beider Vereine durch recht zahlreichen Beſuch, feine Vorſtellung beehren würden. 3 Es iſt mit Beſtimmtheit anzunehmen, daß be⸗ ſondere Gründe Herrn Trautmann bewegten, noch einmal hier aufzutreten, und iſt bei dem bekannten Wohlwollen der hieſigen Einwohner zu wünſchen, daß ſie auch bei dieſer Gelegenheit ihren edeln Sinn bezeugen möchten. — In Donaueſchingen kam der ſeltene Fall vor, daß an einem Tage vier Feuerwehrleute, 3 aktive Mitglieder und ein früher zur Feuerwehr gehöriger Mann, beerdigt wurden. — Oberkirch, 6. Mai. Bei der vor eini⸗ gen Tagen hier ſtattgehabten Rekrutierung hatte ein Rekrut aus dem nahen Ortchen L., nachdem er von der Rekrutjerungskommiſſion auf ein weite⸗ res Jahr zurückgeſtellt war, ſich zu den reitenden Nachtwächtern gemeldet. Auf die Frage des Herrn Majors, was das für eine Waffengattung ſei, wie⸗ derholte derſelbe nochmals: Ich melde mich freiwillig zu den reitenden Nachtwächtern. Wer demſelben dieſen Unſinn einprägte, der muß wohl in der Sache beſſer bewandert geweſen ſein. f — Zürich, 27. April. Geſtern morgen fand man in einem alleinſtehenden Hauſe nahe bei Küß⸗ nacht die Eheleute Schultheß ermordet in ihrem Blute liegen. Die Frau lag erſchlagen im Bett, der Mann, der ſich offenbar hatte wehren wollen, über das Bett hinausgebeugt, tot, mit vielen ſchreck⸗ lichen Wunden bedeckt. Käſten und Schränke ſtan⸗ den offen, das Geld war geraubt. Im Heu fand man zwei Lagerſtätten, woraus man ſchließt, daß es zwei Mörder geweſen ſind, die ſich ſchon Tags zuvor in das Haus geſchlichen hatten. Nachts 1 Uhr vernahm die Tochter eines Nachbars einen gellenden Angſtſchrei; ſie erkundigte ſich bei ihrem kranken Vater, den ſie pflegte, ob er nichts gehört habe, was dieſer verneinte. Die Aufregung iſt in Küßnacht ſelbſtverſtändlich groß, und an den Mord⸗ buben dürfte, ſofern ſie in die Hände der erbitter⸗ ten Bevölkerung fielen, eine kurze Lynchjuſtiz voll⸗ zogen werden. Die Ermordeten waren ſtille Leute, die ruhig und eingezogen lebten; ihre Söhne ſind erwachſen, der eine iſt Lehrer, der andere ſonſt im Staatsdienſt. — Der Pariſer „Figarro“ ſchreibt in ſeiner Nr. vom letzten Freitag: Geſtern früh um ½ 10 Uhr, als ein Dampf⸗Boot auf dem Weg von An⸗ teul nach Beruz ſich befand, ſtürzte ſich ein junger Mann von der Konkordien⸗Brücke in die Seine. Die Matroſen des Bootes retteten ihn, alsbald. Auf der Rettungsſtation nannte ſich der Lebensmüde Wilhelm Hendelberger von Mannheim 24 Jahre alt und wohnhaft in einem Hotel der Rue Laffite. Er gab an, daß, bevor er ſich in's Waſſer ſtürzte, die Hälfte einer Schachtel Rattengift ge⸗ nommen zu haben, welche man noch bei ihm, nebſt einem Militärpaß fand, aus welchem hervorgeht, daß er als Einjährig⸗Freiwilliger bei dem 2. Bad. Grenad.⸗ Regiment Kaiſer Wilhelm Der Unglückliche, welcher angeblich Börſengeſchäfte halber nach Paris kam, iſt der Sohn eines Ban⸗ quiers (2) in Mannheim. Bei der Schwere ſeines Zuſtandes wurde er in das Krankenhaus, Hotel⸗ Dieu verbracht. Wie es ſcheint, litt er an Verfolg⸗ ungswahn, da er, wie man in ſeinem Hotel erzählt, des Nachts beſtändig einen geladenen Revolver und ein geöffnetes Meſſer neben ſich liegen hatte. — Auf dem Gerüſte. Eine furchtbare Scene ſpielte ſich dieſer Tage auf dem Gerüſte eines Pariſer Neubaues ab. Zwei Arbeiter, welche ſchon ſeit langer Zeit einander feindſelig geſinnt waren, führte der Zufall auf dem in der Höhe eines ſiebenden Stockwerkes befindlichen Gerüſte zu⸗ ſammen. Nicht lange und die Beiden gerieten in gereizten Wortwechſel, welcher ſehr bald zu einem erbitterten Fauſtkampfe ausartete. Durch das Ge⸗ ſchrei der Gegner aufmerkſam gemacht, eilten andere Arbeiter herbei, denen es, gelang, die Beiden zu trennen. Es verging eine ruhige Viertelſtunde und Alles ſchien wieder in beſter Ordnung. Da nahm plötzlich der eine der beiden Feinde einen ſchweren Steinhammer zur Hand und ſchlug ſeinen Wieder⸗ ſacher ſo heftig auf die Bruſt, daß er das Gerüſt⸗ geländer durchbrach und in die Tiefe ſtürzte. — Im zweiten Stockwerk ſtieß der Körper gegen eine horizontal herausſtehende Planke an, welche ihn mit tramboulinartiger Wucht mitten in einen Steinhaufen ſchleuderte. Der Unglückliche wurde in hoffnungs⸗ loſem Zuſtand ins Spital transportiert. — Einen enormen Waldbrand, wie er in der alten Welt vielleicht nur ſelten vorgekom⸗ men ſein dürfte. Mehr als zwei Quadratmeilen Unterholz ſtehen unweit Skutari in Flammen. Der ganze herrliche Forſt von Alem Dagh iſt ein Raub der Flammen. Der Schaden iſt für den Fiskus unermeßlich. Umſonſt erſchjenen mehrere Zaptieh⸗Compagnien auf der Brandſtätte, um das Feuer durch Umgrabung einzudämmen. Ihre Be⸗ mühungen ſcheiterten völlig. Als den Brandſtifter hat man einen Refugie, Namens Ibrahim, ermittelt und zur Haft gebracht. Über die Motive, welche ihn bei dem Verbrechen leiteten, verlautet noch nichts Beſtimmtes. in Skutari behufs exemplariſcher Abſtrafung vorge⸗ führt worden. — Vier Pfund Gold im Schornſtein. Das Berliner „Tgbl.“ ſchreibt: Im Allgemeinen nimmt man an, daß etwas „in den Schornſtein geſchriebenes“ wertlos ſei. Daß dies nicht immer der Fall iſt, bewies der Abbruch eines in längerem Gebrauch geweſenen Schornſteins der königlichen Münze in Berlin, durch welchen die Dämpfe der Gold⸗ und Silberſchmelze abgeführt waren. Aus gedient hat. Er iſt bereits dem General⸗Prokurator dem Ruß der Innenwände dieſes Schornſteins wyr⸗ den vier Pfund Gold, alſo etwa 5000 Mark ge⸗ wonnen. In Tiegeln aus ſeuerfeſtem Ton und Graphit werden bekanntlich bei Coaksfeuerung die Gold⸗ und Silberſchmelzungen der königlichen Münze vorgenommen, und eine währe Höllenglut ist für das Flüſſigwerden des Schmelzguts noͤtig. Silber braucht zum Flüſſigwerden eine Temperatur von 1000 Grad Celſius, Gold gar 1250 Grad. Um das Verdampfen der Maſſe möglichſt zu vermeſden, bedeckt man die Oberfläche des flüſſigen Metalls mit kleinen Kohlenſtücken. Ganz iſt aber die Ver⸗ dampfung nicht zu verhindern, und ſo hakten ſſch denn jene vier Pfund Gold flüchtig gemacht und in den Schornſtein verſteckt; ſie ſind aber doch noch erwiſcht worden, — (Menſchenköpfe auf Telegraphenſtangen) Die Bevölkerung des Khanats Beludſchiſtan gehört zu den fanatiſcheſten Anhängern des Islam find ſieht es daher nur mit Widerwillen, wie ihr Emir von den Engländern in ſeinen Staaten Telegraphen⸗ leitungen errichten läßt, deren Bau ſie im Stillen zu hindern ſucht. Die Regierung des Khanats hal daher ſchon vor drei Jahren verordnet, daß Jedem, der eine Telegraphenleſtung beſchädigt, die kechte Hand abgehauen werden. Nichtsdeſtoweniger haben erſt vor einigen Wochen die Bewohner eines Dorfes den durch ihr Gebiet führenden Telegraph gänzlich zerſtötrt Um nun ein Exempel zu ſtatujeren, befahl der Emir, die Schuldigen, deren Anzahl gegen fünfzehn betrug, zu enthaupten und deren Köhſe auf die unterdeſſen neuerdings aufgeſtellten Tele⸗ graphenſtangen zu ſetzen. Dieſes allerdings höͤchſt draſtiſche Mittel hat bei der Bevölkerung eine große Panik hervorgerufen. — Bei klarem Wetter wird am 17. d. Mis. eine Sonnenfinſternis beobachtet werden können. Dieſelbe beginnt morgens um 6 Uhr 30 Min. und dauert bis 8 Uhr. Die Verfinſterung beginnt auf der Mitte des Sonnenrandes an der rechten Seite und endigt am unteren Rande. — Zucker aus Dünger. Die Tgl. N. ſchreibt: Daß ſich ſogar aus Lumpen Zucker ge⸗ winnen läßt, iſt eine allbekannte Thatſache Neu iſt aber entſchieden der Zucker aus Dünger den ein franzöſiſcher Chemiker, vorerſt nur als Experi⸗ ment, gewonnen hat. Wer ſteht aber dafür, daß nicht ein Indſturieller ſich des Verfahrens bemächligt und den Landwirten den Dünger damit verteuert — Mein Mann iſt Dichter“, ſo ſagte lz lich eine Berlinerin einem Einſchätzungsbeamten, det wegen einer Steuerreklamation einige Details auf⸗ nehmen wollte. „Dichter, liebe Frau 2 Was dichtet er denn? Für Herr von Hülfen oder für die Gol⸗ dene Hundertzehn?“ — Na, ne, für Hobrechten! Ex dichtet die Röhren bei der Kanalisation!“ 8 der Pfarrer, während wieder ein Zug gutmütigen Humors ſein ernſtes Geſicht erhellte. — „Denn nur in letzterem Falle,“ fuhr er fort „würde Ihr Bedauern gerechtfertigt ſein. — Wem es aber Ernſt mit ſeinem Berufe iſt, der, denke ich, findet auch überall das rechte Feld für ſeine Thätigkeit — in meinem Stande zumal! Welch unbegrenztes Gebiet iſt unſerm Wirken geöffnet in all den Menſchen⸗ herzen, die in unſerer Nähe ſchlagen; — ich habe einen größeren Wirkungskreis, wie Sie ihn mir zu wünſchen ſcheinen, noch niemals vermißt!“ „Auch noch nie den empfänglichen Boden, der Sorge und Fleiß des Bebauers lohnt?“ fragte ich ſchüchtern. „Nur in dieſem Sinne war mein Wort gemeint.“ „Ich verſtehe!“ ſagte lächelnd der Pfarrer. „Der Eindruck, den einige Glieder meiner kleinen Herde Ihnen heut gemacht, iſt kein günſtiger ge⸗ weſen und Sie nehmen an —“ „Daß auch eine mehr untergeordnete geiſtige Kraft,“ ergänzte ich, „für das Verſtändnis diefes Kreiſes genügen würde, während —“ „Mein lieber, junger Freund,“ ſagte der Pfarrer, indem ſeine klugen, ſtahlgrauen Augen freundlich in die meinen blickten: „wenn nun der Hirt dieſer Herde, wie Sie zu glauben ſcheinen, wirklich ein wenig über dem Niveau des abſolut Notwendigen ſtände — wäre das ſo ſchlimm? — Der härtere Boden, um Ihr Gleichnis aufzunehmen, erfordert ja eben eine kräftige Hand und ſcharfe Werkzeuge, wenn er Frucht bringen ſoll! Und überdies, thun Sie mit Ihrem raſchen Urteil mei⸗ nen armen Kirchkindern nicht zu viel? Sie wür⸗ den, wenn Ihnen eine längere Beobachtung vergönnt wäre, unter der ſtarren, eckigen Form, die ſich eben hier nicht abſchleifen kann, weil ihr die öftere Be⸗ rührung mit der Außenwelt mangelt, manchen ge⸗ ſunden und tüchtigen Kern entdecken und ſich daran erfreuen!“ „Möglich,“ ſagte ich zögernd, „daß ich dazu Zeit gewinne! Der Notar, der mich heute am Poſthauſe empfing, riet mir zu einem längeren Au⸗ fenthalt, da meine Anweſenheit die gerichtlichen For⸗ malitäten ſehr vereinfachen und abkürzen würde, Ich hielt mit meiner Zuſage zurück; der Gedanke, hier wochenlang allein leben zu müſſen, erſchien mir geradezu entſetzlich. Jetzt freilich,“ ich umfaßte mit hellem Blick die ganze kleine Tafelrunde, „jetzt hat derſelbe all ſeine Schrecken bereits verloren!“ „Ich danke Ihnen für dies Wort!“ entgegnete einfach der Pfarrer. „Wenn Ihre Verhältniſſe Ihnen ein längeres Verweilen geſtatten, es wird auch für uns ein Gewinn ſein!“ Die alte Uhr in der Ecke, ein Erbſtück aus dem Elternhauſe der Pfarrerin, ſchlug zehn; der häusliche Kreis löſte ſich, wie es hergebracht war, geräuſchlos, mit einem gegenſeitigen herzlichen; „Gute Nacht!“ Gute Nacht! Wie hätte ſie an dieſer Friedensſtätte anders ſein können? , 7 Die Morgenſtunden des nächſten Tages führ⸗ ten mich zuerſt zum Notar, der, als Teſtaments⸗ vollſtrecker des Großonkels, meinen Beſuch erbeten hatte, und ſpäter in ſeiner Begleitung nach dem kleinen Hauſe am Schloßgraben, das nun das meine war, oder doch nach Erledigung der unerläßlichen Gerichtsprokeduren werden ſollte. Von der ſonſt in ähnlichen Fällen üblichen Verſiegelung war auf den Wunſch des Erblaſſers abgeſehen worden, der überdies den wertvollſten Teil des Nachlaſſes, ein mäßiges Kapital in Staatspapieren, vor ſeinem Tode in die ſicheren Hände des Notars niedergelegt hatte. So konnte Mutter Grau, die Alte dom Friedhof, die als Hüterin des verödeten Heims uns mit dienſtwilliger Freundlichkeit empfing, unbehindert die ſämtlichen engen Räume öffnen, in deren Be⸗ reich ein ſo ſeltſames, rätſelvolles Daſein, ſeine zweite Halbſcheid hindurch, ſich abgeſponnen hatte. Nichts in der Einrichtung, in der ſchlichten, veralteten Ausſtattung der Wohnräume rechtfertigte übrigens die ſchier ungeduldige Spannung, mit der ich das langjährige Aſyl meines rätſelhaften Erb⸗ onkels betreten hatte. Der Eindruck des Ganzen, weitentfernt freundlich⸗anheimelnd zu ſein, wies ſich ebenſowenig unheimlich oder abſtoßend; ſtrenge Sau⸗ berkeit herrſchte überall, ſelbſt die Spuren der letzten traurigen Kataſtrophe waren durch Frau Grau's emſige Hände bis auf den kleinſten Reſt vertilgt, Was aber ſonſt in ſolch' altem Junggeſellenheſm an ſeltſame, oft barocke Liebhabereien, an wunder⸗ liche Beſchäftigungen mahnt, was, mit peinlicher Sorgfalt geſammelt und aufgehäuft, vom Staub der Jahre bedeckt, Moderluft aushauchend, Schränke und Käſten füllt, das fehlte hier gänzlich. Ein einfaches Regal trug eine mäßige Bücherſammlung, meiſt juriſtiſchen Inhalts, der Notar beſtätigte, daß der Verſtorbene Doctor juris geweſen, das war, nebſt dem altertümlichen, maſſib gearbeiteten Schreib⸗ ſchrank, alles, was auf irgend eine äußere Thäͤtig⸗ (Fortſeßung folgt. Redaktion, Druck und Verlag von Kart Molitor, Ladenburg. dae n 5. rin dt, e 0 9 che Dittma Jlegenſch Jetkeig Ju Feth uigteüche e um 1 damen den 25 Wormittags iu een Nuthhaus n. bſchbenen Lie Ml Georg Preße Shtksham zun zweite iu Gigenthum berſtege d Zuschlag wird den ſichten Geboten erthe die Schäzungspreſſe au Heſhreibung der 1. Ein Viertel, 30. bet Fröch, neben Pe und Martin Dreh. 2. a) Eine im Ludwit beim gelegene zwei Mahl⸗ i gong, Scheuer, deen, Stalurge i ein Viertel, 8 garten bel der Wilhelm Nock, meiner Weg, O cd. 38½ Kuthe berg, eines „ öndeſens ſabf, ch zwei Mongen, Blue, „ einſeits felt, 0 zwei Viertl Har delt ſabg, g Fuhrer, Tn 1 Bun! Nag anerſeitz Karl Dre Furz Anton Apfel Mete Halfte nehen 0 „Tar. . J i Det, 27 0 dernen, mt Aeſts Lud a a N 5 910 heinere Hilfte A Ruhen Uier Aktn, eſherſeits dere Near Diehet de Viertel Aker Milzdchen ein 7 „ anders 1 der Volſrelnng Groß. M Weber