nahme M. 109.72, in Ausgabe M. 1514. — und hat der Kreis an den Koſten, einſchließlich eines außerordentlichen Zuſchuſſes für Stipendien und Prämien, zu decken M. 1604.28. — Der Reichskanzler hat den bundesſtaatlichen Miniſtern die ſchrieftliche Einladung zugehen laſſen, am 15. April zu den Beratungen des Bundes⸗ rates gemäß den Beſtimmungen der Geſchäftsord⸗ nung des Bundesrates ſich in Berlin einzufinden — Berlin, 30. März. Die kriegsgericht⸗ liche Unterſuchung gegen den Füſilier Werner, wel⸗ cher vor zwei Monaten an der Invalidenſäule zu Berlin drei Knaben derart anſchoß, daß der eine gleich ſtarb, der zweite bald nachher und der dritte längere Zeit zu ſeiner Wiederherſtellung bedurfte, hat den vorausgeſehenen Ausgang genommen! das Kriegsgericht hat den Füſilier Werner einſtimmig freigeſprochen. Es war ſchon verlautet, daß Füfilier Werner ein tüchtiger Soldat ſei, und ſo konnte man den annehmen, daß er durchaus inſtruktions⸗ mäßig gehandelt habe. Aus dem freiſprechenden Erkenntnis, das bereits rechtskräftig geworden und publiziert iſt, ergiebt ſich denn auch daß er vor⸗ ſchriftsmäßig angelegt, gezielt und die Knaben vor⸗ ſchriftsmäßig niedergeſchoſſen hat. Nur in dem Falle, daß er hierbei, d. i. in der Handhabung der Waffe einen Fehler gemacht hätte, wäre er ſtrafbar geweſen. l — Selbſtmord. Man ſchreibt uns aus Würzburg: Der Selbſtmord des Artillerie-Premier⸗ Lieutenants von Plötz erregt hier allgemeines Auf⸗ ſehen, da dem jungen, vermögenden Offizier eine glänzende Carriere bevorſtand. Erſt vor 2 Monaten war von Plötz von der Kriegsakademie in ſeine Garniſon zurückg⸗kebrt, nachdem er ſein Examen mit Note 1 glänzend beſtanden und in Folge deſſen Ausſicht hatte, in nächſter Zeit zum Generalſtab verſetzt zu werden. Auch ſein Vater hat ſich in einem Anfall momentaner Geiſtesſtörung erſchoſſen und glaubt man, daß auch hier ein gleicher Fall vorliege; gerüchtweiſe wird auch von einem ameri⸗ kaniſchen Duell geſprochen. — Großer Brand. Man ſchreibt uns aus Cannſtatt vom Sonntag: Heute früh 5 Uhr brach in einem Trockenſaale der Korſettfabrik von H. Gutmann u. Co, Hallſtraße 66 hier (Beſitzer: Salomon Lindauer) Feuer aus. Das vierſtöckige, aus Fachwerk beſtehende Gebäude iſt vollſtändig bis auf den Grund niedergebrannt. Die Maſchinen ſind vernichtet, dagegen die Warenvorräte meiſtens gerettet. 5 — Troppau, 3. April. Geſtern fand ein großer Brand auf dem Eiſenwerk Mitkowitz ſtatt; mehrere Gebäude ſind niedergebrannt. Der Schaden wird auf 400,000 M. taxiert. Der Brand blieb lbokaliſiert. — In Dijon waren letzten Donnerstag Ar⸗ beiter in dem erſten Stockwerk des an der Place Saint⸗Jean gelegenen Hotel Mouſſire, eines aus dem vorigen Jahrhundert datirenden Palaſtes mit gewiſſen Umbauten beſchäftigt, als ſie bei der Weg⸗ räumung eines Holzgetäfels plötzlich auſ drei Käſt⸗ chen von auffallend ſchwerem Gewicht ſtießen. Sie ſetzten den Eigentümer des Grundſtücks, Dr. Chanut, von ihrem Funde in Kenntnis, und dieſer ſchritt, nachdem er einen Notar herbeigerufen, zur Offnung der Käſtchen. Sie enthielten einen wahren Schatz, beſtehend aus 306,000 Francs in Goldſtücken mit dem Gepräge Ludwig XIV., Ludwig XV. und Ludwig XVI., woraus man den Schluß ziehen kann, daß dieſes Kapital während der Revolutions— zeit hier verſteckt worden ſein mag. Der Fund wurde, bis er nach geſetzlicher Vorſchrift zwiſchen den Fin⸗ dern geteilt wird, bei der Filiale der Bank von Frankreich hinterlegt. — Unglücksfälle in Amerika. Die Ralſton Baumwollfabrik im Bezirk Tenſas, Louiſi⸗ ana, wurde weggeſchwemmt, wobei 120 Perſonen, die darin eine Zuflucht geſucht hatten, ihren Tod fanden. Die Fabrik war eine der größten in dem Staate und war zur Zeit der Kataſtrophe mit Ne⸗ gern überfüllt. Das Amherſt⸗Kollegium in Maſſa⸗ chuſetts iſt durch Feuer zerſtört worden; der Verluſt wird auf 250,000 Doll. geſchätzt. Der auf der Reiſe von New⸗Orleans nach Cincinnati befindliche Dampfer „Golden City“ iſt auf der Werfte in Memphis niedergebrannt, bei welcher Gelegenheit 35 Perſonen, meiſtens Frauen und Kinder umkamen. — Der Pfarrer des unweit Spoletto geleg⸗ enen Städchens Montefalco, Don Filipho Vagnoli, ein Mann im vorgerückten Lebensalter, lernte vor zwei Jahren gelegentlich der öſterlichen Beichte die junge und reizende Gattin des in dieſem Orte eta⸗ blierten Geſchäftsmannes Ceccaroni kennen und zwiſchen Beiden entſpann ſich bald ein intimes Ver⸗ hältniß. Als Ceccaroni ſpäter von dem Treiben ſeiner Frau erfuhr und ihr deshalb Vorwürfe machte, beſchloß die Treuloſe auf Anraten ihres Ge⸗ liebten und Seelſorgers, den Gatten durch Gift zu beſeitigen, was ſie auch wirklich that. Geſtern fand nun das Liebespaar vor dem hüeſigen Gerichtstri⸗ bunale, welches die Giftmiſcherin zum Tode durch den Strang, den Pfarrer aber als deren Ratgeber zu lebenslänglichem Kerker verurteilte. — Ein großartiges Kinderfeſt. Der Maquis von Bate, einer der reichſten katholiſchen Adeligen Englands, ein großer Kinderfreund, hat kürzlich in Cardiff (Wales) aus Freude über die Geburt eines Sohnes 20,000 Kinder mit Thee und Kuchen bewirtet. Die Reihe der Tiſche war fünf engliſche Meilen letwa eine alte deutſche) lang, und da von Eltern und Angehörigen 50,000 erwachſene Perſonen mitgekommen waren, wurden nur von dieſen zweihundert Zentner Kuchen verſpeiſt. — Eine Kußwekte. Vor Kurzem wi in Kelkheim, wie der „Taunusbote“ erzählt, ſonderbare Wette eingegangen. In einer fleſgeng Geſellſchaft von Herren und Damen kam nam unter Anderm auch die Rede auf das Küſſen, e Herr warf dabei die Frage auf, wieviel Kulſſe gn wohl in einem gewiſſen Zeitraum zu geben in Stande ſei. Nachdem darüber verſchiedene Anſſchlen laut geworden, machte ſich ein feuriger junger Mang anheiſchig, mit ſeiner Verlobten innerhalb zehn Stunden ohne Unterbrechung zehntauſend zu wechſeg, und proponierte dieſerhalb eine Wette um 200 M. Als Bedingung ſtellte er, nach jeder halben Stunde eine kleine Erfriſchung nehmen zu dürfen. Die Wette wurde angenommen, und alsbald begann die ſüße, anſcheinend leichte Arbeit. In der erſeeg Stunde wechſelte das Paar 2000 Küſſe, ig de zweiten 1000, in der dritten 750 — dann gher keinen mehr, denn ihre Kräfte waren erſchöpft Der junge Mann bekam den Lippenkrampf und fi in Ohnmacht, ſeine Verlobte verlor ebenfalls daz Bewußtſein und erkrankte noch am ſelben Abend am Nervenfieber. Nur mit vieler Mühe wurde dleſelbe wieder hergeſtellt. Auch der Bräutigag wurde noch längere Zeit hindurch von erwähnten Krampfe befallen. Das Ende vom Liede war — Aufſchub der Hochzeit auf ein ganzes Jahr. Handels ⸗Nachrichten. * Mannheim, den 6. März. (Produk tenbörſe.) Folgendes ſind die bezahlten Preiſe, (Per 100 Kilo. Preiſe in Mar k.) Weizen, pfälzer 25.50 bis 25.75. ruſſiſcher 25.— bis 25.25 Amerikaniſcher 25.75 bis 26. Spring —.— bis —.—. Californiſcher 25 50 bis —.—, Roggen, pfälzer 19.75 bis 20. —. ruffiſcher 17.50 bis 17.75. Franzöſiſcher 19.75 bis 20. — Gerſte hieſiger Geg. 19.50 bis 19.75. pfälzer 19.78, bis 20.— neuer Hafer bad. 15.25. bis 15.50, württemb. Alp 16.—. bis 16.50. Württemberger neuer Hafer —.—. bis —.—. ruſſiſcher 15.50 04g —.—. Mais amerikan. mixt. 15.75 bis 16. Bohnen 25.— bis 27.—. Linſen —.— bis Wicken —.— bis —.—. Kernen 25.— bis 25.50 Erbſen —.— bis —.—. Kohlreps, deutſcher 32.— bis —.—. ungar. 31.50 bis —.— Kleeſameg deutſcher 1. Sorte 100. —.bis 105.—. 2. Solz . bis —.—. Provencer 130.—. bis 135. neuer Pfälzer Luzerne 110.— bis 120.—. Eſparf⸗ 40.— bis 42.—. Leinöl in Parthien 61.— bis —.—., Faß weiſe 65.— bis —.—. Rüböl in Parthien 64. bis —.—. Faßweiſe 65.— bis —.—., Petroleum in Wagenladungen 24.50 bis —.—. Faßweiſe 25.— bis —.—. Weizenmehl per 100 Kilo mit Sack, Brutto für Netto. Nr O0. % 39.— 36.— 34.— Nr. 3. 82.— Nr, 4, 28.— „Haben Sie geſehen, Frau Direktor,“ ſagte die Frau Stadträtin G., „Fräulein Bernau ſcheint ſehr intereſſiert, jetzt giebt ſie ihm gar die Hand. Wie unpaſſend! Das würde Aennchen niemals thun.“ Dies war der Name ihrer Tochter, deren Alter ſchon etwas zweifelhaft erſchien. Die Dame, an welche dieſe Worte gerichtet waren, war die Frau des Gymnaſial⸗Direktors, die ein wenig das Maß gewöhnlicher Korpulenz überſchritten hatte und dadurch einen etwas unbeholfenen aber gutmütigen Eindruck machte. „Unſere junge Wirtin wird niemals etwas thun, was nicht paſſend iſt,“ erwiderte dieſe ganz entrüſtet. „An ihrem Takt können ſich alle jungen Damen ein Beiſpiel nehmen.“ „Und ſehen Sie nur, Frau Rätin,“ miſchte ſich, ohne dieſen Einwurf weiter zu beachten, die etwas kränkliche Frau eines benachbarten Gutsbe⸗ ſitzers, der das Glück hatte, Vater dreier he rats⸗ fähiger Töchter zu ſein, in das Geſpräch, „wie leb⸗ haft Dr. Horn, der ſonſt ſo zurückhaltend und ruhig iſt, ſpricht. Fräulein Bernau iſt ſehr reich, ſie wäre eine gute Partie für ihn.“ „Darauf wird er wohl auch ſpekulieren,“ ſagte die Frau Rätin wieder; „denn br ſelbſi ſoll ganz mittellos und von niedriger Herkunft ſein und ſoll ſogar noch ſeine Mutter unterſtützen. Er kennt die Liebe des Rats zu ſeiner Tochter, der er nichts ab⸗ ſchlagen kann und auf dieſe Schwäche baut er ſei⸗ nen Plan. Es iſt ihm nicht zu verdenken und ſehr bequem, ſich ſo zu arrangieren.“ „Fräulein Bernau iſt kein Mädchen, die einer Spekulation wegen geheiratet werden wird, ſondern ihrer ſelbſt willen.“ Damit ſchnitt die Frau Di⸗ „und was Dr. Horn betrifft, ſo würde ihn nicht nur Rat Bernau, der den wahren Wert des Men- ſchen zu ſchätzen weiß, ſondern noch biele Andere ſehr gern als Schwiegerſohn begrüßen, wenn dieſer mittelloſe Doktor nur wollte.“ Hierbei warf ſie einen etwas hoͤhniſchen Seitenblick auf die andern beiden Damen und empfahl ſich ihnen; dieſe ſahen ſich zwar etwas verblüfft über dieſe Abweiſung an, ſetzten aber nickts deſto weniger ihre Unterhaltung flüſternd fort. Gegen zwei Uhr entfernten ſich die letzten Gäſte und der Rat ſowohl als Eugenie zogen ſich bald in ihre Zimmer zurück. Doch an Schlaf konnte Letztere noch nicht denken, ſie war ſie war in einer ihr unerklärlichen Erregung und immer wieder mußte ſie an Dr. Horn denken und an das, was er zu ihr geſprochen. War es das, was er geſagt und ſo viel Herz und Gemüt verriet, oder wie er es geſagt, was ſie in dieſe Stimmung verſetzte, ſie konnte ſich keine Rechenſchaft davon geben. Sprach nicht jeder Andere auch ſo? Hatte nicht gerade Dr. Horn ſie immer auffallend vernachläſſigt, ihr nie ein Wort des Lobes geſagt! Das war ja auch nicht notwendig und wie haltlos und unbedeutend erſchienen ihr die faden Schmeicheleien, die ſie im⸗ mer und immer wieder, wenn auch etwas verändert in der Form, hören mußte. Wie war doch Alles nur Phraſe und Lüge, heut dieſer, morgen jener gegenüber ausgeſprochen; doch Dr. Horn, davon war ſie überzeugt, würde nur dann ein Lob oder Intereſſe äußern, wenn er es auch wirklich empfände. „Ich danke Ihnen, mein gnädiges Fräulein, ich habe heut einen ſelten genußreichen Abend berlebt, der noch in der Erinnerung angenehm nachwirken rektor die boshafte Bemerkung ihrer Nachbarin ab, ſie dabei ſo ſeltſam angeblickt. Immer hörte ſie dieſe Worte und dieſe ſpannen ſich noch in ihren Träumen fort, als ſie endlich die Müdigkeit über⸗ mannte und ſie in einen feſten, geſunden Schlaf verfiel, wie er nur der Jugend eigen iſt. Auch Dr. Horn konnte die geſuchte Ruhe nicht finden, auch er dachte über den vorangegangenen Abend nach. Was hatte ihn ſo hinreißen können, daß er, der ſonſt ſo zurückhaltend in ſeinen Außer⸗ ungen war, einem jungen Mädchen, mit dem er noch nicht mehr als die gewöhnlichſten Hoͤflichkeits⸗ worte ausgetauſcht hatte, ſeine innerſten Gedanken auszuſprechen. War es der angeregte Gegenſtand, der ihn ſo erfüllte, daß er dabei ganz vergeſſen, wer ſeine Zuhbrerin war? Dr. Horn dachte etz klar und gab ſich keiner Selbſttäuſchung hin; Kk mußte ſich alſo ſagen, daß ihn gerade ſeine ſchöne Zuhörerin dazu vermocht hatte. Er hatte ſich iht bisher immer fern gehalten, weil er es nicht lieble, an dem Triumphwagen einer ſolch gefeierten Schön heit mitziehen zu helfen, weil er dieſe von de Geſellſchaft ſo verwöhnten Damen alle nach der Schablone beurteilte; doch wie ungerecht ſchien ihm dies, nachdem er Eugenie kennen gelernt, wie gaz anders war ſie, als er ſich ſie gedacht hatte. Et mußte jedoch erſt ſehen, ob ſich dieſes Urteil ber ſie bei näherer Bekanntſchaft befeſtigte und es war wohl nur dieſer Wiſſenſchaft wegen, als wir ihn ſchon nach einigen Tagen im feinſten Geſellſchafts⸗ anzuge im Bernau'ſchen Hauſe finden, um ſeine Rekonnaiſſance-Viſite abzuſtatten. (FJortſetzung folgt.) 5 5 33 wird,“ hatte er beim Abſchied zu ihr geſagt und Redaktion, Druck und Verlag von Kark Molitor, Ladenburg. d Eintr. dab. 2 2 2urbbrirftrige aun e Lale lung wird uf de 8. iu dl Nite i San hne tat bins 8 cmacht. 1 1 655 Seen) 29. Ag 8 28 Naß Ober- Boten. bez. Bekanntmachung die Lerttng van Bat bränden betr. . 177. Genz 9 388 88. 5 K. S- ⸗B. um 5 28 8. I J. Stt⸗G. V. vir Fat r u. ui fir de Menge 1 88 dib d. J. des 1 8 . chungen auf den See Schaathof, Sardterf, Sars 28 Mifenhel derben dr. J dr bandelnde werden — dots d E Niger rafrechticher Jr garg Segen löſtger Brandung — 58 Ager es n 0 W r M heft dis zu 14 Tarn deut A Bürgemrnrriniet Wen e. amt, dis in iin Ser eden u weich Weir Kant z. 88g Aumbin 17. Mir 1882 a ee, Vegeaſhaltzs Derfeiherang did an Naustig den l. Wil 8 Amit Ul,