Brunct und Ripp vertreten, welche mit vielen Bei⸗ falle aufgenommene Reden im Sinne des Friedens und der Eintracht hielten. 5 — Rigo, 16. Mai. Im Polytechnikum ha⸗ ben bedeutende Unruhen unter den Studenten ſtatt⸗ gefunden, in Folge deren viele Studenten verhaftet wurden. Den Anlaß ſoll die Forderung der Di⸗ reltion gegeben haben, daß die Studenten unter ihnen cirkulierende Proklamationen herausgeben ſoll⸗ ten. Es mußte Gewalt angewendet werden und ſollen auch Verwundungen ſowohl bei den Studen⸗ ten wie bei den Polizeibeamten vorgekommen ein. 1 85 Verſchiedenes. s Ladenburg, 23. Mai: Letzten Sonn⸗ tag nachmittag 4½ Uhr brach in der im Rheingau gelegenen Scheuer des Landwirts Jakob Bläß Feuer aus und wurde das Innere des Baues voll⸗ ftändig zerſtört, jedoch das Feuer lediglich auf den deinen Herd beſchränkt. Bei dieſer Gelegenheit können wir nicht umhin, der Feuerwehr, wie den Hilfsmannſchaſten bis zu den Waſſerfuhrleuten auf das Lobendſte zu er⸗ wähnen, indem ſich zeigte, daß der Organismus gut arbeitete, was beſonders den Vorgeſetzten des Korps zur Ehre gereicht. Wie wir hören ließ Herr Julius Hirſch⸗ horn, deſſen Magazin in unmittelbarer Nähe des Brandplotzes ſich befindet und durch die Feuerwehr in umſichtiger Weiſe geſchützt wurde, dem Kommando ſeinen beſten Dank ausſprechen mit der Aushändig⸗ ung von 25 Mark für die Korpskaſſe. Den entſtandenen Schaden trägt mit einem Fünftel die Feuerverſicherungsgeſellſchaft Colonia. — Am Montag den 5. Juni, wird in Folge Anordnung Großh. Oberſchulrats der Unterricht in ſämtlichen Volksſchulen des Landes freigegeben, da⸗ mit die Lehrer, wie im Jahr 1880 bei der all⸗ gemeinen Volkszählung, ſich bei der Erhebung der Berufsſtatiſtik beteiligen können, indem nament⸗ lich auf dem Lande durch die Mitwirkung der Lehrer eine beſondere Gewähr für die richtige Vor⸗ nahme des Geſchäfts erzielt werden oll. — Die großen Eiſenbahnwagenbau⸗Werkſtätten von la Buire bei Lxon ſind geſtern ein Raub der Flammen geworden. Fünftauſend im Bau be⸗ griffene Waggons ſind verbrannt. Der Schaden wird auf vier Millionen Franks geſchätzt. Mehrere tauſend Arbeiter ſind brodlos. Die Abgeordneten des Rhone⸗Departements werden morgen den Mi⸗ niſter des Innern um eine Unterſtützung für dieſe Unglücklichen angehen. — Die Landungsbrück⸗ der Londan, Chatham und Dover Eiſenbahn in Queenboraugh brannte am Freitag nachmittag gänzlich nieder. Das hol⸗ ländiſche Packetbot „Prins Handrik“, welches längs der Brücke vor Anker lag, kam mit geringfügigem Schaden davon, aber die Briganture „Conſus“ aus Whitſtable teilte das Loos der Brücke. Die Urſache des Brandes iſt nicht bekannt. Der angerichtete Schaden wird auf 50,000 Pf. St. veranſchlagt. — Der Diebſtahl im königlichen Palais zu Brülſſel beſchränkt ſich nicht allein auf die vier Ge⸗ mälde, von denen bereits berichtet worden iſt, es ſind auch mehrere Schmucksachen von Wert geſtohlen worden, nämlich eine goldene Broſche in Form eines Pfeils mit Brillanten und einer Perle, eine Vorſtecknadel von Gold in der Form eines Säbels mit Brillanten und einem Saphir, eine Broſche von Gold mit rotem Email und kleinen Diamanten, W eine Nadel mit einem grünblauen Scarabäus und deine Broſche in der Form einer Die Beſchreibung dieſer Palette von Gold mit farbigen Edelſteinen, Gegenſtände iſt den Juwelieren und Händlern in Wertſachen zugeſandt worden. — Der nächſte Komet, Ende Mai und Anfang Juni iſt (wie bereits erwähnt) das Erſchei⸗ nen eines prachtvollen Kometen zu erwarten, des⸗ ſelben, der am 18. März in Amerika entdeckt wurde, wo er die Helligkeit eines Sternes zehnter Größe hatte. Anfangs Juni ſoll derſelbe nun der Sonne ungemein nahe kommen, bis auf etwa 800,000 Meilen — das wäre der fünfundzwanzigſte Teil der Entfernung von Sonne und Erde. Dabei ſteigt eine Helligkeit ungemein, ſo daß er Anfangs Juni vielleicht bei Tage ſichtbar ſein wird. In den kom⸗ menden Tagen ſteht er im Sternbilde des Cepheus; ſein Ort iſt leicht zu finden, wenn man von den zwei Sternen des großen Bären, die mit dem Po⸗ larſtern in gerader Linie ſtehen, eine Linie zu die⸗ ſem und über ihn hinaus ſich denkt; der Komet ſteht dann nahe auf dieſer Linie halb ſo weit vom Polarſtern, als der große Bär. Er zieht im Laufe des Mai zwiſchen der Caſſiopeja und dem Polar⸗ ſtern gegen die Capella, in deren Nähe er am 1. Juni gelangt. Bis dahin iſt er die ganze Nacht ſichtbar. Dann nähert und wird am 9. Juni 2 Grad (4 Sonnenbreiten) ſüdlich von ihr vorüberziehen und dann ſchnell an Helligkeit abnehmen. Eine größere Annäherung an die Erde iſt nicht zu erwarten. — Aus Newyork wird unterm 21. Mai gemeldet: Das engliſche Schiff „Weſtern Belle“, von Greenock, iſt in Folge Kolliſion mit einem Eis⸗ berge geſunken. Der Kapitän und 13 Mann ſind umgekommen, 6 Mann gerettet. f — Ein Dorf ohne Männer. Aus dem Dorfe Czibar im Szempliner Comitate (Ungarn) ſind vor Kurzem die Männer und die erwachſenen jungen Leute nach Amerika ausgewandert. Als die einzigen Männer im Dorfe ſind der Pfarrer, der Cantor und ein hinfälliger Greis zurückgeblieben. — Der verlorene und wiedergefundene Trau⸗ ring. Im „Liebenwerdaer Kreisblatt“ finden wir er ſich raſch der Sonne die fagende, faßt mürchenhaft erſcheinende Mittel, ung: „In der Nacht vom 13, zum 14. Mutz 1824 fond in Hoyerswerda ein großer Brand ſtatt. Während dieſer Schreckensnacht verlor die Frau Bötichermeiſter Henriette Huhn dort, damals 24 Jahre alt, ihren Trauring, der trotz allen Suchens nicht mehr zu finden war. Am Mittwoch voriger Woche fand die jetzt 88 Jahre alte Frau auf ihrem Felde, während ſie eine Diſtel ausziehen wollte, den Ring wieder, welcher noch ziemlich wohl erhalten iſt.“ — Ein toller Streich iſt dem Bahnhofs, perſonal zu Nanch geſpielt worden. Vor drei Wo⸗ chen ſtieg dort aus einem Waggon erſter Klaſſe ein Herr, welcher ſich durch eine gallonnierte Mütze als Staatsingenieur kennzeichnete und übrigens gut höchſt elegant und vornehm ausſah. Er ſtellte ſich dem Bahnhofsvorſteher und den ſonſtigen Chefs als Kontroll⸗Inſpektor vor, welcher von dem Miniſter der öffentlichen Arbeiten geſandt ſei, wie dies öfters geſchieht. Jedermann verbeugte ſich ehrerbieſigſt und ſtellte ſich zur Verfügung. Sofort beginnt nun der Staats- Ingenieur ſeine Inſpektion. Er beſichtigt den Bahnhof, läßt Maſchinen auseinander⸗ nehmen, ſchickt fünf Lokomotiven zur Reparatur nach Epernay, beauftragt den Bahnhofsvorſteher, einen Bericht gegen den Bahnhofs reſtaurateur aufe zuſetzen, verſpricht einem Arbeiter, den er erkennt und deshalb duzt, eine Stelle als Sous ⸗Chef ſchnauzt mehrere Beamte wegen vorgefundener Ver nachläſſigungen an, verweiſt es ſtreng, daß ma ihm den Abgang eines Zuges nicht ſofort angezeig hat, reiſt mehrere Male in erſter Klaſſe nach Cha lons und zurück, ſteigt auf die Lokomotive und den derſelben folgenden Dienſtwagen, herrſcht all Controleure, Schaffner und Weichenſteller an un gibt den ſubalternen Angeſtellten vielfach zu erken nen, daß er ſie unter ſeine mächtige Protektio nehmen will. Nachdem er vierzehn Tage alſo ge wirtſchaftet, kündigt er ſeine Abreiſe an und lade vorher alle höheren Beamten zu einem Frühſtück ein, welches 400 Franks koſtet. Die Beamten be⸗ eilen ſich, ihm zu Ehren ein Diner zu geben, für welches ſie 700 Franks bezahlen. Erſt als der Staats⸗Ingenieur fort iſt, erfahren ſie, daß derſelbe weder das Frühſtück noch die ſonſtige hoch aufge⸗ laufene Zeche bezahlt hat. Eine Anfrage nach Paris brachte die Antwort, daß kein Inſpektor abgeſandt worden ſei. Als Urheber dieſes tollen Streiches it, wie der „Voſſiſchen Zeitung“ geſchrieben wird ein gewiſſer Mindinski ausgemittelt, welcher mechaniſche Kenntniſſe beſitzt und von ſeinem Onkel, welcher Staats⸗Ingenieur war, die gallonnierte Mütze ge⸗ erbt hat, dabei aber etwas an Geiſtesſtörung leidet. — Die ſchönſten Tugenden der Frau ſind Milde und Beſcheidenheit; Ihte beſte Waffen: Anmut und Schelmerei. den unbefangen hingeworfenen Wunſch, ihr inkor⸗ rektes Franzöſiſch in der Konverſation mit mir zu verbeſſern, dann auch, wie das Bedürfnis, ſich ei⸗ nigermaßen richtig in der Landesſprache ausdrücken zu lernen, ihr zum Bewußtſein kam, mit der Bitte um deutſche Lektionen bannte ſie mich mehr und mehr in die eigene gefährliche Nähe. Und ſo war es gekommen, wie es kommen mußte. Mein Mund hatte geſchwiegen, ſo verlockend auch in ein⸗ zelnen Momenten ihr Auge zu mir ſprach; ob das meine ſtumm geblieben — ich wußte es nicht! Es geſchieht uns wohl im Leben, daß Über⸗ zeugungen, die wir feſt begründet, Entſchlüſſe, die wir unumſtößlich wähnen, in Folge eines momen⸗ tanen Eindrucks, eines Wortes aus fremdem Munde vielleicht, uns plötzlich im entgegengeſetzten Lichte erſcheinen — daß, wie durch innern Umſturz, alles zuſammenbricht, was montenlange Reflexionen, was das Aufgebot unſerer ganzen moraliſchen Kraft mühſam in uns aufgebaut. Es geſchieht uns oft — o ja; und doch ſteigt die Röte der Beſchämung mir in's Angeſicht bei dem Bekenntnis, daß das kleine, von Wandas Hand beſchriebene Blatt in mir dieſen Umſturz bewirkte, daß ſelbſt, nachdem der erſte Glücksrauſch geſchwunden, nachdem ich wieder denken konnte, die Flucht aus jener zau⸗ beriſchen Nähe mir unmännlich, kindiſch — der be⸗ abſichtigte gewaltſame Bruch des früheren Verhält⸗ niſſes zum gräflichen Hauſe geradezu abenteuerlich erſchien. Wann fehlte es jemals der Leidenſchaft an Gründen, das eigene Thun zu beſchönigen? — Konnte ich nicht auch in Cherzowa, in ländlicher Stille Zeit genug für meine Arbeiten und Studien gewinnen, um dann im Herbſt, ohne jeden auffall⸗ enden Schritt, rnhig und reſigniert zu ſcheiden und in die mir vorgezeichnete Laufbahn einzulenken? Gewiß! — ich war davon überzeugt, weil ich es ſein wollte. Und was hier in letzter Zeit mein Intereſſe geweckt, was mich zu feſſeln begonnen, mir lieb geworden und ein Heimatsgefühl gegeben, das ſank in Nichts zurück vor dem Gedanken, Wanda wiederzuſehen, ihr nahe zu ſein, ihr, die mich vermißte, die nach mir rief, die mich, mein eignes ſtürmiſch pochendes Herz flüſterte mir heim⸗ lich zu: die mich vielleicht liebte — wie ſie eben lieben konnte. f Nach wenigen Tagen ſchied ich aus dem ſtillen Orte, wo ich in ernſter Sammlung mich ſelbſt wieder zu finden begonnen, von den trauten Be⸗ wohnern des Pfarrhauſes, deren Blicke befremdet, ja bekümmert auf dem Fortziehenden ruhten. Die Ernüchterung, die Eliſabeth mir vorausgeſagt, war nicht über mich gekommen, nur ein neuer Rauſch, der mein Auge blind machte für „das Gute, das ſo nahe lag,“ und für den Himmel voll Wahrheit und Treue, der aus des lieben Mädchens braunen Augenſternen leuchtete! — n oe . 1 % eee, 5 1 , Faſt drei Monten waren ſeitdem verſtrichen. In voller, ſommerlicher Laubfülle prangten die alten Linden um Schloß Cherzowa und miſchten ihren Blütenduft mit dem der erſten Roſen und Lilien des Schloßgartens. Fröhliche Menſchenſtimmen drangen zuglrich mit dem Vogelgezwitſcher aus Baumkronen und Hecken in mein geöffnetes Fenſter 12 vor allem Wandas mutwilliges, filberhelles Lachen. Es übte ſeine alte Macht; ich hatte den Arbeitstisch verlaſſen und ſpäte durch die Lücken im Lindengeäſt nach dem Raſenplatz hinunter, wo ein Kreis von Damen und Herren, dem Adel der Umgegend angehörig, ſich, aller ſtädtiſchen Etiquette fern, zwanglos bewegte und Wandas lichtes Som: merkleid, gaukelnd, gleich dem Schmetterling, bald hier, bald dort auftachte oder verſchwand. Der Graf war vereiſt, mein Zöglingspaar mit mehreren Altersgenoſſen unter der Aufſicht don deren Informator zu einem Ausflug aufgebrochen, man wollte auf einem entfernlen Landſee wilde En⸗ ten zu ſchießen. Ich war von der Partie dispen⸗ ſiert worden, auf Wandas Verlangen, die behauptele, der Doktor ſei unentbehrlich, „zu helfen ihr, machen les honneurs des Hauſes.“ Ach, wie entbehrlich war er der arme Dok⸗ tor, mit ſeiner „deutſchen Gründlichkeit“ hier, im Zirkel der leichtlebigen, gewandten, ch valeresken Polen, die, diesſeit⸗ und jenſeit der Grenze begüttert, vom Reiz der ſchönen Landsmännin magnetiſch an gezogen, Schloß Cherzowa heimſuchten, ſie huldigend zu umſchwärmen! Und wie ſchien ſie ſelbſt erſt hier, gleichſam vom verwandten Element umfloſſen, ihr volles Leben zu entfalten, all die kleinen, hin⸗ reißenden Eigentümlichkeiten, die meinen Sinn be⸗ rauſcht und befangen, aufs hoͤchſte zu ſteigern, zum Entzücken ihrer feurigen Bewunderer — nicht zu dem meinen! Ich ſah mehr und mehr nur die Polin ihr, fühlte mich ihr entfremdet, verletzt durch die Extravaganz ihres Weſens und floh aus dem Kreiſe, in dem ich mich überflüſſig fühlte, Stille meines Zimmers. 1 5 Faortſeßung folgt.) 585 e K Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor Ladenburg. in die Ar. 1639. Am donnerstag den guſummenkunft 10 am Schriesl ud der Grasertr 2 am Meertel Ag und des Bac daheim von det Pf im Donnerstag b guſammenkunft . am Nec ird der Grosertra in dem Neckardamn in der Baumalle, Fechthäuſer Fußbff de Wörthbrücke, de et drei Spitzen ar een, am Stteit⸗ im Freitag d demmenkunft! am N I Grazertrag l' der Neckarhäuſer f veſen, der Romn dünme von den am Samstag Zuſammenkunf am J der Graserkrag d lich an Ort und Ladenburg de Bürge A Meßan de Aufnahme Aubſtummenanf und Gerl M. 18,506. falten zu Met ſacsheim werden maden Schulſah . mu Zöglin⸗ Aufnahmsſähiſ d bldurgsfähie iche das achte ind das elfte ne ſhen. Altem und B i werden aufg ungen dei . Waubſtumme Khungsweiſe h aubſtummeran Nrweſlt einzur heſſerümter we entlich zu bei Mannheim, Groß 61 2 N. 889. Fenminnah genmit bal U Br A (0. 3 Nag 0 balhuſen.