ubrigen Angeklagken nichtſchuldig. — Jouner erhielt 4 Monate einfachen, Nitſche 8 und Geringer 4 Monate ſtrengen Arreſt. — Ein frecher Dieb. Man meldet aus Brüſſel. Ein kühner Dieb entwendete aus dem königlichen Palaſt vier Bilder, darunter ein Gemälde Madou's. Eines der geſtohlenen Bilder befand ſich im Vorgemach zum Schlafzimmer der Königin. — Ein Kind durch eine Henne getötet. Man meldet uns aus Stridau (Zalaer Komitat in Un⸗ garn): Im nahen Dorfe Jalſchovec ließen die Bauersleute Pufek Dienſtag ihr kaum drei Monate altes Kind feſt gewickelt in der Wiege ſchlafend allein zu Hauſe und begoben ſich zur Arbeit aufs Feld. Während ihrer Abweſenheit ſprang eine Henne durch das offengebliebene Fenſter in die Stube, ſetzte ſich auf das Geſicht des Kindchens und ſaß ſo lange darauf, daß die Eltern, als ſie wieder nach Hauſe kamen und die Henne von ihrem Sitze verjagten, das arme Geſchöpf, das ſich mit den in die Decke eingebundenen Händen nicht wehren konnte, erſlickt auffanden und alle Wiederbelebungsverſuche umſonſt waren. — (Gefäbrliche Verbrecher.) Schweizer Blätter berichten folgende neue Geſchichte aus dem Freiburg⸗ iſchen Zuchthauſe: Vier Sträflinge Namens Bäris⸗ wyl, Uhlmann, Felicien Clere und Borgognon, welche in den Werkſtätten von Sali bei Planfayon arbeiteten, ſperrten ihren Wächter in ihre eigene Zelle ein, nahmen ihm ſeine Waffen, Karabiner u. Revolver und ſuchten das Weite. Es ſind vier ge⸗ fährliche Verbrecher. Bäriswyl hatte 4000 Franken in Gold geſtohlen und ſie in der Umgegend von Orſonnes verſteckt. Er wollte dies Verſteck nie an⸗ geben, in der Überzeugung, daß es ihm ſchon ein⸗ mal gelingen werde, aus dem Zuchthauſe zu ent⸗ fliehen. Jetzt iſt er wohl im Beſitze ſeiner „Er⸗ ſparniſſe.“ — Ein Mordprozeß vor den Aſſiſen des Seinetribunals endete geſtern mit einer dramatiſchen Schlußſcene. Des Mordes angeklagt war Biſtor, ein bartloſer zweiundzwanzigjähriger Burſche, wel⸗ cher mit Hilfe ſeiner Maitreſſe eine greiſe Witwe in der Rue de Charenton erdroſſelt und beraubt hat. Als nach den Plaidoyers der Präſident an Biſtor die Frage richtete, ob er noch etwas zu ſeiner Ver⸗ teitigung zu ſagen habe, antwortet dieſer ſchluchzend: „Ich bitte Gott, mein Opfer, meine arme Mutter und die menſchliche Geſellſchaft um Verzeihung.“ Man führt in nun in ſeine Zelle, während ſich die Geschworenen zur Beratung zurückziehen. Nach drei⸗ viertel Stunden erſcheint die Jury wieder. Ihr Verdikt lautet für Biſtor: Schuldig ohne mildernde Umſtände. Die Geliebte des Mörders, Anna Perrin wird indeſſen nur der Teilnahme an der Beraub⸗ ung für mitſchuldig erkannt. Der Präſident befiehlt nun den Angeklagten hereinzuführen. Die Gen⸗ auf die Anklagebank tragen, weil er einer Ohnmacht nahe iſt. Der Gerichtshof ſpricht nun über Biſtor die Todesſtrafe aus Bei den Worten „laccusé est condamné ä la peine de mort“ ſinkt Biſtor ohnmächtig um. Anna Perrin, ein ſiebzehnjähriges Mädchen, welches ihrem Geliebten im Gefängnis ein Kind geboren, wirft ſich über ihn, umklammert ſeinen Hals und ſchreit: „Verurteilt ihn nicht zum Tode, er ſoll nicht ſterben, er iſt unſchuldig, ich habe den Mord allein be⸗ gangen.“ Mit Gewalt mußte man ſie von dem Körper des ohnmächtig Gewordenen, welchen die Gendarmen hinaustrugen, losreißen. Sie ſelbſt wurde hierauf zu ſechs Jahren Gefängnis verurteilt. „Gebt mir zehn Jahre, damit ich nach Caledonien gehen kann,“ heulte ſie. Die Scene hatte auf die Mitglieder der Jury einen ſo tiefen Eindruck ge— macht, daß ſie ſich ſofort vereinten, um ein gemein⸗ ſchaftliches Gnadengeſuch für den jungen Verbrecher an den Präſidenten der Republik zu richten! — Ein Schwindler en gros. Die Pariſer Polizei hat, wie die „Independance Belge“ meldet, der engliſchen Polizen einen Schwindler Namens Wood ausgeliefert, der vielen Perſonen verſprochen hatte, ſie in ein glückliches Land zu führen, wo leicht zu leben ſein würde. Die Unglücklichen hatten ſich von ihm bethören loſſen. Wood hatte den Dampfer „Nemeſis“ gemietet und in den Haupt⸗ ſtädten Europas verkünden laſſen, daß derſelbe die Emigranten aufnehmen und an einem beſtimmten Tage von London nach New⸗York abgehen werde. Es begaben ſich hierauf dreitauſend Auswanderer aus allen Ländern nach London, wo bei ihrer An⸗ kunft Wood zuerſt das Überfahrtsgeld von ihnen forderte. So wie das berichtigt war, verſchwand er mit einem Schlag. Man kann ſich leicht die Leiden vorſtellen, welche dieſe Armen ausſtehen mußten, die kein Wort Engliſch verſtanden und ohne Geld und Obdach in London herumzuirren gezwungen waren, wobei ſie häufig in Konflikt mit der Polizei gerieten. Endlich nahm ſich die Regierung der Sache an; es wurden Maßregeln getroffen und der „Lydian Monarch“ führte 884 nach New⸗Nork. Der Schiffschirug erzählte, daß die Reiſenden bei ihrer Ankunft an Bord Mitleid einflößten. Sieben ſtarben während der Überfahrt und eine Menge iſt. ſeit der Zeit erkrankt. — Civilehe in Newyork. Das Verheiraten wird von den Newyorker Polizeirichtern auf die Klagen verlaſſener Jungfrauen ziemlich rafch und energiſch beſorgt. Sie haben jetzt den Sonnabend⸗ Nachmittag für „gebrochene Eheverbrechen“ feſtgeſetzt. Am letzten Sonnabend, ſchreibt ein Newyorker Blatt, waren im Eſſex⸗Market⸗Gericht allein neun Paare vor dem Richter, von welchen jedesmal das Männ⸗ chen derjenige Teil war, der abſolut nicht heiraten wollle. Die neun Männer wurden alle in einer darmen müſſen ihn einzigen halben Stunde v rheiratet. „Warum waffe Sie dieſe Jungfrau nicht heiraten e fuhr der Richte beiſpielsweiſe einen der Unglücklichen an. „Ich hahe es ihr nicht verſprochen.“ „A bah, das ſind leere Ausreden,“ ruft der Richter, „Geheiratet, oder ing Loch. So, alſo doch lieber geheiratet? Gut, ſo er, kläre ich Euch denn als Mann und Frau. Fünfzig Cents Koſten. Clerk, paſſen Sie auf, daß das Halbdollarſtück kein Loch bat. Der Nächſte! — Glücklicher Jokai. Eine Huldigung ſelten⸗ ſter Art wurde kürzlich Maurus Jofai zu Tei, Der berühmte ungariſche Schriftſteller befand ſich in Debreczin und wurde dort in der den Magyaren eigenen überſchwenglichen Weiſe gefeiert. Als er nun auf einem ihm zu Ehren gegebenen Bale ſich verabſchiedete, traten, wie das „W. Exkrahl! berichtet, die anweſenden Frauen und Mädchen an ihn heran und die Tapferſte bat den Dichter mi bezauberndem Lächeln, ihr zu erlauben, daß ſis ihn küſſe. Und Joka gab dem ſüßen Drange gern nach und reichte der Bittenden den Mund zug Kuſſe. Was aber die erſte ſo ſchön begonnen, daz ſetzten die Andern mit Begeiſterung fort, ſo dog dieſer poetiſch-herzliche Abſchied ſich zu einer dez reizendſten Epiſoden der Debreeziner geſtaltete. g — Überboten. Zwei Zöglinge erzählten ſich gegenſeitig von den ſeltenen Vorzügen ihrer Baäler „Da müßteſt Du mal meinen Vater hören,“ ſogte der Eine, „der hat aber eine Stimme; penn er ſingt, dann bebt das ganze Haus.“ — „O, das iſt gar nichts,“ erwiederte der Andere; „wenn ie Vatet einmal loslegt mit ſeinem Baß, dann wage! die zweite und dritte Hypothek, die darauf ſtehk — Eine Schiffsladung Damen. de vor Kurzem von Liverpool in Newyork angekommen Dampfer „City of Montteal“ brachte nicht weniger als 600 junge Damen. Mit Ausnahme der Schiffs mannſchaft befand ſich keine männliche Perſon g Bord. Es iſt dieſes das erſtemal, daß eine derge tige Ladung in Amerika landete. a Aus den „Neuen Fliegenden.“ „Was! Scheiden wollt Ihr Euch laſſen? Habt. Ihr denz ganz vergeſſen, daß in der heiligen Schrift geſchriehe ſteht: „Mann und Weib ſollen Eins fein“ „„Hochwürden, wann Se öſter bei uns vorbeſgange war'n, hätten's g'moant, mir ſan unte zwanzig!“ T Aus dem Schalk. Vater: Wer ſetzt lach tig Kartoffelſuppe ißt, der bekömmt nachher dog ein Stück Fleiſch! Die Kinder eſſen um die Weite und haben bald die Suppenſchüſſel geleert. Vater ſeid Ihr alle ordentlich ſatt geworden ? Kinder (wi aus einem Munde): Ja! Vater: Na, dann brauch Ihr kein Fleiſch mehr! 18 435 nug, daß auch eine kräftige, urgeſunde Natur in der freiwilligen äußeren Beſchränkung, von der wir ſprachen, gedeihen, im vollen Sinne des Wortes ſich ausleben kann. Ihr Vater, Eliſabeth —“ „Mein Vater — ja; — er iſt eben mit gan⸗ zem, vollem Herzen hier!“ ſagte ſie ernſt. „Wie könnte das jetzt anders ſein?“ gab ich lächelnd zurück. „Aber er kam doch hierher, wie ich, weiß, aus freiem Entſchluß, nicht gedrängt von der Not des „armen Kandidaten“; er war gereiſt, hatte die Weltſtädte geſehen — und ſchreckte nicht zurück vor den engen Lebensſchranken, die ſeiner warteten. Ich ſelbſt habe in den erſten Tagen meines Hierſeins vor dieſer Thatſache wie vor einem Rätſel geſtanden, und nach der Löſung geſucht; jetzt hat ſie ihr Befremdliches für mich verloren, und — ich ſuche nicht mehr!“ Eliſabeth zögerte wieder mit der Antwort. „Und doch giebt es eine!“ ſagte ſie beklommen. „Er kannte und — und liebte damals meine Mutter ſchon. Um ihretwillen —“ ſie brach ab. „Ah — das war es!“ Ein weiteres Wort fand ich nicht, und Eliſabeth ſchien auch keins zu erwarten noch zu wünſchen. Ihre Wangen hatten ſich höher gerötet; um meinem Blick nicht begegnen zu müſſen, bückte ſie ſich und nahm ein Körbchen auf, das, mit Pflanzen und Sämereien gefüllt, zu ihren Füßen ſtand. Obenauf lagen ein paar friſche, kaum erſchloſſene Veilchen — „wie herrlich ſie duf⸗ ten!“ rief ich erfreut. „Es ſind die erſten des Jahres, hier im Schutz der Hecke ſo früh erblüht,“ ſagte Eliſabeth, nun wieder völlig unbefangen, indem ſie mir die zarten Lenzlinder hinüber bot. „Nehmen Sie; es iſt doch ein wenig Frühlingsatem für Ihr Studierzimmer; für uns brechen jetzt mit jeder Stunde neue auf.“ Ich nahm dankend die duftige Gabe und ſchied dann nach kurzem Lebewohl, das Eliſabeth mit dem zwiſchen uns üblichen „auf Wiederſehen heut abend!“ erwiederte. Aber der freundliche Wunſch erfüllte ſich nicht; ſeit Wochen zum erſtenmale blieb ich allein zwiſchen meinen vier Wänden. Ein Klang von außen war in die trügliche Stille der Gegenwart gedrungen, und Stimmen, die bisher geſchwiegen, redeten, durch ihn geweckt, nun laut und lauter von dem, was geweſen, und, wie auch zurückgedrängt, doch nie und immer zu vergeſſen war. Das Wort „Liebe“, aus Eliſabeths Munde ſo ſchüchtern hingehaucht, hatte den Sturm erzeugt; ja, hätte ich ſie geliebt, da wäre wohl auch der Friede über mich gekommen, der in ihrem ſtillen Vaterhauſe waltete — aber das war ja unmöglich! Wenn ich auch, treu dem Wort, das ich mir ſelbſt gegeben, männlichen Willens die Leidenſchaft für — Jene beklämpfte, die ja nie mein eigen werden konnte, wenn ich ihr fern blieb und allmälig den Schmerz der Sehnſucht überwin⸗ den lernte — mein Herz war doch erſtorben für anderes Liebesglück. Ich mußte einſam bleiben! So ſann und brütete ich, noch zu ſpäter Stunde an meinem Arbeitstiſche ſitzend. Vom na⸗ hen Fenſter zog der Veilchenduft leiſe zu mir herli⸗ ber; er mahnte mich ans Vorrücken des Frühlings, an die nahende Oſterzeit. „Morgen ſchreibe ich an den Grafen!“ ſagte ich laut, als ſolle der oft ſchon verſchobene Entſchluß dadurch unwiderruflich werden; heut wars zu ſpät, mein Kopf zu wenig klar, ich wollte den Schlaf ſuchen. f Augen und Gedanken mochten nicht wie ſonſt bei dem Werk der Hände ſein, als ich, gewohnheits mäßig, die heut gebrauchten Bücher an ihre Standort ordnete. Ein bisher noch unberührte ſtarker Band, einer der griechiſchen Klaſſiker, f ſeitwärts herab und lag aufgeſchlagen am Boden indem ich mich bückte, ihn aufzunehmen, umfän mich ſchmeichelnd, wie ein Gruß aus der Fern zarter Blütenhauch; ich weiß nicht, wie mir geſchieh ich weiß im Angenblick kaum, welche Erinnern der feine Odeur mir weckt — Veilchenduft abe war es nicht, das wußte ich. In zitternder Ahnung ließ ich die Blätter de Buches durch die Finger laufen. Sieh, da iſt's das feine, ſchmal zuſammengebrochene Bläticht dem der verräteriſche Hauch entſtrömt! Von eie plötzlichen Rauch erfaßt, drück' ich es ſtürmiſch die Lippen, dann entfalte ich's, um die flüchlige gedrängten, etwas krauſen Schriftzüge zu entzeffer „Von Dr. Betram höre, daß morgen Büch „an Sie abſendet; kann nicht laſſen, zu legen di „kleine Blatt in eins davon — ob Sie werd „finden? — Brief zu ſchicken an Sie, paßt „ja nicht; die Deutſchen ſind ſo pedantiſch; G „auch, böſer Doltor, und doch vermiſſe Sie ſo ſeh „ſchon ein paar Tagen; wie ſoll gehen, wenn „wegbleiben ville, ville Wochen! Sie ſehen, hahe „ſchon verlernt, ſeit Sie fort ſind, und werde ber „lernen Alles, was ich hatte profitiert von Ihnen. „Nun werden Sie lachen — oder ſchelten, daß ſo „dumm ſchreibe und macht Ihnen, gar keine Ehre „Ihre Elevin. (Fortſeßung folgt,) Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molkkor, Ladenburg. Feſttage qu. 3 Samstag den 80 vormittags „den g gem Farlel - Be Mr, 1629. Mettwoch den pormittag' ſaßt die hieſige Ge Finderfgtten ffn Hadenbutg, den Bürger A. Hi . ee Bekannt die Aufnahme bot Auubſtummenanſtal und Gerlach N. 18,506. J. anſtalten zu Meers ſachsheim werden menden Schuljahre , neue Zöglinge Aufnahmsfäbig ind bildurgsfähige palche das achte L und das elfte noc ben. Eltern und Vo der werden aufgef ldungen bei d der Taubſtummen. Jehungsweiſe bei Wudſtummenanſte berpeilt einzureit meiſtetämter werd Milch zu vert Mannheim, de Großh. Eng B. Nr. 1582. 9 enntnisnahme d ermit veröffentſ Ladenburg, de Bürger A.! NN Bellam D flanzi Nr. 1541. de Wabalſeeuerge 1879 ſind die 2 Keraden Reihen m r einzelnen innerhalb der 7 dr geechnäßſg unden det Reihe 95 5 Fernet darf ne Aae auf fh e ut andert nicht gebaut we Vafehlungn Aeſezes wer Anungsſrafen WN Mf. 0 Wü lau Um e 9 i fla den zu when denuhn.