12 Uhr gemeinſchaftlicher Mittagstiſch in den Gaſt⸗ böſen und Reſtaurants. Nachmitiggs halb 3 Uhr Feſtzug, 3 Uhr! Aufft Bankett. a 5 Beim Feſte 0 diz 8 2. bad. Grenadier⸗Recimeftts „Käiſe Napellmeiſter O. Schirbel) und ferner Heim Umzuge auch die ſtädtiſche Feuerwehr⸗Muſik mitwirlen . 1 Seine Königl. Hoheit der Eibgroßherzog'ſtellte dem Feſtausſchuſſe guf deſſen ehrerbietiges Anſuchen hin die ſchönen and geeigneten Räume des Hofs theaters im ehemals kurfürſtlichen Schloſſe zur Ver⸗ fügung, woſelbſt das Konzert ſtattfinden wird. — Der Feſtausſchuß, von der eſchtjgen Anſicht aus⸗ gehend, daß neben allen ſchöngeiſtigen Genüſſen auch die leiblichen Bedürfniſſe nicht überſeben, werden dürfen, hat eine Verpflegungskommiſſion niederge⸗ fetzt, welche für die richtige Verteilung und bequeme Untetkunft der Sänger Sorge tragen wird. Das. Banket, bei- welchem die Schirbel'ſche Ka⸗ pell konzertiert, wird abends den Feſtteilnebmern einen gewiß willkommenen Sammel- und Mittel⸗ punkt bieten, woſelbſt ſie mit den einheimiſchen Sängesgenoſſen und deren Familien⸗Angehörigen bis zur Stunde der Abreiſe die Zeit in zwang⸗ loſem Verkehr verbringen können. 885 Ratſam iſt, daß die Vereine, welche den wun⸗ dervollen Gatten näher zu beſichtigen gedenken, ſchon in den Frühftunden anlangen. — Zeigt ſich das Wetter dem Feſte günſtig, ſo wird der Sängertag einen prächtigen Verlauf nehmen, da in jeder Hin⸗ ſicht die ſorgfälltigſten Vorkehrungen getroffen wer⸗ den, um den erſehnten Gäſten den kurzen Nufent⸗ halt in unſerem freundlichen Städtchen ſo angenehm als möglich zu machen. Bertin, 12. Maf. Seſt halb 7 Uhr ſteht die Hygiene- Allsſtellung in hellen Flammen. Das geſanite Ausſtellungsgebäude? wotin faſt alle Objekte aufgeſtellt ſind, iſt gänzlich niedergebrannt. Die ganze Feuerwehr war in Thätigkeit; ſie konnte aber dem verheetenden Elemente bei dem heſtigen Winde nicht Halt gebieten, ſondernt mußte auf die Rettung der umliegenden Bühnhöfe mit dem Eſſen⸗ bahn ⸗Inventar Bedacht nehmen. Das Feuer ſoll im Caffe des Reſtaurants entſtanden ſein. Tauſende von Neugierigen und Teilnehmenden umſtehen in weitem Umkreiſe die Brandſtätte. Der Schaden iſt außerordentlich; vieles iſt völlig unerſetzlich. i — Karlsruhe, 13, Mai. Baden iſt an dem Brand der Hygiene Ausſtellung in Berlin be⸗ deutend beteiligt. Die wertvolle Veterinärſtatiſtik beſtehend aus 12 Atlanten und 30 Karten, die erſte Deutſchlonds, die Medizinaltat Lydtin in zehn⸗ jähriger Arbeit hergeſtellt hat, iſt vernichtet. — Zwiſchen Hockenheim und Ketſch wurde am Samstag abend 4 Uhr von zwei Arbeitern eine Leiche im Rheine aufgefunden. Dieſelbe ſieht einem * 8 7 ½ Jahr lang fand am Mont dadurch ſeinen 1 0 ähnlich und kann die Identität abſolut ficht mehr feſtgeſtellt werden. Die Leiche mag ungefähr aſſer gelegen haben.“ d Faßgſche zu Ludwigshafen ittag ein Mann vo Zeiskam 5 o er 20 Vierkelſchoppen Schnaps trank, dann bewußtlos zuſammenbrach und förmlich von innen heraus verbrannte. ** e Geſteru erhängte ſich in Frieſenheim ein 35 jähriger Einwohner. Was den Unglücklichen zu diefer That, trieb, iſt 'nicht bekannt: Vor 8 Tagen erhängte ſich ebendortſelbſt ein 22 jähriger junger Mann. Eingeleitete Unterſuchung wegen Sachbe⸗ ſchädigung war das Motiv zu dieſem Selbſtmord. — An der „Deſſen Gelſebte, eine wohlhabende Ballernkochtek, würde vom Wahnſinn befallen und mußte nach Klingenmünſter verbracht werden. „ Selbſtmord: Geſtern morgen. ſtand in Bbruheim ein Saltler um 4 Uhr auf, ſagte zu ſeiner- Frau, welcher das auffiel: „Morgenſtunde, hat Gold im Munde, ich geh' in den Garten“, und erhängt ſich im Nebenzimmer. g — Die Nürnberger Ausſtellung. Am berfloſſenen Sonntag iſt Prinz Luitpold von Bayern, welcher als Vertreter des Königs am- Montag die bayeriſche Landesausſtellung eröffnet, von München eingektoffen. In den init bayeriſchen und deutſchen Flaggen keich geſchmückten Straßen iſt der Verkehr angeheuer lebhaft. Mehrere Mi⸗ niſter werden noch erwartet. Die Atrangements verſprechen muſtergiltig zu werden. Die Dezenträ⸗ lation der Austellung iſt beſſer als die in Wien ſogar; überraſchen wird die weiteſt durchgeführte Tendenz der fürbenlebhaften Dekorakionsmokſbe. Senſation Macht beute ſchon die großartiger Betei⸗ gung der Fürther Indußttiellen, Alletllebſt iſt ein franzöſiſcher Reiterangriff nach dem Motiv von Floing bei Sedan 1870, dus Nürfiberger Zinnſol⸗ daten hergeſtellt; (Ernſt Heinrichſen, hiet). Ebenſo bedelltend iſt die Kollektiv Ausſtellung Pirmaſenſer Schuhwaren. Die Pfalz iſt überhaupt auf das vorteilhafteſte vertreten. Während der Dauer der Ausſtellung werden auch von Mannheim aus Re⸗ toutbillete mit 14tägiger Gültigkeitsdauer nach Nürn⸗ berg ausg geben. — Der Preis eines ſolchen 14 Tage gültigen Billets von Mannheim Hauptbahnhof und Neckarvorſtadt nach Nürnberg ſtellt ſich für die II. Kl. auf M. 25.50 und für die III. Kl. auf Bel einem Brande in Temes vat, wel⸗ chem die Stollungen und Ströh⸗ und Heuvorräte der Brennerei don Moritz Friedmann und Sohn zum Opfer fielen, verbrannten 300 Ochſen. — Qufttirt. Ein Schneidermelſter in Frank⸗ furt hatte ſchon ſeit langer Zeit von einem 'ſchlechten Zahler ungefähr 100 Mark für einen Anzug zu bekommen. Letzterer war endlich abgetragen, die 77 Rlagelied . tines Jadenburgers an den Mond, Schuld aber noch nicht. Da nun der Meſſter saß, daß abſolut nichts zu bekommen war, ſo bat er eines Tags um den Beſuch ſeines Schuldners. Da⸗ mit dieſer aber nicht glaube, es handle ſich um Be⸗ zahlung der Schuld, ſteſlte ihm, der Schneider die mut den Empfänger ſo ſehr, daß er kam, ſich zu bedanken. Kaum war er aber eingetreten, ſo ſchloß der Schneſder ab und prügelte ihn im Verein mit ſeinen Geſellen durch und bedeutete ihm ſchließlich, daß ſeine Schuld auf, dleſe Weiſe quittirt worden ſei. — Friedrich der Große trat eines Tages in eink Dötfſchule. Der Schulmonarch nickte ihm nur zu, blieb bedeckten Hauptes, dozierte weiter und enk⸗ ließ erſt nach einer Weile die Kinder. Daum aher entblößte er ſein Haupt, verbeugte ſich tief vor dem Könſg und ſprach: „Verzeihen Majeſtät meine Grob⸗ heit, denn wenn die Buben wüßten, daß noch Per über mir iſt, dann wäre gar kein Auskommen mit ihnen, Zu ſingen bei der herrſchenden Monds⸗ und Laternenfinſternis nach der bekannten Melodik; ee Guter Mond zei“ 6155 cant ip Aeg i Guter Mond, du gebſt ſo ſtille An dem Abendhimmel hin. . nec Leider ach! doch ganz wo anders Als ich grad zu Zeiten bin. — Mohtend du die andre Seſte e der Mutter Erd' heguckſt 1 lt, Haſt's vergeſſen, daß ſelbſt heute 10 „85 bei unſerm Stadtrat ſpuckſt! h Haſt beim Anſchau'n es verbummelt, Alter Burſch', wohl ganz und gar Daß im hieſ'gen Ratskalender Du auch ſchein'ſt wenn Vollmond war. 1 Ich, ein atmer Ladenburger Alnmlagzahler bitt“ dich drum 8 Leucht nicht nur im Ratskalender Leucht auch güf den Gaſſen rum f ingo Ach! laß rühren dich mein Liedchen? Schein hier nur, wenn Neumond iſt,. Denn als Vollmond an dem Himmel Ulierflüſſig hier du biſt „ 2 1591 1050 Als dann unſer Rat entzündet % Die Laterne wiederum . Teüer nur zu Neumondszeiten Iſt hier das Petroleum. — 0 1 199 i e * tt Urbanus II. inneres Grauen vor ſolchem Geſchick. Hatte dem einſamen Manne denn keine Hand ſich entgegenge⸗ ſtreckt, als er die Zelle verließ, die zwölf Jahre hindurch ihn dem Leben fern gehalten, als er nun ſchen, geblendet, unſicher in die Welt hinaustrat, keine Hand, auch die Schtpeſter nicht? Oder halte er ſelbſt in menſchenfeindlicher Verbitterung die dar⸗ bleiben? 9 Es war ein trübſeliges Reſultat, das mein Suchen und Forschen mir gewonnen, „und ein techt ungenügendes obendrein,“ meinte det Pfarrer, nachdem ich am Abend ohne Hehl ihm und den Seinen Mitteilungen dabon gemacht. „Es iſt we⸗ nig damit etreicht, höchſtens ein Anknüpfungspunkt füt neue Fragen, die fteilich ohne Antwort bleiben werden. Dann dürfen wir nun die Geiſteskrankheit Ihres Verwandten als Urſach ſeiner hartnäckigen Zurückgezogenheit, ſeiner Menſchenſcheu betrachten, ſicher war ſie zugleich die Wirkung früherer Er⸗ lebniſſe, heftiger Leidenschaften, ſchwerer Erſchütter⸗ zungen, erlittenen Unrechts, und erſt in der Etgünd⸗ 4 auf das Gemütsleben des Unglücklichen würde das tein perſönliche wie das pſychologiſche Intereſſe ſeine Befriedigung finden.“ ene e 1 Ich konnte nur lebhaft zuſtimmen. Und die Hausfrau ſagte mit trübem Kopfſchütteln: „Ich wollte, Herr Oſtwald, Sie hätten das unſelige Blakt gax nicht entdeckt! Der harmlofe Sonderling, den man belächelte und übrigens tolerierte, weil man eben nicht anders konnte, wird nun in meinen Augen zum Mürtyter, ich kann nur mit dem tief⸗ ſten Mitleid, faſt mit leiſem Selbſtvorauf an ihn zurückdenken. Mein Gott, wie ſchrecklich! Zwölf gebotene zurückgeſtoßen, um allein zu ſein und zu ung dieſer Vorgänge und det Ark ihrer Einwirkung lange Jahre wie in Kerkerhaft gehalten, der Welt, den Menſchen entfremdet, und dann plotzlich hingus⸗ geſtellt, ſcheu, verſchüchtett und ſo gänzlich allein! Solch ein Los —“ VVV Elifabeth, die bis jetzt ſtill ihre Handarbeitet gefördert, hob in dieſem Moment langſam den zier⸗ lichen Kopf und die braunen Augen hafteten mit ſinnigem Ausdrück auf dem Afletz der Mutter; der Blick ſprach und die Pfarrerin erwiderte ihn, ſich ſelbſt untetbrechend, mit der Frage: „Was dachteſt Du eben, Eliſabeth?“ 11 1 Ein leiſes Ekröten flog über das zarte Mäd⸗ chengeſicht. „Verzeih, liebe Mama; ich dachte, daß es noch unendlich trauriger ſein müſſe, ſich ſelbſt, als der Welt fremd zu werden und wie ſchwer der unglückliche Mann uiter dieſer Entfremdung gelitten haben mag.“ Man lebt ja doch zunächſt mit und in ſich ſelbſt, iſt iim eigenen Innern zu Hauſe' wle nirgend ſonſt, nicht war? Und wenn nuit dies traute, eigenſte Heim zerſtört war, Jahre hindurch, wenn die Fäden riſſen, die Vergangenheit und Ge⸗ genwart afeinanderknüpfen —“ 11 Das junge Mädchen hielt inne. wie in tiefer Etegung; die Mutter ſttich ihr mit zärtlicher Hand über die klare Stirn, während der Pfarret ſcheinbar gleichmütig ſagte: „Da wär richtig empfunden und gut ausgedrückt, Töchterchen, aber grüble mir nicht zu viel über dergleichen! Wer mag auch wiſſen, wie es in jenem verſchloſſenen Gemüt jemals aus⸗ geſehen? Und jetzt ſind alle Schmerzen, die es gequält, begraben und der junge, grüne Raſen wird ſich in wenſgen Wochen über den Hügel breiten, der ſie birgt, laſſen wir die Toden ruhen!“ N Damit endete das bezügliche Geſpräch, um auch ſpäter nicht wieder aufgenommen zu werden. Einmal im Beſitz der erſehnten Bücher, halt ich mich mit ganzer Seele in die Arbeft verſenk und fand in iht die innere Befriedigung, die mi 1 5 nn ſo lange freind geweſen. 5 K Woche um Woche war vergangen. begann der Winter. zu, weichen, die Märzſonne halt mit mildem Strahl die letzten Schndereſte hinwegge ſchmolzen; aus dem feuchten Grunde wagten ſi junge Grasſpitzen hervor und die Fliederbäume ! Pfarrgarten zeigten, vollſchwellende Blattknospen Es war der Vorfrühling mit ſeinem g ganzen zarter und geheimnisvollen Retz. Ein himmliſch klarer, friſcher Morgen hatt mich zu einer Wanderung ins Freie verlockt. Jetzt ſchlenderte ich, auf einem Umwege nad dem Städtchen zurückkehrend „behaglich den Wieſe ſteig entlang, der am Seminar vorüberführte, ein alten, kloͤſterlich dreinſchauenden Gebäude, das ie bisher nur gus der Ferne geſehen. 5 Wie friedlich, ja anmutig. dag die kleine Seh von Vaumgärten umkränzt, iumſtten der mäßige Lichtung, um die ſich wie ein ſchirmender Wall d dunklen Fichtenwälder zogen! Zum erſtenmal lo mir der Gedanke, es ſei wohl nſcht ganz ſo troſtlo als ich gemeint, hier für immer leben zu müſſe Wortſchung folg.) * 1 * 7111 1% N +Lehfer! Hier ſehen Sie das Slelef ei Säugetiers, und zwar, Mayer, pon was für eine Mayer; Von einem toden. Repaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, g f ö Ladenburg. N ict ehaut werden. gaitchanzen gegen! des Geſehes werden 1 Oudwungsſrofen, wa 150 Mk. belaufen 10 den. un de Pflanzer m0 Ii zu bewahren, wir anntnisnahme und it dem Anfügen beröf ſich wegen etwaiget d AWltgung der geſezlt Ahtzechtig an die Or bwaltung zu wender di erforderliche Auskun Bodenburg, den. 11 Bürgermeif A. Huf Tun. Laden Donnerstag de Turngang n. Apmarſch präcis Um recht zahlrei ca, 3 Wagenla Fein zu verkaufen. Revolver Zimmer- & Angel. & 5 kupfehlt g Sghiſs- & 8. Spe in difarbe, 0 0 15 — Erben. B. uppen. 4 Julſhen lten, Gri empfieht W „unte