Fremdling, völlig gleichgültig. % 1 SG aortſeßung folgt J 101 . 1 1 1 Eigenſchaften des Weines. großer Liebhaber des Weines ward von ſeine Vater ſtreng ermahnt, ſich vor dem Laſter de Trunkes zu hüten. „O, mein Vater,“ antwortet der ungehorſame Sohn, „guter Wein macht gute Blut, gutes Blut erzeugt heitern Sinn, heſters Sinn gibt erleuchtete Gedanken, erleuchtete Gedanke führen zu guten Thaten und gute Thaten bringe die Menſchen in den Himmel!“ Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, Ladenburg. Gas- Ver gr. 1639. An Mittwoch der Nummern 1 K Grasertte 55 Neckardam an der Baumalle, gedurhäuſer Fuß der Wörthbrück, de der dtei Spitzen al hen, am Streit⸗ um Donnerstag mmenkunft ! dil am N der Glaserttag lä der Nedathäuſer wieſen, der Romn dumme von den L am Samstag guſammenkunft am der Grasertrag de ſch an Ort und Ladenburg, der Bruülrge Hege Verſte Auf Antrag mit obervormun ung wird der zu ſoph Kaiſer ſeinem erſtehelich ſer gemeinſchaft Igb. Nr. Viertel, ! Hockenwieſ⸗ Jakob Sti am Montag der Vormi in dem Rathho lich zu Eigenth giltig zugeſchla der Schätzungs; Ladenburg, Der ( Verſt Donnerstag vormitta anfangend „ Unterzeichne niſſe gegen lich verſteig Küchenge rere kupfern werk als: Shränke, Ruhebett, Spiegel, allgemeiner Ladenbur G. 8 — Er lein beziehet