Allgemeiner Nnzeiger für Ladenburg und Schriesheim. bſbrvvffon. ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich 1 M. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ Local- Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Bei größeren Aufträgen entſprechende 1882. g ſind de „ 17, 5 Samstag, den 22. April g Nb Bolitiſches. des Belgrader Großſerben⸗Komite's im Süden der Anſtellung im Militär⸗Verwaltungsdienſt, z. B. als er. . e I Un. 00 0 ſattge⸗ Bacche die Braikaner ſich erhoben, die Gendarmerie J Zahlmeiſter u. dgl. beziehungsweiſe als Civilbeamte, E fundene Anfrage hatte der hiesige Sängerbund angriffen, Telegraphenſtangen zerſtörten und ſich] die Prüfungen zu den geſuchteren Poſten abzulegen. „Hohenbaden“ die Ehre, Sr. K. H. dem Großher⸗ zog zur Feier von deſſen Wiedergeneſung heute morgen 9 Uhr ein Ständchen darzubringen. Unter den anweſenden Zuhörern befand ſich auch Prinz Jerome Bonaparte mit ſeinen Söhnen, welcher ſchon des Tags vorher ſeinen Beſuch im großh. Schloſſe gemacht hatte. — Geſtern mittag 1 Uhr fand auch Af. daſelbſt ein Frühſtück ſtatt, zu welchem die Herzogin t all⸗ von Hamilton, der Fürſt und die Prinzen von Hohenlohe und Feldmarſchall Graf Moltke geladen 3 waren. An⸗ Wiesbaden, 19 April. Der Kaiſer iſt maßen heute vormittag um 10 Uhr 20 Min. im beſten 8 Wobhlſein hier eingetroffen und am Bahnhofe von „ und dem Regierungspräſidenten von Wurmb, dem Oberſt von Kayſerlingk, dem Polizeidirektor v. Strauß und dem Oberbürgermeiſter Lanz empfangen worden. Vom Bahnhof aus begab ſich der Kaiſer im offenen Wagen durch die feſtlich geſchmückten Straßen nach dem Schloſſe, überall von der zahlreich herbeige⸗ ſtrömten Volksmenge mit begeiſterten Zurufen be⸗ grüßt. Berlin, 19. April, abends. Die Ausſchüſſe des Bundesrats berieten heute 5 Stunden lang das Tabakmonopol, und es verlautet, daß der Ent⸗ wurf erhebliche Abänderungen nicht erfahren werde. Die Entſchädigungsfrage betreffend, iſt jetzt, ent⸗ ſprechend den Vorſchlägen des Volkswirtſchaftsrats, feſtgeſetzt, daß der Durchſchnittsertrag der Jahre 1876 bis 1881 mit Ausſchluß des beſten und ſchlechteſten Jahres zu Grunde gelegt werde. Heute zweifelt Niemand mehr, daß der Bundesrat das Monopol mit erheblicher Majorität acceptieren wird, obſchon Sachſen heftig opponiert und von den Han⸗ ſeſtädten darin unterſtützt wird. Wien, 19. April. Dem „Peſter Lloyd“ wird aus Moſtar gemeldet, daß in Folge der Aufreizung deuk⸗ „Die Aland be,“ üder Aus⸗ ens“, itſchen en der Denen itteil⸗ de 18 ſicht zig an. von Agenten des Moskauer Slaven⸗Komite's und über Montenegro zur Unterſtützung der Krivoszianer begeben haben. Auch die Pabrianer, Maineten und Paſtroviszianer ſind geneigt, dem Beiſpiel der Brai⸗ kaner zu folgen. Paris, 18. Der Ackerbauminiſter teilte dem heutigen Miniſterrate mit, die Ausſichten für den Ackerbau ſeien vortrefflich. London, 19. April. Der Attentäter Ma⸗ clean wurde, als irrſinnig, freigeſprochen. — Verſchiedenes. WLadenburg, 21. April. (Nachrichten für Freiwillige, welche in der Unteroffizierſchule Ettlingen eingeſtellt zu werden wünſchen). Die Unteroffizierſchulen haben die Beſtimmung, junge Leute, welche ſich dem Militärſtande widmen wollen, zu Unteroffizieren heranzubilden. Leute im Alter von 17— 20 Jahren können ſich beim Landwehrbezirkskommando Heidelberg oder beim Kommando der Unteroffizierſchule melden. Jeder ſich Meldende wird ärztlich unterſucht u. und einer Prüfung in den Elementar⸗Lehrgegen⸗ ſtänden unterworfen. Wird er für brauchbar be⸗ funden und hat er einige Kenntniſſe im Leſen, Schreiben und Rechnen bewieſen, ſo wird er bei vor⸗ handener Vakanz eingeſtellt oder es wird ihm durch die Unteroffizierſchule ein Annahme ⸗Schein erteilt. Die Annahme erfolgt nur, ſobald ſich der Freiwil⸗ lige zu einer vierjährigen aktiven Dienſtzeit nach er⸗ folgter Uberweiſung aus der Unteroffiziersſchule an einen Truppenteil verpflichtet. Der Aufenthalt in der Unteroffizierſchule dauert in der Regel drei, bei beſonderer Brauchbarkeit auch nur zwei Jahre, in welcher Zeit die jungen Leute gründlich militäriſche Ausbildung und Unterricht in alle dem erhalten, was ſie befähigt, bei ſonſtiger Tüchtigkeit auch die bevorzugteren Stellen des Un⸗ teroffizierſtandes, als Feldwebel und dergleichen zu erlangen und es ihnen ermöglicht, bei der einſtigen Der Unterricht umfaßt: Leſen, Schreiben, Rech⸗ nen, Deutſche Sprache, Anfertigung aller Arten von Dienſtſchreiben, Geſchichte, Geographie, Plan⸗ zeichnen u. Geſang. Der Einzuſtellende muß min⸗ deſtens 1,57 Meter groß, vollkommen geſund und frei von Gebrechen ſein. Die Aufnahme in der Un⸗ teroffizierſchule Ettlingen findet alljährlich im April und bzw. Juni ſtatt (in den Unteroffizierſchulen: Potsdam, Biebrich, Weißenfels u. Mariawerder aber im Monat Oktober). — Mannheim, 17. April. Im Brötzinger Gemeindewald wurde am Samstag abend die Leiche eines Mannes im Alter von ungefähr 40 —45 Jahren aufgefunden. Die Perſönlichkeit des ohne Zweifel Verunglückten konnte bis jetzt nicht feſtge⸗ ſtellt werden. — Wertheim a. M., 18. April (Ein ſchrecklicher Unglücksfall) ereignete ſich hier am Sams⸗ tag nachmittag. Ein Beamter der großherzoglichen Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion arbeitete in ſei⸗ nem Garten unweit der Stadtmühle. Er hatte nebſt ſeinen eigenen noch zwei Kinder ſeines Chefs zur Beaufſichtigung mit ſich genommen. Während er ſich beſchäftigte, trieben ſich die Kinder im Gar⸗ ten umher. Durch lautes Angſtgeſchrei der Kinder aufgeſchreckt, mußte er ſehen, wie der eine ſandſtei⸗ nerne Thürpfoſten, die ſchwere eichene Gartenthüre, ſowie eine ſchwere Sandſteinplatte, an welcher der Thürpfoſten ſeitlich befeſtigt war, über den Kindern zuſammenſtürzte. Der Vater mußte ſein fünfjäh⸗ riges Töchterchen mit zerdrückte Kopfe als Leiche unter den Trümmern hervorziehen, während 1 55 Söhnchen ein Bein gebrochen und der Sohn ſeines Chefs am Knie verwundet wurde. Die unglücklichen Eltern werden allgemein bedauert. Das ſchiefe, überhängende Stehen des Thürpfoſtens, das dedeu⸗ tende Gewicht der Gartenthüre und, wie man hört, das Auf⸗ und Zumachen derſelben durch die Kinder, wobei ſich vielleicht das Eine oder Andere unbewußt . Heſiegt Nodelle von E. Redenhall. 1 N 1 0 185 1 . (Fortſetzung.) 1400 10.000 N. Ich war umſomehr durch ſeinen durch ſeinen 6000 „ Eintritt überraſcht, da ich ihn mitgefahren glaubte 5000 „ und ſprang erſchrocken auf, da ich ein Unglück 4000 1 befürchtete. Doch mit kurzen, haſtigen Worten er⸗ 3500 „ klärte er mir, daß er ſeine Familie zu dieſem Aus⸗ 3000 5 flug nur veranlaßt habe, um mich 0 einmal 250% „allein ſprechen, mir ſagen zu können, daß ſein Herz 2000 mir gehöre, daß er ſich hinlänglich geprüft habe 1800 „ fd zu der Einſicht gekommen ſei, ohne mich nicht leben zu können. Was er mir noch Alles ſagte, 300 ich weiß es nicht. Es erfüllte mich mit unaus⸗ ſprechlichem Glück, einige Minuten ſpäter lag ich in ſeinen Armen, ſeine Lippen preßten ſich glühend auf die meinen und flüſterten ſüße Liebesworte. Was daraus werden und wie ſich unſer Verhältnis geſtalten folle, daran dachten wir zuerſt nicht, wir verbargen unſere Liebe vor aller Welt und fühlten uns unſagbar glücklich. Als jedoch der erſte Rauſch vorüber war und ich nach einigen Wochen zur Be⸗ ſinnung und zum Nachdenken über meine Lage kam, ühlte ich mich den Eltern Georgs gegenüber ſehr chuldig. Ihre Güte und ſtete Liebenswürdigkeit 1, Landwirk aftsſachen 1. Großherzog eim und die fe 1. gegen mich peinigte mich; ich beſchloß daher, meine Stellung aufzugeben. Ich teilte Georg meinen Ent⸗ ſchluß mit. Er wollte erſt nichts davon hören; doch dann fühlte er wohl, daß ich recht habe. „Dann giebt es nur eins, Geliebte,“ ſagte er, „werde mein Weib.“ Ich unterbrach ihn erſchrocken; doch er hörte auf keinen Einwand. „Mein Vater,“ ſagte er, „wird niemals ſeine Einwilligung zu un⸗ ſerer Verbindung geben, jedoch einer unabänderlichen Thatſache gegenüber wird er nachgeben und uns verzeihen.“ Ich wollte dagegen ſprechen, er ließ mich nicht dazu kommen und fuhr dringender fort: „ich kenne, einige Meilen von hier entfernt, einen Pfarrer, der mir tief verpflichtet iſt, er wird uns trauen, Niemand etwas davon erfahren. Nur als mein geliebtes Weib,“ ſchloß er, „verläßt Du dieſes Haus“ und nahm mich in innig in ſeine Arme. Ich konnte mich erſt nicht hineinfinden, aber all' meine Befürchtungen ſchwanden wie Seifenblaſen vor ſeinen glühenden Verſicherungen, vor meiner eigenen Liebe. Vier Wochen ſpäter war ich mit Georg getraut und verließ das Wallberg'ſche Haus. Nur ungern hatte man mir die erbetene Entlaſſung gewährt, nur als ich erklärte, eine alte Verwandte, die Anſpruch auf meine Dankbarkeit habe bedürfe meiner, ließ man mich ziehen. Herr und Frau Wallberg überhäuften mich noch beim Abſchied mit Aufmerkſamkeiten, die Täuſchung fiel mir ſehr ſchwer, ich kam mir wie eine Verbrecherin vor. Alle an⸗ dern Gedanken traten jedoch vor meinem Glück in den Hintergrund. Georg hatte für mich in der Vaterſtadt zwei Zimmer bei einer Beamten⸗Witwe gemietet und war, ſo viel er konnte, bei mir. Es war eine glückliche Zeit, wir lebten nur für einander und wenn Georg die Thür öffnete, gab es für mich nichts außer ihm. Als ich meinem Mann ein Jahr ſpäter einen Sohn in die Arme legte, blieb uns nur noch der eine Wunſch übrig, ſeinen Eltern un⸗ ſere Ehe mitzuteilen und ihre Verzeihung zu erlangen. Dieſen Zeitpunkt hielt Georg jetzt für geeignet, der kleine Neugeborene, ſagte er, ſoll das Herz des Großvaters rühren und für die Eltern den Segen erbitten. Eine Krankheit jedoch, von der bald da⸗ rauf ſein Vater befallen wurde, machte dies un⸗ moglich und als er langſam geneſen. war eine ſo große Reizbarkeit zurückgeblieben, daß ihm jede Auf⸗ regung fern gehalten werden mußte, um keinen Rückfall zu bewirken. Seiner Mutter allein wollte er es nicht mitteilen, ſie hätte die Laſt des Geheim⸗ niſſes erdrückt und ſo mußte eine geeignetere Zeit abgewartet werden. Georg verkehrte außerhalb ſei⸗ ner Familie ſehr wenig, jeden freien Augenblick war er bei mir, nur mit Aſſeſſor Bernau war er, wie früher, täglich zuſammen. Doch auch er ahnte nichts von unſerer Verbindung. Er hatte für den⸗ ſelben eine ſchwärmeriſche Liebe und oft, wenn er mir ſo viel von ihm erzählt hatte, bemerkte ich ihm