bl, Len hol. eld, el u. dun 7 205 18 l d 0 05 „ e rben, Berg Siccatiſlat, nöl. . une zarpinſel Nüller, sheim. en ät, Linſen, nudeln, oni, iburget⸗ Stenz. 5 cker 950 gute beſtehende eder andell nahme bol ing ein. del n, ſowt Velcker. — 2 1 pfiehlt Stenz. — 8 7 d ſchwarz. dbauer . Stenz 8 2 32 8 iſt indeſſen nicht dargethan; e e e 5 Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich! M. 20 Pf. mit illuſtrirtem Anterhaltungsblatt 1 Mk. 70 Pf. d f Poſtprovifion. ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Rabattbewilligung: — Für S nehmen Inſerate für uns an. jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 2 Local-Anzeigen mit 6 Pf., Reclamen mit 20 Pf. berechnet. chriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqusé zum „deutſchen Kaiſer“ Bei größeren Aufträgen entſprechende Nr. 31. Wiltwoch, oͤen 19. April 1882. e 40 10 15 Ni Volitiſches. Berlin, 15. April. (Verordnung ed die Einberufung des Reichstags), vom 14. April 1882. Wir Wilhelm von Gottes Gnaden Deutſcher Kaiſer, König von Preußen ꝛc., verordnen auf Grund des Artikels 12 der Verfaſſung, im Namen des Reichs was folgt: Der Reichstag wird berufen, am 27. April dieſes Jahres in Berlin zuſammenzu⸗ treten, und beauftragen Wir den Reichskanzler mit den zu dieſem Zwecke nötigen Vorbereitungen. Ur⸗ kundlich unter unſerer Höchſteigenhändigen Unter⸗ ſchrift und begedrucktem kaiſerlichen Inſiegel. Ge⸗ geben Berlin, den 14. April 1882, (U. 8.) Wil⸗ helm. von Bismarck. Berlin, 16. April. Die Abreiſe des Kaiſers nach Wiesbaden iſt für Dienstag den 18. April abends in Ausſicht genommen. Der dortige Auf⸗ enthalt des Kaiſers ſoll bis Anfang Mai dauern. — Dem Bundesrat iſt jetzt die Novelle zur Ge⸗ werbeordnung zugekommen. In den Motiven heißt es: „Seit Jahren ſind zahlreiche Anträge aus den verſchiedenſten gewerblichen Kreiſen und aus Teilen des Reiches an den Reichskanzler gelangt, welche mit ſteigender Dringlichkeit eine Reform der über den Gewerbetrieb im Umherziehen geltenden Vor⸗ ſchriften fordern. In der That haben die Erfahr⸗ ungen, welche mit den Beſtimmungen des Titels 3 der Gewerbeordnung, ſeit längeren Jahren gemacht worden ſind, das Bedürfnis ergeben, in einigen weſentlichen Punkten eine Abänderung derſelben her⸗ beizuführen. Von den in dieſer Beziehung laut gewordenen Wünſchen gehen diejenigen am weit ſten, welche ſich in der Richtung bewegen, daß der Ge⸗ werbebetrieb im Umherziehen nicht ferner mit dem ſtehenden Gewerbebetrieb gleichberechtigt ſein ſoll oder daß zum Schutze des letzteren gegen die Kon⸗ kurrenz der Hauſierer ein Ausſchluß verſchiedener Warengattungen bon dem Gewerbebetrieb im Um⸗ herziehen erfolgt. Die Notwendigkeit einer ſo radi⸗ kalen Umgeſtaltung des beſtehenden Rechtszuſtandes wohl aber ſcheint eine e Anderung bezw. Ergänzung der Gewerbeordnung in der Richtung geboten, daß den Gefahren, welche der Gewerbebetrieb im Umherziehen auf dem Ge⸗ biete der öffentlichen Sicherheit, Geſundheitspflege, Sittlichkeit und Ordnung ſeiner Natur nach mit ſich bringt, wirkſamer als bisher begegnet werden kann. In dieſem Sinne iſt der Entwurf eines Geſetzes betr. Abänderung der Gewerbeordnung auf⸗ geſtellt. Derſelbe zerfällt in 10 Artikel.“ — Die Fraktionen des Reichstags werden ihre Mitglieder auffordern, zur Eröffnung desſelben am 27. April ſich vollzählig hier einzufinden, da aller Wahrſchein⸗ lichkeit nach vollzogener Präſidentenwahl die erſte Leſung der Tabakmonopolvorlage im Plenum ſtatt⸗ finden wird. London, 15. April. Einen recht intereſſan⸗ ten Einblick in die iriſchen Zuſtände gewährt ein Brief, den Major Traill an die „Daily Expeeß“ geſchrieben hat. Der edle Major geht nie ohne eine ſchwer bewaffnete Eskorte aus, iſt ſelbſt bis an die Zähne bewaffnet, führt immer Reſerbe⸗Am⸗ munition mit ſich und läßt ſtets alle Wege, Stege und Gebüſche auf's Sorgfältigſte unterſuchen, ehe er überhaupt auszugehen wagt; auch zu Hauſe hat er ſtets Waffen zur Hand und geht nie ohne einen geladenen Revolver zu Bett. „In dieſer Weiſe,“ ruft Major Traill triumphierend aus, „iſt es mir geſungen, mir die Meuchelmörder vom Halſe zu halten.“ Um ein ſolches Leben wird gewiß Nie⸗ mand den ehrenwerten e beneiden! Peters burg, 15. April. (Deutſchenhetze.) Eine der e Perſönlichkeiten der Reſidenz, der bekannte Trubnikoff, ſeit einiger Zeit Beamter zu beſonderen Aufträgen im Miniſterium des Innern, veröffentlichte in ruſſiſcher Sprache ein Broſchüre, betitelt: „Deutſche und Jeſuiten in Ruß⸗ land, welche als Radikalmittel die Austreibung u. Ermordung aller Deutſchen anempfiehlt! Der Verkauf der Schrift wurde bisher nicht inhibiert. * 2 — Verſchiedenes. Uhr ſtarb im Alter von 90 Jahren A. Aberle; der letzte Freiheitskämpfer von 1813, den unſere Mauern noch bürgten. — Karlsruhe, 15. April. ſynode ſoll im Juli wieder zuſammentreten. Die General⸗ Die Katechismus⸗Kommiſſion hat ihre Arbeiten in letzter Woche vollendet, die Geſangbuch⸗Kommiſſion wird noch in dieſem oder Anfang des nächſten Monats fertig werden. 5 Offenburg, 15. April. Geſtern abend 5 Uhr 10 Ihre Königliche Hoheit die Großherzogin in Begleitung des Hofmarſchalls von Edelsheim Ecc. und der Hofdamen Freifrau v. Andlaw und Fräu⸗ lein von Schönau hier an, wurde am Bahnhof von Herrn Stadtdirektor Baader begrüßt und fuhr dann zum ſtädtiſchen Mädchenſchulhaus zum Beſuch de Kreisaus sſtellung der Induſtrieſchul⸗ Arbeiten. Da⸗ ſelbſt wurde die hohe Frau von Hrn. Bürgermeiſter Volk, Hen. Kreisſchul rat Alletag und dem Vorſtand des Frauenvereins empfangen; auch die für lang⸗ jährige treue Arbeit mit Ausze chnungen d gn Dienſtboten hatten ſich eingefunden. Die Fürſtin wat durch den Empfang ſichtlich ebenſo erfreut wie durch folgende, von der kleinen Will, Nichte des Hrn. Landgerichtrats Martin geſprochenen Verſe: In voller Pracht a Iſt der Frühling erwacht, 5 Es ſproſſet und grünet auf Erden - Aus Wutetſchlf wacht neues Werden. 18 bringen als Gabe die Blüten, Dir dar, Die Erſtlingskinder vom jungen Jahr! Wie ſie mög' erwachen — in frohem Glück W ute Kraft mit dem Frühling — 8 Dem Fürſten nach bangen Tagen! Das ſollen die Blumen Dir ſagen. — Die Kleine erhielt einen Kuß dafür. Die Arbeiten der Induſtrieſchulen, ſoweit ſie in den beſchränkten Räumen Ausſtellung finden konnten (22 Gemeinden des Bezirksamtes Offenburg, Oberſchopfheim, Frieſenheim, Oberkirch, 8 en adenburg, 18. April. Geſtern früh 4 Lautenbach, Ulm, Wolfach und Schiltach), ſchön ge⸗ Geſiegt. Novelle von E. Redenhall. (Fortſetzung.) i tende. Der Schlag traf Eugenie zu unerwartet, eine Marmorbläſſe überzog ihr Geſicht, der Brief entglitt ihren z ternden Händen und eine wohlthä⸗ tige Ohnmacht raubte ihr das Bewußtſein. So fand ſie ihr Vater, der etwas ſpäter ins Zimmer trat und toteserſchrocken Frau Werner herbeirief. Er hatte den Brief am Fußboden liegen geſehen und ſein Inhalt ihm Alles geſagt. Es gelang ihnen bald, ſie wieder in's Leben zurückzurufen; doch ihr Blick ſchnitt dem Rat tief in die Seele, er konnte ſie jetzt nicht ſprechen, er mußte erſt Klar⸗ haben; ohne ein Wort an ſie zu richten, ſtürzte er aus dem Zimmer und begab ſich zu Dr. Horn, um Rechenſchaft von ihm zu fordern. Doch ſeine Sorge vergrößerte ſich, als er die Thür bei dem⸗ ſelben öffnete und den jungen Arzt ſo bleich und verſtört an ſeinem Schreibtiſch ſitzen ſah. Entſetzt, als ſähe er eine Erſcheinung, ſpraug er bei ſeinem auf und zitternd vor Erregung war er keines Wor⸗ tes mächtig. 5 „Um Gotteswillen, Herr Doktor, was iſt ge⸗ ſchehen ?“ redete ihn der Rat an, der zuerſt ſeine Die Wirkung dieſer Zeilen war eine vernich⸗ Faſſung wiederfand. „Was bedeutet der Brief an meine Tochter, was Ihr verſtörtes Ausſehen?“ Als Georg noch immer ſchwieg, fuhr er fort: „faſſen Sie Vertrauen zu mir, teilen Sie mir Ihren Kummer mit. Vielleicht kann ich helfen, raten —“ Es ſchien, als hätte Georg die Sprache ver⸗ loren. Seine Lippen blieben feſt geſchloſſen; aber aus ſeinen Augen glitt ein Blick voll tiefer Trauer über die Geſtalt des bejahrten Mannes, der wie ein Bittender ahnungslos vor ihm ſtand und den er mit jedem ſeiner Worte vernichten mußte, wenn er ihm die geforderte Rechenſchaft gab. „Denken Sie,“ ſprach der Rat bewegt weiter, „ich hätte ein näheres Anrecht an Sie, ich ſei Ihr Vater —“ a Ein geller Aufſchrei, den Georg bei dieſen Worten ausſtieß, der entſetzt inne hielt. „Nicht weiter, haben Sie Erbarmen, Herr Rat,“ rief er aus. „O, Gott, wenigſtens dies hätte mir erſpart bleiben können! Ich kann Ihnen den Grund, der mich für ewig von Eugenie trennt, nicht nennen,“ fuhr er in verzweiflungsvollen Ton fort, „fragen Sie mich nicht weiter, ich leide ent⸗ ſetzliche Qualen.“ „Und dennoch,,“ fiel der Rat in etwas belei⸗ digtem Ton jungen Mannes ein, muß ich darauf beſtehen. unterbrach den Rat; Ich über das ſonderbare Benehmen des mahne Sie jetzt an keine nähere Beziehung; ſondern frage Sie wie ein Mann den andern und fordere von Ihrer Ehre, daß Sie mir in einem Falle Rede ſtehen, bei dem ich ſo nahe beteiligt bin.“ Noch einen Blick der Teilnahme warf Georg auf den Rat, dann ſagte er reſigniert: „Sie wollen es nicht anders; dann muß ich thun, was Sie wünſchen.“ Die Lippen ſchon geöffnet, zögerte er jedoch noch immer, es war, als könne er das paſſende Wort für ſeine Mitteilung nicht finden und erſt als der Rat unwillig ausrief: „So ſprechen Sie doch endlich, ich vermag Alles zu hören,“ ſtieß er in ziſchendem Ton die Frage heraus: „Kannten Sie Georg Wallberg?“ Er hatte nicht nötig, weiterzuſprechen Mit ſtieren Blicken ſtarrte ihn der Rat an und entſetzt ſtieß er die Worte hervor: „Wer ſind Sie, daß Sie dieſe Frage an mich richten? Stehen die Toden aus ihren Gräbern auf? So ſprechen Sie doch — 4 Statt aller Antwort holte Georg das verhäng⸗ nisvolle Schriftſtück und gab es dem Rat.: „Leſen Sie dies, es wird Ihnen Alles erklären und denken Sie daran, daß ich es Ihnen nicht frei⸗ willig gegeben, daß Sie es mir abgerungen haben.“ Noch einen tiefen, angſtvollen Seufzer vernahm Georg, dann fiel die Thür ins Schloß. Der Rat hakte ſich, ohne ein Wort zu ſprechen, entfernt und war faſt heſinnunslos zu Hauſe angelangt!“ Wie W 2