ener gaf uhr ohr jag Tame * Vrrrem ech läufigen Revolver hervor und gab ſeiner Frau drei Schüſſe durch den Kopf. Die eine Kugel drang in die linke Stirnſeite und beim Auge wieder heraus. Blutüberſtrömt ſtürzte die unglückliche Frau zuſam⸗ men, als unmittelbar abermals zwei Revolverſchüſſe fielen — der Mörder hatte ſich ſelbſt ſchwer ver⸗ wundet. Während man die Frau in eine Droſchke ſchaffte, um ſie ins Krankenhaus überzuführen, mußte die Gendarmerie alle Mittel aufbieten, um den Mörder der gerechten Wut der Menge zu ent⸗ reißen. Seine erſte Frau hat er buchſtäblich zutod gequält, ſo daß ſogar ſtrafrechtliche Unterſuchung gegen ihn eingeleitet wurde. Während Damiani früher ein wohlhabender Mann war und mehrere Häuſer an der Dachauerſtraße beſaß, kam er immer mehr abwärts und ergab ſich ſo ſehr dem Trunke, daß er nunmehr an delirium tremens leidet. — Biel, J. Mai. Zwiſchen den Zügen von Biel und Neuenſtadt fand ein Zuſammenſtoß ſtatt. Perſonen wurden verwundet und Material beſchädigt. — In Rothhauſen erhielt ein Bergmann bor einigen Tagen durch die Poſt eine Zuſendung von 72 Mark von einem unbekannten Abſender. Der⸗ ſelbe bemerkte auf dem Abſchnitt, das Geld ſei für ein dem Bergmann vor 11 Jahren geſtohlenes Schwein. — Aus der Pfalz, 24. April. „Alte Liebe roſtet nie!“ das hat ſich in der Bliesgegend be⸗ währt. Er und Sie liebten ſich bereits vor etwa einem halbem Jahrhundert, konnten jedoch nicht zur Heirat gelangen, weil ſein Vater mit der ganzen Familie in die neue Welt auswanderte. Dort wurde er nach und nach ein gemachter Mann, wie man zu ſagen pflegt, und heiratete eine Andere. Nach langen Jahren wurde er Witwer, erinnerte ſich ſeiner alten in der Heimat zurückgelaſſenen Liebe, welche ihn noch immer nicht aus ihrem Herzen verdrängt hatte, kehrte nach dem Vaterlande zurück und heiratete im Alter von 70 Jahren ſeine nun⸗ mehr 68jährige Jugendgeliebte. — Aus Sachſen wanderten 300 Bergleute nach dem Transvaal aus, um dort in den Gold⸗ gruben zu arbeiten. Die Leute können in der Hei⸗ mat ihr Fortkommen nicht mehr finden. — Ein Eiſenbahnzug in den Fluß geſtürzt. Über ein ſchreckliches Eiſenbahnunglück meldet man mit der letzten amerikaniſchen Poſt aus Milwaukee, Staat Wisconſin in Nordamerika, Fol⸗ gendes: In der Nähe von „Soap Stone Cut“, zwei Meilen von Swet Briar, brach am 4. April ein Arbeiterzug durch die Brücke über den Sweet Briar Creek, nachdem unmittelbar vorher der Schnee⸗ pflug ſamt Lokomotide ungefährtet über dieſelbe ge⸗ fahren war und ſtürzte aus einer Höhe von einigen 30 engliſchen Fuß in das Waſſer, das dort nur vier raubt wurden. Entfernung von circa 200 Schritten folgende Per⸗ ſonenzug konnte noch rechtzeitig zum Stillſtande ge⸗ bracht werden. Der verunglückte Arbeiterzug beſtand aus der Lokomotive nebſt Tender, einem offenen Güterwagen, zwei Schlafwagen für je dreißig Mann, einem Speiſewagen, einem Küchen⸗ und einem Vor⸗ ratswagen. Ungefähr 70 Arbeiter befanden ſich auf dem Zuge. Anſcheinend war eine Meile vor der Unglücksſtelle ein Vorderrad des Güterwagens ge⸗ brochen und das Vordergeſtell des Wagens entgleiſt, wie aus den am Bahnkörper bemerkbaren Spuren erſichtlich iſt. Als der Zug durch eine kurze Bieg⸗ ung in den unmittelbar vor der Brücke führenden Einſchnitt einfuhr, muß das Geſtell des Wagens in mehrere Stücke gebrochen ſein und während des ſchnellen Fahrens die Schwellen auf der Brücke aus ihrem Lager geriſſen haben, ſo daß die Schienen verſchoben und verbogen und ihrer Unterlagen be⸗ In Folge deſſen ſtürzten die nach⸗ folgenden Wagen durch die ſo geſchwächte Brücke in den Fluß, während der Vorratswagen, deſſen Ver⸗ kuppelung ſich zerſprengt hatte, zum Teil am Geleiſe blieb. Die Schlafwagen fielen im Fluße auf, die linke Seite, der Speiſewagen fiel auf ſie und der Küchenwagen lehnte ſich gegen dieſen. Vier Bogen der Brücke wurden zerſtört und die Schwellen und Schienen zerſplittert. Im erſten Schlafwagen be⸗ fanden ſich 28 Arbeiter, von denen die meiſten ſich ſchon zur Ruhe begeben hatten. Als der Wagen der zur Hälfte aus dem Waſſer hervorragte, hinab⸗ geſtürzt war, geriet durch das aus den zertrümmer⸗ ten Lampen ausfließende Petroleum das Bettzeug in Brand und die durch den nachſtürzenden Speiſe⸗ wagen noch nicht zerſchmetterten Inſaſſen des Schlaf⸗ wagens erſtickten in dem Rauche. Von dem im zweiten Schlafwagen befindlichen 31 Arbeitern waren acht ſogleich tot, zwei wurden durch einen doppelten Schenkelbruch und durch Schulterverengung ſchwer, 21 hingegen leicht verwundet. »— Ein ſonderbarer Kauz iſt ein alter Mann in Chicago; derſelbe wandte ſich kürzlich an eine Güterbeförderungsoffice in jener Stadt, um in einer Kiſte nach Boſton geſchickt zu werden. Er hatte letztere ſelbſt angefertigt und berechnet, daß ſie mit ihm und den nötigen Nahrungsmitteln 200 Pfund wiegen und für die Fahrt nach Boſton und zurück 10 Dollars koſten würde. Als man ihm erklärte, dieſe Art billiger Beförderung für einen Familien⸗ beſuch ſei nicht ſtatthaft, weinte er bitterlich. — In den neuen Gärten zu Whitbey be⸗ findet ſich ein Roſenbaum von 5 Fuß Höhe, deſſen Krone eine Weite von 102 Fuß hat und über 3,500 Knospen trägt. Der Baum wurde vor 18 Jahren gepflanzt und trug im vorigen Jahre nicht weniger als 2,500 der herrlichſten Roſen. — Nachdem die Centralheizung in einer 2 einigen Jahren mit Erfolg durchgeführt iſt, wich e 5 in der Stadt Newyork ſelbſt eine Fe 20 tralheizſtation in rieſenhaften Dimenſionen erbahh, gl Das Keſſelhaus iſt 100 Fuß hoch und enthält 4 15 ft Stockwerke, in deren jedem 16 Keſſel aufgeſtel beſte 10 werden. Dieſe 64 Keſſel ſollen zuſammen eie dem Pof Dampfkraft von 15000 Pferdekräften darſtellen, Aadenbu Aus dieſen Keſſeln wird der Dampf in große ber⸗ . tikale Röhren gelaſſen, um das niedergeſchlagen . Waſſer vom Dampf zu trennen, worauf dieſer in die fünf Straßenröhren gelangt, von denen 2 einen Durchmeſſer von 10 Zoll, zwei einen ſolchen bon 1 12 Zoll und eine einen Durchmeſſer von 24 Zl 7 1 haben. Die Röhren werden gegen die Ausſttahlung ga en der Wärme durch Filz und Asbeſt geſchützt, ez N 1258 wird ſowohl Dampf wie niedergeſchlagenes heizes Nr. 15 Waſſer in die Häuſer verteilt, und zwar sowohl Beſitks w zum Kochen und Heizen wie zum Betriebe dh die Bela Motoren. f ums des Aus dem Schalk. Oberamtsrichter? Ahe, Central“ Meiſter, ſolche Übervorteilungen der Kunden ſind g beranlaßt, der reinſte Diebſtahl! — Müllermeiſter: Diebſtah eine Ausf hin, Diebſtahl her, — aber wenn man be den benen Be große Abgaben en ehrlicher Mann bleibe will, o her borzu geht's emol net anderſt! Dabei Jahre n. Handels ⸗Nachrichten. füchſihtg * Mannheim, den 20. April. (Produ Mann tenbörſe.) Folgendes find die bezahlten Preiſe. (Per 100 Kilo. Preiſe in Mar k.) Weizen, pfälzer 25.50 bis 25.75. ruſſſſchg 24.75 bis 25.— Amerikaniſcher 26.— bis Spring —.— bis —.—. Californiſcher 25. 25.50. Roggen, pfälzer 19.75 bis 20. —, kufſſche 17.25 bis 17.50. Franzöſiſcher 19.75 bis 20 Gerſte hieſiger Geg. 19.75 bis 20.—. pfälzer 19,75 5 5 bis 20.— neuer Hafer bad. 15.25. bis 15,0, r württemb. Alp 16.—. bis 17.—. Württemberg neuer Hafer —.—. bis —.—. tuſſiſcher 15,50 bf 16.25. Mais amerikan. mixt. 16.25 bis — Bohnen 25.— bis 27.—. Linſen —.— bis Wicken —.— bis —.—. Kernen 25.— bis 28 Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 3250 bis —.—. ungar. —.— bis —.— Klesſumem Umgegen deutſcher 1. Sorte —. ibis — r, 2 Sie, Agente . bis . Provencer u. U Hef. neuer Pfälzer Luzerne —.— bis —.— Eh Audolf Leinöl in Parthien 58.60 bis — 5 weiſe 59.60 bis —.— Rüböl in Parthien 64 3 bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.—. Pelkoleum en; in Wagenladungen 24.50 bis —.— Faßweit 3 i 25.— bis —.—. Weizenmehl per 100 Kid 5 Sack, Brutto für Netto. Nr 0. Nr. 1. Nr, 2. Nr. 3. Nr, 4 3 39.— 36.— 34.— 32.— 28.7% Su Mein Großoheim. Erzählung von E. Reisner. 5 1 Nachdruck verboten. 4 Der kurze Februartag ging zu Ende. Nur die höchſten Häuſergiebel erfreuten ſich noch des blei⸗ chen Goldhauchs, den die ſinkende Winterſonne ihnen verlieh; nicht einmal der Glockenthurm der Pfarr⸗ kirche teilte dieſen Vorzug, da er iſoliert zur Seite des altersgrauen Bauwerks, dicht an der niederen Kirchhofmauer ſtand. Unmittelbar gleichſam ſchlugen deshalb die ſchrillen Klänge ſeines unharmoniſchen Geläutes an's Ohr des Hörers — in ihrer unge⸗ milderten Härte des ſtillen Zaubers entbehrend, der ſonſt beſchwigtigend im Ton der Abendglocke an jedes empfängliche Gemüt ſpricht. Es war auch noch nicht die Abendglocke; die mahnte wohl ein Stündchen ſpäter die emſigen Be⸗ wohner der kleinen Stadt an's Ende des Tagewerks. Jetzt bewegte ein Leichenzug ſich über den engen Marktplatz, durch die ſchmalen Gaſſen nach dem Friedhofe zu, — ein Leichenzug, ſchlicht und ſchmuck⸗ los, wie die ganze Umgebung. Dicht hinter dem ſchwarzen, von ſechs Männern getragenen Sarge ſchritt der Geiſtliche — eine kräftige Geſtalt — mir, dem einzigen nahen Leidtragenden zur Seite, und dann folgte, außer dem Arzt und dem Notar, die beide dem Verſtorbenen den letzten Beiſtand ge⸗ liehen, noch eine Anzahl Männer aus dem Hand⸗ werkerſtande; ſie mochten der Nachbarſchaft des Toden angehören und einzig von der Macht althergebrachter Sitte beeinflußt, ihm die Ehre des letzten Geleites gönnen. „Es iſt eben ſo der Brauch bei uns!“ ſagte der Alteſte von ihnen, mein freundlich begrü⸗ ßendes Wort im Flur des Trauerhauſes mit gleich⸗ gültig⸗ſtarrer Miene abweiſend — und all die an⸗ dern eben ſo nichtsſagenden Geſichter nickten ſteif ihr Amen dazu. Auf dem Friedhofe, nahe dem offenen Grabe, ſchwatzte und geſtikulierte eine Weiberſchaar, und ſchien ſich in albernen Spötterejen über die alte, ärmlich gekleidete Frau zu ergehen, die ſchweigend ſeitwärts ſtand. Er das Nahen des Zuges und ein ernſt ſtrafender Blick des Predigers nach der Gruppe hinüber ſtellte die Ruhe her, und nun wars auch einzig die ſchweigſame Alte, die dem Toden ihr Thränenopfer weihte, als der Redner in ſchlich⸗ ten, milden Worten auf den ſtilleu Wandel des Geſchiedenen hinwies, der ſicher Keinem je ein Arger⸗ nis gegeben, Keinen gekränkt, Keinen geſchädigt und ſomit wohl keinen Feind hinterlaſſe, wenn er es auch verſchmäht, ſich Freunde zu erwerben, in dem Sinn und in der Weiſe, wie die Mehrzahl der Menſchen es meine und verſtehe. „Ein Frem⸗ der, iſt er in unſern Heimatsort gekommen, zu einer Zeit, deren nur die Alteren unter uns ſich noch klar entſinnen mögen; ein Fremder iſt er uns ge⸗ blieben, in Bezug auf alles das, was unter der Oberfläche, im tiefen Innern des Menſchen ſich birgt, an Denken und Empfinden, an Wunſch und Streben, an Erinnern und Hoffen, Was Welt und Schickſal vorher an ihm geſündigt, was eigener Irrtum und Fehl verſchuldet, was an Kampf und Leid über ihn gekommen und ſein Auge verdunkelt hat für den Reiz des Daſeins, für das Glück, mit Anderen und für Andere zu leben — wir wiſſen es nicht. Wir wiſſen nur, daß er jetzt zweifellos f in der das Licht und den Frieden gefunden hat, won]! —— wir Alle hier vergeblich ringen, das uns aber auß 9 in behalten bleibt, wie dem Geſchiedenen — ein ewig f 0 f Ein kurzes Gebet und die Einſegnung folg 3 0 2 Erbteil!“ — Dann ſenkte der Sarg ſich langſam hinab, die , lichen drei Hände voll Erde rollten dumpf polferd “ nach, wieder und wieder, bis auch der letzte bogar in Anweſenden mechaniſch dieſen Tribut geſpendt u ſicher m nun, gleich den Andern, mit einem hoͤflichen Gel Gerantie für den Geiſtlichen und den „Erben“, wie ich zial mich zu bezeichnen beliebte, ſich dem Heimweg z J. Ke wandte. Die Träger mit der Bahre folgten, die 141. 2 Weiber verliefen ſich; nur die ſtille Alte, die den Koͤniglic Verſtorbenen bedient. und in der letzten Krafte Amtern gewartet hatte, harrte geduldig aus, bis die Tode beachte gräber das Grab zugeſchaufelt, und ſie den floß, Schwind gewundenen Kranz aus Fichtengrün auf dem Hi — ihres „Herrn“ niederlegen konnte. Für Ich hatte ſtumm dem Geiſtlichen die Hand gedrückt und wandelte nun langſam mit ihm de Kirchhofpforte zu. Längſt war die Sonne hier Jud einer grauen Wolkenſchicht verſunken und die ehen . laheichn Glockentöne verhallten im Abendwind, der kalt her Ouantu die Gräber ſtrich. „Mein Heim iſt nahe,“ fehle m n der Prediger freundlich, „Sie ſind mein Gast, Pert Aud Oſtwald; — nein, keine Einwendung! Ihr Eid abe haus vermag fürs Erſte nicht, Ihnen eine behagliche . Stätte zu gewähren und was die Herbergen une Ortchens in dieſer Beziehung zu bieten haben verzichten Sie lieber auf die Probe!“ (Fortſeßung folgt.) Redaktion, Druck un Verlag von Kark Motto, eng i Ladenburg. J f 3