ihren Namen recht ſchön zu ſchreiben, damit er ſehe, dom) Die Deputation der Herren Konſiſtorjalräte Dr. König und Dr. Riſch von Speyer, welche im Anerkennung der edlen Fürſtin, deren einfaches, leutſeliges Weſen alle Herzen gewann. Das Kloſter⸗ penſionat und das Waiſenhaus erfreuten ſich eben⸗ falls des hohen Beſuchs, der baldige Wiederkehr verſprach. — Aus Baden, 11. April. Einen blutigen Ausgang nahm in Pleutersbach (Amt Eberbach) eine Eiferſuchtsſzene zwiſchen einem Burſchen von dort und einem verwitweten Hammerſchmied aus Eberbach. Letzterer erhielt Schläge auf den Kopf und einen Stich in die Bruſt, ſo daß lber ſein Leben Gefahr droht. Der Schwerverwundete iſt Vater von 6 Kindern. — Unterm 14. ds. Mts. keilt man uns aus Mosbach mit: Geſtern ſpielte ſich vor der Straf⸗ kammer des bieſigen Landgerichts ein Liebesroman ab, — der heute nacht einen ſchauerlichen Abſchluß fand. Der Thatbeſtand iſt kurz folgender: „H. Weiß von Tauberbifchofsheim, 34 Jahre alt, hatte daſelbſt ein eigenes Geſchäft und ein ſchuldenfreies Vermögen von 4000 Mk. Derſelbe hatte nach manchen vergeblichen Heiratsplänen ſeine Augen auf Alwine K. von Oberwittſtadt geworfen und ſuchte dieſelbe zur Heirat mit ihm zu bewegen. Ihre Neigung zu ihm ſcheint aber nicht ſehr tief gegangen zu ſein, deshalb verſuchte er mit Liſt und Gewalt ſeinen Zweck zu erreſchen. Bei einer Hochzeit legte er ihr ſcherzend ein Blatt Papier vor und bat ſie, ob ſie auch zu einer Geſchäftsfrau paſſe; dieſe ging lachend darauf ein und machte die Probe zwei oder dreimal, aber immer auf Verlangen auf ein beſon⸗ deres Blatt — zum Andenken! Dieſe Blätter füllte Weiß dann nach Gutdünken aus, indem er zwei Schuldſcheine fertigte, den einen über 300 M. nebſt 5 Proz. Zins, den anderen über 150 M. Dieſe Forderungen klagte er endlich, nachdem berſchiedene Drohungen keinen Erfolg hatten, beim Amtsgerichte Tauberbiſchofsheim ein, unter dem Vorgeben, die Alwine K. hätte dies Geld zur Anſchaffung von Kleidern bei ihm geliehen! Die Beklagte ließ Ein⸗ ſprache erheben und das Reſultat war, daß der Kläger und ehemalige Liebhaber geſtern vor der Strafkammer ſtand, — wegen „falſcher Anſchuldig⸗ ung“, Alle Zeugenausſagen ſprachen gegen den Angklagten, ſo daß ſein Anwalt auf die Verteidig⸗ ung verzichtete. Nach kurzer Beratung verurteilte der Gerichtshof den H. Weiß zu 1 Jabr Gefängnis. Dieſem Urteilsſpruch hat ſich derſelbe aber enzogen, indem er ſich heute nacht im Amtsgefängnis dahier erhängte. — Speyer, 16. April. (Der Proteſtations⸗ März l. Js. wegen der in Speyer zu bauenden monumentalen Gedächtniskirche der Proteſtation in Berlin, Halle, Leipzig, Frankfurt a. M., Wiesbaden, bpbroner uttd wirtlich ſehenstwett, fänden die hochſfte Vakiffſfask, Mainz, Kärlskühe, Stüfkgark, München und Straßburg geweſen war, iſt mit dem Reſultate der hochwichtigen Miſſion ſehr zufrieden. Im nächſten Monat erſcheint der an alle evangeliſche Glaubens- genoſſen gerichtete Aufruf, deſſen Abfaſſung nach Sprache und Inhalt wahrhaft klaſſiſch genannt werden kann. Der Aufruf iſt von ca 50 Herren unterzeichnet, die man als geiſtliche und weltliche Autoritäten betrachten darf. Die Sammlungen nahmen in den drei erſten Monaten des laufenden Jahres einen ſehr günſtigen Fortgang mit großen und kleinen Beiträgen. Der hochherzige Amerikaner Hilgard⸗Newyork ſendete am 15. März ſeinen Jahresbeitrag mit 5000 Mark, zugleich ankündigend, daß er jetzt ſchon durch die Opferwilligkeit ſeiner Freunde für die nächſten fünf Jahre einen jährlichen Beitrag von zehntauſend Mark garantiren könne. — Schwerin, 17. Abril. Uhr. In der Garderobe des Schauſpielhauſes brach bei der Vorſtellung von Robert und Bertram Feuer aus. Das Haus ſteht in hellen Flammen, Men⸗ ſchenleben ſind nicht gefährdet. f — Schwerin, 17. April. Das Feuer im Hoftheater iſt zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem oberſten Boden des nördlichen Anbaues, mo Ver⸗ ſatzſtücke und dergleichen aufbewahrt werden, ausge⸗ brochen. Die Gefahr wurde rechtzeitig von der Bühne dem Publikum mitgeteilt und vom Großher⸗ zog wurden beruhigende Worte geſprochen, ſo daß die Räumung des Hauſes ohne jede Überſtürzung gefahrlos erfolgte. Das raſch um ſich greifende Feuer zerſtörte das ganze Innere des Hauſes; nur die Ringmauern blieben ſtehen. Bald nach Mitter⸗ nacht war das Feuer bewältigt. Die nahe liegen⸗ den Gebäude blieben unbeſchädigt. Die Bibliothek und die Muſikalien ſollen gerettet ſein, Die Garde⸗ robe wurde zerſtört. — London, 17. April. Das „Temple Opera Houſe“ in Bolton, das größte Probinzial⸗ theater Englands, iſt am Sonnabend nach der Vor⸗ ſtellung niedergebrannt. f — Im Studernheimer Buſch bei Frankenthal fand vor etwa 14 Tagen eine Schlä⸗ germenſur zwiſchen einem von Frankenthal gebür⸗ tigen, zur Zeit in Heidelberg ſtudierenden Mediziner und einem gegenwärtig ſich in Frankenthal aufhal⸗ tenden Pädagogen ſtatt, die einen blutigen Ausgang nahm. Der Erſtere erhielt eine bedeutende Verletz⸗ ung am Arme, die wohl einen bleibenden Nachteil zur Folge haben wird, der Andere wurde am Schädel empfindlich verwundet. Das Nachſpiel die⸗ ſes ſtudentiſchen Streiches wird dem Vernehmen nach vor der Strafkammer in Frankenthal ſtattfinden. — Lib au, 15. April. Der engliſche Dampfer Vernon überſegelte heute nacht den auf der Rhede von Libau vor Anker liegenden Flensburger Dampfer Diana, welcher ſofort ſank. Die Mannſchaft konnte nur mühſam gerettet werden. 8 Abends zehn — Pätis, 1/. Apel. n der leß ref wurde im Zentralpoſtamt in bedeutender Dieb von Wertſendungen und chargirken Briefen anz führt. 5 — Paris, 17, Aptil. Über den Diebſt auf dem Zentralpoſtamt wird weiter gemeldet; Die Diebe erbrachen einen gepanzerten Schrank, worin ſich die Säcke mit Wertſendungen befanden, Sie nahmen 180 chargirte, teils aus der Provinz, keiss aus dem Ausland gekommene Briefe fort, welche morgens verteilt werden ſollten Der Werl der ge ſtohlenen Poſtſachen beträgt etwa eine Million, Fee Nachforſchungen nach den Dieben dauern fort — »(Ruſſiſche Gräuelthaten.) Zwef deuſſch Gouvernanten fuhren vom Beſuch bei ihren Eltern mit der Warſchau-Bromberger Bahn auf ihre Seel ung im Königreich Polen zurück. Dieſe junge Mädchen erregten die Aufmerkſamkeit, irgend eine Beamten. Unter dem Vorgeben einer Paßungegel⸗ mäßigkeit hieß man ſie in Nieszawa ausſegen, hielt ſie auf dem Bahnhoſe zurück und verübte Ge⸗ walt. Die Angelegenheit wurde bekannt und daz hatte bis jetzt den Erfolg, daß man die Unterſuch⸗ ung begann, die Beamten ſuspendierte und angeb⸗ lich ſchon einige verhaftete. Ob die Mißhandeſten die Hilfe der deutſchen Regierung angerufen haben, iſt noch nicht bekannt. Jedenfalls ſteht zu exwgr⸗ ten, daß der Vorfall aufs ſtrengſte verfolgt werden wird. 5 — Auch alt gefreit, hat Niemand gerzut. An Oſterſonntag wurde im Dome zu St. Stephan und in der Pfarrkirche von Währing ein Braufpagr verkündet, bei dem der Bräutigam 83 Jahre und die Braut 25 Jahre olt iſt. Der Bräutigam er⸗ freut ſich der beſten Geſundheit und raucht eit Oſterſonntag ſeine „Virginia“ in ſichtlich gehoheiſer Stimmung. N — (Unter den Hochzeitsgeſchenken) für ein neuvermähltes Paar, reſpektive für die Braut, be⸗ fand ſich kürzlich in Newhork, von einer Dame ge⸗ ſendet, ein Beſen, woran eine Viſilenkarte mit ſol⸗ gender Widmungsſchrift befeſtigt war: „Nehmen Sie dieſes kleine Geſchenk von mir an, deſſen Ge⸗ brauchsweiſe ich Ihnen empfehlen will; wenn in Ihrer Ehe Sonnenſchein iſt, gebrauchen Sie den unteren Teil zum Kehren; wenn es ſtürmt das an⸗ dere Ende.“ N 19 — (Iſt denn Liebe ein Verbrechen 2) Nallz⸗ lich, und zwar in China. Aus Hongkong iſt i Newhaven, Connecticut, Nordmamerika, die Nuch⸗ richt eingetroffen, daß der chineſiſche Studenk Ghih⸗ Chin⸗Chan, der ſich früher dort aufhielt, um ſich zur Aufnahme in das Pale⸗College vorzubereifen, und letzten Sommer nach China zurückkehrte, ge⸗ köpft worden iſt, weil er mit einem Mädchen in Newhaven, das er liebte, im Briefwechſel ſtand,. Alle in Newhaven weilenden chineſiſchen Studenten ſind heimberufen worden. ein Dieb ſchlich er ſich in ſein Zimmer, um nur Eugenie nicht zu begegnen, verriegelte die Thür und nachdem er ſich nur einigermaßen geſammelt hatte, betrachtete er die mit Marie Horn unterzeich⸗ neten, zuſammengefalteten Bogen von allen Seiten und fing ſofort zu leſen an. Sie trugen die Auf⸗ ift: 55 Meine Lebensgeſchichte. Ein kleines Gebirgsſtädtchen iſt meine Heimat, dort berlebte ich in einfachen, beſcheidenen Verhält⸗ niſſen die erſten Jahren meiner Kindheit. Als ich acht Jahr alt war, hatte ich das Unglück gehabt, meine Eltern bereits verloren zu haben und war der Barmherzigkeit eines alten Onkels anheim ge⸗ geben, der Alles that, was für meine Erhiehung und Bildung notwendig war. Er übergab mich eiuer Penſion in der Reſidenz, ließ mich eine gute Schule beſuchen nud in der Muſik, zu der ich viel Talent zeigte, ausbilden. Bereitwillig zahlte er Alles, was ich brauchte und glaubte dadurch voll⸗ ſtändig ſeine Schuldigkeit gethan zu haben. Daß ſich das arme Kind, das ſtill mit Thränen in den Augen zuſah, wie ihre Gefährtinnen in den Ferien nach Hauſe reiſten, nach einer Heimat, nach Liebe ſehnen konnte, daran dachte er gar nicht. So er⸗ reichte ich, dieſe ungeſtillte Sehnſucht im Herzen, mein ſiebzehntes Lebensjahr. Ich hatte mein Leh⸗ rerinnen⸗Examen mit dem Prädikat „gut“ beſtanden, auch in der Muſik leiſtete ich etwas Tüchtiges. Mit dürren Worten ſchrieb mir mein Onkel nun, daß er ſich freue, daß etwas Ordentliches gelernt, daß ich es jetzt auch verwerten und eine Stellung annehmen ſolle, da er nun nicht weiter für mich ſorgen könne. Durch Vermittelung der Schul⸗Vor⸗ ſteherin wurde mir eine Stelle als Erzieherin bei dem Bangquier Wallberg angeboten, die ich mit Freuden annahm. Es war eine bei der Geld⸗Ari⸗ ſtokratie ſehr angeſehene Familie, die ein großes Haus ausmachte, in die ich eintrat. Ich wurde mit großer Liebenswürdigkeit aufgenommen und ſch hatte beſonders bald für die ſtille, ſaufte Frau des Hauſes eine lebhafte Sympathie gefaßt. Sie ord⸗ nete ſich in allen Sachen ihrem Mann, der keinen Widerſpruch ertragen konnte, unter und wagte nie⸗ mals etwas ſelbſtſtändig zu beſtimmen. Zwei lie⸗ benswürdige Mädchen im Alter von 68 Jahren waren meiner Obhut und meinem Unterricht über⸗ geben. Außerdem war noch ein Sohn, Georg mit Namen, der ſich, kurz vor meinem Eintritt in die Familie, als Arzt in der Reſidenz niedergelaſſen hatte und im ſelben Hauſe zwei Zimmer bewohnte. Meine Zöglinge gewöhnten ſich ſehr ſchnell an mich; ſie erfreuten mich durch ihren Fleiß und Gehorſam und die Eltern erkannten die Fortſchritte, die ſie bei mir machten, dankbar an. Sie zogen mich zu allen ihren Geſellſchaften zu; auch zu jenen kleinen Familien- Zirkeln, die immer ſehr nett arrangiert waren. Zumeiſt verkehrte ein junger Aſſeſſor, Al⸗ fred Bernau mit Namen, im Hauſe, ein geiſtvoller, liebenswürdiger Menſch, der in der Geſellſchaft ſehr beliebt war. Er war der beſte Freund des Sohnes, täglich mit ihm zuſammen und wurde von der ganzen Familie ſehr gern geſehen. Herr und Frau Wallberg behandelten mich, je länger ich bei ihnen war, mit immer größerer Rückſicht und Güte und benützten jede Gelegenheit, aufmerkſam gegen mich zu ſein. Hatte die Art, wie ſie es thaten, auch manchmal etwas Verletzendes für mich und ließen ſie mich dadurch bisweilen das Bittere der Abhüng⸗ igkeit durchfühlen, bei dem Sohne des Hauſes trat dies nie hervor, er begegnete mir mit einer Ehker⸗ bietung und Liebenswürdigkejt, wie dies bisher Ne mand mir gegenüber gethan hatte. Ich, die Ber laſſene, Heimatloſe, war doppelt dankbar dafl, Als ſeine Aufmerkſamkeiten eine beſtimmtere Form annahmen, als er jede Gelegenheit benutzte, mik iz zuſammen zu ſein, ſei es, daß er dem Unterricht beiwohnte, oder in Geſellſchaft, mußte ich fürchten, daß er ſein Spiel mit mir treſbe; denn daß Georg, den das Glück auf die Höhe des Lebens geſtellk, der mit allen Vorzügen qusgeſtattet war, eins wirke liche Neigung zu der armen Gouvernante faſſen könnte, wagte ich nicht zu denken. Ich entzog mich ſeinem Intereſſe, indem ich einen kalten, gleſchgl⸗ tigen Ton ihm gegenüber annahm, wis er ill fon gar nicht eigen war. Georg cen dagurch erlegt und beachtete mich nur noch, oeft die gewöhnliche Höflichkeit erforderte; ich berente um Innert, dies durch mein Benehmen hervorgerufen zu haben, konte es aber nicht ändern. So verging die Zeſt gleſch⸗ mäßig, ich gab inich fortdauernd mik größten Efes dem Unterricht hin, erreichte bei den Mädchen den gewünſchten Erfolg, beinden Elten die Hollfßändigſte Zufriedenheit! Ich warnbereis ein Jahr im Haufe, als die Familie einen ſchönen Juni:⸗Dag benußle, einen Ausflug aufs Land zu machen und eine be⸗ freundete Familie zu beſuchen. Ich war froh, einen freien Tag zu haben und mir ſelbſt einmal über laſſen zu ſein. Ich ſaß leſend in meiner Stube, als ich laute Tritte auf der Treppe hörte, die hl wurde aufgeriſſen und Georg ſtand ouf der Schwelle, Fortſetzung folgt.) ä Redaktion, Druck und Verlug von Kart Alolitor, Ladenburg. f 8 9 A* d ail dem. an den Nülfand nebel nchen, b Ser 55 0 90 Nr, 12 tern lber ag: Oädenb — l. vid am Nont 1 1 dem R macher 7 höre Ha Wo An unt fte 90 ge * 2 mit Andgilig gebenden Jace Krrich. Lade Jil N ö kerzich Quant n, zu G0 g 0 leu * bot , Leupol