ages ſind lung in ücher zu nir, 'oriſtiſ Allgemeiner Anzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Ameiger. J%%%ͤ 251 i „5 Poſtprovifion. Rabattbewilligung. — Für Inſerate, welche am Tage vor dem Er ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Ak. 70 Pf. excl ſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende u öl da Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 1d Heu nehmen Inſerate für uns an. N — — 15 Nr. 41. Mittwoch, den 24. Mai 1882. 5 855 8 Bolitiſches beit Berlin, 19. Mas. Die Tabakmonopol- ung den deutschen Kaiser, das deutſche Volk, die „ 1551 2 7 I Kommiſſion beendete heute nachmittag nach 3 Uhr Schweiz. Er drückte weiter den Wunſch der Re⸗ t, iht Aus Baden, 21. Mai. (Der Abgeordnete ihre Thätigkeit Das Tabakmonopol wurde abge- gierung König Humbert's aus, es möge die Been⸗ eilbar. Kiefer über den letzten Landtag.) Vorgeſtern abend lehnt. Folgender Antrag des Dr. Lingens wurde digung dieſes großen Werkes eine Garantie des aller g= folgte Herr Landgerichtsdirektor Kiefer der Einladung] mit 21 gegen 3 Stimmen angenommen: Friedens ſein. ch dathe⸗ des lieberalen Vereins Freiburgs und referierte über „Der Reichstag beſchließt, zu erklären, daß nach Berlin, 22. Mai. (Krönung des ruſſiſchen m, pill. die Verhandlungen und Reſultate des letzten Land- der erſt durch Geſetz vom 16. Juli 1879 erfolgten [ Zaren.) Die „Voſſ. Zg.“ bringt folgendes Peters⸗ 3 Mau. tages. Ausgehend von der kritiſchen Zuſammenſetz⸗ Erhöhung der Tabakſteuer eine weitere Belaſtung burger Telegramm: Eine den Hofkreiſen naheſtehen⸗ — ung der Parteien der zweiten Kammer während der [und Beunruhigung der Tabakinduſtrie um ſo mehr de Perſönlichkeit teilt mit, die Krönnngsfeier iſt de⸗ letzten Saiſon, beleuchtete der Redner die Stellung als unſtatthoft erſcheint, als die vorhandenen und finitiv vertagt und zwar bis zum Mai 1883. Für ch füt der ſechs Demokraten in dieſer Körperſchaft. Dieſe in Zunahme begriffenen Einnahmen, ſowohl im [Donnerstag, am Himmelfahrttage, waren ſämtliche Juſen⸗ bildeten gleichſam die Reſervetruppen der Ultramon⸗ Reiche als in den Einzelſtaaten, bei angemeſſener] Mitglieder des regierenden Hauſes nach Peterhof rlags⸗ tanen, welch' letzteren ſie ſich, wo es die Bekämpf⸗ Sparſamkeit die Mittel bieten, die öffentlichen Be⸗ beſchieden worden, um einem Familienrate beizu⸗ 1 Vro⸗ ung der Liberalen galt, willig anſchloſſen. Die Leiſt⸗ dürfniſſe zu befriedigen und beſtehende Mängel in wohnen, wozu auch der Hofminiſter Graf Woronzoff und, ungen der diesmal in verſtärkter Auflage erſchienenen [der Steuer⸗ und Zollgeſetzgebung auszugleichen. Daſchkoff beigezogen ward. Graf Woronzoff Daſch⸗ aß ultramontanen Partei bezeichnete der Abgeordnete Berlin, 20. Maj. Unterſtaatsſekretär Dr. toff erſtattete auf Veranlaſſung des Kaiſers Bericht Rönke Kefer als auf die Gunſt der Maſſen berechnet. v. Mayr und der elſaß ⸗lothringiſche Kommiſſar über den Stand der aktuellen Situation Es bedarf ur d Dahin zählt nach ihm vor Allem der famoſe Steuer⸗ zum Bundesrate, Generaldirektor Fabricius, haben wohl nicht erſt ſpecieller Ausführungen, daß dieſer find. ö erlaß, der in Antrag gebracht wurde. Zu Gunſten ſich heute zur Teilnahme an den Eröffnungsfeier⸗ Situationsbericht nicht allzuroſig gefärbt war, denn lende eines Steuererlaſſes ſollte der Staat neue Schulden lichkeiten der Gotthardbahn nach der Schweiz bege⸗ die Verleſung der Berichte ſoll ein Schweigen des machen und die Steuerzahlenden ſie tilgen laſſen. e Einem momentanen, laum fühlbaren Vorteile ſollte ſell, die bisherige Ordnung in unſerer Finanzw rtſchaft Wein geopfert werden. Nichts weiter als Wahlagitation 3.9 war auch die Motion Kern, die eine direkte Land⸗ 1 tagswahl eingeführt wiſſen wollte. Eine direkte Wahl in Baden komme nur der Landbevölkerung a du Gute, von dieſer aber ſei das Wohl und Wehe der ultramontanen Partei abhängig. f Der Redner wiederholte ſeine in der Kammer gethane Außerung: „Kaum Einer ſitzt unter ihnen (den Ultramontanen) bei deſſen Wahl nicht zehn Pfarrer die Finger darin hatten!“ Daß es auch den Liberalen ernſt um den Frieden ſei, dafür ſpreche die Bereitwilligkeit, mit 1 der dieſe Partei das Dotationsgeſetz zu Stande ge Preſ. brochte. Sehr ausführlich behandelte auch der 1 N, Redner das Kapitel der Aufhebung der Kreisber⸗ p. Sl faſſung und das der Remunerationen an Eiſenbahn⸗ zu ala bedienſtete. Von einer rührigen Agitation der Li⸗ berralen des Landes erwartet der Abgeordnete Kiefer ten Leine günſtigere Konſtellation unſerer Landtags⸗ — Parteien. des Reichstages nach Baſel abgereiſt, wo ſich die ſämtlichen von der ſchweizeriſchen und italieniſchen Regierung zur Einwe hung des Gotthard⸗Tunnels Geladenen zuſammenfinden. Mit dem Präſidium des Reichstages reiſte zugleich der Bureaudireltor Geh. Rechnungsrat Knack nach Baſel. Luzern, 20. Mai. Die Rigibahnſtation Vitznau iſt trefflich dekoriert, heute ging ein Sicher⸗ heitszug nach dem Gotthard ab. Genua, 20. Mai. An dem den Gäſten, die zur Gotthardfeier hier anweſend, heute gegebenen Feſtmahle nahmen die hieſige Munizipalität, die Miniſter Baccarini, Berti und Acton, der Botſchaf⸗ ter Keudell ſowie Senatoren und Deputierte eil. Der Deputierte Podeſta toaſtierte auf Deutſchland, Keudell dankte Genua und wies darauf hin, daß die moraliſche, intellektuelle und materielle Initiative zum Bau der Gotthardbahn von Italien ausge⸗ 1 gangen; er toaſtierte auf Italien und das Haus Savoyen. Baccarini begrüßte Namens der Regier⸗ ben, ebenſo iſt heute morgen der Geſamtvorſtand ruhig und gefaßt blieb, weil er Schweiz, Italien und das große Gotthardwerk. heute feierlich eingeweiht. waren anweſend. Entſetzens hervorgebracht haben, während Zar allein vielleicht ſchon vor⸗ her deren Inhalt kannte. Wien, 19. Mai. Aus Brody wird be⸗ richtet: Das Elend der ruſſiſchen Emigranten iſt unbeſchreiblich, Tauſende ſind obdachlos und ſchlecht ernährt, und noch immer finden ſtarke Zuzüge ſtatt, während wöchentlich nur 600 Perſonen nach Ame⸗ rika expediert werden. Eine furchtbare Elend⸗Ka⸗ taſtrophe iſt zu beſorgen, weil das Lemberger Ko⸗ mite, ſowie die galiziſchen Behörden und Gemeinden alle ruſſiſchen Juden hierherſchicken. Das hieſige Komite hat ſeine Kräfte erſchöpft und die Bevölker⸗ ung kann nichts leiſten. Zur Verhütung großen Unglücks iſt raſches und energiſches Einſchreiten geboten. Voghera, 20. Mai. Das Aſſarium in Mon⸗ tebello auf dem Schlachtfelde von 1859 wurde Gegen 20.000 Perſonen Der Herzog von Genua reprä⸗ ſentierte den Konig von Italien, Frankreich und Oſterreich⸗Ungarn waren durch die Militär⸗Attaches len, onen 0 i e Mein Großoheim. 1% Erzählung von E. Reis ne.. — 6. (Fortſetzung.) entheel, 5 „Ja, verlernt hab' ich, aber vergeſſen nicht — 1. 0 »eiemals. Wenn Stunde kommt, wo hatte Lektion 55 b bei Ihnen, das war manchmal ſehr langweilig, . „ I ſchlimmer Doktor, ſehr! aber mir fehlt doch jetzt dena, F ſchrecklich. Und nun abends, mein Couſin ver⸗ el f „langt, daß ich mache Honneurs bei Thee, wie im⸗ a „mer, aber dieſe deutſchen Cavaliers ſind ſo fade, zten 1 „pardon, lieber Doktor, ſo fade und nun da zu tenz. machen Konberſation, ohne Sie! inſen, g N „Jetzt ſehe, wie Sie machen ſinſtere Augen; deln, „bin ich wieder mal zu vill Polin, nicht? Aber iu „ „ ſchelte ich. daß Sie ſind vill Deutſcher? Warten hnitze »Sie, wann gehen zum Frühjahr nach Cherzowa, tet, a das iſt nahe der Grenze, Sie werden auch ſehen „mein kleines Gut, mein Olenka; das liegt ſo „grün, ſo friſch, und ringsum großer Wald. Sie „werden ſehen, wie ſchön iſt in meinem Polen, wie „ſich läßt leben ohne die deutſche Cavaliers und „ohne die deutſche Gründlichkeit! „Nun adieu, cher Docteur; hätte ſollen „franzöſiſch ſchreib'en, aber — Sie freuen ſich doch, „daß iſt deutſch, wenn auch ſchlecht — nicht? „Kommen Sie bald, oder ſchreiben auch, wenn „Sie bringen über Ihr deutſches Gewiſſen, mal „paar Zeilen an Wanda! — wieder drückte ich meine Lippen auf den Namenszug und ſchloß die Augen. Ich ſah ſie ja vor mir, die ſchöne Schreiberin, wie ſie leibte und lebte; in der tändelnden, faſt kindiſchen Plauderei, in dem Aufſprudeln kecken Mutwillens, in den flüchtigen, unſichern Zügen der Hand, der die deutſche Schrift noch ungeläufig, verkörperte ſich mir Wandas Weſen in ſeinem ganzen eigen⸗ und fremdartigen Reiz. in ſeiner Unwiderſtehlichkeit. Ich wußte ja, ich hatte mir nie einen Augenblick ver⸗ leugnet, wie himmelfern dieſe Natur dem Ideale ſtand, das einſt, ehe ich ſie kannte, in all der rei⸗ nen Lieblichkeit ächt deutſchen Frauentums meine Seele erfüllte; ich hatte alles, was Vernunft, Mannesſtolz — was ſelbſt das Nationalgefühl des Deutſchen dieſer Leidenſchaft gegenüber in die Wagſchale zu werfen hatten, mir vor Augen ge⸗ ſtellt. hatte gekümpft, ſtetig, ausdauernd — und doch vergeblich! Wanda v. Wynocz, die Couſine des Grafen Cz., war, kaum der Kindheit entwachſen, einem polniſchen Edelmann vermählt worden, der als glüh⸗ ender Patriot am letzten der Aufſtände beteiligt, die ſo vielfach ſchon ſein unglückliches Vaterland verheerten, kaum ein Jahr nach ſeiner Heirat im blutigſten jener Kämpfe den Tod fand. Seine Güter wurden eingezogen, nur Olenka blieb, als mütterliches Erbe, der jungen Frau erhalten. Da⸗ mals kam ſie, noch in Wilwenkrauer, nach B. in's Haus des Grafen, wo ich ſeit länger als Jahres⸗ friſt bereits heimiſch war. Sie war dort willkom⸗ men; gab doch ihre Schönheit, der naibe Reiz ihres Weſens — den kein Schmerz um den verlor'nen, ungeliebten Gemahl verdunkelte — den geſelligen Kreiſen dieſes Hauſes, denen ſeit dem Tode der Gräfin die dame d'honneur gefehlt hatte, ein neues, anziehendes Luſtre! Wanda, ganz Polin, in ihren Vorzügen wie in ihren Schwächen, füllte, in ihrer Weiſe eben, den Platz den man ihr an⸗ gewieſen, völlig aus; ſie herrſchte im Salon, wie im engen, häuslichen Zirkel, und wie geblendet hing jegliches Auge an dem neuen, glänzenden Geſtirn, das unſern Abenden aufgegangen — auch das mei⸗ nige. Ihr reizender Mutwille, ihre ſüße, kindliche Tändelei beſtrickte Männer⸗ und Knabenherzen; meine Zöglinge wetteiferten in Bewunderung fllr die junge, entzückende Tante und entwickelten ihr gegenüber die erſten Spuren huldigender Ritterlich⸗ keit. Das führte auch mich ihr näher — gegen meinen Willen zuerſt. Ich kannte die Grenzen meiner Stellung, ich hatte ſie bisher unbeirrt feſt⸗ gebalten und wollte es auch fernerhin. Für Wanda aber in deren Adern das leichtere Blut der Sar⸗ matin pulſierte, beſtanden dieſe Grenzen nicht; durch