entlich Spiri⸗ Hopb. “ von „Ein sland“ iſſauer, menen utſchen les daz r ſchon inſtler⸗ regger, ig und innung kon- ild zu Arnold, uſtigen urnach em mit Aittots beſten, 50 Pf. direkt ., Buh r — er für Ladenburg und 4 1 1 chriesheim. 3 ... Poſtproviſion. nehmen Inſerate für uns an. Juſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 5 ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Bei größeren Aufträgen entſprechende Nabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen N Nr. 36. Samstag, den 6. Jai 1882. Bligg ae e ee e e e olttiſches. ker Freiburg J. B., 2. Mal. Der Domdekan Orbin wurde vom Domkapitel einſtimmig zum Erzbiſchof gewählt und nahm die Wahl an. Aus Baden, 3. Mai. (Der Kirchenfriede). Die nun erfolgte Wiederbeſetzung des ſeit vierzehn Jahren vakanten erzbiſchöfliſchen Stuhles in Frei⸗ burg bedeutet trotz der vielfachen Zugeſtändniſſe, die ſeitens des Staates an die Kurie gemacht wurden, einen Sieg unſerer Regierungspolitik. Man be⸗ greift dies, wenn man die neueſte Stellung des Reiches der römiſchen Kirche gegenüber ins Auge faßt. Bei den ungeheuren, nie geahnten Konzeſ⸗ ſionen, die Rom aus der letzten Zeit aufzuweiſen hat, hätte man kaum erwarten ſollen, daß der bad. Kirchenfriede in einer der Regierung ſo günſtigen Form zu Stande kommen werde. Offenbar aber wär das Vetlangen nach einer Beilegung der ob⸗ ſchwebenden Streitfrage in Rom ein mindeſtens ebenſo ſehnliches als in Karlsruhe und Freiburg, während die Haltung unſerer Regierung eine weitere Nachgiebigkeit, etwa in Bezug auf die Per⸗ ſonenftage, nicht erwarten ließ. Einzelne Mitglieder des Domkapitels ahnten wohl vor wenigen Tagen noch nicht, daß ſie ſich zu einem Abgehen von ihrem Entſchluſſe würden herbeilaſſen müſſen. Dr. Jo⸗ hann Baptiſt Orbin, der nunmehrige Erz⸗ biſchof, iſt ein energiſcher, pflichtbewußter Prieſter, dabei aber tolerant genug, um den Anſorderungen der Zeitverhältniſſe Rechnung zu tragen. Bei aller Freude über die Thatfache, daß nunmehr das Pro⸗ viſorium aufgehört, verbergen unſere extremſten Ul⸗ tramontanen nur ſchwer ihr Unbehagen über die liberale Gefinnungsweiſe des neuen Erzbiſchofs. Und dennoch liegt gerade in der Perſon Orbin's die Gewähr für die ſegensreichſten Folgen des neu⸗ geſchloſſenen Kirchenfriedens. Seines hohen Alters eingedenk, übernahm Orbin nur unter der Beding⸗ ung die Erzbiſchofswürde, daß es ihm freiſtehe, ſich einen Koadjutor zu wählen. Da aber der Koad⸗ a jutor in der Regel der präſumtive Nachfolger des Erzbiſchofs wird, ſo iſt ein Zweifel darüber kaum zuläſſig, daß Dr. Orbin den geeigneten Mann für die Stelle eines Koadjutors zu finden wiſſen wird. Als Kandidat wird außer Prof. Krauß und Dom⸗ kapitular Behrle aus Freiburg ein bekannter Dom⸗ kapitular aus Mainz genannt. Letzterer jedoch hat wenig Chancen. — Die Weihe und Inthroniſation des neuen Erzbiſchofs wird bald nach dem Eintreffen der Wahlbeſtätigungen aus Karlsruhe und Rom ſtattfinden. Karlsruhe, 3. Mai. Die zweite Kammer faßte den von der Praxis anderer Repreſentativ⸗ körper abweichenden Beſchluß, daß der Kammerprä⸗ ſident nur bei Stimmengleichheit der übrigen Mit⸗ glieder das Stimmrecht hat. Berlin, 1. Mai. Der Kaiſer iſt heute vor⸗ mittag kurz vor 9 Uhr wohlbehalten hier einge⸗ troffen; derſelbe wurde an der Wildparkſtation vom Kronprinzen und der Kronprinzeſſin begrüßt. Berlin, 3. Mai. Das Präſidium des Reichs⸗ tags will am Montag nächſter Woche die Beratung der Monopol⸗Vorlage beginnen, welche mindeſtens 3 Tage, wenn nicht 4, in Anſpruch nehmen wird. Daß kommiſſariſche Beratung beſchloſſen werden wird, iſt ziemlich ſicher, obwohl die Nationalliberalen noch nicht in dieſer Hinſicht ſich ſchlüſſig gemacht haben. An die erſte Leſung der Monopol⸗Vorlage ſchließen ſich dann hintereinander die erſten Leſungen der anderen großen Vorlagen, ſo daß der Reichstag täglich Sitzungen abhält. Wie bereits berichtet wurde, hat ſowohl die liberale Vereinigung als die Fortſchrittspartei beſchloſſen, der Verweiſung der Monopol⸗Vorlage zu widerſprechen und für die aus⸗ ſchließliche Plenarberatung einzutreten. Es beſteht auch innerhalb der nationalliberalen Fraktion die Neigung, dieſer die unbedingte Gegnerſchaft wider das Monopol bekundeten Beratungsform zuzuſtim⸗ men; vorläufig iſt angeregt worden, durch Delegierte der 3 Fraktionen eine Verſtändigung derſelben hie⸗ rüber herbeizuführen. Berlin, 3. Mai. Der Wortlaut der Er⸗ klärungen im Bundesrat bei der Abſtimmung über das Monopol liegt jetzt vor. Die bayeriſche Er⸗ klärung lautet authentiſch dahin: daß die bayeriſche Regierung mit dem Gedanken einer weiteren Ent⸗ wickelung des Syſtems der indirekten Beſteuerung im Reiche und insb ſondere auch mit einer ſtärkeren Heranziehung des Tabaks vollkommen einverſtanden ſei, ſich aber durch die zur Zeit vorliegenden An⸗ haltepunkte nicht überzeugen könne, daß das Mono⸗ pol zu dem gewünſchten finanziellen Ergebnis führen werde. Sie glaube deshalb, dermalen einer Steuer⸗ reform, durch welche ſich höhere Erträgniſſe aus dem Tabak ohne tiefgreifende volkswirtſchaftliche Rückwirkungen erzielen laſſen, den Vorzug geben zu ſollen. Sachſen ſtimmt „im Hinblick auf die ſchweren volkswirtſchaftlichen und ſozialen Bedenktn dagegen“. Baden, Heſſen, Oldenburg und Reuß j. L. betonen hauptſächlich die Schädigung der ausgebreiteten Tabakindustrie in dieſen Staaten durch Einführung des Monopols. Bremen läßt außdrücklich erklären, „daß die Einführung de Reichstabakmonopols notwendiger Weiſe den wirt schaftlichen und finanziellen Ruin des Bundesſtaate Bremen herbeiführen werde. Es ſei allgemein be kannt, daß die Bedeutung Bremens als Handels und Seeſtadt mit dem daſelbſt konzentrierten groß⸗ artigen Tabakgeſchäft ſo eng und unauflöslich verknüpft ſei, daß die Zerſtörung dieſes weſentlich auf der Verſorgung Deutſchlands beruhenden, mit dem Beſtehen eines Reichsmonopols unvereinbaren Geſchäftszweiges die Exiſtenzgrundlagen des geſam⸗ ten bremiſchen Hand ls in verhängnisvoller Weiſe erſchüttern müßte.“ Der Senat bitte daher, dieſem Momente das gebührende Gewicht beizulegen. Würt⸗ temberg, Weimar und Braunſchweig er⸗ klären, daß die Finanzlage des Reiches und dern Einzelſtaaten dringend die Vermehrung der Ein⸗ nahmen fordern und das Tabaksmonopol der geeig⸗ netſte Weg dazu ſei. Lemberg, 2. Mai (Ruſſiſche Emigranten.) Heute ſind über Huſiatyn 500 ruſſiſche Flüchtlinge angelangt. Der Zuzug ruſſiſcher Emigranten nimmt immer größere Dimenſionen an, in Folge deſſen dem o 92 777 I e Erzählung von E. Reis ner. 60 1 7 „Wir aber, meiſt nur auf den engſten häus⸗ lichen Kreis angewieſen, freuen uns ſtets eines Gaſtes, der denſelben anregend erweitert. Sie ſehen, mein Anerbieten iſt nicht frei von egoiſtiſchen Be⸗ weggründen!“ Ich verneigte mich mit dankbarer Zuſage. Ein Halbſtündchen ſpäter hatte ich im behaglichen Gaſtſtübchen des Pfarrhauſes, wohin man meinen Koffer gebracht, bereits den Anzug gewechſelt und ſaß nun unten im großen Wohngemach der Pfarrerin gegenüber, einer feinen, trotz ihrer vierzig Jahre noch immer anmutigen Frau, mit hellem Blick und klarer, verſtändiger Rede. Ihren Gatten hatte ſeine Amtspflicht, als kaum der heiße Thee uns notdürf⸗ tig erwärmt, noch einmal hinaus, an das Bett eines Schwerkranken ia der entlegenſten Vorſtadt gerufen, da duech die milde Kraft des Wortes zu tröſten, zu erquicken, wo alle Kunſt des Arztes zur Hülfe ſich machtlos erwies. Mit echtem Frauenſinn faßte die Pfarrerin eben dieſe Miſſion ihres Man⸗ nes warm und verſtändnisvoll auf und wie von ſelbſt, knüpften an dies Geſprächsthema Fäden ſich an, die zum Gegenſtande meines lebhaften Intereſſes hinüberleiteten: zur Perſönlichkeit und Schickſal des Toden, den wir ſoeben beſtattet, der meiner Teil⸗ nahme um ſo näher ſtand, je dicher und dunkler die Schatten des Geheimniſſes über ſeinem verein⸗ ſamten, nun verſunkenen Daſein zu ruhen ſchienen. In der That — nicht die Pfarrerin, die doch ein Kind des Ortes, dem der Verſtorbene ein Men⸗ ſchenalter hindurch als Bewohner angehört — nicht ich, den Bande des Blites und die noch engeren der Dankbarkeit an denſelben geknüpft, obwohl ich heut zum erſtenmal — im Sarge — ſein Antlitz geſehen, — wußte mehr als das Oberflächlichſte von dieſem einſamen Daſein zu ſagen. — Die Großmutter, die mich, den Frühverwaiſten, erzog, eine ſtrenge, wortkarge Frau, hatte Fragen kind⸗ licher Wißbegier — die ſie kindiſche Neugier nannte — ſtets ohne Weiteres zurückgewieſen und ſpäter, wo vielleicht des Enkels wachſendes Verſtändnis ſie geneigter zu Mitteilungen gemacht, hielten Schule und Akademie mich fern, bis dann vor etwa 3 Jahren, der letzte Ruf mir von ihr kam — der an ihr Sterbenbett. Da aber war keine Zet zu Fragen und Reminiscenzen — nur zum letzten, langen Lebewohl noch geweſen. So beſchränkte ſich, was ich von der Ver⸗ gangenheit meiner Familie und ſpeziell vom Groß⸗ onkel Elbau wüßte, auf das geringſte Maß. Selbſt von der Ey ſtenz des letzteren hätte ich kaum eine Ahnung gehabt, wäre nicht Großmuttet Katharina in einer Zeit, wo ihre knappen Mittel zur Weiter⸗ beförderung meiner Studien abſolut nicht ausreichen wollten, nach langem Kämpfen und Zoͤgern zu dem Entſchluß gelangt, die Hülfe ihres weitentfernten Bruders für dieſen Zweck in Anſpruch zu nehmen. Damals hörte ich zuerſt von ihm. „Ich war ſchon ein großes Mädchen, als diefer Bruder, der jüngſte, mir geboren wurde,“ ſagte die alte, ſchweigſame Frau gelegentlich zu meinem Vormund, mit dem ſie die Angelegenheit beriet. „Wie er füaf Jahre zählte, verließ ich bereits mit meinem Mann Hei⸗ matſtadt und Provinz, wir waren in Weſtpreußen zu Hauſe. — Zur ſelben Zeit wurde der Vater Juſtizamtmann auf einer gräflichen Herrſchaft an der polniſchen Grenze — die Mutter war zwei Jahre vorher geſtorben. Seitdem habe ich keinen der Meinigen wiedergeſehen 's iſt auch, außer Bru⸗ der Ernſt, keiner mehr am Leben.“ Die erbetene Hülfe erfolgte ohne Weigerung und nach Umſtänden reichlich bemeſſen — das aber war auch alles. Briefe, die ich nach dem Willen meines Vormunds, der das Geſchäftliche vermittelte, zu beſtimmten Zeiten an den alten Herrn richten mußte, blieben unbeantwortet, und ſeit ich nach dem Tode der Großmutter, mit dem wärmſten Danke für die gewährte Unterſtützung, ihm zugleich ſchrift⸗ lich den Wunſch ausſprach, auf dieſelbe fernerhin verzichten zu dürfen, da das Salair, das ich jetzt als Hauslehrer beziehe, meine Bedürfniſſe decke, der