Konferenz, um zu beraten, wie das Kirchenoberhaupt am beſten zu ih kreden iſt, den Vatikan zu verlaſſen; aber wied befürchtet, ihre Bemühungen werden ber⸗ geblich ſein und an der Weigerung des Papſtes ſcheitern. — Verſchiedenes. * Ladenburg, 28. April. Kurz vor ſeinem Ableben ſtiftete der hieſige Privatmann Friedrich Kreter der evangeliſchen Kirchengemeinde eine Glocke für 3000 Mark und wird dieſelbe in einigen Wochen ſchon hier eintreffen. — Maunheim, 27. April Siſcherm Ver⸗ nehmen nach wird der Erbgroßherzog am Montag den 1. Mai die Rennen mit ſeiner Gegenwart be⸗ ehren. Wie man uns mitteilt, wird derſelbe das Dejeuner bei den Herren Offizieren des hieſigen Infanterie⸗Regimentes nehmen. — Dem Bierbrauereibeſitzer Fels in Karls⸗ ruhe wurde am Mittwoch Vormittag, als er im Begriffe war, die im Gange befindliche Dampf⸗ maſchine zu ſchmieren vom Triebwerk der Arm er⸗ faßt und derart zerquetſcht, daß der Verletzte ſofort in die Klinik verbracht werden mußte. — Herr J. F. Menzer in Neckargemünd, weithin bekannt durch den von ihm in großem Maß⸗ ſtabe betriebenen Import griechiſcher Weine, wurde zum königl. griechiſchen Konſul für Mannheim er⸗ nannt, und iſt das Exequatur bereits eingetroffen. — Mannheim, 26. April. Kurz vor 12 Uhr heute mittag ertönte plötzlich Feuerlärm und verkündete auch ſofort eine weithin ſichtbare, koloſ⸗ ſale Rauchwolke den Ausbruch eines bedeutenden Brandes. Auf den Speicherräumen des Zeug⸗ hauſes, wo neben einigen Arbeitsräumen auch die Montierungskammern für das hieſige Infanterie⸗ regiment ſich befanden, iſt das Feuer auf bes jetzt noch nicht aufgeklärte Weiſe entſtanden und verbrei⸗ tete ſich mit einer ſolch' rapiden Gewalt, daß binnen kurzer Zeit der Dachſtock des Hauſes in ſeiner gan⸗ zen Ausdehnung in Flammen ſtand. Die großen Mengen leicht brennbaren Materials und der heftige Wind entfeſſelten ein großartiges Feuermeer, welches eine außerordentlich intenſive Hitze verbreitete und den anderen Kaſernenbau ſowie die benachbarten Häuſer des Quadrates D 4 bedrohte; doch gelang es den Anſtrengungen der Feuerwehr, dieſe Gebäude alücklich zu bewahren. Ebenſo konnte der untere Teil des Zeughauſes, wo ſich die Kaſernierungs⸗ räume befinden, vor dem Eindringen des Feuers von oben beſchützt werden, ſo daß der monumental ſchöne Bau, deſſen maſſives Mauerwerk dem Feuer leinen Stoff zum Weitergreifen bot, vor weiterem Schaden bewahrt blieb. Der Verluſt an Montie⸗ rungsſtücken und Material ſoll ein ganz koloſſaler ſein, doch gehen die umleufenden Angaben ſo er⸗ heblich auseinander, daß wir die Summe genau mitzuteilen nicht in der Loge ſind. Leider iſt auch ein der 9. Kompagnie angehöriger Einjähriger durch einen herabfallenden Stein nicht unerheblich am Kopf verletzt worden und ſtarb kurze Zeit darauf. — Frankfurrt, 26. April. Zu den ſchwer⸗ bedrängteſten Kleingewerben Deutſchlands zählt die Schuchmacherei, aus Mangel an Kapital kann ſie kaum mehr gegen die Großinduſtrie ankämpfen. Es iſt deshalb mit Freuden zu begrüßen, daß berſucht werden ſoll eine „Creditgenoſſenſchaft deutſcher Schuh⸗ mocher“ zu errichten an der ſich olle deutſche Schuh— macher beteiligen kann. Die Redaktion des Frank⸗ fürter Schuhmacher-Blatt in Frankfurt a. M. hat es unternommen die Intereſſenten zu dieſer Ge— noſſenſchaft zu vereinigen und werden alle Schuh⸗ macher erſucht ſich an dieſelbe zu wenden. — Gera, 20. April. Heute erfolgte hier durch den Scharfrichter Krauts aus Berlin die Hin— richtung des am 24. März wegen Beraubung und Ermordung ſeines Prinzipals, des Getreide⸗Agenten Kühn in Gera, zum Tode verurteilten Commis Gebhardt mittels Fallbeils. f — Der „Hofer Anzeiger“ bringt folgende Trauernachricht: „Vor einigen Tagen ſchied ruhig und unbemerkt der Spezereihändler R. aus dieſem europäſſchen Jammerthal, in welchem er biele Gläu⸗ biger in aufrichtiger Trauer zurückließ. Möche ihm Amerika leicht ſein!“ — Ried im Innviertel, 18. April. An das hieſige Pfarramt gelangte dieſer Tage aus Amerika ein Schreiben mit der Aufforderung eines Rechts⸗ anwalts, die möglicherweiſe noch am Leben befind⸗ lichen Anerverwandten eines im vorigen Jahrhundert nach Amerika ausgewanderten Mannes Namens Eigner von Waldzell ausfindig zu machen, da für dieſelben die nette Erbſchaft von etwa 5 Millionen Dollars nebſt vielen Liegenſchafen ſofort verfügbar ſei. Die vom Pfarramt ſofort eingeleiteten Nach⸗ forſchungen ergaben die Richtigkeit der Thatſache, daß ein gewiſſer Eigner aus Waldzell nach Amerika ausgewandert ſei, und daß noch zahlreiche Erben in unſerer Gegend leben. — Eine jugendliche Heldin. Londoner Blätter berichten: Anna Loftus, ein 16 jähriges Mädchen rettete ſich Sonntag nachts aus einem brennenden Hauſe in Stockport. Kaum der Gefähr entronnen, erinnerte ſie ſich, daß ihre ſiebenjährige Schweſter in dem in hellen Flammen ſtehenden Ge⸗ bäude zurückgeblieben ſei. Sie beſchwor die Um⸗ ſtehenden, Hilſe zu leiſten; aber Niemand wagte ſich in das Feuer. Raſch entſchloſſen, tauchte das Mädchen ihr Umſchlagtuch in's Waſſer, hüllte ſich darein und war im nächſten Augenblicke in dem brennenden Haufe verſchwunden. Schon bemächtig⸗ ten ſich Aller die ſchlimmſten Befürchtungen als das brave Mädchen, ihre Schweſter auf dem Arme tra⸗ gend, wieder erſchien und vor dem Brandplatze ohnmächtig zuſammenbrach. Schwere Brandung im Geſichte und an den Armen machten es u wendig, die heldenmütige Retterin in das Hosp zu bringen, wo ſie die ſorgſamſte Pflege fand daß ſie gegenwärtig außer aller Gefahr erklärt wit — New⸗ York, 25. April. Der Damp „City of Sanford“ iſt auf dem St⸗ Johns Fl Florida gänzlich niedergebrannt, wobei 9 Perſon ihr Leben verloren. — Nahezu 20,000 Muse derer, größtenteils aus Deutſchen und Italſhe beſtehend, langten vorige Woche in New ⸗ Hot Die Beamten des Arbeitsbureaus in Caſtle ard berichten, daß der Begehr nach Arbeſtskräften ungemein großer von allen Teilen des Landes g unvorzügliche Beſchäft'gung für Alle, welche dere bedürfen vorhanden iſt. 5 — Im Laufe des März find aus Fran a. M. 6 Männer ihren Frauen und 3 ie ihren Männern durchgegangen Die beta Frauen reklamiren durch öffenti ches Ausſchreiz ihre Männer. Bei den zurückgelaſſenen Mang dagegen ſcheint die Sehnſucht nach ihren rg weniger lebhaft zu fein. — Am Charſamstagabend iſt im Spfkal barmherzigen Schweſtern in Prag der Bei Matthias Korowizka in dem ſeltenen Alter von Jahren an Altersſchwäche geſtorben. Karow hatte noch bis in die letzten Jahre wiederholt mehrere Meilen langen Weg aus ſefner Hei aa Prag zu Fuß zurückgelegt, um ſich Almoſen zu holt — Der Papſt als Fiſchzüchker, viel Leute gibt es wohl, welche wiſſen, daß Papſt ein Okonom iſt? Und doch iſt, wie enge Blätter behaupten, dies der Fall; ja man hat Hen anzunehmen, daß er ſich dabei gut ſteht, Leo XII baut freilich kein Getreide, er züchet auch kein ge aber wohl züchtet er Fiſche. Die Lagunen Comachio werden dazu nutzbringend derwende Aale ſind es, welche man züchtet, und biele Tong gekochter Aale werden von den Lagunen an ſede Faſten verſendet. Die Fiſche kommen in ungehe ren Mengen aus dem adriatiſchen Meere, und wie den in den Lagunen mit anderen Fiſchen gef bis ſie gut gemäſtet ſind. Dann werden ſie getd und in ungeheuren Küchen gekocht. Die bel 9 Zucht beſchäftigten Arbeiter wohnen ig Hütte welche auf einer Inſel erbaut find. Aus dem Schalk. Schulinspektor (g beendigter Inſpektion): Mein lieber Herr Lehre in Bezug auf den Stand Ihrer Klaſſe kan nur meiner Befriedigung Ausdruck geben; aber e möchte ich Ihnen noch im Vertrauen ſagen, 6 iſt mir nämlich mitgeteilt worden, Sie tränken wos viel. — Lehrer: Merkwürdig, ganz dase habe ich auch über Sie gehört, Herr Schulinſpekſeh ich glaube es aber nicht. Rat wich Tag und Nacht nicht von ihrem Lager, jede Einſprache von Frau Werner war vergeblich. „Laſſen Sie mich,“ rief er heftig, „nur der Tod kann mich von dieſem Platze wegbringen.“ Was der arme Vater in dieſen einſamen Nächten fühlte, die er am Krankenbett durchwachte, iſt un⸗ beſchreiblich; dagegen war Alles, was er bisher ge⸗ litten, Kinderſpiel. Es waren qualvolle Stunden, in denen er, von Angſt verzehrt, die unruhigen Atemzüge ſeines Kindes beobachtete und den wilden Vhantaſien ſeines Lieblings lauſchte, deſſen fieberheiße Lippen nur immer einen Namen riefen. Einen Namen, der ihn in wahnſinnigem Schmerz zuſam⸗ menzucken ließ. Die Krankheit nahm einen immer bedenklicheren Charakter an, der alte Sanitätsrat, der bewährte Hausarzt der Familie, ſchüttelte un⸗ befriedigt den Kopf und erklärte dem Rat, der be⸗ ſorgt ſeine Mienen ſtudierte, daß hier ein tiefer Seelenſchmerz ſeinen Mitteln entgegenarbeite, er nicht viel Hoffnung habe, ihr Leben zu erhalten. Verzweifelt teilte er ihm die Urſache des ſie betrof⸗ fenen Leid's mit und frug ihn, ob ſie vielleicht ge⸗ neſen könne, wenn ſie, zum Bewußtſein kommend, Dr. Horn ſehen würde. „Verſuchen wir's,“ hatte der Sanitätsrat ge⸗ ſagt, „wir haben nichts mehr zu verlieren und kön⸗ nen Alles gewinnen.“ Solche Erſchütterungen haben oft ſchon Wunder bewirkt.“ f An dieſen Hoffnungsſchimmer klommerte ſich jetzt der Rat und ohne ſich einen Augenblick zu be⸗ ſinnen ging er zu Georg hin. Nicht wie damals, Wort von Eugeniens Krankheit gewußt, da man er nur beſtätigen, daß die Diagnoſe desſelben eine richtige, der Zuſtaud ein ſehr geſährlicher ſei. in ſeiner Gegenwart es vermieden hatte, von ihr zu ſprechen. „So grauſam,“ ſagte der Rak, „kann der Himmel nicht ſtrafen, retten Sie mein Kind, nur Sie vermögen es noch.“ „Kommen Sie, kominen Sie,“ mahnte Georg, „jeder Augenblick kann zu ſpät ſein. Sie werden mir unterwegs alles Notwendige mitteilen.“ So gingen ſie fort, Beide nur von einem Ge⸗ danken, einem Wunſche beſeelt. Der Rat war ſo erregt geweſen, daß er die Frau, die mit einer Handarbeit am Fenſter geſeſſen und ſo totenbleich bei ſeinem Eintritt aufgeſprungen war, garnicht bemerkt hatte. Auch Georg hatte in der Eile des Fortgehens ganz vergeſſen, nach ihr zu ſehen. Kurze Zeit darauf ſtand er an Eugeniens Lager. Er war entſetzt über die verheerende Wirkung der Krankheit. Die ſchönen Augen, die ſtets ſo glück⸗ lich geſtrahlt und ihn ſo liebevoll angeblickt hatten, ſtarrten glanzſos in's Leere und hatten keinen Blick des Erkennens für ihn. Doch jetzt konnte er ſich nicht dem Schmerz hingeben, jetzt mußte alle Kräfte zuſammen haben. Nachdem er mit dem Sanitäts⸗ rat gemeinſam die Kranke unterſucht hatte, konnte ging raſch nach Häuſe, um nach ihrer Adreſſe ſchen, die er notiert hatte und teilte mit ſchimer entſtellten Zügen ſeiner Mutter mit, wie hoffnung los Engeniens Zuſtand ſei. „O Gott,“ rief er, „nur dies eine Meiſche leben laß mich dem Tode abringen. Mein de ſoll fortan nur der Pflicht geweiht ſein. Für ah was ich den leidenden Menſchen zu ſein gelobe nur dies eine Leben.““ Frau Horn war tief erſchütterk. Wie war de Sohnes Ruhe doch nur eine erkünſtelte geweſen! „Laß mich ſie pflegen, Georg, es verſtehl ! Niemand, ſo wie ich.“ „Du Mutter wollteſt — 2“ i „Niemand kennt mich hier, Du verſchtbeig wer ich bin und führſt mich als die vorgeſchlage Pflegerin ein.“ i „Doch Rat Bernau, liebe Mutter, ſein An wird Dir Schmerz bereiten ?“ fragte Georg zaghef „Kein Wort weiter, ich bitte Dich, laß et gewähren!“ d Schweigend küßte Georg ihre Hand. Ein Stunde ſpäter war ſie bei Eugenie, Niem ahnte, daß ſie eine Andere als eine von Dr. Hor beſorgte Pflegerin ſei. Tag und Nacht wachte f am Krankenlager und bewundernd blickten die Arz Zu⸗ nächſt mußte für eine verſtändige, zuverkäſſigr Pfle⸗ gerin geſorgt werden, denn Frau Werner unterlag faſt den Anſtrengungen der beſtändſgen Nachtwachen. Die Gute hatte bis jetzt nicht ihren Poſten verlaſſen entſetzt und verwirrt, ſondern ruhig und gefaßt trat ihm dieſer entgegen. In dumpfem, verzweiflungs⸗ vollem Ton teilte er ihm mit, um was es ſich handle. Georg war ganz beſtürzt, er hatte kein beſorgen und bald mit ihr wieder zu kommen. Er wollen, doch Georg's liebereichem Zureden gelang es, ſie dazu zu beſtimmen. Er verſprach eine be⸗ währte Frau, die er aus ſeiner Praxis kannte, zu ſowie der Rat auf die ſtille ſanfte Frau, die o ge räuſchlos Alles beſorgté und ſo gut hexrausfand was der Kranken Erleichterung ſchafen könne En lich nach einigen Tagen ſchlug Eugenje die Alge auf, ihr ſtierer, lebloſer Ausdruck war verſchwunde (Schluß folgt.) Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molto, Ladenburg. 5 105 beben it den Nat 6 ſſhlicß 1 f geln g Geburt I, J 0 g chere 7. ler, iu When, 600 Bin trha, 2. b. 1 0 2 I. 2 10. daf, S. d. 2 Schtehp. 9, Heirch Kal. Peter Til Il 29. Benhotd Gen Geolg Ocker . Elſabtho, 2. Andreas Och. Todesf Ib, Aung Maria. vit Joh. G. 19. Nichte Robert, 9 5 M. 0 238. Ana Maria, Jehan Gab, A. Eda Suſanna Mom Hildend 115 gen 027, tutgeboren Kei Fand Reinhar 9. Houfſe, T. d Theodor Ste tte Sbeſt. Für die Richtgke Ladenburg den At Stan Befannt Vom 1, Mai g Altendach und dit und Kohlbof bei? bekellbezirk Hgelhe dun Poſtbezirt Sch Uabenburg, 27. 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