tionellen n guten wodurch ſind die 17, 18, 000 Mk 000 „ 000. „ 000. „ Poſtprovifton. ſpaltige Petitzeile oder deren Raum mit 10 Pf., Local- Anzeigen mit 6 Pf., Rabattbewilligung. — Für Schriesheim nimmt Herr Gaſtwirt Franz Carqus zum „deutſchen Kaiſer“ nehmen Inſerate für uns an. Erſcheint Mittwoch und Samstag und koſtet vierteljährlich ! M. 20 Pf. mit ilkuſtrirtem Anterhaktungsblatt 1 Mk. 70 Pf. excl Reclamen mit 20 Pf. berechnet. Inſerate, welche am Tage vor dem Erſcheinen bis Mittags 12 Uhr in der Expedition eingehen, finden ſofortige Aufnahme und werden die ein⸗ 1 5 Bei größeren Aufträgen entſprechende jederzeit Inſerate an. — Alle Annoncen⸗Expeditionen 5 75 30. . Samstag den 15. April 1882. Dolitiſches. N 77 Ladenburg, 13. April. (Tabak⸗ Mond. 4 pol). Im Augenblick werden die letzten Anſtreng⸗ ungen gegen Einführung des Tabakmonopols unter⸗ nommen und zwar nunmehr von Seiten badiſcher Gemeinden, da es ziemlich ſicher iſt, daß ſich der Reichstag mit dieſer Frage in aller nächſter Zeit zu befaſſen haben wird. Bekanntlich haben die Verhandlungen der zweiten Kammer vom 21. März d. J. die große Gefahr dargethan, durch welche vorzugsweiſe das bad. Land vom Reiche mit Einführung des Tabak⸗ monopols bedroht iſt. Die Verhandlungen haben zu Nm einſtimmigen Beſchluſſe geführt: „Hohe zweite Kammer wolle der Großh. Re⸗ gierung die Erwartung ausſprechen, daß die⸗ ſelbe ihren Vertretern beim Bundesrate dahin inſtruiren, gegen die geplante Einführung des Tabakmonopols zu ſtimmen.“ Die Stadträte von Karlsruhe u. Mannheim haben es hierauf ſofort gemeinſam unternommen, zur Kundgebung der Ülbereinſtimmung der Ge⸗ meinden mit dieſem Beſchluſſe und zur Verſtärkung der Abwehr gegen die uns Badner vorzugsweiſe ſchädigende Maßregef eine Petition an den Bundes⸗ rat und an den Reichstag abzufaſſen. Wie wir hören wurden Abdrücke der Petition an alle badiſchen Gemeinden geſchickt zur Unterzeichnung und Einſend⸗ ung der Petition an Herrn Obergürſtermeiſter Lauter in Karlsruhe bis längſtens zum 15. April. Die Zahl der badiſchen Gemeinden beträgt 1583 und wird es von Intereſſe ſein, demnächſt zu erfahren, wie viele derſelben ſich der Petition angeſchloſſen haben. Karlsruhe, 11. April. Der Karlsruher Zig. kommt aus Baden folgende Mitteilung zu: Das Befinden Seiner Königl. Hoh. des Großherzogs iſt andauernd ein befriedigendes. Die günſtige Wit⸗ terung ermöglichte faſt täglich ein mehrſtündiges Verweilen in freier Luft. — In der Charwoche wurde erſtmals die kürzlich reſtaurierte alte Schloß⸗ kapelle wieder in Gebrauch genommen Die Groß⸗ herzogliche Familie feierte daſelbſt am Gründonners⸗ tag das heilige Abendmahl. worden Karlsruhe, 12. April. Nach der Bad. Landpoſt wäre die Beſetzung des erzbiſchöflichen Stuhles in Freiburg nunmehr zum Definitivum ge⸗ und bedürfte nur noch der Sanktion des Regenten, zu laſſen. f Berlin, 12. April. In der heutigen Bun⸗ desratsſitzung wurden die Geſetzentwürfe über die Unfall⸗ und Krankenverſicherung der Arbeiter, Abänderung der Gewerbeordnung und das Tabak⸗ monopol den Ausſchüſſen zur Vorberatung überwieſen. Wien, 11. April. Die „Wiener Abendpoſt“ ſchreibt in ihrem Tagesbericht: „Die Ernennung von Giers zum wirklichen Miniſter wird von der hieſigen, wie auch von einem großen Teile der aus⸗ auf Erhaltung und Befeſtigung des Friedens ge⸗ richteten Politik des ruſſiſchen Hofs mit Befriedigung begrüßt. Wien, 12. April. (Aus Trebinje) geht die Mitteilung ein, daß geſtern das dritte Bataillon des 22, Dalimatiner Infanterie⸗Regimentes Baron Weber an der montenegriniſchen Grenze zu Begovo Korito unter allgemeinem Jubel und begeiſterten Kundgebungen der Truppen einen mit den kaiſer⸗ lichen Farben geſchmückten Flaggenſtock als Reichs⸗ wacht aufgerichtet hat. Zara, 14. April. Die Truppen entdeckten in dem Gebirge der Bielagora eine große Höhle mit drei Ausgängen, worin die Inſurgenten der Kri⸗ voszie und der Herzegowina ſchon im vorigen Som⸗ mer große Vorräte an Muniton und Proviant auf⸗ geſpeichert hatten. Mit der Beſetzung der Bielagora iſt den Krivoszianern der Stützpunkt entriſſen und das Erloſchen des Aufſtandes in der Herzegowina beſchleunigt. Rom, 12. April. Der Papſt empfing heute den Beſuch des preußiſchen Prinzen Heinrich der von Herrn v. Schölzer und ſeinem Gefolge begleitet war, ſpäter beſuchte Prinz Heinrich den Staatsſe⸗ kretär Jakobini. Domkapitulor Qrbin ſei defigniert und habe ſich entſchloſſen, ſeine früheren Bedenken fallen die Weſſe. wärtigen Preſſe als ein willkommenes Sympton der den ihre Aufgabe und zeugten von einer guten ſeine Piecken Die Ge⸗ 5 Rom, 13. April. König Karl von Würt⸗ temberg iſt heute vom Papſte empfangen worden. London, 13. April. Nach der „Morning Poſt“ wäre Lobanoff nach Petersburg berufen, um an die Stelle Ignatieff's zu treten. — Orloff rede dem Czaren zu, bei Gelegenheit der Krönung eine Konſtitution zu verleihen. 9 8 Verſchiedenes. — (Verſpätet eingeſandt). Ladenburg, 11. April. enn Die vom Geſang⸗Verein Ladenburg im N Saale zum „Schiff“ veranſtaltete Abendunkerhalt⸗ 1 ung war ſehr zahlreich beſucht. träge und Aufführung: „Papa hat's erlaubt“, Schwank in 2 Akten, Mit Präziſion löſten die kleinen Violinhel⸗ Lehrmethode. Herr Kohlhepp führte f auf der Violine in brillanter Weiſe aus. ſangsvorträge des Vereins verdienen volle Aner⸗ kennung, 8 auch einige ſchwierige Stellen, in dem Chor: „O Wald, wie ſchön biſt du“, und in dem Chor; „Die Märznacht“, mit wen ger Sſcher⸗ heit zum Vortrage gelangten. Beide Lieder gehören weniger dem Volksgeſang als dem Kunſtgeſang an. Ofter hörte auch das Publikum beim Geſangsvor⸗ trag die Stimme des Dirigenten, was bei einem Vortrage nicht vorkommen ſollte. Möge der Di⸗ rigent ſeinen Eifer nicht erlahmen laſſen und mit ſeiner wackern Schar von Sänger auf dem Sänger⸗ tage in Schwetzingen einen ebenſo großen Genuß eines mit Gefühl und Würde vorzutragenden Volks⸗ liedes als „Spezialchor“ bereiteu. In dem Schwank „Papa hat's erlaubt“ ſpielte Herr Heiden, als Dr. Liebrecht, Schriftſteller, ſeine Rolle als ausgezeichneter Schauſpieler. Poetiſche Auffaſſung, richtige Deklamation und charakteriſtiſches Spiel vereinigte derſelbe, welches die Wirkung in dieſer Rolle nicht verfehlte. Das Publikum zollte den Darſtellern den verdienten in reichſtem Maße Ladenburg, 14 Novelle von E. Reden 11 all. 1 0 ie (Fortſetzung.) 5 Frau Horn war, wie er erwartet hatte, mit Unterrichten beſchäftigt, als ſie ſeinen Brief erhielt. Erſt als ihre Schülerinnen ſich entfernt hatten, öff⸗ nete ſie ihn. Freudig verklärten ſich ihre Mienen, als ſie die erſten Seiten las; 000 „ derte ſie den Brief weit weg und mit einem lauten 500 „ Aufſchrei, als häte ſie einen tötlichen Stich bekom⸗ 000 „ men, fuhr ſie ſich nach dem Herzen. Die ſonſt ſo 800 „ ruhige Frau, die mit ſolcher Ergebung Alles er⸗ ttagen, glich in dieſem Augenblick einer Verzweifel⸗ —— ten; ihr Geſicht war von einer kötlichen Bläſſe über⸗ 3000 zogen, hre Augen ſchienen aus den Höhlen zu Landwirt treten, ſie hatte allen Halt verloren. Was konnte ſachen de. ßherzog⸗ und die ihr dieſen Schmerz bereiten, da der Anfang des Briefes, worin ihr Georg von ſeiner Liebe ſprach, ſie ſo ſichtlich erfreut hatte? Stumm und unbe⸗ weglich ſaß ſie da und keine wohlthuende Thräne f löſte den Bann, der ſie gefangen hielt. Doch plötz⸗ lich ſprang ſie wieder auf, ergriff den Brief und las ihn zu Ende. Faſſungslos rang ſie die Hände und jammervolles Stöhnen, abgeriſſene Worte ent⸗ rangen ſich ihrer Bruſt. „Zu ſpät, zu ſpät!“ rief ſie immer und im⸗ mer wieder; „warum habe ich geschwiegen. Habe ich noch ein Recht dazu? Ich muß es noch haben, es darf nicht zu ſpät ſein,“ fchrie ſie auf, „wenn es noch ein Gott im Himmel giebt.“ Die Frau litt namenlos, ſie konnte keinen klaren Gedanken faſſen und, wie immer in ihrem Leben, war ſie allein, ganz allein mit ſich und ihrem gequälten Herzen. Sie mußte erſt ſo viel Ruhe gewinnen, um einen Entſchluß ſaſſen zu können. Was ſollte ſie eigentlich thun? — — Am dritten Tage endlich fand ſie die Kraft, an Georg einige Zeilen zu richten. Freudig erregt ſehen wir denſelben dieſen Brief aufreißen, da er ihn ſchon ſehnſüchtig erwartet und ſich durch ſein langes Ausbleiben beunruhigt gefühlt hatte. Es iſt jedoch unmöglich, ſetzen zu ſchildern, als er folgende Zeilen las: Mein teurer Georg, mein armes geliebtes Kind! „Ich leide entſetzlich und muß Dich mit in „mein trauriges Verhängnis ziehen. In einigen „Tagen erfährſt Du Alles. Mache vorher keinen „Verſuch, es zu erfahren, komme nicht etwa hierher; „ich müßte Dir vorläuſig jede Erklärung verweigern. „Ich beſchwöre Dich jedoch bei Allem, was Dir „bisher lieb und wert war, bei meiner Liebe und „dem Andenken Deines Naters, meide bis dahin „das Haus des Rat Bernau und ſieh deſſen Tochter „nicht eher wieder, bis Du von mir hörſt. Binde „Dich bis dahin, bei Gottes Varmherzigkeit, durch ſeinen Schreck und ſein Ent⸗ „kein Wort, „Ende, keine Zuſage. Meine Kraft iſt zu ich kann nicht mehr. verliefen in wohlgelungener Tribut des Beifalls April. Seit „N Die Geſangsvor⸗ Zürne mir nicht, „entziehe mir auch Deine Liebe nicht, ich könnte es . „nicht ertragen. 90 Deine unglückliche Mutter 65 „ 8 Marie Horn.“ Was ſollte ihm eigentlich klar werden, Georg beſtürzt, was konnte ſie ihm mitzuteilen ha⸗ ben, was hiermit etwas zu thun hatte? Es mußte etwas Außergewöhnliches ſein, was ſeine gute Mutter, dieſe ruh ge Natur, ſo aus aller Faſſung brachte, ſie auf ſeinen Bericht eine ſolche Entgegnung geben ließ. Wiederholt und mit tiefem Schmerz las er ihre 1 er konnte ihren Sinn nicht ent⸗ rätſeln. Er entſann ſich, daß ſie ihm einmal früher geſagt, daß ſie ihre Lebensgeſchichte für ihn aufge⸗ zeichnet habe, daß ſie es jedoch noch nicht an der Zeit halte, ſie ihm mitzuteilen. War dies die ver heißene Aufklärung? War ein ihm unbekannter, dunkler Punkt in ſeiner Vergangenheit, Liebe hindernd entgegentrat? Doch alles Nachdenken nützte nichts, er konnte eine Gefahr nicht bekämpfen, die er nicht könnte. Er ſchrieb in dieſem Sinn einige Zeilen an ſeine Mutter, verſuüchte es ſie zu beruhigen und gab ihr das verlangte Verſprechen, weder Rat Bernau noch ſeine Tochter wieder zu ſehen, bis er die verheißene Aufklärung beſitze, bat ſie jedoch, ihn dieſer entſetzlichen Ungewißheit zu Bald wird Dir Alles klar ſein. der ſeiner dachte —