n, Ben, ccatiflal, Aut pinſel f iller, im. 1 n M r. 8. ler Al er Mell ſen. Rabat. n 1. n iſen, , urger⸗ enz. . Allgemeiner Aenzeiger für Ladenburg und Schriesheim. Poſtproviſton. nehmen Inſerate für uns an. 2 3 Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 D. 20 Pf. mit iſtuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Zuſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 0 ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local⸗Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. 2 0 Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 5 55 1 Bei größeren Aufträgen entſprechende Nr. 33. Mittwoch, den 26. April 1882 Beſtellungen auf unſere Zeitung für die Monate Mai und Juni werden ſowohl in der Expedition als auch bei den Zeitungsträgern entgegengenommen. Volitiſches. Karlsruhe, 23. April. Das Befinden des Großherzogs iſt ein ganz vorzügliches. Der Fürſt bringt an freundlichen Tagen viele Stunden in den ſchönen Waldungen der Stadt Baden zu, wohin er ſich zu Wagen begibt, in der Regel von der Groß⸗ herzogin begleitet. Das Ausſehen des Wiederge⸗ neſenen iſt friſch, doch hat der Großherzog gealtert und ſein Bart iſt faſt weiß geworden. Karlsruhe, 21. April. Das der Kammer borgeſtern vorgelegte Finanzgeſetz weiſt für die Haus⸗ altperiode 1882 — 83 eine Ausgabeſumme von 0,635,545 M. aus, welcher an Einnahmen 82,011,600 M. gegenüber ſtehen. Beläuft ſich die Eerſparnis auch nur auf 1,375,955 M., ſo muß man dieſelbe doch als eingetretene Beſſerung auf ſtaats wirtſchaftlichem Gebiete begrüßen. Karlsruhe, 22. April. Die Herabminder⸗ ung der Grundsteuer von 28 auf 26 Pf., zur Gleichſtellung mit der Erwerbſteuer, bewirkt einen Einnahmeausfall von 440,000 M., während er reine Überſchuß der Staats⸗Einnahmen nur 99.000 M. beträgt, wenn man den umlaufenden ekriebsfond auf der vom Finanzgeſetz beabſichtigten Höbe halten will. Die Haushaltkommiſſſon ſcheint einſtimmig in der Annohme geweſen zu ſein, daß man den Betriebsfond um die Differenzſumme ver⸗ mindern könne ohne irgend welche Gefährdung der Finanzgebahrung. Aus Baden, 23. April. (Schulweſen). Die eit Jahren beabſichtigte Verlegung des Jahres⸗ ſchluſſes unſerer Mittelſchulen vom Herbſt auf Oſtern 5 ißt nunmehr beſchloſſene Sache. Das laufende Schul⸗ jahr wird im nächſten Herbſt ſchließen, das kommende aber ſchon an den darauffolgenden Oſtern. Von da an werden jeweils zu Oſtern die Abgangs⸗ beziehungsweiſe Aufnahms⸗Examia abgehalten wer⸗ den. Die aus dieſer Anderung notwendig ent⸗ ſtehende Ubergangskalamität iſt zu Gunſten der Schüler überwunden worden, ſofern das Halbjahr 1882083 als ein ganzes betrachtet wird und die Schüler alſo ſchon nach Ablauf desſelben in die höhere Klaſſe vorrücken dürfen, ſofern nicht allge⸗ meine Geſichtspunkte, gegen das Aufſteigen des Ein⸗ zelnen ſprechen. Anders könnte auch nicht wohl verfahren werden, nachdem den Schülern ſchechter⸗ dings nicht zugemutet werden kann, um der neuen Einteilung willen, 1½ Jahre in derſelben Klaſſe ſitzen zu bleiben. Wenn nun auch in Bayern von der bisherigen Gepflogenheit abgegangen und der Jahresſchluß der Gymnaſien auf Oſtern verlegt würde, dann wäre manche Schwierigkeit entfernt, die heute dem Univerſitätsbeſuche zuweilen entge⸗ gentritt. 3 Berlin, 24. April. Der Bundesrat nahm mit 36 gegen 22 Stimmen das Tabakmonopol on und hat die Anträge Bremens und Hamburgs ab⸗ gelehnt. Berlin, 24. April. Das Majoritäts⸗Ver⸗ hältnis, wie es ſich bei der heutigen Abſtimmung über das Monopol ergeben hat, entſpricht genau den Berechnungen, die wir am 1. April aufgeſtellt haben. Unter den Bundesregierungen, welche gegen die Monopolsvorlage geſtimmt haben, befinden ſich auch Bayern und Heſſen, welche zuſammen 9 Stim⸗ men (erſteres 6, letzteres 3) repräſentieren, außer⸗ dem Sachſen mit 4, Baden mit 3, Bremen und Hamburg mit je 1 Stimme. Berlin, 21. April. Herr v. Schlözer hat, wie dem „Berl. Tagbl.“ ein Privat- Telegramm aus Rom meldet, am Montag mittag dem Papſte ſeine Akkreditive überreicht. Damit wäre denn die letzte Formalftät erledigt, welche zur regelrechten Wiederherſtellung unſerer Beziehungen zum Vatikan noch gefehlt hat. Ob die Erwartungen, welche ſich vielfach an dieſes Ereignis knüpfen, in Erfüllung gehen werden, wird abzuwarten bleiben. Einſtwei⸗ len vermag man in der Thatſache, die ſich ſoeben vollzogen nur einen Triumph der vatikaniſchen, nicht aber der preußiſchen Politik zu erblicken. — Am Montag werden im Plenum des Bundesrats die Beratungen über die Monopol⸗ Vorlage beginnen. . Emden, 22. April, Das deutſch⸗amerika⸗ niſche Kabel wurde vom Staatsſekretär Stephan heute dem Verkehre übergeben, nachdem es durch Glückwunſchtelegramme des Kaiſers an den Präſi⸗ denten Arthur von Nordamerika inaugurirt worden. Das Glückwunſch⸗Telegramm des Kaiſers an den Präſidenten Arthur lautet: „Es gereicht mir zur Freude, Ihnen, Herr Präſident, mittels der heute eröffneten direkten telegraphiſchen Verbindung zwiſchen Deutſchland und Amerika meine Befriedigung über die Vollendung des Werkes auszudrücken, welches den freundſchaftlichen Beziehungen beider Nationen zur weiteren Förderung dienen wird.“ Die Ant⸗ wort M. Arthur's an den Kaiſer lautet: Ich habe mit vieler Genugthuung die erſte Depeſche auf der neuen Telegraphenlinie zwiſchen Deutſchland und Amerika erhalten. Gemeinſam mit dem ganzen Volke der Vereinigten Staaten, wovon ſo viele die deutſche Sprache ſprechen, vernehme ich Eure Ma⸗ jeſtät freundliche Botſchaft mit der Freude, welche Ew. Majeſtät über die Eröffnung ausdrücken un im Vertrauen, daß die neue Linie die freundſchaft⸗ lichen Beziehungen weiter fördern wird, welche wir lebhaft wünſchen und welche zu erhalten und inniger zu geſtalten mein Beſtreben ſein wird. Baſel, 22. April. Die techniſche Prüfung der Gotthardbahn findet vom 15.— 17. Maj, der Feſtzug und die Feier hauptſächlich in Mailand ſtakt; das Programm iſt noch nicht feſtgeſtellt. a London, 21. April. Dem Reuter'ſchen Bureau wird aus Kalkuta gemeldet: In Mandalay beginnen neuerdings politiſche Morde. Der König ließ ſeine beiden Schweſtern, die Unterkönigin, deren Schatzkanzler und 50 ihrer Verwandten töten. 77 5 Verſchiedenes. — Schwetzingen, 21. April. Zu dem Nobelle bon E. Redenhall. e 8. (Fortſetzung.) 1 Es folgte eine ſchreckliche Zeit, über die ich 8 ſchnell hinweggehen will. Ich glaubte, ohne Georg das Leben nicht ertragen zu können, ich wollte das elende Daſein von mir werfen. Da fielen meine Blicke auf mein Kind, das mich mit ſeinen treuen Augen, die denen Georgs ſo ähnelten, ſo traurig anblickte und mich an die Pflicht mahnte, für ihn zu leben. Ja, ich wollte es, für dieſes heilige Ver⸗ mächinis von Georg wollte ich die Qual des Lebens ertragen, ihn zu erziehen, daß er ihm einſt ähnlich werde, ſollſe die einzige Aufgabe meines Lebens ſein. Aſſeſſor Bernau mußte des Duell's wegen ins Ausland; doch hat er ſich ſpäter vielfach bemüht zu erfahren, wo ich ſei, wahrſcheinlich, um mir eine Unterſtützung zuzuwenden. Daß Georg ein Kind hinterlaſſen hatte, wußte er gar nicht; ebenſo hatte meines Mannes Vater vielfach Erkundigungen nach mir einziehen laſſen. Ich hatte jedoch das Wenige, was ich hatte, zuſammengenommen, Alles. womit mich meines Mannes Liebe umgeben, zu Gelde ge⸗ macht und war weit weggezogen. um mich ihren Nachforſchungen zu entziehen. Ich führte auch aus dieſem Grunde meinen Mädchennamen weiter und ließ auch meinen Sohn ſo uennen. Ich wäre lie⸗ ber mit meinem Kinde verhungert, ehe ich einen Pfennig von dieſen beiden Menſchen angenommen hätte, von denen der Eine mich ſo erbarmungslos von der Leiche Georgs weggeſtoßen, der Andere mei⸗ nem Kinde den Vater geraubt mich zu Grunde ge⸗ richtet hatte. Ich fluchte ihm in jedem Augenblick, ich wollte ihm nie wieder begegnen. Jetzt iſt der Zweck meines Lebens erfüllt, mein Sohn bedarf meiner nicht mehr und ich erſehne das Ende meines qualvollen Lebens und hoffe, daß ich nicht mehr zu lange werde warten müſſen, bis mich der Tod mit Georg auf immer vereint. Nachſchrift. Dieſe Zeilen habe ich für Dich, mein Sohn, aufgrzeichnet und übergebe ſie Dir erſt, wenn der Zeitpunkt mir dafür geeignet erſcheinen wird. Ich habe nicht nötig, etwas hinzufügen, Du wirſt ſtets wiſſen, wie Du zu handeln haſt, doch eines verlange ich von Dir: triſt nie Jemand näher, der den Na⸗ men Bernau trägt, es könnte Dir nur Unglück bringen und ſollte Dich das Schickſal, das ja un⸗ berechenbar iſt, je mit dem Mörder Deines Vaters zuſammenführen, ſo fliehe ihn und laſſe ihn nie ahnen, wer Du ſeieſt. Ich habe erfahren, daß ſein Leben ruhelos und unglücklich ſeit jener ruchloſen Thal iſt und ſo ſoll es bis zu ſeinem Ende ſein. Wüßte er, daß ein Sohn von Georg lebte, er würde verſuchen, an ihm zu ſühnen, was er an dem Va⸗ ter verbrochen und dadurch wieder froh werden. Das darf nie durch Dich geſchehen, das fordere ich von Dir — es iſt die einzige Rache für ein ver⸗ lorenes Leben. — s Der Rat hatte ſeiner ganzen Beherrſchung be⸗ durft, um zu Ende leſen zu können, jetzt war es aus mit ſeiner Kraft; er warf ſich auf das Sopha und ſchluchzte wie ein Kind. Er kam ſich wie ein Verbrecher bor, dem man, ehe man ihm ſein To⸗ desurteil verkündet, noch einmal die Zahl ſeiner Verbrechen vorhält. Alle Furien der Vergangenheit waren wieder aufgeſchreckt, Alles in ſeinem Innern, was er ſo mühſam zum Schweigen gebracht, wieder in Aufruhr. Es war ihm, als wenn ihm eine Stimme ins Ohr rief: „Mörder, Mörder,“ als hätte ſich die Uhr zu ihrem gleichmßigen Ticken das Wort „Mörder“ gewählt, als hörte er es aus je⸗ dem Geräuſch, das an ſein Ohr drang, heraus. 8 Was hatte dieſe unſelige Entſetzt ſprang er auf. That für ſchreckliche Konſequenzen nach ſich gezogen, wie viel Glück hatte er dadurch geſtört, wie unglück⸗ 8 lich ſich ſelbſt gemacht! Ruhelos wie Ahasverus war er herumgeirrt, nichts hatte ihm mehr Freude gemacht. Es hätte ihm einigermaßen Troſt gebracht, wenigſtens für Georgs hinterlaſſene Frau forgen zu konnen, doch alles Forſchen nach ihr war vergeblich geweſen. Sie hatte ſich geſchickt ihm zu entziehen